Es ist noch ein wenig hin, bis zum 1. April. Das Macht die Tatsache, dass es sich bei der Meldung von "Deutschlandradio Wissen", um einen Aprilscherz handelt eher unwahrscheinlich. Also muss man davon ausgehen, dass die Putinhysterie in den deutschen Medien eine neue Stilblüte getrieben hat.
Die Meldung ist so skurril, dass man sich um den Geisteszustand des Redaktionsteams arge sorgen machen muss.
An dieser Stelle des Textes verlinkt der Sender auf die ursprüngliche Veröffentlichung und wir staunen nicht schlecht: Die populärwissenschaftliche Zeitschrift "Bild der Wissenschaft" möchte scheinbar nicht abseits stehen beim grossen Putinbashing.
Die Zeitschrift befasst sich ausgesprochen ausführlich mit dem Ergebnis hölländischen Marihuanarauches. Hier erfahren wir auch den Namen des niederländischen Neurologen: Bastiaan Bloem vom Radboud University Medical Centre in Nijmegen. Dort in Nijmegen scheint man sich besonders gut auszukennen mit PR. So verpasste man diesem angeblich speziellen Gang sofort einen eingängigen Namen:
Den Wissenschaftlern scheint die Anatomie etwas verrutscht. Verorten sie doch die Brust Putins eher in Höhe seines Schritts.
Als weiteren Beleg für die Richtigkeit ihrer Untersuchungsergebnisse führen die Wissenschaftler an:
Die Meldung ist so skurril, dass man sich um den Geisteszustand des Redaktionsteams arge sorgen machen muss.
"PUTIN HAT KEIN PARKINSON SONDERN LÄUFT WIE EIN REVOLVERHELD"Putin so vermeldete der Sender, der sich übrigens aus den Zwangsbeiträgen für die Öffentlich-Rechtlichen finanziert, habe eine komische Art zu laufen:
"Auf Fernsehbildern kann man das sehen. Beim Laufen schwingt sein linker Arm locker mit der Bewegung mit. Sein rechter Arm aber bewegt sich kaum und hängt ganz ruhig an seiner Seite."Das, so der Sender, sei einem niederländischen Neurologen aufgefallen. Dieser Mann, der höchstwahrscheinlich ein paarmal zu oft in den holländischen Cffeeshpos eingekauft hat, schloss messerscharf:
"Die asynchrone Bewegung ist ein früher Hinweis auf eine Parkinson-Erkrankung oder ein anderes neurologisches Leiden."Nachdem er aber noch das ein oder andere Pfeifchem geraucht hatte, hatte der Mann eine Vision:
"In der russischen Politik laufen sehr viele Männer mit schwingendem linkem und ruhigem rechtem Arm."Messerscharf schloss der Neurologe, nicht alle diese Politiker könnten an Parkinson erkrankt sein. Also forschte er weiter und stellte alsbald fest, dass alle diese Politiker eine
"Vergangenheit beim KGB und vor allem ein Waffentraining"dort hatten. Von dieser Erkenntnis bis hin zur nächsten Schussfolgerung war es jetzt nur noch ein kleiner Schritt. Der Bewegungsstil der "russischen Top-Politiker"sei erlernt folgerte der Forscher.
An dieser Stelle des Textes verlinkt der Sender auf die ursprüngliche Veröffentlichung und wir staunen nicht schlecht: Die populärwissenschaftliche Zeitschrift "Bild der Wissenschaft" möchte scheinbar nicht abseits stehen beim grossen Putinbashing.
Die Zeitschrift befasst sich ausgesprochen ausführlich mit dem Ergebnis hölländischen Marihuanarauches. Hier erfahren wir auch den Namen des niederländischen Neurologen: Bastiaan Bloem vom Radboud University Medical Centre in Nijmegen. Dort in Nijmegen scheint man sich besonders gut auszukennen mit PR. So verpasste man diesem angeblich speziellen Gang sofort einen eingängigen Namen:
Gründlich wie niederländische Neurologen nun mal sind, zogen die Forscher für ihre Arbeit auch externes Wissen zu Rate:"gunslinger's gait – Revolverhelden-Gang".
"Zum Kernelement der Studie wurde ein Handbuch des KGB, das unter anderem Anweisungen enthält, wie man sich in der Öffentlichkeit bewegen sollte, um schnellstmöglich Zugriff zur getragenen Waffe zu haben""Bild der Wissenschaft" zitiert aus dem Handbuch, dessen Autoren sich wohl nie hätten träumen lassen, dass ihre Texte einmal Kernelement niederländischer Forschung sein würden:
"Fortbewegung sollte mit einer Seite leicht nach vorn gerichtet erfolgen, normalerweise links, leicht gedreht in Bewegungsrichtung".Beim KGB, so der niederländische Neurologe, werde
"den Auszubildenden beigebracht, ihre dominante Hand beim Gehen in der Nähe der Brust zu halten, um schnell die Waffe ziehen zu können, wenn sie mit einem Gegner konfrontiert sind."Zum Beleg fügt "Bild der Wissenschaft" dem Artikel ein Bild bei, dass uns allerdings etwas ratlos zurück lässt:
Bild: Bild der Wissenschaft |
Als weiteren Beleg für die Richtigkeit ihrer Untersuchungsergebnisse führen die Wissenschaftler an:
"Schießbereite Cowboys des Wilden Westens schaukeln auch kaum mit den Armen, so Bloem und seine Kollegen."Dieser "Beweis" und die merkwürdige Anatomie, lassen allerdings wieder den Verdacht aufkommen, dass das Forschungsergebnis doch vielleicht einzig dem übermässigem Konsum eines in Holland frei verkäuflichem Rauschmittels geschuldet ist. Die Fiktion der schiesswütigen Cowboys, eine Erfindung aus Hollywood spricht nicht gerade für nüchterne Forschung.