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Jochen Bittner von der "Zeit" will die Flüchtlinge in ihre Heimatländer zurückschicken - aber in Bundeswehruniform

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 Wer bisher immer noch gelaubt hatte, bei der Wochenzeitung "Die Zeit" handele es sich um ein halbwegs seriöses Blatt, der muss spätestens seit letzten Donnerstag einsehen, dass es sich bei dem Druckerzeugnis bestenfalls um eine schlecht gemachte Satire, eher um ein Witzblatt handelt.

 Jochen Bittner, immerhin promovierter Jurist, Journalist und Publizist, fungiert bei der Zeit als Politischer Redakteur. Dieser Jochen Bittner hätte am Donnerstag fast die gesamte Nation in einen Lachflash geschickt, wenn der Anlass nicht so traurig gewesen wäre. In der Zeit vom 5. November und später auch auf "Zeit online" schlug der Mann allen Ernstes vor, man solle doch die hunderttausende syrischen Kriegsflüchtlinge zu Bundeswehrsoldaten machen und eine deutsch-syrische Brigade aufstellen. Bittner hatte auch gleich einen Slogan parat:
"Uncle Fritz Wants You!"
 Bittners Argumentation genau so schlicht wie dämlich:
"Auf der einen Seite: Hunderttausende junge Männer, die sich ungebraucht fühlen und deren Frust in Flüchtlingsheimen schon jetzt gelegentlich in Wut umschlägt. Auf der anderen Seite: eine Bundeswehr, die seit Aussetzung der Wehrpflicht ein Rekrutierungsproblem hat." 
Bittner, der alte Fuchs, löst das grösste Flüchtlingsproblem und das grösste Problem der Bundeswehr mit einem Geniestreich:
"Wie viel Fantasie braucht es, um A und B in eine Win-win-Situation zu verwandeln? Gar keine." 
 Viel Fantasie scheint aber auch Bittner nicht zu haben. Menschen, die traumatisiert vor einem grausamen Bürgerkrieg geflohen sind, denen alle Gefahren und Beschwerlichkeit einer tausende kilometerlangen Flucht, ein Leben in der Fremde, eine ungewisse Zukunft und oftmals eine lebenslange Trennung von Familie und Freunden verlockender erschienen sind, als ein Leben im Krieg, hält dieser unsägliche Schreiberling für geeignet, ja geradezu für prädestiniert für den Militärdienst bei der Bundeswehr.

 Wohin die Reise der Flüchtlinge, dann allerdings im schicken Feldgrau, letztendlich gehen soll verrät uns Bittner auch:
"Genauso dringend, wie Pionierarbeit gerade in deutschen Städten und Gemeinden gefragt ist, wird sie es eines Tages in Syrien sein, wenn es gilt, die Heimat wieder aufzubauen."
 Wer kennt sie nicht, die Brunnenbohrer und Schulen-Bauer in Afghanistan, die dort so lange ihr Unwesen trieben, bis die Taliban stärker waren als je zuvor. Was in Afghanistan noch deutsche Soldaten selbst verrichten mussten, da es damals noch an Afghanischen Flüchtlingen mangelte, könnten in Syrien die Syrer selbst verrichten, als Söldner in deutschen Diensten.

 Die syrischen Soldaten könnten sich dann statt für Assad oder den Djihad für die freiheitlich demokratische Grundordnung Deutschlands totschiessen lassen. Totschiessen für ein Land, dass sie schon lange nicht mehr haben will, dessen Innenminister ihnen nicht einmal getstattet ihre Familien zu sich nach Deutschland zu holen. Genau so irre wie sein Vorschlag, Kriegsflüchtlinge zu Soldaten umzufunktionieren scheint das Wissen Bittners um die soldatischen Aufgaben zu sein:
"Die Armee ist nicht die Schule der Nation (das ist die Schule), aber eine Schule ist sie sehr wohl. Deutsch- und Integrationskurse brauchen die Syrer ohnehin. Warum nicht gleich Staatsbürgerkunde, Außenpolitikseminare und Führerscheine Klasse A bis D dranhängen?"
 Der Politische Redakteur der Zeit scheint nicht zu wissen, dass die eigentliche Tätigkeit des Soldaten das Töten anderer Menschen ist. Bittner scheint immer noch dem Irrtum der früheren Rekruten der alten Bundeswehr nachzuhängen. Der Rekruten, die sich freiwillig zur Bundeswehr meldeten, weil sie so günstig an einen LKW-Führerschein kamen, mut dem sie später ihren Lebensunterhalt als Fernfahrer mehr schlecht als recht verdienten.

 Je mehr ich darüber nachdenke, halte ich allerdings Bittners Vorschlag nicht für das, was er auf den ersten Blick zu sein scheint, die irsinnige Idee eines verwirrten Geistes. Ich glaube mittlerweile, dass das ganze ein ausgeklügelter, diabolischer Plan ist, der in einem bayrischen Wirtshaus in biergeschwängerter Luft zu später Stunde mit dem Seehofer Horst, dem Dobrindt Alexander,  dem Herrmann Joachim und als einzigen Preussen, Thomas de Maizière und Jochen Bittner gereift ist.

 Die Herren zerbrachen sich den Kopf, wie sie den Flüchtlingsstrom aus Syrien, dem Irak und Afghanistan endlich aufhalten könnten. Nicht einmal durch die menschunwürdigsten Massnahmen, wie Lagerhaft oder systematisches Aushungern bei ungebürlichem Handeln der Flüchtlinge, liessen sich die Menschen davon abbringen sich in die Obhut deutscher Willkommenskultur, brennender Flüchtlingsunterkünfte und der sorgenden Aufmerksamkeit deutscher Stammtische zu flüchten.

 Schliesslich fand sich die Lösung des Problems: Wenn die Syrer, Iraker und Afghanen in Deutschland vom Regen in ihren Heitmatländern, in die Traufe hier bei uns kamen, dann würde sie aus eigener Erkenntnis lieber gleich zu Hause bleiben, als sich nach erfolgreicher Flucht gleich wieder zurückschicken zu lassen in die Hölle ihrer Heimatländer.


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