Es gibt eine alte Weisheit unter den Fußballtrainern dieser Welt: Gib keine Interviews kurz nach einem verlorenen Spiel. Zu gross ist die Gefahr, Dinge zu sagen, die aus der abgeklärten Situation nach einer durchschlafenen Nacht und etwas zeitlichem Abstand, dumm und wenig hilfreich erscheinen.
Diesen alten Grundsatz hätte sich auch Carsten Luther von "Zeit-online" zu eigen machen sollen. Sein von Enttäuschung und Wut getriebener Kommentar wäre dann vielleicht um einiges disziplinierter und sachlich fundierter ausgefallen. Allerdings muss auch die Frage erlaubt sein, wie ein Artikel, in dem der nächste Präsident der Vereinigten Staaten als ein
bezeichnet wird, überhaupt online gestellt wird, ohne dass er durch die diversen "Filter", die bei der Zeit eingebaut sind, zumindest entschärft worden wäre. Es verwundert ein wenig - es sei denn, diese Hassrede, die als Kommentar getarnt daherkommt, ist von der Leitung der Zeit genauso gewollt worden. Eine Reaktion des Etsablishments auf eine für dieses Klientel ungewohnte Niederlage. Eine Reaktion der wahren Herrscher der Welt, der Banken, der Grossindustrie und der international agierenden Unternehmen.
Denn ohne Zweifel war Hillory Clinton die Kandidatin derer, die die Welt unter sich aufgeteilt haben. Das soll natürlich nicht bedeuten, dass Donald Trump der Kandidat der kleinen Leute, der Retter der Unterdrückten und der Entrechteten auf diesem Globus war und nun deren,auf einem Schimmel reitender und das Schwert der Gerechtigkeit schwingender Erlöser ist. Trump hat es nur verstanden, die Wut und die Verzweiflung der Übervorteilten, der ungerecht Behandelten und der Vergessenen für sich zu nutzen.
Die "Deutschen Wirtschafts Nachrichten" schrieben am 8. November:
Ist es nur Wut und Enttäuschung über einen schon so sicher geglaubten Sieg bei den Wahlen, oder ist es die Art von Reaktion, die uns in den nächsten Wochen Monaten und vielleicht Jahren erwartet, mit der diejenigen zurückschlagen werden, die sich in ihrem asozial ungerechten und weite Teile der Menschheit entwürdigendem Tun gestört fühlen? Die, die immer Demokratie sagen, wenn alles in ihrem Sinne geschieht, wenn die breite Masse, dumm und verblendet die schmale Bandbreite ihrer Kandidaten, mögen sie sich nun als links oder rechts bezeichnen, wählt und die immer dann Populismus schreien, wenn die Kälber nicht mehr ihren eigenen Schlächter wählen.
So gibt sich denn auch Carsten Luther gar nicht mehr die Mühe, seine antidemokratische Haltung zu verschleiern. Trump, so wütet er gleich im ersten Satz
Wie denn auch? Erstens sind die Menschen, die Trump ihre Stimme gaben, keine Wähler, also nicht so Richtige, so wie Luther und die Zeit sie sich wünschen, sondern "fanatische Anhänger", und zweitens nicht interessiert an der Wahrheit - jedenfalls nicht an der Wahrheit des Carsten Luther und seiner Brötchengeber und diese Wahrheit, das steht mal fest, ist einzig und allumfassend wie die ewige Wahrheit der unzähligen Religionen dieser Welt.
So sind denn auch Trumps Wähler, die immerhin für die Mehrheit der Wahlmänner stimmten, nicht nur
Diesen alten Grundsatz hätte sich auch Carsten Luther von "Zeit-online" zu eigen machen sollen. Sein von Enttäuschung und Wut getriebener Kommentar wäre dann vielleicht um einiges disziplinierter und sachlich fundierter ausgefallen. Allerdings muss auch die Frage erlaubt sein, wie ein Artikel, in dem der nächste Präsident der Vereinigten Staaten als ein
"totalitärer Blender und betrügerischer Dilettant, epochales Desaster, sexuell übergriffiger Rassist, pathologischer Lügner, nervöser Egomane, pubertierender Rotzlöffel, Serienbankrotteur, Rechnungspreller und Steuertrickser, irrationaler, affektgetriebener empathieloser Selbstdarsteller"
bezeichnet wird, überhaupt online gestellt wird, ohne dass er durch die diversen "Filter", die bei der Zeit eingebaut sind, zumindest entschärft worden wäre. Es verwundert ein wenig - es sei denn, diese Hassrede, die als Kommentar getarnt daherkommt, ist von der Leitung der Zeit genauso gewollt worden. Eine Reaktion des Etsablishments auf eine für dieses Klientel ungewohnte Niederlage. Eine Reaktion der wahren Herrscher der Welt, der Banken, der Grossindustrie und der international agierenden Unternehmen.
Denn ohne Zweifel war Hillory Clinton die Kandidatin derer, die die Welt unter sich aufgeteilt haben. Das soll natürlich nicht bedeuten, dass Donald Trump der Kandidat der kleinen Leute, der Retter der Unterdrückten und der Entrechteten auf diesem Globus war und nun deren,auf einem Schimmel reitender und das Schwert der Gerechtigkeit schwingender Erlöser ist. Trump hat es nur verstanden, die Wut und die Verzweiflung der Übervorteilten, der ungerecht Behandelten und der Vergessenen für sich zu nutzen.
Die "Deutschen Wirtschafts Nachrichten" schrieben am 8. November:
"Die Hälfte von ihnen lebt von Monat zu Monat, ohne jegliche finanzielle Reserve. 56 Prozent aller Amerikaner ist nicht ausreichend kreditwürdig, wie das Time Magazine berichtet. Dennoch stieg die Privatverschuldung in den letzten drei Jahren dort um 22 Prozent an. …Etwa die Hälfte der amerikanischen Hausbesitzer, kann sich die Hypotheken-Raten nicht mehr leisten. …Gleichzeitig nahmen die Kredite aufs Eigenheim im ersten Quartal um 8 Prozent zu. …Hinzu kommt die exorbitante Summe an Studentenkrediten. Insgesamt sind derzeitige und ehemalige US-Studenten mit 1,08 Billionen Dollar verschuldet, wie die Federal Reserve New York berichtet. Davon sind Kredite im Umfang von 124,3 Milliarden Dollar vom Ausfall bedroht, da ihre Tilgung seit mehr als 90 Tagen überfällig ist."und in einem weiteren Bericht über die Lage der US-amerikanischen Rentner:
"Viele Amerikaner aus den geburtenstarken Jahrgängen erkennen, dass sie für das Alter nicht vorgesorgt haben. Ihre Renten sind mickrig, viele Firmenrenten wegen der Niedrigzinsen sogar in Gefahr. Zugleich haben sich die meisten Mit-Fünfziger bis ins hohe Alter verschuldet und erkennen nun, dass sie bis ans Lebensende für ihren Schuldendienst arbeiten müssen. …Aus einem Bericht der US-Großbank Citigroup geht hervor, dass die Betriebsrenten vieler großer Unternehmen unterfinanziert sind. Bei den 500 Unternehmen des S&P-Index belaufe sich das Gesamtdefizit mittlerweile auf 375 Milliarden Dollar. …Besonders bedenklich sei die Schieflage bei den 25 größten Unternehmen des Index – dazu gehören Konzerne wie General Electric, General Motors, Boeing und Exxon Mobil: hier fehlten 225 Milliarden Dollar an Einlagen zur Bezahlung künftiger Rentenansprüche der Arbeiter.Diese Menschen fühlen sich übervorteilt und von der Politik allein gelassen. Man hat Hillary Clinton einfach ihren Schwenk hin zu den sozialen Themen, zu einer Politik der sozialen Gerechtigkeit nach ihrem Sieg bei den Vorwahlen über Bernie Sanders nicht abgenommen, ihn als das gesehen was er wohl auch war: Ein taktisches Lippenbekenntnis, um die Sanders-Anhänger hinter sich zu scharen.
Die Unterfinanzierung der Betriebsrenten ist eine logische Folge der Ausschüttungs-Politik der meisten betroffenen Firmen. Diese hatten in den vergangenen Jahren nicht nur massiv Aktien zurückgekauft, sondern auch hohe Dividenden ausgeschüttet. Beides kommt den Aktionären der Unternehmen – meist Banken oder andere Großkonzerne zugute – vernachlässigt aber die Bildung von Rücklagen für die Betriebsrenten."
Ist es nur Wut und Enttäuschung über einen schon so sicher geglaubten Sieg bei den Wahlen, oder ist es die Art von Reaktion, die uns in den nächsten Wochen Monaten und vielleicht Jahren erwartet, mit der diejenigen zurückschlagen werden, die sich in ihrem asozial ungerechten und weite Teile der Menschheit entwürdigendem Tun gestört fühlen? Die, die immer Demokratie sagen, wenn alles in ihrem Sinne geschieht, wenn die breite Masse, dumm und verblendet die schmale Bandbreite ihrer Kandidaten, mögen sie sich nun als links oder rechts bezeichnen, wählt und die immer dann Populismus schreien, wenn die Kälber nicht mehr ihren eigenen Schlächter wählen.
So gibt sich denn auch Carsten Luther gar nicht mehr die Mühe, seine antidemokratische Haltung zu verschleiern. Trump, so wütet er gleich im ersten Satz
"hat es geschafft, sich ins Weiße Haus wählen zu lassen."So als hätten die Wähler in den USA nur eine Weisung Trumps, ihn zu wählen umgesetzt, statt frei und unabhängig ihre Entscheidung getroffen zu haben. Die Könige in den sich selbst als aufgeklärte Monarchien bezeichnenden Ordnungen des neunzehnten Jahrhunderts liessen Abgeordnete in ihre Scheinparlamente wählen. Und auch Diktatoren von rechts und links bedienten und bedienen sich immer wieder dieser Scheinlegitimation. Nun, so scheint es, zumindest wenn man Luther und der Zeit glauben will, hat der Immobilienmogul Trump, dieser "betrügerische Dilettant" dieser "pubertierende Rotzlöffel, Serienbankrotteur, Rechnungspreller und Steuertrickser"diegrösste und älteste Demokratie der Welt, so hat man uns die USA schliesslich jahrelang verkauft, und auch Luther schwärmt
"von der grossen Demokratie der Vereinigten Staaten",zu einer Bananenrepublik umfunktioniert, in der die Bürgerinnen und Bürger den Wünschen und Forderungen eines "sexuell übergriffigen Rassisten, pathologischen Lügners und nervösem Egomanen" folgendermassen wählen:
"Indiskutabel für alle, die an Demokratie und Menschenrechte oder wenigstens an den gesunden Verstand der Menschen im Allgemeinen, der Amerikaner im Besonderen glauben."Dabei war doch alles so einfach, die Wählerinnen und Wähler hätten doch nur tun müssen, was man ihnen gesagt hatte von den Mainstreammedien, den Chefs von Apple, Goldman Sachs, Exxon, Google und den anderen Multimilliarden-Dollar-Unternehmen:
"Verdammt, sie hatten nur einen Job: diesen Mann zu verhindern!"So sieht es aus, das Demokratieverständnis eines Carsten Luther und der Wochenzeitung "Die Zeit": Die Menschen sollen tun, was ihnen befohlen wird! Statt dessen:
"Trumps fanatische Anhänger interessierte nicht, was wahr und richtig ist",oder besser gesagt, was ihnen als wahr und richtig eingebläut wurde.
Wie denn auch? Erstens sind die Menschen, die Trump ihre Stimme gaben, keine Wähler, also nicht so Richtige, so wie Luther und die Zeit sie sich wünschen, sondern "fanatische Anhänger", und zweitens nicht interessiert an der Wahrheit - jedenfalls nicht an der Wahrheit des Carsten Luther und seiner Brötchengeber und diese Wahrheit, das steht mal fest, ist einzig und allumfassend wie die ewige Wahrheit der unzähligen Religionen dieser Welt.
So sind denn auch Trumps Wähler, die immerhin für die Mehrheit der Wahlmänner stimmten, nicht nur
"fanatische Anhänger ...eines pubertierenden Rotzlöffels"sondern sie sind auch
"fraglos Teil eines antidemokratischen Aufruhrs, (…) dessen Antreiber nicht mehr an viel glauben, was einen modernen Staat zusammenhält".Und als Antidemokraten haben sie sich unzähliger Verfehlungen und Verbrechen schuldig gemacht:
"Sie haben ihm (Trump) zugejubelt, wenn er gegen Minderheiten hetzte. Sie haben geklatscht, wen auch immer er beleidigte, erniedrigte oder lächerlich machte. Sie haben alle Lügen und inhaltlichen Leerstellen ignoriert. ...Einige bereiteten sich am Schießstand auf den Wahltag vor."Trumps Wähler haben sich entschieden, zur dunklen Seite der Macht zu wechseln:
"Der Traum von einem Amerika, in dem jeder die gleiche Chance hat, bedeutet ihnen nichts mehr. Ihr entfesselter Hass richtet sich wahlweise gegen Schwarze, Muslime, Hispanics, Frauen, Journalisten – die Liste kann nur unvollständig sein."Aber dieser Wechsel von der strahlend hellen Seite, mit den Glaspalästen der Banken, den Milliardengewinnen durch einen Knopfdruck, den Millionenverdiensten, nicht in einem Leben, nicht in einem Jahr, sondern in einem Monat, einem Tag oder gar einer Stunde, der Welt der Villen mit dutzenden Schlafzimmern, Bädern und Swimmingpools, die mehr Wasser verschlingen als ein Mensch in seinem ganzen Leben trinken kann, den privaten Yachten, die grösser sind als ein Fussballfeld führt direkt ins Verderben.
"Sieg oder Untergang – darauf hat Trump seine Anhänger eingeschworen."Carsten Luther lässt Trump den Hitler machen, der Millionen Menschen Tod, Verderben, Krankheit, Hunger und Tod brachte und für den es auch nur
"Sieg oder Untergang",gab, denn:
"das ist der Weg aller totalitären Bewegungen."Man muss kein Freund der Politik des Donald Trump sein, aber man sollte den Willen der Wähler der USA respektieren. Man kann ihre Entscheidung kritisieren. Wer sich allerdings zu einer solchen Reaktion wie Carsten Luther hinreissen lässt, der ist um keinen Deut besser als der so vehement Populist gescholtene Trump.