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Die immer schneller werdende Eskalation der Kriegstreiberei - FAZ spricht offen von möglicher Waffengewalt gegen Russland

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Das Beste kommt immer zum Schluss:
„Wie viel ist uns unsere Freiheit wert, an die wir uns schon so sehr gewöhnt haben, dass wir uns die Notwendigkeit ihrer Verteidigung, im allerschlimmsten, buchstäblich „undenkbaren“ Fall auch mit Waffengewalt, überhaupt nicht mehr vorstellen können?“
 Lasst uns nun gen Russland ziehen mit der Waffe im Anschlag.

 Reinhard Mohr legt in der FAZ ein beredtes Zeugnis ab, über den Realitätsverlust und die Bunkermentalität, in der sich ein großer Teil der Medienschaffenden befindet. Und wie das im Bunker nicht anders sein kann werden die letzten Aufrechten von allen Seiten bedrängt. Von links von rechts, der Feind ist überall und Unterschiede kann man in so bedrängter Lage keine mehr machen.

 Ob die
 "famose Ex-ARD-Korrespondentin Krone-Schmalz",
 der
  "russophile Überzeugungstäter wie Matthias Platzeck", "Fachkräfte wie Sarah Wagenknecht", "Jakob Augstein
oder
"altkommunistische Linkspartei-Funktionäre und berufsmäßige Putin-Propagandisten den unzähligen Internet-Blogs", "bis zu Pegida"
sie alle sind vereint als willfährige Diener 
"von Putins dreister Propagandamaschinerie"
 Selbst das altehrwürdige ZDF, bisher eher bekannt als Hort konservativer Weltanschauung und vermeintlich fest in Händen der CDU/CSU, hat sich eingereiht in die
  "linksrechtsradikale "Querfront“. Vorauseilende Angst beim ZDF“
konstatiert der Autor, denn
„Dort geht man derart zurückhaltend und sensibel mit den Fakten des unerklärten russischen Krieges um, dass sie überhaupt nur mit Mühe zu erkennen sind.“
Ein besonderer Dorn im Auge sind Mohr dabei die
  „heute-Show“
und die
„notorischen Welt(ver)zweiflern im anderen Komödienstadl des ZDF unter dem Namen „Die Anstalt“.
 Mohr und die FAZ verzichten auf jegliche Differenzierung. Das hat Methode. Es geht nicht mehr um kritische Auseinandersetzung mit den anders Denkenden, es geht nicht um das Ringen um die bessere Alternative, um die richtige Sichtweise. Mohr will vernichten. Für ihn gibt es keine Unterschiede zwischen den Krakeelern, den Schreihälsen und jenen, die redlich bemüht sind um eine ausgewogene Berichterstattung.

 Warum auch? Mohr will keine ausgewogene Berichterstattung. Die hält er bestenfalls für falsch und nicht zielführend, schlimmstenfalls für Verrat an der Sache des Westens. Für ihn sind alle, die nicht stramm stehen, mit den Händen an der Hosennaht und "Jawoll" brüllen, wenn die Grossen der Medienbranche ihre Halbwahrheiten, ihre Lügen und Hetze gegen Russland verbreiten, nicht Gegenüber in einem Diskurs, sondern Feinde, Stachel im eigenen Fleisch, Nestbeschmutzer, wie man früher sagte.

Dabei spielen bewiesene Tatsachen natürlich keine Rolle. Mohr stellt Behauptungen auf und verkauft sie dem Publikum als solche. Da ist der
"inzwischen so gut wie lückenlos belegten Abschuss der Passagiermaschine MH17 durch prorussische Separatisten eine völkerrechtswidrige"
und die, auch durch mantrahafte Wiederholungen, nicht wahrer werdende Behauptung von der
"Annexion der Krim durch Russland".
 Es ist für Mohr ebenfalls ein unumstössliches Faktum,
"dass es sich bei dem Krieg in der Ostukraine um eine von Putins Regime minutiös geplante Aggression gegen ein souveränes europäisches Land handelt."
Mohr bedient lieber deutsche Befindlichkeiten. Ein schier übermächtiger Gegner, durchtrieben und hinterhältig untergräbt er die ehernen Gewissheiten, des festen Glaubens vom ewig Guten des deutschen-atlantischem Strebens nach Freiheit und Demokratie.
"Für Putins Regime ist die planvolle Dekonstruktion aller Gewissheiten in diesen Kriegstagen ein probates Mittel, alte Mythen zu platzieren, Verantwortung zu leugnen und alle Schuld anderen aufzuladen. Sein Rache- und Eroberungsfeldzug in der Ukraine ist ein einziges Versteckspiel, ein Verwirrspiel im Namen seiner chauvinistischen Machtansprüche."
 Es ist ein Zeugnis der Gedankenwelt jener Realitätsverweigerer vom Schlage Mohrs, wenn dieser schreibt:
"Der wirkmächtigste Mythos dieser Strategie ist die Erzählung von der perfiden Einkreisung, ja Umzingelung Russlands durch den Westen. Russland, das Opfer, der Westen als Aggressor."
 Ist es Realitätsverweigerung oder einfach nur billigste, antirussische Propaganda? Mohr nimmt sich das Recht des Stärkeren. Der Vormarsch der Nato bis an die russischen Grenzen ist für ihn nichts weiter als ein Mythos. Die tiefgreifende Angst vieler Russen vor einer weiteren Aggression aus dem Westen wird von ihm nicht ernst genommen, ja verhöhnt. Dabei ist er selbst einer derer, die Angst machen. Befindet er sich doch im besten Einvernehmen mit allen Aggressoren der Weltgeschichte. Es gibt nur Schwarz oder weiß, oder um es mit George W. Bush, der diesen Satz zum Dogma US-amerikanischer  Aussenpolitik machte, zu sagen "Wer nicht für uns ist, der ist gegen uns". Einen Interessenausgleich gibt es nicht, weil ja schon die Berechtigung, ja die Existenz anderer Interessen als die des Westens verleugnet wird.

 Mohr verortet sich in der besten aller Welten, der des westlichen Kapitalismus. Wenn wir aber in der besten aller Welten leben, quasi am Endpunkt der Geschichte, den Francis Fukuyama bereits im Jahre 1992 verkündete, dann erwächst daraus das Dogma der Kritiklosigkeit. Wer sich in dieser Welt wähnt, praktisch in einem gottähnlichen Zustand, der setzt dann auch "Fehler des Westens" in Anführungsstriche und für den gibt "Legenden zum Besten"statt berechtigte Bedenken zu formulieren, wer auch nur vorsichtig anmerkt:
"mangelnde Sensibilität gegenüber den Sicherheits- und Prestigebedürfnissen des größten Landes der Erde hätten den tief gekränkten Herrscher im Kreml erst zu seinem gewiss problematischen Handeln veranlasst."
Für Mohr sind solche Einwände nichts weiter als ein Ausdruck einer
"Kultur intellektueller und moralischer Kapitulation ",
deren "mildere Formen" das wahre Problem darstellen.
"Viele von jenen etwa, die eben noch das zusammenwachsende Europa als historische Utopie gefeiert haben, reden nun von Russland als unserem „Nachbarn“, ohne und gegen den „es nicht geht".
Mohr setzt gern Begriffe, die er für unangebracht oder gar falsch hält in Anführungszeichen. Da befindet er sich in der unseligen Tradition der Springerblätter, die die Bezeichnung der weitgehend als Staat anerkannte DDR bis zuletzt in Anführungszeichen stellte. So dokumentiert er auch hier, dass er Russland nicht als Nachbarn Europas sieht und ihm so Alles, was man mit dem Wort Nachbar verbindet, eine gewisse Gemeinschaft, ein gegenseitiges Geben und Nehmen und nicht zuletzt ein friedliches Miteinander, verweigert.

 Vor lauter Eifer geraten dem geläuterten ehemaligen Sponti einige Fakten durcheinander:
"Mag sein, aber zwischen der Elbe und der Moskwa liegen, zumindest derzeit noch, Polen, Tschechien, die baltischen Staaten, Weißrussland und die Ukraine."
Vielleicht ist ihm das Gebiet der ehemaligen DDR so zuwider, weil dort die Menschen immer noch in großer Anzahl die Linke wählen, dass er es immer noch ausserhalb der deutschen Grenzen stellt, vielleicht glaubt er die Souveränität der Slowakei schon längst beim Vorstand der Volkswagen-AG in Wolfsburg, weil er sie in der Auflistung der Staaten zwischen Deutschland und Russland unerwähnt lässt. Sei's drum.

 Gänzlich kurios wird es aber, wenn Mohr selbst Opfer einer Kultur intellektueller unmoralischer Kapitulation wird:
"Es scheint, als lebten nicht wenige Zeitgenossen noch in den frühen vierziger Jahren, als Hitler dieses östliche „Zwischeneuropa“ zum Raum ohne Volk erklärte, um es dann zum Aufmarschgebiet gegen die Sowjetunion zu machen."
Allen Ernstes wirft er jenen, die sich für ein besseres, friedliches Verhältnis und ein gutes nachbarschaftliches Verhältnis zu Russland einsetzen vor, sie planten einen erneuten Krieg gegen Russland. Er macht diejenigen zu Kriegshetzern und Okkupanten, die gegen die Aufrüstung des Westens in den Ländern, des von ihm so genüsslich bezeichneten "Zwischeneuropas""des Raumes ohne Volk" seit Jahren protestieren. Er unterstellt Menschen die seit Jahren in Sorge sind um den Frieden in Europa seine eigenen, lüsternen Kriegsphantasien.

 Und so ruft er denn auch uns alle zu den Waffen:
"Wie viel ist uns unsere Freiheit wert, an die wir uns schon so sehr gewöhnt haben, dass wir uns die Notwendigkeit ihrer Verteidigung, im allerschlimmsten, buchstäblich „undenkbaren“ Fall auch mit Waffengewalt, überhaupt nicht mehr vorstellen können?“

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