Das ZDF-Morgenmagazin hatte am gestrigen Morgen als Schwerpunktthema die Ukrainekrise. Eigentlich keine erwähnenswerte Geschichte. Es gab das übliche Putin-Bashing, die Unzuverlässigkeit der Separatisten, die Annexion der Krim, die russischen Panzer und Soldaten im Osten der Ukraine, die ganze übliche Propagandasauce. Bis der Vorsitzende der Deutsch-Ukrainischen Parlamentariergruppe der Unionsfraktion, Karl-Georg Weltmann, sich im Interview mit der Moderatorin Dunja Halali verplapperte.
Dunja Hayali hatte Weltmann gefragt:
Verwundert fragt Dunja Halali nach:
Die sehr moderate Reaktion der internationalen Politik auf die Kämpfe um Debalzewe lassen ebenfalls den Schluss zu, dass die Frontbegradigung durchaus zu den Vereinbarungen von Minsk zählten, auch wenn sie nicht explizit schriftlich festgehalten wurde. Man war in den Hauptstädten der Welt eifrigst darum bemüht zu erklären, die Vereinbarungen von Minsk seinen keinesfalls gescheitert.
Poroschenko und seine Führungsclique in Kiew haben diese Chance verstreichen lassen. Sie wollten um der Propaganda willen, völlig sinnlos noch über den Zeitpunkt des Waffenstillstands hinaus weiter kämpfen lassen. Ihre völlig unterlegenen, schlecht, bis gar nicht mit Lebensmitteln, Medikamenten und Munition versorgten Kampfeinheiten wurden von ihnen missbraucht, nur um der Welt vorzuführen, dass die andere Seite die vereinbarte Waffenruhe nicht einhält.
Zweieinhalb lange Tage lagen die ukrainischen Verbände im Feuer ihrer Gegner auf einem ohnehin verlorenen Posten, während sich die Umstände für einen geordneten Rückzug von Stunde zu Stunde verschlechterten. Erst am Dienstag, den 17. Februar wurde der Befehl zum Rückzug gegeben, nicht ohne das Poroschenko sich in Kampfanzug auf einem Flughafen ablichten liess.
Von dort forderte er:
Menschenleben scheinen für die Führungsclique in Kiew ohne jeden Wert. Der verspätete Rückzug aus Debalzewe kostete etlichen Kämpfern und Zivilisten das Leben. Aber was sind Menschenleben schon gegen eine gute Presse im Westen?
Dunja Hayali hatte Weltmann gefragt:
Ist das, was in Debalzewe passiert ist, ein Bruch des Friedensprozesses, das was also Minsk 2 bedeutet?Darauf antwortete Karl-Georg Wellmann, CDU:
Nach dem Papier, ja. Es war die Waffenstillstandslinie genannt. Putin hatte gehofft, es war ja 60 Stunden Zeit zwischen Abschluss des Vertrages und Eintritt des Waffenstillstandes, dass es gelingt in dieser Zeit diese Region zu erobern. Das hat nicht geklappt, da haben sie’s anschliessend gemacht. Das ist ein Bruch des Abkommens.Übersetzt heisst das nicht mehr und nicht weniger, als das die Runde in Minsk, die Bundeskanzlerin Angela Merkel, der französische Präsident Françoise Hollande, der Russische Präsident Wladimir Putin und der ukrainische Präsident Petro Poroschenko eine Einnahme Debalzewes durch die Kämpfer der Republiken Lugansk und Donezk in ihre Waffenstillstandsvereinbarung mit eingepreist hatten.
Verwundert fragt Dunja Halali nach:
"Das heißt aber auch, dass Merkel, Hollande und alle die dabei waren bei den Verhandlungen das hätten hingenommen, wenn es vorher passiert wäre?"Und Karl-Georg Wellmann bestätigt:
"Wahrscheinlich ja. Es war unrealistisch, dass dieses Gebiet gehalten werden kann, weil es die Strassenverbindung ist, zwischen Lugansk und Donezk. Das die Separatisten das wollen war ziemlich klar."
Wellmann ist ein enger Vertrauter von Angela Merkel. Man darf annehmen, dass seine Äusserungen mit den Ansichten der Kanzlerin übereinstimmen. Demnach kann angenommen werden, dass in der übermässig langen Zeit von der Vertragsunterzeichnung in Minsk, am Donnerstag den 12. Februar 12.00 Uhr bis zum Eintreten der Waffenruhe am Sonntag 0.00 Uhr, den ukrainischen Kämpfern die Möglichkeit gegeben werden sollte, sich aus dem Kessel von Debalzewe zurückzuziehen.
Sie hätten ihr Gesicht wahren können, indem sie, quasi aus eigenem Entschluss, die Frontlinie begradigt hätten, anstatt dass sie durch einen Waffenstillstandsbeschluss dazu gezwungen worden wären. Weltmann sagt es unmissverständlich: "Es war unrealistisch, dass dieses Gebiet gehalten werden konnte."
Sie hätten ihr Gesicht wahren können, indem sie, quasi aus eigenem Entschluss, die Frontlinie begradigt hätten, anstatt dass sie durch einen Waffenstillstandsbeschluss dazu gezwungen worden wären. Weltmann sagt es unmissverständlich: "Es war unrealistisch, dass dieses Gebiet gehalten werden konnte."
Die sehr moderate Reaktion der internationalen Politik auf die Kämpfe um Debalzewe lassen ebenfalls den Schluss zu, dass die Frontbegradigung durchaus zu den Vereinbarungen von Minsk zählten, auch wenn sie nicht explizit schriftlich festgehalten wurde. Man war in den Hauptstädten der Welt eifrigst darum bemüht zu erklären, die Vereinbarungen von Minsk seinen keinesfalls gescheitert.
Poroschenko und seine Führungsclique in Kiew haben diese Chance verstreichen lassen. Sie wollten um der Propaganda willen, völlig sinnlos noch über den Zeitpunkt des Waffenstillstands hinaus weiter kämpfen lassen. Ihre völlig unterlegenen, schlecht, bis gar nicht mit Lebensmitteln, Medikamenten und Munition versorgten Kampfeinheiten wurden von ihnen missbraucht, nur um der Welt vorzuführen, dass die andere Seite die vereinbarte Waffenruhe nicht einhält.
Zweieinhalb lange Tage lagen die ukrainischen Verbände im Feuer ihrer Gegner auf einem ohnehin verlorenen Posten, während sich die Umstände für einen geordneten Rückzug von Stunde zu Stunde verschlechterten. Erst am Dienstag, den 17. Februar wurde der Befehl zum Rückzug gegeben, nicht ohne das Poroschenko sich in Kampfanzug auf einem Flughafen ablichten liess.
Propaganda statt verantwortungsvolles Handeln: Der ukrainische Präsident Poroschenko Screenshot ZDF-Morgenmagazin |
"eine harte Reaktion der Welt auf diese brutale Verletzung der Minsker Vereinbarungen durch Russland."Weiter behauptete Poroschenko, der Rückzug sein planvoll und unter Mitnahme aller schwerer Waffen erfolgt.
"Beim Abzug aus Debalzewe haben wir nach vorläufigem Stand sechs ukrainische Soldaten verloren. Über hundert wurden verletzt",log der oberste Befehlshaber der geschlagenen Truppe. Seine Kämpfer waren da ganz anderer Ansicht. Viele von ihnen sprachen von überstürzter Flucht.
"Das Bombardement hier war heftig. Wir haben gebetet und uns mehrmals vom Leben verabschiedet."
"Wir haben gebetet und uns mehrmals vom Leben verabschiedet" Screenshot ZDF-Morgenmagazin |