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Ein herrlicher Krieg: Spiegel-online im Kriegsberichterstatter-Modus

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 Ist das nicht ein herrlicher Krieg? Spiegel-online zeigt unter der Überschrift: „Ukraine-Krise: Armee rückt auf Millionenstadt Donezk vor“, ein Foto mit einem Schützenpanzerwagen in voller Fahrt. Die Räder wirbeln jede Menge Staub auf und über dem Panzer weht im Fahrtwind stramm die blau-gelbe Fahne der Ukraine. Über dem Ganzen thront ein herrlich blauer Himmel mit niedlichen Schäfchenwölkchen.

 Unter dem Bild jubelt ein unbekannter Spiegelredakteur:„Die Rebellenhochburg Slowjansk ist schon erobert - nun nähert sich das ukrainische Militär der Metropole Donezk.“ Im Stil der Kriegsberichterstattung geht es dann im Text weiter: "Donezk - Die Offensive im Osten der Ukraine geht weiter, die Armee des Landes ist auf dem Vormarsch. Nach der Einnahme der Separatistenhochburg Slowjansk sind die Truppen von Präsident Petro Poroschenko weiter Richtung Donezk vorgerückt." Eigentlich vermisst man nur noch die bekannte Fanfare aus dem Reichspropagandaministerium als Intro.

 Was für ein herrlicher Krieg! Der Redakteur schwelgt in Superlativen: "Es sind die größte Erfolge der Armee in ihrem seit Wochen andauernden Einsatz im Osten des Landes."Siegestrunken jubelt Spon bereits am Samstag:"Berichten mehrerer Nachrichtenagenturen zufolge waren die Aufständischen fluchtartig von Kramatorsk abgerückt. Wie Reuters aus Rebellenkreisen erfuhr, sollen die Separatisten bei Kramatorsk gegenüber den ukrainischen Armeekräften im Verhältnis von 50 zu 1 unterlegen gewesen sein. Nach Angaben eines Reuters-Reporters verließen zeitweise rund 20 Transporter und Busse mit prorussischen Milizen Kramatorsk und zogen in Richtung Donezk ab."

 Spiegel-online singt das hohe Lied des Schokoladenpräsidenten. Souverän und umsichtig: "Ich bin weit entfernt von Euphorie." Die Lage ist sehr schwierig. Die Terroristen graben sich nun in den großen Städten ein." Ein Präsident, der sich entschuldigt dafür, dass er keine Euphorie empfindet über das Ergebnis seines Befehls, grosse Teile der eigenen Bevölkerung zu kartätschen?

 Nein, weit gefehlt. Der Mann sorgt sich nicht um die Menschen, die sich nicht weiter von Oligarchen wie ihm ausnehmen lassen wollen. Er fürchtet, und mit ihm Spiegel-online, um den militärischen Erfolg. "Die Lage ist sehr schwierig. Die Terroristen graben sich nun in den großen Städten ein. Mehr als 2000 Mann (haben sich) in Donezk verschanzt." Der Spiegel-online Redakteur diagnostiziert von seinem Schreibtisch aus, im klimatisierten Büro in der Hamburger City: "Für die ukrainischen Militärs wird es schwierig, die Aufständischen in einer Großstadt aufzustöbern und zu bekämpfen. Vor uns liegen viele Herausforderungen"zitiert Spon den ukrainischen Schokoladenpräsidenten und fügt eigene Erkenntnis hinzu. "Da die Aufständischen die örtliche Polizei entwaffnet hat, herrscht in großen Teilen der Stadt Gesetzlosigkeit."

 Verschlagen, wie der slawische Mensch nun einmal ist, haben die Aufständischen sich nicht der offenen Feldschlacht gestellt und sind mannhaft im ukrainischen Granatenhagel gefallen. Aber: "Nachdem ihre bisherige Hochburg Slowjansk am Wochenende von den Regierungstruppen erobert wurde, haben sich die meisten Rebellen nach Donezk und in umliegende Ortschaften zurückgezogen."Denn: "Vor allem Donezk gilt ihnen als wichtige Hochburg und als Rückzugsort. Die Stadt ist mit rund 1,1 Millionen Einwohnern die fünftgrößte der Ukraine. Als Zentrum des Kohlereviers Donbass ist sie zudem einer der wichtigen Industriestandorte des Landes sowie Kulturmetropole und Universitätsstadt."

 1,1 Millionen Menschen, die es notfalls gilt durch Bomben und Artilleriebeschuss dazu zu bekehren, dass sie sich den Kiewer Putschisten zu unterwerfen haben. Bei Spon bereitet man sich auf die nächsten Erfolgsmeldungen von der Schlacht am Don vor.

Süddeutsche strickt weiter an Verschwörungstheorie: "Putins Trolle"

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 Das geht jetzt schon über Wochen so, die Mainstream Medien, ob ZDF, ARD, Die Zeit, Spiegel und Süddeutsche, um nur einige zu nennen, werden mit kritischen Kommentaren zu ihrer Berichterstattung über die Ukraine überflutet. Allmählich werden die Herrschaften nervös. Und so hat man in den Redaktionsstuben, oder wo auch immer, eine neue Argumentationslinie gefunden: Die kritischen Kommentatoren sind von Putin gekaufte und bezahlte Trolle. So pöbelte am 23. Juni Robert Leicht in der Zeit die Kommentatoren des Onlineportals der Zeit seien zum überwiegenden Teil moskautreue und moskaugesteuerte Einflussagenten.

 Am 13. Juni schon versuchte für die Süddeutsche Julian Hans diese wilde Verschwörungstheorie zu belegen. Mit Beweisen folgender Qualität:"Aus den mehr als 138 Megabyte Daten, die die Süddeutsche Zeitung ausgewertet hat, ergibt sich erstmals ein umfassendes Bild davon, wie Scharen bezahlter Manipulatoren vorgehen, um die Meinung in den Kommentar-Bereichen großer Nachrichtenportale zu dominieren, Debatten in sozialen Netzwerken zu stören und Communitys der Gegenseite zu zersetzen. Im Schutz der Anonymität sind sie von gewöhnlichen Diskutanten und einfachen Provokateuren - sogenannten Trollen - kaum zu unterscheiden."

 Will sagen, die Süddeutsche hat 138 Megabite Daten ausgewertet, nach welchen Kriterien und wie auch immer, denn darüber erfahren wir nichts, um festzustellen, dass man nichts gefunden hat und demnach auch nichts weiss.

 In diesem Stil geht es dann munter weiter. Julian Hans weiss nichts, aber das verdreht er oder stellt es in unzulässige Zusammenhänge um die Leser zu manipulieren. So behauptet er, das Allensbachinstitut habe bei einer Umfrage herausgefunden, dass nur acht Prozent der Deutschen eine gute Meinung von Putin hätten. Einmal abgesehen davon, dass die Süddeutsche verschweigt, in welchem Zusammenhang die Umfrage stattgefunden hat, wann sie stattgefunden hat, wie viele Teilnehmer befragt wurden und wie die Frage konkret lautete, hat die Antwort rein gar nichts mit den kritischen Kommentaren im Mainstream zu tun.

 Es ist eine Sache ob ich Putin mag und eine ganz andere, was ich von der Berichterstattung in den deutschen Medien halte. Und so geht das dann weiter. Angeblich haben laut Emnid: "70 Prozent kein Verständnis für den russischen Präsidenten". Auch hier keine Erläuterung über die Umfrage oder die Fragestellung. Was heisst das, kein Verständnis für den russischen Präsidenten? Was hat das Eine mit dem Anderen zu tun?

 "Infratest dimap ermittelte, dass zwei Drittel der Bundesbürger Wirtschaftshilfen für Kiew befürworten und fast ebenso viele den politischen Druck der USA und der EU auf Moskau für sinnvoll halten." Einmal abgesehen davon, das diese Zahlen unseriös klingen: Wo sind die Belege? Ein paar einfache Links hätten genügt um die Behauptungen zu belegen. Die Süddeutsche bleibt jeden Beweis schuldig.

 Aus diesen "Fakten", die im Grunde  nichts, aber auch gar nichts mit der "Kommentarflut, egal oder auf Spiegel oder Zeit Online, Süddeutsche. de oder bei der ARD", wie Hans schreibt, zu tun haben, konstruiert er flux "ein auffälliges Mißverhältnis". Schuld daran, so Hans, sind die "russischen PR-Spezialisten der Agentur zur Analyse des Internets".

 Diese fünfte Kolonne Moskaus fertigt: "eingehende Analysen der sozialen Netzwerke Facebook, Twitter, LinkedIn und Youtube." Man möchte hinzufügen wie wahrscheinlich weitere tausende von Agenturen und Thinktanks der Wirtschaft, der Politik, der Geheimdienste und nicht zuletzt der Presse, weltweit.

 Hans fährt fort, und hier wird seine Argumentation vollends zum Rohrkrepierer: "Die Troll-Analysten zählen Unterstützergruppen für Barack Obama bei Facebook und Twitter auf und legen im Detail dar, welche Regeln für Kommentare auf den Nachrichten-Portalen Politico, Huffington Post oder Fox News gelten." Kein Wort von ARD, ZDF, Spiegel, Zeit, Süddeutsche. Die Leningrader Analysten scheinen die deutschen "Qualitätsmedien" für wenig relevant zu halten. Das deutsche Medien gar nicht auf der Agenda der "Troll-Analysten" stehen bestätigt Hans ein paar Zeilen später: "In einer Tabelle listen die Strategen auf, welche politische Einstellung amerikanische Nachrichtenseiten vertreten und wie sie über die russische Außenpolitik berichten."

 Nicht ein Beleg dafür, dass von Moskau bezahlte Kommentatoren die Kommentarseiten deutscher Medien mit Troll-Kommentaren zumüllen.

 Vollends kurios und verworren wird es, wenn Hans über "das Konzept für eine Facebook-Gruppe mit dem Titel "The American Dream" berichtet, und diesen dann mit dem Youtube-Kanal gleichen Namens zu verwechselt. Was soll's Facebook - Youtube, wird schon keinem auffallen. Auch ist nicht ganz verständlich, was Youtube-Videos mit den Kommentaren in deutschen Medien zu tun haben?

 Nachdem Lohnschreiber Hans bisher nicht einmal, auch nur  im Ansatz, Beweise  für die Eingangsbehauptung seines Artikels das "Hunderte bezahlte Manipulatoren versuchen, weltweit die Meinung in sozialen Netzwerken und in Kommentar-Bereichen wie auch bei Süddeutsche.de im Sinne des Kreml zu beeinflussen", geliefert hat, muss nun aber dringend eine Verbindung zum Inbegriff allen Übels Wladimir Putin hergestellt werden.

 "Wer gibt solche Kampagnen in Auftrag", fragt scheinheilig der Autor. Die Antwort gibt er gleich selbst. Die Spuren "führen zu dem Petersburger Unternehmer Jewgenij Prigoschin“, der so weiss Hans „in der oppositionellen Presse den Spitznamen "Putins Koch" trägt.“

 Siehste wohl, wäre der Namen Putin schon einmal verbraten. Jetzt noch ein wenig Prigoschin als auch Putin unterschwellig, der in Russland, wie jeder weiss allgegenwärtigen Korruption verdächtigt, natürlich und das gehört mittlerweile zum Rüstzeug eines jeden karrieregeilen deutschen Journalisten, ohne auch nur der Spur eines  Beweises. "Die beiden kennen sich aus den Neunzigerjahren, als Prigoschin in Sankt Petersburg das Kasino "Conti" betrieb und Putin in der Stadtverwaltung für die Überwachung des Glücksspiels zuständig war. Mittlerweile hat der massige Glatzkopf ein Gastronomie-Imperium aufgebaut, nicht zuletzt dank einiger Großaufträge vom Staat."So wird das Bedienen von Vorurteilen zur Beweisführung.

 An diesen Finsterling Prigoschin soll die "Agentur zur Analyse des Internets" ihre Monatsabrechnungen geschickt haben. Die abstruse Argumentationskette der Süddeutschen: "Agentur zur Analyse des Internets" - Prigoschin - Leningrad - Putin, soll einen Beweis für die direkte Verbindung Putins zu angeblich bezahlten Kommentarschreibern in Deutschland herstellen. Skurriler geht's wirklich nicht mehr.

 Das scheint selbst den Volksverar... der Süddeutschen als alleiniger Beweis zu schwach erschienen sein. Deshalb konstruieren sie eine zweite Verbindung der Internetanalysten zum Kreml. "Zusätzlich gingen Tätigkeitsberichte an einen Mann mit dem Nachnamen Wolodin." Ungeachtet der Tatsache, dass der Nachname "Wolodin" in Russland nicht eben selten ist, "soll es sich um Wjatscheslaw Wolodin handeln, den stellvertretenden Leiter von Putins Präsidialadministration", mutmasst Julian Hans.

 Woher hat nun Hans all diese Weisheiten, schliesslich ist eigene Recherche bei deutschen Journalisten nicht gerade in Mode. Julian Hans schreibt bei einer dubiosen Internetplattform, die sich "Anonymous International" nennt ab. Hans ist sich sicher: "An der Echtheit des Materials gibt es indes wenig Zweifel."

 In einer Zeit, in der bald täglich neue erschreckende Details über die Arbeit US-amerikanischer Geheimdienste an die Öffentlichkeit kommen, dient der Süddeutschen als Beweis, dass die Gruppe: "bereits seit vergangenem Dezember immer wieder brisante Dokumente an die Öffentlichkeit gebracht (hat), die sich jedes Mal als authentisch herausstellten." Darunter so brisante Nachrichten wie die "Neujahrsansprache von Präsident Wladimir Putin, deren Text im Blog der Hacker erschien, bevor das Fernsehen sie ausstrahlte."

 Julian Hans und die Süddeutsche finden anscheinend nichts Verdächtiges daran, dass just zu der Zeit da die Medien händeringend nach einer Begründung für die Tatsache suchen, dass ihren Lügen und Manipulutionen von einer breiten Öffentlichkeit nicht mehr geglaubt werden, angebliche Beweise für Trolle unter den Kommentarschreibern auftauchen.

 "Bezahlte Kommentatoren könnten relativ kurzfristig über Anzeigen in Online- Jobbörsen mobilisiert werden, berichtet eine leitende Mitarbeiterin einer PR-Firma in Moskau der Süddeutschen Zeitung." Das mag ja sein. Wenn es denn aber so einfach ist, dann sollte es der Süddeutschen doch möglich sei, wenigstens eine dieser Online-Anzeigen zu präsentieren. Auch hier nichts weiter als heisse Luft.

 Der artikel auf Süddeutsche de., sowie alle weiteren, die in de Zeit oder der FAZ sind nichts weiter als eine weitere Nebelkerze im Propagandakrieg gegen Russland und eine versuchte Rechtfertigung der eigenen Unfähigkeit unvoreingenommen und wahrheitsgemäss über den Bürgerkrieg in der Ukraine zu berichten.

Eine Nation wird verblödet

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Wenn das der alte Mao Tse Tung, der Erfinder des modernen Personenkults, das noch hätte erleben können, er wäre vor Neid erblasst. Musste er noch die Medien seines Landes unter Androhung drastischer Strafen zu den Lobhudeleien über seine Person zwingen, so erheben ehrlosen deutschen Schreiberlinge, die sich Journalisten nennen, die deutsche Kanzlerin ganz freiwillig in den Himmel der Unfehlbarkeit.

Eine total verblödete Medienlandschaft, hier nur ein kleiner Ausschnitt

 Fremdschämen ist angesagt. Der ZDF-Korrespondent Udo von Kampen liess alle Hemmungen fallen und brachte der Kanzlerin zu ihrem sechzigsten Geburtstag anlässlich einer Pressekonferenz zu den nächtlichen Beratungen der EU-Regierungschefs ein Ständchen. "Happy Birthday to You," sang von Kampen nicht schön aber unüberhörbar laut in die Mikrophone und Kameras der versammelten Weltpresse.

 Nun sagt der Volksmund zwar, jeder macht sich selbst zum Narren so gut er kann, aber von Kampen macht sich bewusst zum Narren. Wer von Mutti Merkel Informationen möchte, wer von ihr eingeladen werden will im Kanzlerjet die nächste Auslandsreise an ihrer Seite anzutreten, der muss, Demokratie hin, Pressefreiheit her, sich bei Merkel ohne Rücksicht auf die eigene Meinung und ohne ansehen der Wahrheit und der eigenen Würde einschleimen.

 Einer, der dass bereits bis zur völligen Selbstaufgabe praktiziert hat, ist der Korrespondent der Süddeutschen Zeitung, Stefan Braun. Gern, allzu gern lässt Braun, anhand kleiner Anekdötchen durchblicken, wie dick er mit der Kanzlerin ist. Und damit das auch so bleibt macht er sie in seinem Huldigungsschreiben zum sechzigsten Geburtstag: "Der Sommer der Patriarchen" (Süddeutsche Nr. 162, 17.07.2014) zur Königin von Europa: "Sie ist die nicht von allen geliebte, aber unangefochtene Regentin Europas." Da braucht es keine Wahlen, "l'Etat c'est moi", Merkel, die Sonnenkönigin Europas.

 Stephan-Andreas Casdorff, man ist erschreckt, wie die geistigen Fähigkeiten von einer zur nächsten Generation sich in nichts auflösen, gleitet in seiner Lobhudelei: "Die Lehre vom Fühldenken" im Tagesspiegel (Nr. 22106 vom 17.07.2014) unversehens ins poetische ab und bemüht dabei sogar den Allmächtigen, wenn er von der Bundesministerin für Frauen und Gesundheit des Jahres 1991unter Kohl zu berichten versucht: "Gott, wie jung sie damals noch war. So jung, so jungmädchenhaft sah sie aus, dass manche meinten, sie sei "Kohls Mädchen". Und, Casdorf in seiner Schwärmerei, ist Europa nicht genug: "Angela Merkel, die mächtigste Frau der Welt wird heute 60."

 Hat Casdorff noch Gott den allmächtigen bemüht um seiner Bewunderung für Merkel gebührenden Nachdruck zu verleihen, so stellt Spiegel online die Kanzlerin über Gott und titelt: "Angela Merkel zum 60.: Die Übermächtige", um dann fortzufahren: "Sie ist die mächtigste Frau Deutschlands und Europas. Mehr noch, sie ist übermächtig." Dann verrät Spon der erstaunten Öffentlichkeit wem Deutschland den Weltmeistertitel im Fußball zu verdanken hat. Nicht etwa Neuer, Mertesacker, Schweinsteiger oder Müller, nein die Übermächtige hat ihrem Volk dieses Glücksgefühl beschert: "Jetzt auch noch Weltmeister".  Aber dann stellt Spon die bange Frage: "Was also kommt nach Merkel? Darauf ist niemand vorbereitet." Uns allen gefriert das Blut in den Adern und wir wollen nicht so recht glauben, was Redakteur Philipp Wittrock uns tröstend prophezeit: " Das Land wird wohl eines Tages auch ohne sie auskommen können." Fast schon Majetätsbeleidigung, Blasphemie.

 Auf "Zeit online" lässt Redakteurin Tina Hildebrand es mächtig menscheln, nicht ohne im Titel den Hang deutscher Journalisten zur Monarchie Ausdruck zu verleihen: "Angela royal".
"Merkel macht die Macht normal. (welch herrliches Wortspiel) Sie begegnet dem Bürger, wie es aussieht, auf gleicher Höhe. Die Deutschen wissen heute weit mehr über ihre Kanzlerin, als sie über deren Vorgänger je wussten: Merkel wandert und singt gerne. Sie geizt beim Backen mit Streuseln, sie kocht gerne Kartoffelsuppe."

 Den Vogel der Geschmacklosigkeit schoss, wen wunderts, neben ZDF-von Kampen, die Bildzeitung ab. auf Bild.de ist ein besonderes Machwerk deutscher Sangeslust zu bewundern. Dort singt der Altmeister des schlechten Geschmacks, Heino, Merkels angebliches Lieblingslied: "Wir lieben die Stürme". Stimmgewaltig unterstützt wird er dabei unter anderen von Vicky Leandros, Uschi Glas, dem König von Mallorca, Jürgen Drews, der Heulsuse der Grünen, Claudia Roth, dem Vorsitzenden der Polizeigewerkschaft Rainer Wendt und der Bundesministerin für Arbeit und Soziales, der SPD-Politikerin Andrea Nahes, die die Deutschen ja schon einmal vom Podium des Bundestages aus von ihrer aussergewöhnlichen Unmusikalität überzeugt hat. Die Idee dazu hatte der Sozialdemokrat Béla Ander, von 2002 bis 2005 Regierungssprecher und Chef des Bundespresseamtes.

 Aber mit der Bloßstellung geltungssüchtiger Prominenter gibt sich Bild natürlich nicht zufrieden. Die Zeitung, die sich müht, schon mit ihrem Titel den Intellekt ihrer Leser nicht zu überfordern, bat eben jene, die Kanzlerin zu malen. Wer sich also selbst nicht zu dämlich war, der griff zu Stift oder Pinsel und fertigte, frei jeden künstlerischen Anspruchs, ein Portrait Merkels an.

 Das Elaborat dieses Tuns, billiger bekommt man eine Zeitungsseite nicht voll, ist in der Printausgabe der Bild vom 17. Juli zu bewundern und auf Bild.de.

 Würden die kleinen blauen Männchen just dieser Tage unvorbereitet mit ihrem Raumschiff in Deutschland landen, sie würden, von Grausen ob solcher allgemeiner Hirnlosigkeit ergriffen, panikartig unseren Planeten wieder verlassen.

Spiegel-online feuert aus allen Rohren im Krieg um die Köpfe

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Spiegel-online feuert aus allen Rohren, Nebelkerzen und Blendgranaten. Journalismus war gestern, heute heisst es Krieg zu führen. Und dafür braucht es die ganz harten Jungs. Schreiber, denen die Wahrheit egal ist, Schreiber die nur ein Ziel kennen, einen Krieg zu gewinnen, sowohl militärisch mit hunderten und tausenden von Toten, als auch propagandistisch. Wahrheit, Aufrichtigkeit und professionelle Distanz sind etwas für Weicheier und Putinversteher. Einer der härtesten unter den Spiegeljungs im Kampfanzug ist Benjamin Bidder. Einer der morgens aufsteht und noch bevor er mindestens drei Russen zum Frühstück verzehrt, schon dem Spiegel, - dem im Bad, beim rasieren und Zähneputzen, eine Unzahl an Märchen über die menschenfressenden Slawen erzählt hat.

 So ist es denn auch an Bidden, den Absturz des Flugzeug der Malaysian Airlines über der ukrainischen Region Donezk in eine Aggression des Potentaten Wladimir Putin im Kreml, umzudeuten.

 Zunächst thematisiert er die Verschlagenheit des slawischen Menschen im allgemeinen die und Präsident Putins im Besonderen:"Am Tag nach der Katastrophe zeigt sich Russlands Präsident Wladimir Putin bewegt: In Moskau trifft er sich mit Mitgliedern seines Kabinetts. Der Staatschef bittet seine Minister um eine Minute der Stille, die Regierung trauert um die Opfer von Flug MH17. Dann ruft er zu einer Waffenruhe auf, die Ursache für den Absturz solle in Ruhe untersucht werden."

 "Ruhe?" fragt Bidder empört um dem Potentaten im Kreml ins Stammbuch zu schreiben: "Dieser Absturz von Flug MH17 am östlichsten Ende der Ostukraine wühlt die Welt auf." Bidder klärt auf: "Alle 298 Passagiere kamen ums Leben, darunter sollen 80 Kinder gewesen sein - und" am allerschlimmsten, "auch vier Deutsche." Deutsches Blut, vergossen für die finstern Machenschaften eines dunklen Potentaten aus den weiten Steppen Russlands. Poroschenko und Hitlers Feldmarschall Keitel haben Recht: Für jeden getöteten der Unseren Hundert Tote Untermenschen.

 "Vermutlich wurde die Boeing abgeschossen." Bidden schwächelt, fängt sich aber sofort wieder. Er holt sich Rat bei unseren Freunden jenseits des Atlantiks, bei unseren Freunden, die die ganze Welt belauschen und ausspionieren, nur um hinterher Falschmeldungen zu verbreiten, von den angeblichen Massenvernichtungswaffen Saddam Husseins und den irakischen Soldaten, die Kinder in Krankenhäusern Kuwaits dadurch umbrachten, dass sie ihre kleinen Köpfe solange gegen die Wände schlugen, bis sie völlig zerschmettert waren, beide Meldungen waren pure Fantasie, brachten die Welt  aber dazu, den Irak zweimal militärisch zu überfallen mit dem Ergebnis von etlichen Tausend Toten, unschuldigen Zivilisten. Und diese Mörderbanden wissen Rat. Das Flugzeug, von dem Bidden nicht so genau weiss, ob es überhaupt abgeschossen wurde, ist: "Nach Informationen der USA wahrscheinlich von einer Boden-Luft-Rakete, und zwar aus dem von prorussischen Separatisten besetzten Gebiet."

 Bidden weiss zwar nicht, ob das Flugzeug überhaupt abgeschossen ist, aber dafür von wem und woher. Ähnlich verworren und der Logik widersprechend geht es weiter: "Inzwischen sind rund 20 Beobachter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) an der Absturzstelle eingetroffen. Sie sollen begonnen haben, das Wrack zu untersuchen," Gedankenstrich im Original, "wurden aber laut "Guardian" und "Volkskrant" daran gehindert." Der aufmerksame Leser kommt spätestens jetzt nicht mehr mit: Haben Die von der OSZE jetzt mit der Untersuchung begonnen oder wurden sie daran gehindert?

 Bidden lässt die Putinversteher, die Warmduscher und die Wahrheitsfanatiker mit ihren Zweifeln allein.

 Er berichtet uns lieber von seinen schauerlichen, unglaublichen Erlebnissen am Kabinettstisch im Kreml, saß er doch direkt neben Putin: "Kaum ist die Minute der Trauer im Kreml vorbei, geht Putin schon wieder in die Offensive". Bidden hat höchstselbst miterlebt: "Den Ministern am Kabinettstisch - und den Bürgern an den Fernsehgeräten - macht er klar, dass es keinen Zweifel daran geben kann, wer schuld ist am Tod der 298 Menschen: Die Ukrainer. Weil es nämlich zu dieser Katastrophe nie gekommen wäre, "wenn es keinen Krieg auf dem Gebiet gäbe".

 "So einfach ist das", resigniert Bidden, um dann aber doch noch einmal anzugreifen: "Dass viele Indizien sowie abgefangene Funksprüche die Separatisten belasten? Dass es ohne den Zustrom von Kämpfern und Waffen aus Russland keinen Krieg mehr gäbe? Darüber verliert der Kreml-Chef kein Wort", zitiert er die unbewiesenen Behauptungen seiner amerikanischen Freunde in den Trenchcoats und den grossen Schlapphüten und deren faschistischen Marionetten in Kiew.

 Deutschland so wird uns klar hat den zweiten Weltkrieg, im besonderen gegen Russland, verloren weil wir nicht die richtigen Kämpfer hatten. Mit dem Spiegel und dessen Speerspitze Benjamin Bidden herrschte heute Ruhe, deutsche Ruhe, bei den Bajuffen östlich der Oder.

Spiegel-online: Alles nur geklaut, alles nur gelo...

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Wer immer noch geglaubt hat das Flaggschiff des deutschen Qualitätsjournalismus und das Medium von dem alle anderen Qualitätsjournalisten abschreiben, recherchiere seine Berichte selbst, der wird jetzt bitter enttäuscht sein. Auch Spiegel online schreibt ab. Gut, in den gläsernen Redaktionsbüros im schicken Hamburger Hafenviertel wird ein wenig an den Formulierungen gearbeitet, aber das ist auch schon alles. Es soll allerdings auch schon Computerprogramme geben die selbst diese Arbeit den Redakteuren abnehmen. (Redakteure wie Benjamin Bidder gar kein Mensch aus Fleisch und Blut, sondern nur ein Aneinanderreihung von Einsen und Nullen, wobei die Nullen deutlich überwiegen?)

 Im folgenden ein paar Textstellen aus einem Artikel auf Spiegel online vom Samstag dem 19. Juli und zum Vergleich Textstellen aus einer Verlautbarung des deutschen Dienstes des Ukraine Crisis Media Center (UCMC). Das Ukraine Crisis Media Center ist bekannt geworden durch einen Bericht im Freitag über die enge Zusammenarbeit des UCMC mit dem ZDF.

Spiegel online:
"Die Regierung der Ukraine gibt offiziell bekannt, dass die Terroristen mithilfe Russlands versuchen, Beweise ihrer Verbrechen zu zerstören",
Ukraine Crisis Media Center (UCMC):
„Die Regierung der Ukraine teilt offiziell mit, dass die Terroristen mit Unterstützung Russland versuchen die Beweise für diese globale Straftat zu vernichten.

Spiegel online:
So seien 38 Tote in ein Leichenhaus in der ostukrainischen Stadt Donezk gebracht worden. Männer mit "stark russischem" Akzent hätten angegeben, man wolle eigene Autopsien durchführen.
Ukraine Crisis Media Center (UCMC):
...dass die Terroristen unbefugt bereits 38 Körper vom Tatort entfernten und in die Leichenhalle des besetzten Donezk gebracht hätten. Dort erklärten Experten mit verdächtig russischem Akzent, dass sie selbst die Leichenbefunde erstellen würden.


Spiegel online:
Die Separatisten sollen zudem auf der Suche nach "großen Transportern" sein. Mit diesen sollen angeblich "Teile des Flugzeugs nach Russland befördert" werden, hieß es.
Ukraine Crisis Media Center (UCMC):
Die Terroristen würden zudem nach Transportmitteln suchen, mit denen sich die großen Wrackteile nach Russland transportieren ließen.

Das Ukraine Crisis Media Center (UCMC) ist eine PR-Agentur, die sich auf die Fahnen geschrieben hat, Propaganda im Sinne der ukrainischen Putschregierung weltweit zu verbreiten. Es hat seinen Sitz im dritten Stock des Kiewer Hotels "Ukraina", in dem, praktischer Weise auch die allermeisten Berichterstatter der Weltpresse ihr Domizil haben.
 Über die Geldgeber dieses Propagandainstituts schreibt der Freitag:
 "Finanziert wird die PR-Kampagne u.a. von George Soros, der ukrainischen Übergangsregierung und einer ukrainischen Tochtergesellschaft von Weber Shandwick, dem weltweit führenden PR-Unternehmen."

 Präsidentin dieser Tochtergesellschaft von Weber Sandwick, PRP und Gründungsmitglied des UCMC, ist Nataliya Popovych. Popovych ist bekennende Banderaanhängerin, dem Anführer der ukrainischen Faschisten (OUN) und Nazi-Kollaborateur während des zweiten Weltkrieges. Bandera ist verantwortlich für die Deportation und Ermordung zehntausender polnischer und ukrainischer Juden.

Wahrheit ist das was nutzt - Deutsche Medien im Propagandarausch

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 Eigentlich wollte ich schweigen zu den Vorgängen um Flug MH 17 aus Achtung vor den 298 Menschen, die auf grausame Art und Weise sterben mussten. Aber ab einem bestimmten Zeitpunkt macht sich jeder der schweigt mitschuldig, nicht nur am Tod dieser 298 Menschen, sondern an den vielen Tausend, die noch folgen werden. Spätere Generationen, wenn es die denn noch gibt, werden uns fragen: "Wo seid ihr gewesen? Was habt ihr unternommen gegen den Wahnsinn der Kriegstreiber in den Parteien, der Presse und der Wissenschaft? Warum seid ihr nicht aufgestanden und habt etwas unternommen?"

 Die Mächtigen in den USA haben beschlossen, den russischen Präsidenten Putin zu beseitigen. Er steht, nach der schlichten Logik der US-Amerikanern als einziger zwischen ihnen und den riesigen russischen Rohstoffreserven. Putin hat 2003 verhindert, dass amerikanische Multis, für ein paar lächerliche Milliarden Dollar, sich diese Rohstoffreserven unter den Nagel reissen konnten. Putin verhindert bis jetzt, dass US-Multis mit russischem Öl und russischem Gas Jahr für Jahr zig-Milliarden US-Dollar verdienen. Nicht amerikanische Multis beliefern halb Europa mit Gas, nicht amerikanische Multis stillen den Öldurst der Chinesen, sondern Firmen die zu hundert Prozent in russischer Hand sind.

 Will man aber Putin beseitigen (Wanted dead or alive), dann müssen die USA den russischen Oligarchen klar machen, dass es lukrativer für sie ist, wenn sie sich von Putin lossagen, ihn nach Sibirien verbringen, oder einfach abknallen wie einen räudigen Hund. Verdirbt man also den Oligarchen die Geschäfte durch Sanktionen, dann werden sie sich früher oder später von Putin lossagen.

 Dumm ist nur, dass Russland kaum Geschäftsverbindungen zu den USA unterhält. Sanktionen der Amerikaner gegen Russland also nahezu wirkungslos sind. Dagegen sind die Europäer neben China der grösste Handelspartner Russlands. Wirtschaftssanktionen der USA sind in Russland kaum spürbar. Wollen die US-Multis ihr Ziel erreichen, dann müssen sie Europa dazu bringen, die Geschäftsbeziehungen zu ihren russischen Partnern abzubrechen. Dazu schien Europa aber bis jetzt, aus gut verstandenem Eigeninteresse, nicht bereit.

 Ein Schock für die widerspenstigen Europäer musste her. Eine Passagiermaschine aus 10.000 Metern Höhe durch von Putin unterstützten "Desperados" vom Himmel geschossen, dass könnte die Europäer endlich in die Spur bringen. 298 Tote, davon fast 200 Europäer, 80 Kinder unter den Opfern, fast perfekt. Da spielt es letzten Endes keine Rolle mehr, was sich wirklich abgespielt hat, am Himmel über der Südostukraine. Wurde das Flugzeug abgeschossen oder ist es aus einem anderen Grund vom Himmel gefallen? Wenn es abgeschossen wurde, von wem? Uninteressant! Wichtig ist, wen die Propagandamaschinerie dafür verantwortlich macht. Nicht Fakten, Schuldzuweisungen entscheiden über Krieg und Frieden, über Leben und Tod, produziert von den für Geld, alles das schreibenden Leihfedern in ihren klimatisierten, lichtdurchfluteten Hightech-Büros, was von ihnen erwartet wird.

 US-Aussenminister Kerry reist im Auftrag des Friedensnobelpreisträgers Obama durch die Welt und behauptet, die USA hätten hundertprozentige Beweise dafür, dass die ostukrainischen Milizen die Maschine vom Himmel geschossen hätten. Er bleibt aber genauso stoisch, wie er immer wieder die gleichen Phrasen drischt, die hundertprozentigen Beweise schuldig. Ein US- Spionagesatellit befand sich zur Zeit der Katastrophe über dem Gebiet, zwei Awacs-Radarmaschinen waren in unmittelbarer Nähe zu Flug MH 17 in der Luft, ganz abgesehen von den hierzulande bestens bekannten Abhörqualitäten der NSA, die nicht nur jedes Handy weltweit überwachen, die auch jeglichen Funkverkehr, von jeder in Betrieb befindlichen Funkstation auf dieser Welt, und das schon seit den fünfziger Jahren. Die grösste Spionagemacht der Welt ist nicht in der Lage Beweise für die Behauptungen ihres Aussenministers vorzulegen?

 Russland hat zumindest Material seiner Radarstationen und eines Spionagesatelliten veröffentlicht und die USA aufgefordert, das Gleiche zu tun. In den deutschen Medien sucht man eine Berichterstattung darüber vergebens.

 Der russische Generalstabschef Andrej Kartopolow richtete am Montag zehn Fragen an Kiew, deren deutsche Übersetzung die Zeitung "Junge Welt" am Mittwoch veröffentlichte und deren Beantwortung zumindest zur Aufklärung der Umstände hätte beitragen können:
1. Warum verließ Flug MH 17 den internationalen Korridor?
2. Handelte es sich beim Verlassen der Route durch MH 17 um einen Navigationsfehler, oder befolgte die Mannschaft Anweisungen der ukrainischen Flugkontrolleure in Dnipropetrowsk?
3. Warum war eine große Gruppe von Luftverteidigungssystemen in dem Gebiet stationiert, das von den Milizen gehalten wird, obwohl die Selbstverteidigungskräfte nicht über Flugzeuge verfügen?
»Soweit wir wissen, verfügte das ukrainische Militär über drei oder vier Luftverteidigungsbataillone, die mit Buk-M1-SAM-Systemen ausgestattet waren. Sie waren am Tag des Absturzes in der Nähe von Donezk stationiert. Dieses System ist in der Lage, Ziele im Umkreis von 35 Kilometern bis zu einer Höhe von 22 Kilometern zu treffen.«
4. Warum stationierte Kiew Buk-Raketensysteme am Rande der von Milizen kontrollierten Zone unmittelbar vor der Tragödie?
(…)
5. Am Tag des Absturzes verstärkte Kiew die Radaraktivität von Kupol-M1 9S18, der Schlüsselkomponente von Buk-Systemen. Warum?
6. Was tat eine Militärmaschine auf der Route, die für zivile Flüge gedacht ist?
7. Warum flog der Militärjet so nahe zu einem Passagierflugzeug?
8. Woher kam der Raketenträger, der auf einem Video zu sehen ist, das von westlichen Medien verbreitet wurde und angeblich zeigt, daß ein Buk-System von der Ukraine nach Rußland gebracht wurde?
9. Wo befindet er sich jetzt? Warum fehlen einige Raketen auf dem Trägerfahrzeug? Wann war zuletzt eine Rakete von ihm gestartet?
10. Warum haben die US-Behörden die Beweise nicht veröffentlicht, die die Behauptungen stützen, daß MH17 von einer Rakete abgeschossen wurde, die von den Milizen gestartet worden war?
  Aber wie gesagt, Fakten sind nicht erwünscht, stören nur dabei das vorgegebenen Ziel zu erreichen, Putin zu eliminieren und die riesigen russischen Rohstoffreserven unter die Kontrolle der US-Amerikanischen Energiemulties zu bekommen. Und dafür braucht es willfährige Journalisten, denen die Wahrheit nichts bedeutet, die ihre eigene Karriere über ihren Auftrag stellen, den Menschen zu berichten von den Vorgängen in der Welt, nach bestem Wissen und Gewissen, unvoreingenommen.

 Deutschland scheint voll von solchen gewissenlosen Schreibern und Fernsehredakteuren. Sie schaffen sich ihre eigene Wahrheit, indem sie ihre Lügen und Halbwahrheiten immer wieder wiederholen. Wenn denn in allen Medien Putin die Waffen an die Rebellen in der Ostukraine geliefert hat, dann hat er sie eben geliefert und dann haben, ergo, die Rebellen auch die Boeing vom Himmel geschossen und die 298 Menschen auf dem Gewissen. Was braucht man da noch eine unabhängige Untersuchung?

 Einer dieser verantwortungslosen Kriegstreiber ist der Redakteur von Zeit online, Carsten Luther. Den Namen muss man sich nicht merken. Ob Carsten Luther oder Benjamin Bidder vom Spiegel, oder wie sie alle heissen, sie schreiben alle nur für viel Geld, was ihre Chefredakteure, Herausgeber und Eigentümer, von ihnen lesen wollen. Sie, nicht die aufgebrachten Kommentatoren sind die wahren Trolle im Netz.

 Carsten Luther also, schreibt unter der Überschrift :"Keine Sanktion ist zu hart", auf Zeit-online am 22. Juli: "Sind das die westlichen Werte, von denen dieser Tage immer die Rede ist? Man kann also einfach so ein ziviles Flugzeug mit 298 Menschen vom Himmel holen, ohne schwerwiegende Folgen befürchten zu müssen?" Kein Mensch weiss bis heute, was wirklich am Himmel von Donezk vorgegangen ist. Aber nach dem Prinzip: Nicht über Fakten berichten sondern Fakten schaffen, fordert Luther im folgenden schon mal drastische Sanktionen gegen Russland.

 In ihrer Russenphobie gehen diese Lohnschreiber soweit, dass sie sogar bereit sind die heilige Kuh der Bundesrepublik, die "florierende Wirtschaft", zu schlachten. Die gleichen Schreiberlinge, die schon von körperlichen Schmerzen geplagt, laut aufheulen "Das zerstört die deutsche Wirtschaft, das gefährdet den Wohlstand der ganzen Nation," wenn es um ein paar Prozent mehr Lohn oder gar um den Mindestlohn geht, schreiben Blut- und Tränenartikel und von Opfern der deutschen Wirtschaft, wenn es darum geht Russland abzustrafen. Im Zusammenhang mit Sanktionen, die ja nicht scharf genug sein können schreibt Carsten Luther: "Auch dass die deutsche Wirtschaft darunter zu leiden hätte, wäre dann erst recht kein valides Argument mehr. Der Bruch zwischen dem Westen und Russland wäre auf lange Zeit irreparabel, nichts anderes ist vorstellbar."

 In Deutschland wurde im Hinblick auf islamistische Agidatoren der Ausdruck "Hassprediger" erfunden. Für niemanden ist dieser Ausdruck passender, als für weite Teile der deutschen Presselandschaft. Sie wollen nicht nur das russische Erdöl, das Gas und die anderen Schätze die unter Russlands Erde ruhen, sie wollen eines Tages auch Putin aus irgendeinem Erdloch ziehen und ihn unter dem Gejohle des Pöbels grausam ermorden. Nicht umsonst wird Putin in letzter Zeit immer häufiger in einem Satz zusammen mit dem Libyer Gaddafi genannt.

Deutsche Presse jubelt: 50 Milliarden für russische Dunkelmänner auf Zypern

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 Das Triumphgeschrei in den deutschen Medien war unüberhörbar. Zeit-online titelte: "Russland muss an Ex-Eigner von Yukos Milliarden zahlen", und behauptete in der Unterzeile, "Entscheidung beim Schiedsgericht in Den Haag: Russland muss 50 Milliarden Dollar Entschädigung an die Ex-Eigentümer des Ölkonzerns Yukos zahlen." Die Schadenfreude war unüberhörbar: "Der Betrag macht mehr als zehn Prozent der russischen Währungsreserven aus."

 Freude pur auch bei der Süddeutschen: "Nach ersten Medienberichten über das Urteil gaben russische Aktien nach. Die Papiere des nunmehr größten russischen Ölproduzenten Rosneft verloren deutlich. Zu schaffen machen dem Land bereits die Sanktionen der EU und der USA im Zuge des Ukraine-Konflikts.""Sollte die Regierung sich weigern zu zahlen, könnten die Kläger versuchen, russischen Staatsbesitz pfänden zu lassen."

faz.net meldete entgegen den Tatsachen: "Russland hat vor Gericht eine Milliardenklage ehemaliger Eigentümer des inzwischen zerschlagenen Ölkonzerns Yukos in Den Haag verloren." Das Haager Ständige Schiedsgericht ist wie der Name schonsagt kein ordentliches Gericht. Ein Schiedsspruch muss von beiden Seiten akzeptiert werden um Vollzugskraft zu erlangen.

Rundschau-online jubelte unter der Überschrift: "Gong aus Den Haag", "Die Hiobsbotschaften für den Kreml häufen sich."

Das Handelsblatt brachte es letztendlich auf den Punkt: "Milliarden-Quittung für Putin
Schwere Niederlage für Wladimir Putin: Ein internationales Gericht hat Russland dazu verurteilt, den Ex-Eigentümern des zerschlagenen Ölkonzerns Yukos 50 Milliarden Dollar zu zahlen. Ein Urteil mit politischer Brisanz." Auch hier ist wieder den Fakten widersprechend von einem Gericht die Rede.

 Was war geschehen? Das "Ständige Schiedsgericht in Den Haag" hatte nach zehnjähriger Verhandlung, just ein paar Tage, bevor die Aussenminister der EU über Wirtschaftssanktionen gegen Russland entscheiden, den ehemaligen Eigentümern, des wegen Steuerschulden 2004 in Konkurs gegangenen russischen Ölkonzerns Yukos Schadenersatz in Höhe von 50 Milliarden Dollar zugesprochen. Wie weit jenseits von Gut und Böse dieses Urteil ist, zeigt das die Summe des bisher höchsten Urteils 1,7 Milliarden Dollar betrug.

 Allerdings, und das vergessen die Hassprediger der deutschen Qualitätspresse allzugern zu erwähnen, ist dieser Schiedsspruch nicht einmal das Papier wert, auf das er geschrieben wurde. Er ist reine Propaganda. Das gesamte Verfahren beruht auf dem Vertrag der "Energie-Charta" von 1991. Dieser Vertrag soll den internationalen Energie-Multis einen Status sichern, der über die Gesetze der einzelnen Nationen zu stellt. Durch die "Energie-Charta" können sie mit Hilfe solcher, ausserhalb jedes Rechtes stehenden Schiedsgerichte, ihre Interessen gegen nationales Recht durchsetzen. Der Rechtsgrundsatz "Gemeinwohl geht vor Einzelwohl" wird hier in sein Gegenteil gewendet. Russland hat die Energie-Charta allerdings gar nicht ratifiziert und ist somit nicht an ihre Bestimmungen gebunden.

 Merkwürdig an der ganzen Geschichte: Zehn Jahre wurde verhandelt und genau einen Tag nach dem vermutlichen Abschuss der Boeing 777 der Malaysia Airlines MH 17 über der Ostukraine veröffentlicht das Schiedsgericht seinen Schiedsspruch (nicht wie fälschlich immer behauptet wird, sein Urteil). Das riecht stark nach US-amerikanischer Einflussnahme sowohl auf den Schiedsspruch als auch auf den Termin der Veröffentlichung.

So ist denn auch die Zusammensetzung des Schiedsgerichts ein weiteres Indiz dafür, dass das Recht, sagen wir einmal, etwas zurecht gebogen wurde.

 Vorsitzender des dreiköpfigen Gremiums ist der Kanadier Yves Fortier hat seit 2012 im Sanktionsrat der Weltbank Sitz und Stimme. Die Weltbank, die die Förderung des privaten Sektors gegenüber des Staatlichen zu ihrer allgemein verbindliche Strategie gemacht hat, ist ebenso wie des Internationalen Währungsfonds (IWF) unter starkem US-amerikanischen Einfluss. Ohne die USA geht bei beiden gar nichts.

 In beiden Organisationen, der Weltbank als auch des Internationalen Währungsfonds (IWF) war und ist der zweite Schiedsrichter, der US-Amerikaner Stephen Myron Schwebel tätig. Von 1994 bis 2009 war er der Präsident des "Verwaltungsgerichts des Internationalen Währungsfonds" tätig und seit 2007 gehört er zu den Richtern des "Verwaltungsgerichts der Weltbank". Ausserdem ist Schwebel als freier Vermittler und Rechtsberater in Washington tätig und als solcher natürlich von Regierungsaufträgen abhängig.

 Der Schweizer Rechtsanwalt Charles Poncet war mehrere Jahre für die "Liberale Partei der Schweiz" (LPS) in mehreren Parlamenten tätig. Die Partei galt, selbst für Schweizer Verhältnisse, als ausgesprochen wirtschaftsliberal.

 Die deutsche Presse bejubelt einen Schiedsspruch der, wenn er denn anerkannt wird, einer Hand voll zwielichtiger Geschäftsleute, die unter der Regie von Alexander Chodorkowski in den 1990er Jahren, während der Regentschaft des Alkoholikers Jelzin, dem russischen Staat seine Bodenschätze raubten http://www.netstudien.de/Russland/chodorkowski.htm#.U9jHryhmDhx. Die feinen Herrschaften haben ihre Gesellschaften im, von der EU finanzierten, Steuerparadies Zypern.

 Chodorkowski bejubelt den Schiedsspruch zwar als "fantastisch", will aber selbst von dem Geldregen angeblich nicht profitieren. Eine Voraussetzung für seine Begnadigung war, dass er sich verpflichtete, keinerlei finanzielle Forderungen gegenüber Russland zu erheben.

 So ganz leer scheint der feine Herr Chodorkowski aber denn doch nicht auszugehen. Der hatte, einem Bericht der „Financial Times“ zufolge kurz vor seiner Verhaftung nämlich seine Anteile an Yukos an seinen früheren Vorstandskollegen Leonid Nevzlin übergeben, der ebenfalls zu den Klägern gehört und inzwischen die israelische Staatsangehörigkeit hat.

Chodorkowskijs erste Auslandsreise aus der verschwiegenen Schweiz, führte ihn nach Israel. Ein Schelm, wer dabei böses denkt.

 In Moskau allerdings, sieht man den Richterspruch mit einiger Gelassenheit. Hier hat man ganz andere Sorgen. Auf die Frage nach dem Warum machte am Montag ein hochrangiger Mitarbeiter von Präsident Putin gegenüber der Londoner Financial Times deutlich, daß das Urteil angesichts der Konfrontation in der Ukraine wenig Bedeutung habe. Und er fügte hinzu: »In Europa wird es Krieg geben. Glauben Sie wirklich, daß das (Urteil) wichtig ist?« berichtete die "Junge Welt" am 30. Juli.

"Großjournalist" Joffe von der Zeit erwirkt Einstweilige Verfügung gegen Meinungsfreiheit

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 Was hat Josef Joffe mit Meinungsfreiheit zu tun? Nichts. Joffe setzt sich nicht mit seinen Gegnern intellektuell auseinander, er verbietet ihnen einfach gerichtlich den Mund. So geschehen dieser Tage mit den Protagonisten der ZDF-Sendung "Neues aus der Anstalt", Claus von Wagner und Max Uthoff.

 Die beiden hatten sich nämlich in ihrer Sendung vom 29 April erdreistet Joffes, durch die Arbeit Uwe Krügers "Meinungsmacht, Der Einfluss von Eliten auf Leitmedien und Alpha-Journalisten - eine kritische Netzwerkanalse" wissenschaftlich belegte Nähe zu den atlantischen Netzwerken, kabarettistisch aufzuarbeiten.

 Joffe erwirkte eine Einstweilige Verfügung, die es dem ZDF bei Androhung von Strafe verbietet, die Sendung weiterhin in seiner Mediathek zu belassen. Hier bei You Tube.de, trotz Joffe-Zensur noch zu sehen (es lohnt sich anzuschauen).

 Einen tiefen Einblick in die Gedankenwelt des Herausgebers der grössten und mächtigsten Wochenzeitung gewährt uns das Onlineportal "Meedia", dass eine Stellungnahme Joffes zu der ergangenen Einstweiligen Verfügung in voller Länge veröffentlichte.

 Darin heisst es unter anderem "In der Sendung „Anstalt“ (Joffe kennt nicht einmal den Titel de Sendung) vom 29.4. 2014 wurde Rufschädigendes über mich verbreitet. Es hieß, ich sei Mitglied oder Kuratoriumsmitglied in einer großen Zahl von Institutionen, die sich zur „Lobby“ (sozusagen als Geheimbund von „Nato-Verstehern“) formiert hätten und „nur eine Antwort“ kennten: „mehr Rüstung“. Und weiter argumentiert der Herr Herausgeber:"Diese Unterstellung war herabsetzend, weil sie mir journalistische Integrität absprach".

 Ein interessanter Gedankengang: Joffe, der in fast jedem atlantischen Altherrenclub seine Finger im Spiel hat, findet diese Tätigkeiten selbst als so schädlich für seinen Ruf, dass sie seine "journalistische Integrität" in Frage stellt.

 Aber Joffe wäre nicht der alte Rosstäuscher Joffe, wenn er nicht versuchen würde sich das, bei ihm ganz besonders unsichtbare Mäntelchen, der Meinungsfreiheit überzuwerfen: "Betonen möchte ich: Um Satire oder Meinungsfreiheit ging es in dem Antrag auf einstweilige Verfügung nicht. Satire darf vieles, solange sie weder Fakten, noch Persönlichkeitsrechte verletzt. Meinungsfreiheit darf alles, was das Grundgesetz erlaubt. Das muss so bleiben; daran dürfen Journalisten als letzte rütteln."

 Ja nee, is' klar, Josef, Meinungsfreiheit. ist die Freiheit deiner Meinung. Die Meinung der Anderen wird gnadenlos weggeklagt, zur Not mit Spitzfindigkeiten. Da haben die bösen Buben vom ZDF doch glatt behauptet Joffe sei "Mitglied oder Kuratoriumsmitglied in einer grossen Zahl von Institutionen" und dabei hat er doch nur bei der "American Academy in Berlin und des American Institute for Contemporary German Studies (AICGS)" einen Sitz in deren Gremien.

 Joffe weiss natürlich auch, das es Claus von Wagner und Max Uthoff nicht darum ging in wie vielen Gremien sich der Herausgeber der Zeit den Allerwertesten plattsitzt, sondern dass es um journalistische Unabhängigkeit, um Distanz geht. Es geht darum dass Journalisten grundsätzlich nichts an den Tischen der Grossen und Mächtigen zu suchen haben. Das aber ist vor Gericht nicht verhandelbar. So lässt der Trickser Joffe die Gerichte eben über ein paar völlig belanglose Details urteilen.

 Joffe hat sich eingerichtet, warm und kuschelig. Er speist mit Bankern, Unternehmern, Politikern, Militärs und er verkauft seinen Lesern, dass was seine Tischpartner ihm einflüstern als Wahrheit, als Realität. Allen Ernstes behauptet er in einem Brief an den ZDF-Intendanten Peter Frey, dass "die inkriminierten Institutionen wie Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik oder Atlantik-Brücke und ihre Schwester American Council on Germany außenpolitische Forschung betrieben bzw. die deutsch-amerikanischen Beziehungen pflegten – stets im vollen Licht der Öffentlichkeit, transparent in Führung und Finanzen.

 Was zum Beispiel die Atlantikbrücke will, das hat deren damaliger Vorstandsvorsitzender, Arend Oetker, der Berliner Zeitung am 17. April 2002 zu Protokollgegeben: „ Die USA werden von 200 Familien regiert und zu denen wollen wir gute Kontakte haben.“ Das versteht der Klageführer Joffe unter Pflege der deutsch-amerikanischen Beziehungen. Beziehungen, die auf 99,99 % der Bevölkerungen diesseits und jenseits des Atlantiks verzichten, ausser wenn es darum geht, das Leben ihrer Kinder der Gier der Eliten nach den Rohstoffen der Welt zu opfern.

 Wenn sie wissen wollen, was Joffe darunter versteht wenn er sagt, die Organisationen und Institutionen bei denen er so gern ein- und ausgeht  operierten "stets im vollen Licht der Öffentlichkeit, transparent in Führung und Finanzen", dann versuchen sie doch einmal bei der Atlantikbrücke Einlass zu einer ihrer Veranstaltungen zu bekommen, oder die Bilanzen der ehrenwerten Gesellschaft.

 Und "aussenpolitische Forschung", das sind dann wohl die "Expertengespräche mit dem U.S. European Command". "Die Gespräche mit dem U.S. European Command führt die Atlantik-Brücke seit 1990 jährlich in Berlin durch. Ziel ist es, einen vertraulichen Rahmen (im vollen Lichte der Öffentlichkeit?) zu schaffen, in dem sich die Befehlshaber der in Europa stationierten amerikanischen Teilstreitkräfte – Armee, Luftwaffe, Flotte und Marineinfanterie – und der Generalinspekteur der Bundeswehr mit seinen Generälen und Admirälen mit weiteren Experten zu aktuellen sicherheitspolitischen Fragen austauschen können.
Die Gespräche mit dem USEUCOM (U.S. European Command) bringen hochrangige Vertreter aus dem U.S. European Command und der Bundeswehr mit Verteidigungsexperten aus Regierung, Industrie und den Medien zusammen." (Originalzitat aus dem Jahresbericht 2013/2014 der Atlantikbrücke)

 „Denken sie an all die Konferenzen und Gremien, in denen Großjournalisten (wie Sie) sich tummeln. Daraus könnte man schnell einen Strick drehen, nicht wahr?“ Joffe droht, so von "Großjournalist" zu "Großjournalist" dem Kollegen Frey vom ZDF ganz offen in einem Brief, den er in Auszügen öffentlich macht. Irgendwie fühlt man sich an den Mafiafilm "Der Pate" erinnert.

 Ausschlaggebend für den Antrag auf "Einstweilige Verfügung" dürfte dann wohl gewesen sein, dass nicht der "Großjournalist" Frey dem "Großjournalist" Joffe geantwortet hat, sondern der "Kleinjournalist", Programmdirektor Himmler. Der hatte sich zu allem Überfluss auch noch erdreistet "Großjournalist" Joffe zu belehren: "Satire … muss sich trauen, Sachverhalte … verzerrt darzustellen. Audiatur et altera pars kann und muss (die Sendung) nicht unbedingt leisten.“ So ganz nebenbei, und sicherlich unbeabsichtigt, gibt Joffe uns Einblick in den Umgang der Journalisten untereinander. Hier herrscht nicht demokratisches Miteinander sonder feudales Hierarchiedenken.

Würdelos und Ekelhaft! Die Titelseite des Spiegels vom vergangenen Montag

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 Das ehemalige Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" verkommt immer mehr zum neoliberalen Kampf- und Kriegspropagandablatt. Mit der Ausgabe 31vom letzten Montag hat das Blatt den letzten Rest von Sitte und Anstand über Bord geworfen und im Kampf gegen den bösen russischen Potentaten der slawischen Steppenvölker, Wladimir Putin, die Bilder etlicher Opfer des Absturzes des Malaysian Airways Fluges MH 17 auf seinem Titel veröffentlicht.



Die Bilder sind aus dem Internet zusammengeklaubt, ohne Einverständnis der Angehörigen. Den Opfern des Absturzes von Flug MH 17 über der Ostukraine wird damit über ihren grausamen Tod hinaus ihre Würde genommen. Sie werden im Nachhinein in eine breite Öffentlichkeit gezerrt. Noch im Tode werden sie von den skrupellosen Lohnschreibern des Spiegels für ihre Propaganda gegen Russland und den russischen Präsidenten Putin missbraucht. 

 "Stoppt Putin jetzt!" Grausam ums Leben gekommenen Menschen wird durch die ekelhafte Fotomontage des Spiegels diese Aussage in den Mund gelegt. Wenn der deutsche Presserat auch nur noch einen Funken von Anstand hat, dann muss er diesen Spiegeltitel auf das schärfste verurteilen.

 Den Machern des Spiegels kann man bei aller Wut und Abscheu nur wünschen, dass sie nicht annähernd das durchmachen müssen, was die Angehörigen der Opfer des Fluges MH 17 dieser Tage erleben.

"Der griechische Bluff" - Der Beweis

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Am 13. April diesen Jahres wurde auf diesem Blog ein Artikel gepostet,"Der griechische Bluff". Darin wurde ein Zusammenhang zwischen einer soeben positiv am Finanzmarkt platzierten Anleihe Griechenlands und den bevorstehenden Europawahlen aufgezeigt.

 "Am Donnerstag platzierte Griechenland zum ersten Mal seit mehreren Jahren wieder erfolgreich eine Anleihe am internationalen Markt. Am Freitag dann, kam die deutsche Kanzlerin zu Besuch in die griechische Hauptstadt Athen. Das Zeichen: Seht her, meine Politik, für die ich jahrelang gescholten worden bin, für die ich Vergleiche mit Hitler aushalten musste, ist entgegen allen Vorhersagen erfolgreich."

 Zu einem sagenhaft hohen Zinssatz von 4,75 Prozent sammelte Griechenland 3 Milliarden Euro ein. Bei insgesamt damals 320 Milliarden Euro Schulden, nicht einmal der berühmte Tropfen auf den heissen Stein.

 Das Ganze war ein riesiger Wahlbetrug, mit dessen Hilfe die Wähler der Europawahl vom 22. bis zum 25. Mai manipuliert werden sollten, zu Lasten des griechischen Volkes. Das muss nun nämlich jährlich 142,5 Mio. Euro, allein an Zinsen für diese Anleihe aufbringen. Und wieder waren die deutschen Medien an erster Stelle um den Bürgern Europas Sand in die Augen zu streuen.

  Zeit online titelte etwa: "Investoren reißen sich um griechische Anleihen".

 Da wollte Die Welt nicht hintanstehen: "Anleger reißen sich um griechische Staatsanleihen".

  Siegel online jubelte unter der Überschrift: "Erfolgreiches Comeback: Griechenland scheffelt drei Milliarden Euro mit Anleihe-Verkauf", "Griechenland feiert einen beeindruckenden Erfolg mit seinem Anleiheverkauf: "Die Anleger rissen dem Krisenland die Staatsanleihen förmlich aus der Hand und geben sich mit überraschend niedrigen Zinsen zufrieden."

  FAZ online sah für Griechenland gar ein "Comeback am Finanzmarkt" und ein "Riesiges Interesse an Griechen-Anleihe" und weiter: "Es liegen bereits Gebote über 10 Milliarden Euro vor."

 Was für ein riesiger Betrug auf Kosten der griechischen Steuerzahler damals vor Augen der europäischen Wähler abgezogen wurde, zeigte sich dieser Tage: Wieder versuchte Griechenland sich Geld am Kapitalmarkt zu besorgen. Dieses Mal standen keine Wahlen an und der griechische Finanzminister wurde nicht genötigt, den Investoren das Geld in den gierigen Rachen zu werfen. Deshalb wurden die Anleihen nur mit 3,5 Prozent verzinst.

 Angepeilt war eine Einnahme für das griechische Staatssäckel von etwa 3 Milliarden Euro. Aber die Investoren verweigerten sich, trotz praktisch hundertprozentiger Sicherheit vor Verlust durch die Garantie der Europäischen Zentralbank, alle Bonds zu 100 Prozent aufzukaufen, falls Griechenland dazu nicht in der Lage sein sollte.

 Gerade einmal die Hälfte der angepeilten Summe von 3 Milliarden Euro, 1,5 Milliarden Euro konnte Griechenland am Ende der Auktion kassieren. Dieses Mal hüllte sich die Presse in eisiges Schweigen.

 Die Pleite zeigt überdeutlich, wie manipulativ die Platzierung der griechischen Anleihen im April war. Es galt den Menschen in Europa zu beweisen, dass die neoliberale Austeritätspolitik erfolgreich war. Den Euroskeptikern, vor allen Dingen denen in Deutschland, sollte vor den Wahlen zum europäischen Parlament der Wind aus den Segeln genommen werden. Deshalb wurde ihnen das Schmierentheater vom allmählichen Gesunden Griechenlands vorgespielt.

Ihr Geschäft: Manipulation und Propaganda, ARD-Korrespondentin Golineh Atai

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 Sie erhält im Herbst den Hans-Joachim-Friedrichs-Preis, eine ehemals hoch anerkannte Auszeichnung für Journalisten. Heute ein Preis den man als Oscar der Manipulateure bezeichnen kann. Hier zeichnen sich die Propagandisten, die Krieger der Worte, die gedungenen Auftragsschreiber und Mikrophonverschmutzer gegenseitig aus: Golineh Atai.

 Durch eine, wohl einmalige Satzung begünstigt, rotten sich immer stärker die Ja-Sager, die Unkritischen, die Manipulateure, die Propagandisten, die Karrierejournalisten zusammen, die sich nicht der Wahrheit und Wahrhaftigkeit verpflichtet fühlen, sondern ihren Auftraggebern, ihren Chefredakteuren und letztlich ihrer Karriere. Die Satzung besagt nämlich in § 3 Eintritt von Mitgliedern:
(2) Dem bzw. den genannten Preisträgern wird über den Verein die Mitgliedschaft in einem Beirat (§ 8) angetragen. Der Beirat ist nicht stimmberechtigt.
(3) Scheidet eines der Mitglieder des Vereins durch Austritt, Ausschluss oder Tod aus, rückt jeweils ein Beiratsmitglied - und zwar in der Reihenfolge der benannten Preisträger - als neues Mitglied des Vereins nach. Wurden in einem Jahr mehr als eine Person ausgezeichnet, rücken alle diese Preisträger als Mitglieder des Vereins nach.
 Also, jede Preisträgerin, jeder Preisträger kommt automatisch in den Beirat und steigt früher oder später, auch automatisch, zum Mitglied auf. Alle Mitglieder wiederum sind in Personalunion auch Mitglieder der Jury der Preisverleihung. Soll heissen: Die Jurymitglieder bestimmen darüber, wer über Kurz oder lang als Mitglied in die Jury aufsteigt. Das Leute wie Thomas Roth, Frank Plasberg oder Anne Will nicht gerade Investigative Journalisten für den Preis auswählen dürfte wohl jedem klar sein.

 Mittlerweile haben die Aufgerückten in Verein und Jury die Mehrheit. Das Verhältnis der Gründungsmitglieder zu den "Aufgerückten" beträgt mittlerweile zwölf zu vierzehn. Nur so ist es möglich, dass eine, Journalistin, wie Golineh Atai, die dem Grundsatz des Stiftungsgebers: "Einen guten Journalisten erkennt man daran, dass er sich nicht gemein macht mit einer Sache, auch nicht mit einer guten Sache", in ihrer Arbeit so diametral gegenüber steht, in diesem Jahr den Preis erhält.

 Die Begründung für die Preisverleihung an Atai liest sich wie Hohn und wäre, wenn die Sache nicht so ernst wäre, hervorragend gemachtes, politisches Kabarett. Allgemein heisst es, man zeichne Atai und ihren Co-Preisträger Stephan Lamby wegen ihrer:
"Tugenden der persönlichen Zurückhaltung, der akribischen Ernsthaftigkeit und des unbedingten Willens zur Aufklärung aus."
Zu Golineh Atai speziell schreibt die Jury:
"Golineh Atai überzeugte die Jury mit ihren ruhigen, abwägenden und keiner vordergründigen Zuspitzung verfallenden Reportagen und Interviews aus der arabischen Welt und aus dem Krisenstaat Ukraine. Ihre Berichte und Analysen vom Maidan-Platz in Kiew sind vorbildlich in ihrer sichtbaren Suche nach dem vollständigen Bild und glaubwürdig im offenen Eingeständnis, dieses Bild im Nebel der Ereignisse nicht liefern zu können. Aus der Reihe guter Auslandskorrespondenten- und Korrespondentinnen ragt sie durch ihre Fähigkeit heraus, selbst in kurzen Nachrichtenbeiträgen Argumente und Gegenargumente der Konfliktparteien verständlich zu werten. So entzieht sie die journalistische Berichterstattung dem Stimmungsdruck der Beteiligten und weist dem Zuschauer über die Vernunft den Weg zum besseren Verständnis."
Als Beispiel für die "ruhigen, abwägenden und keiner vordergründigen Zuspitzung verfallenden Reportagen und Interviews aus der arabischen Welt " sei hier ihr Beitrag in den ARD-Tagesthemen vom 20. Februar 2012 zum Bürgerkrieg in Syrien aufgeführt. 

Zunächst einmal verleumdet sie Jürgen Todenhöfer, der sich nach seiner Wandlung vom Saulus zum Paulus ernsthaft und mit hohem persönlichen Einsatz um den Frieden im nahen Osten und Afghanistan bemüht. Todenhöfer sei "ein sagen wir Abenteuertourist und Pazifist, der auch die Araber in sein grosses Herz geschlossen hat".  Darauf folgt die übliche Dämonisierung des Syrischen Präsidenten Assad: "Assad hat stets mit verrohter Gewalt reagiert, selbst gegen Kinder." Wohlgemerkt nicht mit roher Gewalt, sondern mit "verrohter Gewalt". Wenn dieser Satz keine "vordergründige Zuspitzung" ist.

 Und Atai fährt dann fort: "Und elf Monate solcher Versprechen führt nun jedes Wahlversprechen ad absurdum. Oder?" Welche Versprechen? Im gesamten Beitrag wird nicht ein Versprechen Assads erwähnt. Alsdann bringt Atai Personen und Institutionen in einen Zusammenhang, die nichts miteinander zu tun haben: "Wer wie Jürgen Todenhöfer oder wie die Linken auch noch sagt Russland sei viel umsichtiger als der Westen, der sei daran erinnerte das die Russen niemals Tote im eigenen Herrschaftsbereich gekümmert haben, siehe Tschetschenien."

 Nachdem sie Todenhöfer und die Linkspartei diffamiert hat, zeichnet sie das Bild vom blutrünstigen Russen, vom eiskalt mordenden slawischen Untermenschen. Was sicherlich bei ihren Gastgebern in Moskau, in das sie die nächste Sprosse auf der Karriereleiter führen sollte, nicht gerade für offene Türen gesorgt haben sollte. Aber daran ist Atai auch wohl nie interessiert gewesen.

 Sodann, und man mag kaum glauben was in der ARD mittlerweile alles erlaubt ist, fordert sie unverblümt Syrien mit einem Krieg seitens der Nato zu überziehen. "Nur ein Natoschlag kann den Mann im Palast treffen". Ob diese Kriegslüsternheit gemeint ist, wenn die Jury des Hanns-Joachim-Friedrichs-Preises Atai lobt: "So entzieht sie die journalistische Berichterstattung dem Stimmungsdruck der Beteiligten und weist dem Zuschauer über die Vernunft den Weg zum besseren Verständnis."

 Wie Atai selbst ihre Arbeit definiert erklärt sie nur ein paar Sätze später. Als "gezielt aufbereitet(e) (...) Informationen." Gezielt aufbereitete Informationen bezeichnet man gemeinhin als Propaganda.

Kommen wir zu den, wie es in der Begründung der Jury für den verliehenen Preis heisst "ruhigen, abwägenden und keiner vordergründigen Zuspitzung verfallenden Reportagen und Interviews (...) aus dem Krisenstaat Ukraine", der "Berichte und Analysen vom Maidan-Platz in Kiew" und "ihrer sichtbaren Suche nach dem vollständigen Bild".

 Am 19. Februar 2014 war Golineh Atai einmal wirklich vor Ort auf dem Maidan. Das ist sonst nicht so ihr Ding, die eigene Recherche vor Ort. Lieber sitzt sie im heimischen Studio in Moskau und bastelt aus Versatzstücken aus den sozialen Netzwerken ihre Beiträge zusammen. Man fragt sich, so nebenbei, wofür die ARD überhaupt eine Korrespondentin nach Moskau entsendet. Die "Quellen" auf die Atai zurückgreift sind überall auf der Welt, auch in Hamburg oder Köln, abrufbar.

 Vom Maidan berichtet sie  auf Phoenix am 19. Februar zunächst einmal von der eigenen Mühsal und über die Gefahr in die sie sich begeben hat: "Ja das war eine schwierige und nicht ganz ungefährliche und über Umwege laufende Fahrt eigentlich vom innerstädtischen Flughafen Juliana bis zum Hotel Ukraina hier direkt vor dem Maiden." Soeben aus Moskau eingeschwebt, verblüfft Atai sofort durch ihre Beobachtungsgabe und intime Kenntnis der dortigen Verhältnisse: "Zum Einen habe ich eine Gruppe von ungefähr zwei Dutzend jungen Männern beobachtet, allesamt in Sportkleidung, allesamt haben Baseballschläger getragen und sie sahen mir verdächtig aus nach Schlägertrupps, die von der Regierung angeheuert werden." Kiew stand wenige Tage vor dem Putsch. Überall durch die Strassen zogen marodierende Banden des "Rechten Sektors", die Schutzgeld erpressten und unliebsame Gegner zusammenschlugen, die Feuer legten und plünderten."

Atai, wie gesagt erst gerade aus dem sicheren Moskau eingeschwebt deutet die Lage, ganz im Sinne ihrer Auftraggeber,  anders: "Das sind Menschen gewesen, die man aus anderen Landesteilen kennt, die hinter den Reihen der Polizei sich bewegen und Regierungsgegner angreifen." Verblüffend welche Erkenntnisse sie, die nie in diesen "anderen Landesteilen" war, aus den sozialen Netzwerken zieht und diese den deutschen Fernsehzuschauern als unumstössliche Wahrheit verkauft.

 Am 24. Februar, Golineh Atai ist nach ihrem Kurzaufenthalt schon wieder zurück in ihrem kuscheligen, wohl temperierten Büro in Moskau. In Kiew hat inzwischen ein Putsch stattgefunden. Präsident Janukowitsch ist auf der Flucht und Atai sitzt wieder vor Fernseher und Computer und berichtet im ARD-Mittagsmagazin aus zweiter und dritter Hand. Eigene Informationen besitzt sie nicht. "… es gibt hier in Moskau, hier in Russland mindestens zwei namhafte Journalisten, die, man könnte es fast so sagen aus der Propagandaabteilung des Kreml kommen, und die haben natürlich gestern gehetzt, gestern Abend in den Hauptnachrichten." Was soll der Fernsehzuschauer in Deutschland mit der Aussage "zwei namhafte Journalisten anfangen? Keine Namen, keinen Hintergrund. Dafür aber eine Wertung von Atai "die, man könnte fast so sagen aus der Propagandaabteilung des Kreml kommen." Die einzige Tatsache, die der Zuschauer aus dieser Aussage heraushören kann: Die beiden Journalisten kommen nicht aus der Propagandaabteilung des Kreml, reines Wunschdenken der Atai.

 Und Atais absolut faktenfreie Berichterstattung geht weiter indem sie uns vom Abendprogramm des russischen Fernsehens erzählt. Dabei ist es ihre Wortwahl, die empört. Atai berichtet nicht, sie polemisiert. "Sie haben vor allen Dingen gehetzt gegen westliche Politiker, die, so wörtlich, Blut an ihren Händen hätten""sie haben vor allen Dingen gehetzt gegen einen Erlass, der Rada, wonach russisch jetzt in der Ukraine nicht mehr die offizielle zweite Amtssprache sein soll." Atai weiss natürlich, dass der Erlass der Rada eine offene Provokation der Faschisten in der neuen Regierung in Kiew gegen den russischsprachigen Teil der Bevölkerung im Osten der Ukraine ist. Ganz bewusst benutzt sie das Wort gehetzt um die russische Seite in die Nähe des Nazihetzers Goebbels zu rücken. Sie schlägt sich ganz bewusst auf eine Seite, ergreift Partei. Hanns Joachim Friedrichs hatte da eine ganz anderer Meinung von der Tätigkeit einer guten Journalistin.

 Diese Herabsetzung der russischen Seite setzt sie fort, wenn sie etwa von "nicht namentlich genannten Figuren aus dem Kreml" spricht. Von Distanz, von verantwortungsvoller Berichterstattung keine Spur. Man fragt sich, wie diese ARD-Korrespondentin jemals mit ihren Gastgebern ins Gespräch kommen will, wie sie an Informationen von einigem Wert kommen will. Anscheinend ist sie daran nicht interessiert. Vorbei sind die Zeiten in denen selbst im Kalten Krieg Journalisten des deutschen Fernsehen durch Russland reisten und aus erster Hand berichteten von den Menschen und so  Informationen vermittelten, die zutiefst politisch waren.

  Wie verquer Golineh Atai argumentiert um die, augenscheinlich ausgegebene, Direktive, "Die Russen und Putin sind an allem Schuld, egal was passiert" an den Zuschauer zu bringen, zeigt sie am 18. Juli im ARD-Morgenmagazin. So konstruiert sie folgende Argumentationskette: Die Separatisten hätten sich beeilt mitzuteilen, nicht über Waffensysteme, wie die Buk-Raketen zu verfügen, die fähig seien Flugzeuge, die in einer Höhe von 10.000 Metern flögen abzuschiessen. Vor ca. vierzehn Tagen aber, hätten Vertreter der Separatisten russischen Medien gegenüber behauptet, sie hätten just solche Buk-Raketen vom ukrainischen Militär erbeutet. Der ukrainische Verteidigungsminister wiederum habe versichert, den ukrainischen Militärs, seien keine solche Waffen abhanden gekommen. daraus schliesst Atai messerscharf, also müsste Russland den ukrainischen Rebellen die Waffen geliefert haben.

 Also die Separatisten haben, laut Atai, mit einer Buk-Rakete, von der sie einerseits behaupten, dass sie sie gar nicht haben, andererseits gegenüber Moskau geprahlt haben, sie hätten sie von den ukrainischen Armee erbeutet, die widerum bestreitet, dieses Waffensystem in der Ostukraine jemals eingesetzt zu haben, geschweige denn vor Ort stationiert zu haben und dass ihnen ausserdem nicht eine einzige Rakete fehle, eine Boeing 777 der Malaysian Airlines vom Himmel geschossen. Weil aber das Flugzeug nun mal zerschellt am Boden liegt und die Guten in Kiew und die Bösen in Moskau sitzen, muss, ergo, Russland die Buk-Raketen geliefert haben. Alles klar?

 Es ist ein Segen, dass Hanns Joachim Friedrichs nicht mehr miterleben muss, welch' miserablen, inkompetenten karrieregeilen und parteiischen "Journalisten" in seinem Namen ausgezeichnet werden.

Ecclestone kauft sich mit Spielgeld frei

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 Bernie Ecclestone hat den Gerichtssaal in München nicht nur als freier, sondern auch als rechtlich unbescholtener Mann verlassen. Kritiker sagen er hat sich freigekauft mit 100 Millionen Euro.

 Das mag formal falsch sein. Richter und Staatsanwalt haben sicherlich nach den Buchstaben des Gesetzes gehandelt. Aber was ist das für eine Summe? Wie vulgär ist es dem Staat 100 Millionen Euro dafür zu zahlen, dass dieser einen nicht mit Strafe verfolgt. Wie verführerisch ist eine solche Summe? Dabei will ich Richter und Staatsanwalt nicht einmal unterstellen, dass sie bewusst auf die riesige Summe Geldes geschielt haben als sie ihre Entscheidung trafen, oder dass sie gar politischem Druck nachgegeben hätten, schliesslich ist so eine Summe sogar für jeden Finanzminister von Relevanz.

 Aber können sich die Köpfe, völlig frei machen bei ihrer Entscheidung, wenn eine Summe Geldes im Raum steht, die weit jenseits jeder Vorstellungskraft eines normalen Bürgers und sicher auch eines Staatsanwaltes und eines Richters liegt? Oder schwingt unbewusst im Hintergrund immer diese gewaltige Zahl mit?

 Hätte das Gericht, hätte die Staatsanwaltschaft überhaupt eine Einstellung des Verfahrens erwogen, wenn der Angeklagte nur Tausend oder Zweitausend Euro hätte zahlen können? Wohlgemerkt ich unterstelle den Justizbehörden keine wissentliche Bevorteilung des Bernie Ecclestone. Es ist einfach die Grösse der Summe, die automatisch zu ganz anderen Überlegungen kommen lässt.
100 Millionen Euro in 1-Eurostücken aufeinander gelegt ergeben einen Turm von 200 Kilometern Höhe oder aneinander gelegt einer Strecke von 2.300 Kilometern ungefähr der Entfernung von Oslo bis nach Palermo auf Sizilien. 
100 Millionen Euro das entspricht dem Gegenwert von 200 hochwertigen Einfamilienhäusern. 
100 Millionen Euro, das sind die Kosten für über 8.300 Kitaplätze für unter Dreijährige für ein Jahr. 
100 Millionen Euro, das entspricht dem Neubau von zwischen 12 und 15 Kilometern Autobahn.
 Ist die Höhe der Summe an sich nicht schon unmoralisch weil dadurch die Grösse der Schuld oder die Höhe der zu erwartenden Strafe von der Ecclestone bedroht war, für die breite Öffentlichkeit nicht mehr fassbar ist? Ist ein Vergleich vor Gericht durch Zahlung von 100 Millionen Euro nicht allein schon durch die Höhe der Summe unmoralisch?

 Kein Mensch kann in seinem Leben 100 Millionen Euro durch seine Arbeit verdienen. Mit was , mit wessen Geld also bezahlt Ecclestone den Vergleich, oder anders, mit wessen Geld kauft er sich bei der bayrischen Justiz frei?

 Ein anderer Aspekt ist: Kein Mensch kann 100 Millionen Euro verbrauchen. Diese Summe ist auch für einen Bernie Ecclestone völlig sinnentleert. Also eignet sich die Zahlung auch nicht annähernd zur Abwendung einer Strafe, die ja auch der Buße und dem Täter zur Einsicht in das Unrecht seines Tuns dienen soll. Wie aber kann die Zahlung einer Geldsumme, die zu nichts Nutze ist für den Zahlenden, die auch für ihn nur eine eins und acht Nullen auf einem Stück Papier, oder gar nur eine Aneinanderreihung von Nullen und Einsen in einem Computer ist, ohne jede Relevanz, der Ersatz einer zu erwartenden Strafe sein?

 Ich will hier keine Diskussion über Klassenjustiz führen. Das ist ein anderes Thema und steht auf einem ganz anderen Blatt. Es geht darum, dass ab einer bestimmten Summe nicht mehr von einem Ausgleich für eine zu erwartende Strafe die Rede sein kann. Für Ecclesston ist es völlig bedeutungslos ob auf seinem Kontoauszug 5 oder 4,9 Milliarden Euro stehen. Solche Berge von Geld sind sinnlos, es sei denn man nutzt sie um darin zu baden, so wie der alte Dagobert Duck. Es ist im besten Sinne des Wortes Spielgeld.

Spiegel-online-Autor Christian Neef macht "Großmeister der schwarzen PR - der eleganten, aber üblen Nachrede" zum Kronzeugen gegen Putin

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 Spiegel online veröffentlicht einen Artikel von Christian Neef, betitelt "Ukraine Debatte: Appell für mehr Sachlichkeit". Ein weiser Vorsatz, den der Autor aber dann sofort im ersten Absatz selbst wieder ad absurdum führt: "Spiegel online hat vergangenen Montag einen Text von mir veröffentlicht. "Putins Paralleluniversum", stand darüber. Es ging um die Wirklichkeitsverweigerung in Russland und Moskaus Fernsehpropaganda, die einen nie gekannten Tiefpunkt erreicht hat."

 Sachlichkeit? Gleich wird wieder die Keule der Propaganda und der Diffamierung geschwungen. Statt sich an die eigene Nase zu greifen und sich bei den Lesern für das unsägliche Titelbild, "Stoppt Putin jetzt", aus der letzten Woche zu entschuldigen, den eigenen Realitätsverlust zu thematisieren und sich mit der Verfassheit der deutschen Medienlandschaft zu beschäftigen. Neef beklagt "Putins Paralleluniversum". Ein "nie gekannter Tiefpunkt" sei erreicht, aber nicht etwa in der eigenen Berichterstattung sondern in "Moskaus Fernsehpropaganda".

 "Ich weiß, wie empfindlich viele deutsche Leser inzwischen auf russlandkritische Texte reagieren, das ist ihr gutes Recht". Ach sieh mal einer an. Sind nicht alle Kritiker der deutschen Propagandamedien von Russland, oder wie der Spiegel es formulieren würde "von Putin finanzierte Trolle"?

 Wie der Autor seinen Artikel aus der letzten Woche selbst einschätzt zeigt ein "Freudscher Versprecher: "Um diesem Gefühl nicht weiter Nahrung zu geben, hatte ich in dem Stück ausschließlich russische Stimmen zitiert". Ein Stück, man möchte ergänzen ein Theaterstück, eine Burleske, bekamen wir also letzte Woche serviert.

Neef fährt fort, er habe: "nicht etwa einschlägige Oppositionspolitiker oder langjährige Putin-Feinde, sondern Politologen und Medienwissenschaftler" zitiert, sondern"Leute mit kühlem Verstand, die der Meinung sind, dass ihre Regierung die Vorgänge in der Ukraine absichtlich einseitig kommentiert. Sie haben das nicht auf amerikanischen oder westeuropäischen Druck hin geschrieben." Völlig verzweifelt resümiert er: "Es hat nichts geholfen."

 Was Wunder, schauen wir uns diese Heerschar von "Politologen und Medienwissenschaftlern", die Leuten "mit kühlem Verstand" einmal näher an:

 Da kommt zunächst ein gewisser Gleb Pawlowski zu Wort. Der ergänzt den von Neef vorgegebenen Halbsatz (nicht in Anführungsstriche gesetzt): "Die Medienmaschine arbeitet inzwischen derart auf Hochtouren," mit den Worten, (durch Anführungszeichen als wörtliche Rede gekennzeichnet) "dass niemand mehr weiß, wie sie noch zu kontrollieren ist".

 Der langjährige Spiegelleser wundert sich. Sollte das etwa der Gleb Pawlowski sein, den der Spiegel noch in seiner Ausgabe 42 vom 13. 10.2013"den Schamanen unter den Kreml-Weisen, den Guru unter Moskaus Polit-Technologen, einen Großmeister der schwarzen PR - der eleganten, aber üblen Nachrede", nennt? Etwa jener Gleb Palowski, der in dem gleichen Artikel aus dem Oktober 2003 als Erfinder der "Gelenkten Demokratie" bezeichnet wird?

 "Und ohne Pawlowski wäre 2000 der Ex-KGB-Offizier Putin kaum so glatt durchmarschiert bis in den Kreml" beklagt der Spiegel von 2003". Und er wusste damals sogar wie Gleb Pawlowski das fertig gebracht hatte: "Es galt zuvor nicht nur, die populären Konkurrenten als korrupt (Moskaus Oberbürgermeister Jurij Luschkow) respektive altersschwach (Ex-Premier Jewgenij Primakow) zu diffamieren.""In Sachen Fintenreichtum ist Pawlowski ein würdiger Sohn seiner Heimatstadt, der Schlitzohr-Metropole Odessa."


 Gleb Pawlowski ist selbst für russische Verhältnisse, drücken wir es freundlich aus, eine schillernde Persönlichkeit. Zutritt zum inneren Zirkel des Kremls erhielt er 1995 durch die Jelzintochter und damalige graue Eminenz der Administration Tatjana Djatschenko. Djatschenko, der Korruption und Betrug in mehreren Fällen vorgeworfen wird, flüchtete nach dem Tod ihres Vaters nach Österreich und wurde dort in einem undurchsichtigen Blitzverfahren eingebürgert.

 Im Jahre1995 gründete Pawlowski auch die "Stiftung für effektive Politik"oftmals auch als "Fond für effektive Politik" bezeichnet. Die Stiftung oder der Fond hatten grossen Anteil an der Wiederwahl Jelzins 1996 und an der ersten Wahl Putins zum Präsidenten Russlands im Jahr 2000.

 In schneller Reihenfolge etablierte Pawlowski mehrere Internetseiten.  www.vvp.ru, www.ovg.ru, www.gazeta.ru, www.strana.ru, www.vesti.ru, "Internet-Zeitungen, hinter denen schier unbegrenzte Mittel stehen", schrieb am 2. Januar 2001 "Die Welt" unter dem Titel "Die graue Eminenz des Kreml spielt mit dem Internet" Die Welt charakterisierte Pawlowski damals so: "Pawlowski liebt diese Anonymität des Internet. Die Möglichkeit, unerkannt die wildesten Gerüchte zu lancieren, reizt ihn."Spiegel online weiss eben wer sich zum Kronzeugen eignet.

 Für Pawlowski war das ganze ein gutes Geschäft. Politik sei immer sein Hobby gewesen sagte er der Welt. "Mitte der neunziger Jahre habe sie sich in Russland endgültig in ein Geschäft verwandelt. Da habe er sich gedacht, "warum nicht die Politiker mit Geist beliefern?"

 Um die Mitte des Jahres 2002 war es dann allerdings plötzlich vorbei mit dem grossen Geld. Pawlowski konnte die Löhne seiner Mitarbeiter in den diversen Internetzeitungen nicht mehr bezahlen und verkaufte diese an die WGTRK, zu deutsch  "Allrussische staatliche Fernseh- und Radiogesellschaft", eine staatliche Medienholding.

 Für Gleb Pawlowski, dem die Vaterschaft von zig Kindern von ebensovielen Frauen nachgesagt wird, war die goldenen Zeit im Kreml dann im Jahr 2011 vorbei. Die Gründe für seinen Rausschmiss sind nie an die Öffentlichkeit gelangt. Allerdings wird vermutet, dass er von dem ehemaligen Präsidenten Mewedjew entlassen wurde, weil er gegen die erneute Präsidentschaftskandidatur Wladimir Putins intrigierte. Danach häutete sich Pawlowski erneut. (Zum wievielten Mal eigentlich) Dieses Mal verwandelt sich der treue Gefolgsmann Putin zu dessen harschem Kritiker, der jedem hergelaufenen westlichen Reporter sagt, was der gerne hören will.

 Beim Spiegel reicht es für den "Großmeister der schwarzen PR - der eleganten, aber üblen Nachrede"sogar zum Kronzeugen.

 Der zweite Stimme, die Neef zu Wort kommen lässt, ist Aleksandr Morozov (Jg. 1959).  Morozow ist russischer Publizist, Blogger, Medienforscher und Chef-Redakteur der Zeitschrift "Russkij Žurnal", über das Uwe Krüger in seinem Buch "Gekaufte Presse in Russland: Politische und wirtschaftliche Schleichwerbung am Beispiell der Medien in Rostov-na-Donu", erschienen im LIT-Verlag Münster schreibt: "Russkij Zumal, das von dem Kremlnahen Politikberater Gleb Pavlovskij und seiner Stiftung für effektive Politik ("Fond éffektivnoj politiki") gegründet wurde  und sich als politisch-kulturelles Medium für Russlands Eliten verstand." Stiftung für effektive Politik? Da war doch was. Morozow ist ausserdem Leiter des Zentrums für Medien Forschung am Institut für Kulturgeschichte (UNIK, Moskau) und regelmäßiger Autor in u. a. Forbes.ru. Die hohen Herren des Lizenzgebers in New York sind sicher sehr erfreut über die Putinkritik ihres Autors aus Moskau. Die Dollars werden weiter fliessen.

 Auch Morozow bekommt in Neefs Stück nur einen Kurzauftritt: "Der Kreml hat seine Propaganda auf dem Gedanken aufgebaut, die Unterstützung seiner Politik sei die moralisch einzig richtige Sache", ist sein Text.


 Der dritte Kronzeuge, den Neef auffährt ist Andrej Malgin. Der Schriftsteller, der Anfang der 2000er Jahre das grosse Geld mit einem Anzeigenblatt machen wollte, fristet heute sein karges Los weit ab von Moskau, in der Toskana. Auch Malgin hat nicht wirklich etwas substanzielles zum Thema beizutragen:"Ich habe unter vier Kreml-Führern für sowjetische Zeitungen gearbeitet, von Breschnew bis Gorbatschow", sagt Malgin. "Aber so dreist und schamlos wie jetzt haben die Machthaber noch nie gelogen. Sie haben einen neuen Tiefpunkt erreicht." Er bleibt wie seine Vorredner ebenfalls jeden Beweis für seine Behauptungen schuldig. 


Das war's denn schon auch mit den "ausschliesslich russischen Stimmen". Den Rest des Artikels bestreitet Neff dann lieber allein.

 Dabei ist ihm kein Vorurteil zu dämlich, keine Verallgemeinerung zu platt und auch vor blankem Rassismus schreckt der Spiegelautor nicht zurück: "In Russland gibt es oft diese Art von Schizophrenie: Der Russe ahnt manchmal, was gerade passiert und vielleicht auch warum, will aber unbedingt ans Gegenteil glauben." Da bedient er schon mal gern die alten rassistischen Vorurteile vom dämlichen, tumben, slawischen Untermenschen: "Der Durchschnittsrusse glaubt inzwischen alles, was man ihm serviert."

 Wer so einseitig berichtet, wer nicht vor Rassismus, Verleumdung, Verdrehung der Tatsachen und einem kaum noch zu ertragenden Kampagnenjournalismus zurückschreckt, der sollte sich einen "Appell für mehr Sachlichkeit" tunlichst verkneifen. Zur Sachlichkeit gehört zu allererst Aufrichtigkeit und davon ist bei Christian Neff, ist im Spiegel nichts auszumachen.

Die heimliche Macht: Deutsche Wirtschaftsclubs

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 Sie organisieren sich regional, pflegen aber untereinander ein flächendeckendes Netzwerk, die Wirtschasftsclubs Deutschlands. Der breiten Öffentlichkeit sind sie weitgehend unbekannt. Dabei gebärden sie sich so elitär wie versnobte Golfclubs. Für die Aufnahme in ihre, zumeist aus Herren gesetzten Alters bestehenden, Reihen müssen die Probanten zumeist zwei Bürgen vorweisen, eine Beitrittsgebühr von einem Jahresmitgliedsbeitrages, der bei bis zu 20.000 Euro liegt, zahlen und natürlich eben diesen Jahresmitgliedsbeitrag und zwar im Voraus, bitte schön. Auch ist ein Mindestalter für den Beitritt zum Club von 35 Jahren festgelegt. Man gibt sich elitär bis in die Haarspitzen.

 Der "Industrie- und Handelsclub Ostwestfalen - Lippe gewährt aus Anlass seines 35-jährigen Bestehens einen Einblick in sein Vereinsleben:

  • IHC Vortrags- und Diskussionsveranstaltungen mit namhaften Rednerinnen und Rednern 
  • IHC Forum: Vortrag mit Raum für Diskussionen 
  • Veranstaltungen in den IHC Regionalkreisen Gütersloh, Herford, Lippe IHC Betriebsbesichtigungen 
  • IHC Neujahrsempfang
  • IHC Mitgliederversammlung mit Verleihung des IHC Förderpreises „International Partnership Program“ (IHC IPP) 
  • Gemeinschaftsveranstaltung mit dem Marketing-Club OWL Bielefeld e.V. 
  • Unternehmertag OWL, bei dem der IHC Mitveranstalter ist 
  • Ball der Wirtschaft (November) www.ball-der-wirtschaft-bielefeld.de 
  • IHC Clubabende 
  • IHC Sommertreff 
  • IHC Golfturnier 
  • IHC Rallye 
  • IHC Reise 
  • Special Events (IHC NetzwerkF - Frauen im IHC) 
  • Informationsveranstaltungen für ehemalige Wirtschaftsjunioren und jüngere Neumitglieder

 Das Netzwerk der Wirtschaftsclubs, die überwiegend regional organisiert sind besteht aus 24 selbstständigen Einheiten, die über das ganze Bundesgebiet verteilt sind. Im Norden und Osten der Republik ist das Netz dichter geknüpft als im Westen und Süden Deutschlands.

 Scheint die Anzahl der miteinander vernetzten Clubs überschaubar (Abb. 1), so zeigt sich, wenn man die Verbindungen auch mit darstellt, welch ein engmaschiges Netz über die Bundesrepublik gespannt worden ist (Abb. 2).




Die Mitglieder der Clubs sind zumeist Vertreter der mittelständigen Wirtschaft. Oftmals sind es die Inhaber von, für die Region wichtigen, Inhaber-geführten Unternehmen. So sind im hier näher betrachteten IHC Ostwestfalen Lippe Vertreter der Familien Miele, Mohn (Bertelsmann) und Oetker in führenden Positionen tätig. Ihr Einfluss in der Region ist nicht nur im Bereich der Wirtschaft, sondern auch in der Politik und durch ihre Sponsorentätigkeit in Sport und Kultur so gross, dass ohne sie fast nichts geht. Sie sind praktisch neben den demokratischen gewählten Parlamenten eine zweite Kammer, ein Ständeparlament zusammengesetzt aus Menschen mit gleichen Interessen, und gegründet einzig und allein auf die wirtschaftliche Potenz seiner Mitglieder.

 Durch die Vernetzung der Clubs reicht ihr Einfluss aber weit über die Region hinaus. Zu den Veranstaltungen kommen hochrangige Gäste und Referenten aus dem ganzen Bundesgebiet. Allein beim IHC Ostwestfalen Lippe kam so in den letzten Jahren eine stattliche Liste aus allen Bereichen des öffentlichen Lenbens zusammen.

 Aus der Wirtschaft waren das zum Beispiel (eine Auswahl):

  • Dr. Eckhard Cordes, Vorstandsvorsitzender und Arbeitsdirektor Metro AG
  • Dr. Jörg Dräger, Mitglied des Vorstands Bertelsmann Stiftung
  • Dr. Rainer Dulger, Präsident Arbeitgeberverband Gesamtmetall
  • Georg Fahrenschon, Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes
  • Dr. Michael Frenzel, Chairman World Travel & Tourism Council (WTTC) 
  • Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer Hauptverband des Deutschen Einzelhandels
  • Ulrich Grillo, Präsident des BDI Bundesverbandes der Deutschen Industrie
  • Dr.-Ing. Heinrich Hiesinger, Vorsitzender des Vorstandes ThyssenKrupp AG
  • Prof. Dr. Dieter Hundt, Präsident Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände
  • Joachim Hunold, Air Berlin
  • Friedrich Joussen, Vorstandsmitglied TUI AG
  • Ulrich Klenke, Leiter Konzernmarketing Deutsche Bahn AG
  • Kay Oberbeck, Head of Communications and Public Affairs Google Germany, Austria, Switzerland, Skandinavia
  • René Obermann, CEO Deutsche Telekom AG
  • Dr. Michael Otto, OTTO Group, Hamburg
  • Dr. Thomas Rabe, Vorstandsvorsitzender Bertelsmann SE & CO. KGaA
  • Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Reitzle, Vorsitzender des Vorstands Linde AG
  • Dr. Hansjörg Rodi, Vorstandsvorsitzender Schenker Deutschland AG
  • Erich Sixt, Vorstandsvorsitzender Sixt GmbH
  • Dr. Hubertine Underberg-Ruder, Aufsichtsratsvorsitzende Underberg AG
  • Dipl.-Oec. Hans-Peter Villis, Vorstandsvorsitzender EnBW Energie Baden-Württemberg AG
  • Prof. Dr. Axel A. Weber, Präsident der Deutschen Bundesbank
  • Prof. Götz W. Werner, dm-drogerie markt GmbH

 Besonders gern und häufig werden auch Vertreter aus der Politik eingeladen. Die aufgeführten Personen werden mit der Funktion genannt, die sie zur Zeit ihrer Einladung inne hatten. So lässt sich der Grund der Einladung, zumindest erahnen:

  • Peter Altmaier, Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
  • Elmar Brok, Europaabgeordneter der CDU für Ostwestfalen-Lippe
  • Patrick Döring, Generalsekretär FDP,
  • Garrelt Duin, Minister für Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittelstand und Handwerk des Landes Nordrhein-Westfalen
  • Jean-Claude Juncker, Premierminister Luxemburg
  • Volker Kauder, Vorsitzender der CDU/CSU Fraktion im Deutschen Bundestag
  • Hannelore Kraft, Ministerpräsidentin des Landes Nordrhein-Westfalen
  • Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin für Arbeit und Soziales
  • Johannes Rau, Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen
  • Prof. Dr. Annette Schavan, Bundesministerin für Bildung und Forschung
  • Dr. Frank-Walter Steinmeier, Fraktionsvorsitzender der SPD Fraktion
  • Stanislaw Tillich, Ministerpräsident des Freistaates Sachsen
  • Jürgen Trittin, Fraktionsvorsitzender Bündnis90/Die Grünen
  • Günter Verheugen, Vizepräsident Europäische Kommission
  • Harry K. Voigtsberger, NRW-Minister für Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr
  • Sahra Wagenknecht, Wirtschaftsexpertin der Partei Die Linke
  • Dr. Guido Westerwelle MdB, Bundesaußenminister
  • Klaus Wowereit, Regierender Bürgermeister von Berlin
  • Christian Wulff, Ministerpräsident Niedersachen, Bundespräsident
Auch Persönlichkeiten aus Wissenschaft: Prof. Dr. Dres. h.c. Paul Kirchhof, Direktor des Instituts für Finanz und Steuerrecht der Universität Heidelberg, Kirche: Annette Kurschus, Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Kultur: Jürgen Flimm, Intendant der Staatsoper Berlin, der Presse: Werner Gößling, Vorstandsmitglied Bundespressekonferenz und des Militärs: Wolf-Dieter Langheld, General a D. des Heeres der Bundeswehr, zählten in den letzten Jahren zu den Referenten des IHC.

 Wie gross der Einfluss der Wirtschaftsclubs in Deutschland wirklich ist, zeigt sich beim Studium der Gästeliste aller Clubs, soweit diese veröffentlicht werden. Alles was in der Gesellschaft der Republik Rang, Namen und vor allen Dingen Einfluss hat, ist hier vertreten:

 General Wolfgang Altenburg, Prof. Dr. Arnulf Baring, Roland Berger, Ole von Beust, Prof. Dr. Kurt Biedenkopf, Martin Blessing, Dr. Norbert Blüm, Henryk M. Broder, Dr. h.c. Karl Carstens, Kai Diekmann, Dr. Matthias Döpfner, Dr. Klaus v. Dohnanyi, Jürgen Fitschen, Dr. h.c. mult. Joachim Gauck, Dr. Heiner Geißler, Hans-Dietrich Genscher, Petra Gerster, Dr. Rüdiger Grube, Peter Hahne, Dr. Peter Hartz, Dr. Hans-Olaf Henkel, Bischof Wolfgang Huber, Hans-Ulrich Jörges, Prof. Dr. Hellmuth Karasek, Giovanni di Lorenzo, General Ulrich de Maiziere, Dr. Thomas de Mazière, Friedrich Merz, Prof. Dr. Georg Milbradt, Alfred Neven DuMont, Ruprecht Polenz, Dr. Philipp Rösler, Dr. Thilo Sarrazin, Wolfgang Schäuble, Dr. Henning Scherf, Dr. Frank Schirrmacher, Dr. Kristina Schröder, Prof. Dr. Hans-Werner Sinn, Dr. Theo Sommer, Dr. Hans Tietmeyer, Ulrich Wickert, Dr. Martin Winterkorn


Der Phantomkonvoi

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 Monatelang behaupten westliche Medien nun schon, die Aufständigen in der Ostukraine würden von Russland aus mit Waffen, Munition und Kämpfern unterstützt. Beweise konnten bisher nicht vorgelegt werden. Nun schien man es augenscheinlich für an der Zeit, der Welt Bilder vorzuführen, die angeblich russisches Militär zeigt, dass die Grenze der Ukraine überschreitet. Zwei britische Reporter wollen dieses angeblich beobachtet haben. Demnach seien gepanzerte Fahrzeuge und Tanklastzüge durch ein Loch im Grenzzaun, bzw. über den russisch-ukrainischen Grenzübergang Iswarino, wie die Nato behauptet, auf ukrainisches Terrain vorgedrungen.

 Beleg für die Behauptung soll ein kleines verwackeltes, unscharfes Handybildchen sein, dass am linken Rand, angeschnitten, ein wohl gepanzertes Militärfahrzeug auf einer Strasse fahrend, zeigt. Eine Nationenkennung oder ein Kennzeichen sind nicht auszumachen. Bei Vergrösserung sind rechts vom Fahrzeug, weiter vorn, zwei weitere Fahrzeuge zu erkennen. Die rechte Seite, etwa zwei Drittel des Bildes, zeigt eine steppenänhiche Landschaft mit einem einzelnen Baum. Das Bild scheint in der Dämmerung gemacht zu sein, da man deutlich erkennen kann, dass der Panzerwagen von den Scheinwerfern des hinter ihm fahrenden Fahrzeugs angestrahlt wird.

Screenshot des Bildes von Shaun Walker vom "Guardian"

Das Ganze hat etwas von "Fliegendem Holländer", der Wagneroper über ein Geisterschiff. Beweiskraft: Null, kein Grenzübergang, kein durchlöcherter Drahtzaun. Das Bild könnte ebenso in der Lüneburger Heide entstanden sein.

 So geben denn auch die zwei britischen Reporter zu, den, wie ihn die in Bielefeld erscheinende "Neue Westfälische" reisserisch nennt, "Russenkonvoi" nicht etwa auf ukrainischem Gebiet beobachtet und fotografiert zu haben sondern vor der Grenze, in Russland. Die russische Militärführung müsste schon mit dem Klammerbeutel gepudert sein, wenn sie in unmittelbarer Umgebung des Hilfskonvois, praktisch vor den Augen der Weltöffentlichkeit, eine Grenzverletzung begehen würde. Da hätte sie die aus aller Welt versammelten Reporter auch gleich einladen können im Konvoi mitzufahren. (Embeded Journalists)

 Diese Überlegungen liessen die Kiewer Putschisten allerdings kalt. Jetzt, da ihnen ein russischer Militärkonvoi, wenn auch nur als Phantom, auf dem Silbertablett serviert wurde, wollten sie sich auch mit dessen Vernichtung brüsten. Armeesprecher Lysenko, der seine Frisur bereits dem schneidigen Kurzhaarschnitt der Natomilitärs angepasst hat, verkündete am nächsten Vormittag stolz, ukrainische Artillerie habe den grössten Teil der Fahrzeuge vernichtet. Beweise blieb sowohl er als auch sein Präsident Poroschenko, der dem britischen Premier Cameron stolz von der angeblichen ukrainischen Grosstat berichtete, schuldig.

 Auch diese dreiste Lüge entpuppt sich als eine solche, durch reine Logik. Was sollte Russland, nun schon einmal aufgefallen, dazu veranlassen, ihre eigenen Leute von ukrainischer Artillerie zusammkartätschen zu lassen. Ist sie der Ukraine militärisch doch  um ein Vielfaches überlegen. Ein paar russische Bomber hätten die ukrainischen Artilleriestellungen in Schutt und Asche gelegt. Nichts und niemand hätte die russischen Militärs daran hindern können. Da es aber keinen Konvoi gab, gab es auch keine Artillerie und keine russischen Bomber.

 ARD-Korrespondentin, Golineh Atai, dieses mal auf dem Dach des Kiewer Hotels Ukrayina, vor dem im Sonnenschein erstrahlendem Maidan, allerdings ist Logik absolut unzugänglich. Sie verlas ungerührt die Mitteilung Poroschenkos, die sie sich wahrscheinlich ein paar Stockwerke tiefer, im gleichen Gebäude, beim dem im dritten Stock des Hotels "Ukrayina" ansässigen "Ukraine Crisis media center" besorgt hatte. Das "Ukraine Crisis media center" ist eine PR-Agentur, finanziert vom Spekulanten George Soros und der "Heinrich-Böll-Stiftung" der Grünen, die zur Aufgabe hat, die in Kiew weilenden internationale Journalisten mit Propaganda zu versorgen.

 Atai zitiert Poroschenko wörtlich: "Jede Militärkolonne wird von uns beobachtet. Wir können sie nicht direkt an der Grenze vernichten sondern warten ab. Wir lassen sie hineinfahren um ihnen dann auf unserer Seite zu begegnen." Golineh weiter: "Der Wortlaut dieser Mitteilung von Präsident Poroschenko lässt andeuten, dass es für die Ukrainer eine Art tägliche Praxis ist, was hier heute passiert ist."

 Nun ist bereits seit längerem bekannt, dass Golineh Atai nicht gerade "die gespülteste Tasse" im Schrank der ARD ist, aber solch einen Blödsinn zu verzapfen hätte man selbst ihr nicht zugetraut. Wochenlang, monatelang nerven unsere Medien mit den immer gleichen Vorwürfen, Moskau solle die Unterstützung der Separatisten mit Waffen, Munition und Kämpfern einstellen, denn nur so sei ein Ende des blutigen Bürgerkrieges zu erreichen. Und jetzt erfahren wir, via Golineh Atai, dass alle Transporte aus Russland in einer "Art tägliche(r) Praxis" von ukrainischer Artillerie vernichtet werden. Es kommt also gar keine Unterstützung im Donbass an. Stattdessen ist der Weg von der russischen Grenze bis nach Lugansk und Donjezk mit ausgebrannten und zerschossenen russischen Militärfahrzeugen übersät. Bilder von den Wracks zu machen und sie der Weltöffentlichkeit zu präsentieren, dazu ist man in Kiew vor lauter Artilleriefeuer auf "Russenkonvois" nicht zu kommen.

 Golineh Atai und der ARD ist anscheinend jedes Mittel recht, um Kriegspropaganda gegen Russland zu betreiben, einschliesslich des eigenen Lächerlichmachens.

 Langsam aber glitt die Sache gänzlich ins nebulöse ab und hat sich in den letzten Tagen anscheinend in Luft aufgelöst. Genau so wie der Flugschreiber und der Voicerecorder der malayischen Boeng 777 vom Flug MH 17.


"Die Zeit" dreht dem Papst das Wort im Mund herum

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"Der Papst will kein Pazifist sein" titelte "Zeit-online" am gestrigen Donnerstag. Papst Franziskus, so wollte uns die Co-Autorin, Evelyn Finger, weismachen, befürworte, nicht nur, wenn auch zu allererst, militärisches Eingreifen gegen die IS im Irak, sondern auch weltweit. "Jetzt auch der Papst", kommentierten verzweifelte User. Die Aufregung war allerdings umsonst. Der Papst hatte überhaupt nicht von militärischem Eingreifen gesprochen.

 Die Verzweiflung bei den Chefs der Zeit darüber, dass die Deutschen nichts von Militäreinsetzen der Bundeswehr oder Waffenlieferungen in Krisengebieten, trotz jahrelangem Trommelfeuer der deutschen Kriegsmedien Zeit, Spiegel, Welt, FAZ, Tagesspiegel und vor allen Dingen taz, wissen wollen, schien in der Chefetage der Zeit dermassen gross zu sein, dass sie nun die letzten Kräfte mobilisieren.

 So schickten sie jetzt Evelyn Finger in den Kampf. Finger arbeitete sich in dreizehn langen Jahren von einer Miarbeiterrin im Ressourt Literatur über die Stationen "Leben und Reise", "Tanz, Literatur, Kulturpolitik und Geschichtsaufarbeitung" bis zur Leiterin des Ressourts "Glauben und Zweifeln" hoch.

 Wenn jemand, wie Finger, bei den täglichen Redaktionskonferenzen über dreizehn Jahre lang am Katzentisch Platz nehmen musste, der oder in diesem Falle die, ist dann, wenn sie plötzlich von den grossen Chefs auf dem Flur erkannt und gegrüsst wird, zu jeder verlangten Manipulation und Lüge bereit. Da macht man auch vor dem "heiligen Vater", dem Stellvertreter Gottes auf Erden nicht halt. Und wenn der Papst nicht sagt, was er eigentlich sagen sollte, dann dreht man ihm die Worte im Mund herum und macht daraus auch noch eine fette Überschrift.

 Wenn der Papst beklagt: "Wir erleben jetzt einen Dritten Weltkrieg – wenn auch verstreut über die Welt. Aber der Krieg ist überall", dann macht Finger daraus "Franziskus fordert angesichts der Gräuel im Irak und eines "Dritten Weltkriegs" internationales Eingreifen."Berauscht von ihrer eigenen Definition der Worte des Papstes folgert die Autorin: "Der Schutz der Opfer steht über einem Pazifismus aus Prinzip".

 Der aufmerksame Leser fragt sich, was denn ein "Pazifismus nicht aus Prinzip" ist?. Kann man Pazifist sein, wenn man je nach Lage oder auch Sympathie, das eine Mal Menschen niederschiesst, bombadiert, verbrennt, foltert und vergewaltigt und das andere Mal darauf verzichtet, weil der Krieg ein guter Krieg ist? Pazifismus ist immer uneingeschränkt und prinzipiell. Das prinzipielle ist das Wesen des Pazifismus.

 Wenn der Papst sagt, "Er plädiere nicht für Bombardierungen oder Kriegseinsätze gegen die Milizen des Islamischen Staates (IS)", dann macht "Zeit-online" Autorin Evelyn Finger daraus "Franziskus stellt nun den Schutz der Opfer über einen christlichen Pazifismus aus Prinzip."

 Aus ihren eigenen Worten, die sie dem Papst in den Mund legt, konstruiert Finger flink "eine politisch-interventionistische Kirche, die sich aus Weltkonflikten nicht heraushält, indem sie sich auf das Prinzip der Gewaltlosigkeit zurückzieht." und einen "Gegensatz zu Teilen der deutschen Kirchen, die, wie die ehemalige EKD-Ratsvorsitzende Margot Käßmann, jegliche Militäreinsätze ablehnen" und sich mit "wohlfeilem Pazifismus begnügen".

 Und damit sind wir beim eigentlichen Anliegen der hohen Herren der "Zeit". Der deutschen Bevölkerung soll ein Schuldgefühl eingeimpft werden, wenn sie sich gegen Krieg und Gewalt ausspricht. Nicht die völlig verfehlte Aussenpolitik der westlichen Welt, nicht der Neokolonialismus, der letzten Jahrzehnte, die kompromisslose, auf den Lehren des Neoliberalismus fussende Ausbeutung der dritten Welt, die wahllosen Tötungen des "Krieges gegen den Terror" und die Lieferung von Waffen an Despoten in der ganzen Welt werden verantwortlich für die Terrorherrschaft der IS gemacht, sondern der "wohlfeile Pazifismus" des überwiegenden Teils der Deutschen.

 Finger macht aus dem Anspruch Franziskus'"Der Einsatz für den Frieden sei der Auftrag der Kirche, und sie habe alle Freiheit, ihn zu erfüllen"den Satz: "Es gibt auch eine moralische Pflicht zum Eingreifen". Diesen Satz hat der Papst aber nie gesagt.

 Evelyn Finger fügt dem fünften Gebot: Du sollst nicht töten, einen Teilsatz hinzu: Es sei denn, die Interessen des Westens sind gefährdet. Die Zeit-Ressortleiterin "Glauben und Zweifeln"übersieht dabei auch einen wichtigen Satz aus der Bergpredigt Jesu Christi: "Wer nun eines von diesen kleinsten Geboten auflöst und lehrt die Leute so, der wird der Kleinste heißen im Himmelreich".

ARD-Weltspiegel und Korrespondent Udo Lielischkies verhöhnen deutsche Fernsehzuschauer

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 Schon die Anmoderation von Ute Brucker verdreht die Tatsachen ins Groteske: "Unser Korrespondent Udo Lielischkies berichtet jetzt schon Monate aus diesem Konflikt und manchmal trifft er auch auf Opfer, die irgendwie mit den Tätern sympathisieren oder auf Milizionäre, in diesem Fall sind es ukrainische Freiwilligenkämpfer, die gar nicht mehr kämpfen wollen."

 Die Rede ist von einem Bericht  des Moskaukorrespondenten Udo Lielischkis, hier im folgenden, aufgrund seiner Verdienste um eine möglichst einseitige, manipulative und tendenziöse Berichterstattung aus Russland und der Ukraine "Lüglischkies" genannt, der sich einmal heruntergetraut hat, vom Dach des Journalistenhotels "Ukrayina" in Kiew, und auf den ersten Blick von den Opfern beider Seiten des Krieges im Donbass berichtet. In Wirklichkeit ist dieser Bericht im Weltspiegel der ARD vom letzten Sonntag, aber nur eine weitere Boshaftigkeit aus der Abteilung Kriegspropaganda und Desinformation.

  "Lüglischkies" befindet sich auf dem Weg, wie er sich brüstet, "zur Front bei Gorlowka". Er zeigt uns aus dem fahrenden Auto heraus einen verlassenen Checkpoint der Kämpfer der ukrainischen Putschregierung, über den er angeblich berichten wollte. Eine elendige Ansammlung von Autoreifen, Sandsäcken, Brettern und Müll. Im Hintergrund eine waagerecht gespannte Plane. Augenscheinlich der Unterstand.

Der "Checkpoint", wohl mehr eine Ansammlung von Sperrmüll
Screenshot: ARD-Weltspiegel vom 24.Aug. 2014

 "Doch dort, wo wir gestern noch zwanzig Bewaffnete sahen, ist alles verlassen. Ein Überfall?" Das Wort "Überfall" ist mit Bedacht gewählt.

 "Lüglischkies" macht nun eine, bedeutungsschwere, mehrere Sekunden andauernde Pause in seiner Kommentierung der Bilder. Er suggeriert, keine, in einem Krieg übliche Handlung wie: Die eine Seite vertreibt die Andere aus ihren Stellungen. Nein ein Überfall, und sofort verbindet der Zuschauer die Adjektive "gemein" und "hinterhältig" mit dem Wort, "Überfall". Eine kriminelle Handlung also, - natürlich der Separatisten. Danach aber beruhigt er den um das Leben der ukrainischen Freischärler bangenden Zuschauer. Die Kämpfer, so berichtet er, haben sich auf Befehl zurückgezogen. Ihr Freiwilligenbatallion solle verlegt werden, in ein Gebiet südlich Donezk, das zur Zeit schwer umkämpft sei. Dazu zeigt er uns "Kämpfer" in einem Unterstand, irgendwie zwischen Jugendsommercamp und einem Haufen aus Sperrmüll.

Eine Feldküche ohne Luft auf den Reifen, ein Dach aus Brettern und Plastikplanen, "Kämpfer" in Sandalen.
 (Screenshot: ARD-Weltspiegel vom 24.Aug. 2014)

 "Die Männer sind aktive oder schon pensionierte Mitglieder von Polizei und Spezialkräften" will "Lüglischkies" uns einreden. Dabei handelt es sich augenscheinlich um das Batallion "Dnjepr" unter dem Kommanado Juri Berjosas. Aufgestellt und finanziert wird das Batallion von dem Oligarchen Igor Kolomojskyj.

 Kolomojskyj wurde vom ukrainischen Übergangspräsidenten Olexandr Turtschynow im März 2014 zum Gouverneur der Oblast Dnipropetrowsk ernannt. Der Oligarch wird auf 3 - 6,5 Milliarden Dollar geschätzt. Er besitzt ausser der ukrainischen auch die israelische Staatsangehörigkeit. Unter Janukowitsch floh Kolomojski wegen seiner undurchsichtige Geschäfte in die Schweiz.

 In Russland wird Kolomojskyj per Haftbefehl gesucht, wie "welt.de" am 20. Juni meldete: "Kolomojskyj, der jüdischer Abstammung ist, soll rechtsradikale Todesschwadrone finanzieren, behaupten die russischen Ermittler weiter. Im April hatte Kolomojskyj auf Plakaten ein Kopfgeld von 2000 Dollar für jeden gefangen genommenen Separatisten ausgesetzt." In die Verantwortung Kolomojskyj sollen auch die Massaker von Odessa  und Mariupol fallen.

 In Odessa setzten am 2. Mai Anhänger der Kiewer Regierung das Gewerkschaftshaus  in Brand, in das prorussische Demonstranten geflüchtet waren. Dabei kamen mindestens 50 Menschen ums Leben. Die wirkliche Zahl der Opfer liegt wahrscheinlich weit höher, da Menschen, die sich durch einen Sprung aus dem Fenster retten wollten, vor dem Gebäude vom Pöbel zu Tode geprügelt wurden.

 In Mariupol kamen am 9. Mai, dem Gedenktag des Sieges der Sowjetarmee über Nazideutschland mindestens 30 Menschen ums Leben, als im Kampf um das dortige Polizeipräsidium von Kiewer Kräften Feuer gelegt wurde. Ausserdem wird von Scharfschützen berichtet, die auf wehrlose Menschen schossen.

 Von Alledem nichts beim ARD-Weltspiegel. Für die ARD sind das alles Kämpfer, die ihr Leben einsetzen für das hehre Ziel, die Ukraine von russischen Terroristen zu befreien.

Ein bunt zusammengewürfelter Haufen, das Batallion Dnjepr
(Screenshot: ARD-Weltspiegel vom 24.Aug. 2014)

Militärische Disziplin scheint ein Fremdwort
(Screenshot: ARD-Weltspiegel vom 24.Aug. 2014)

Was dieser Haufen, schlecht ausgebildeter und schlecht ausgerüsteter "Kämpfer" wirklich im Sinn hat, erfahren wir wenig später: "Unsere Aufgabe ist es, eine Stadt zu sichern, nachdem die Armee sie befreit hat", teilt einer der Männer mit. Der Kommandeur will nicht im Frensehen erkannt werden, er hat Verwandte und Freunde in Russland und will sie nicht gefährden,  konkretisiert: "Wir hatten eigentlich vorbereitet, die Stadt Gorlowka, hier in der Nähe, zu säubern. Wir wissen doch inzwischen wo sich dort die Terroristen verstecken."

 Es handelt sich also keinesfalls um eine Kampfeinheit, sondern um ein "Säuberungskommando", etwa wie die Gestapo oder die SS im zweiten Weltkrieg, die auch die Aufgabe hatten im Rücken der kämpfenden Front Jagd zu machen, auf Juden, "Zigeuner", Kommunisten, Widerstandskämpfer und allem anderen unwerten Leben.

 Wie so etwas heute im Donbass aussieht, das schildert, allerdings ungewollt, Jutta Sommerbauer auf Zeit-online am 19. August aus der "befreiten" Stadt Slowjansk, in der "die Separatisten vom 12. April bis zum 5. Juli ihr eigenes kleines Reich, das auf antifaschistischer Paranoia, großrussischer Propaganda und Kriminalität fußte."Sommerbauer nennt das "Aufarbeitung der "Donezker Ära".

 Es geht anscheinend zu, wie in den besten Zeiten der chinesischen Kulturrevolution unter Mao Tse Tung: "Auf großflächigen Plakaten wird der Armee für die "Befreiung" gedankt." Auch das alte Mittel der "freiwilligen" Selbstkritik, in Wirklichkeit werden Menschen öffentlich dem Hohn und Spott des Pöbels ausgesetzt, wurde wieder eingeführt. Zum Beispiel der 44-jährige, ehemalige Stadtratsabgeordnete Wadim Suchonow, der sogar von den Separatisten inhaftiert worden war: "Wegen seiner proukrainischen Ansichten sei er festgehalten worden. Heute steht Suchonos, schwarze Hose, bordeauxfarbenes Hemd, Zigarette in der Hand, am Eingang zur Stadtverwaltung, einst ebenfalls von den Kämpfern verbarrikadiert. Der Lokalpolitiker hat auf einer Tafel seinen Namen eingetragen, um sich den Fragen des Volkes zu seiner Vergangenheit zu stellen."Suchonows einziges Vergehen scheint seine Tätigkeit im Stadtrat gewesen zu sein.

 "Immer wieder ist von Schießereien am Rande der Stadt zu hören". Hier tun die Kollegen des Batallion Dnjepr ihren schmutzigen Dienst. "Am vergangenen Freitag sei Einsatzkräften des Freiwilligenbataillons Kiew 1 ein Schlag gegen Kriminelle gelungen, die sich offenbar in Slowjansk versteckt hielten: Sieben Männer wurden verhaftet, sie sollen Informationen über ukrainische Stellungen und Waffendepots besessen haben." Kriminelle, das ist ein Synonym für alle prorussisch eingestellte Bewohner Slowjansks. "Doch als überzeugter Anhänger der prorussischen Kräfte will sich niemand mehr zu erkennen geben."Irgendwie verständlich.

 Das Batallion Kiew 1 wird laut mehrer übereinstimmender Angaben vom ehemaligen Boxweltmeister, dem Bürgermeister der Stadt Kiew und Schosshündchen Angela Merkels, Vitali Klitschko finanziert, dessen Partei "Schlag" wiederum Zuwendungen von der Konrad-Adenauer-Stiftung erhalten hat.

  Die "Helden" des Batallion Dnjepr sollen nun "nach Ilovais’k südlich von Donezk, eine besonders gefährliche Kampfzone. Dort waren die Angriffe der ukrainischen Armee in den letzten Tagen besonders verlustreich, wiel die Separatisten über viele Panzer und Artillerie verfügen." Aber kämpfen, dass wollen sie nicht. "Ihr Batalion hat überhaupt keine schwere Militärtechnik. Trotzdem fürchten sie an der Front arbeiten (ein merkwürdiger Ausdruck, d. A.) zu müssen." Sie sind gekommen um zu säubern. Deshalb befindet sich die Einheit in Auflösung: "Einige schreiben, dass sie den Dienst quittieren. Als Freiwillige können sie das. Ich lasse mich doch nicht zu Hackfleisch machen raunt einer uns zu."

 Aber einen Helden hat "Lüglischkies" denn doch noch und den führt er uns voller Stolz vor. Der angebliche "Sanitätsoffizier steht bei seinem museumsreifen Amphibienjeep: "Wir haben weinig Rettungsfahrzeuge. Deswegen haben mir meine Freunde dieses Auto gekauft. „Ist er Arzt?“ „Ja ich bin Professor, aber jetzt bin ich hier als Freiwilliger.“


(Screenshot: ARD-Weltspiegel vom 24.Aug. 2014)

Was der Sanitätsoffizier aber mit dem Amphibienkübelwagen macht, bleibt im Dunklen. Für Verwundetentransporte scheint das Fahrzeug überaus ungeeignet.

 Auch die Bekleidung des Mannes, den Lüglischkies Sebelot nennt, ist weder die eines Sanitätsoffiziers noch die eines Professors. Der etwas dickliche Mann tragt ein T-Shirt mit dem Bild einer stilisierten Handgranate auf der Brust, eine Hose und einen Hut in Kamouflage-Muster, an den Füssen Sandalen. "Er hat schon im Februar in einer Kirche am Maidan Verletzte operiert", weiss "Lüglischkies".

 Szenenwechsel: "Lüglischkies" stellt uns Katja vor. Einen Nachnahmen scheint die Frau nicht zu haben. Der Reporter zeigt zerstörte Häuser in Slowjansk. "Katja floh mit ihren Nachbarn nach den ersten Schüssen. Von ihrem Haus ist nicht viel übrig geblieben. Die Schäden in diesem Vorort von Slowjansk sind so gewaltig, weil die Separatisten sich in den verlassenen Häusern verschanzt hatten."

 Merke: Die Häuser wurden nicht etwa durch die ukrainische Armee oder durch ukrainische Freischärler zerstört, durch Artilleriebeschuss und Raketenwerfer, sondern 1. weil die Bewohner sie verlassen hatten und daraus folgernd 2. sich die Separatisten in ihnen verschanzt hatten. Obwohl "Katja weiss, dass die ukrainischen Artillerie nur darum ihr Haus angriff, weil sich hier Separatisten verschanzten."Mit völligem Unverständnis konstatiert "Lüglischkies":"Trotzdem richtet sich ihr Zorn gegen Kiew." Ihm ist völlig unverständlich, dass eine Frau, deren Haus, deren Wohnung, ja deren gesamtes bisheriges Leben völlig zerstört wurde, kein Verständnis aufbringen kann für die grossen Zusammenhänge, für die Weltpolitik und den Expansionsdrang der USA, der EU und der Nato.

Das was die Kiewer Soldateska überliess von Katjas Haus.
(Screenshot: ARD-Weltspiegel vom 24.Aug. 2014)

 Was denken die Bewohner über die Separatisten fragt Lüglischkies und die Antwort klingt wie der untaugliche Versuch eines Vaters, der seinen missratenen Sohn zu verteidigen versucht, nachdem der sich einer kriminellen Strassengang angeschlossen hat:"Die Separatisten, das waren vor allem unsere Jugendlichen. Sie hatten keine Jobs und kein Geld und so haben sie mitgemacht, weil irgendwer sie bezahlte".


Wie aus ein paar unscharfen Fotos eine Invasion der Ukraine konstruiert wird

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 "Als der ukrainische Präsident Petro Poroschenko vor die Kameras tritt, wirkt er wie ein Getriebener. Er steht auf einem Rollfeld, dicke Regentropfen durchnässen seinen Anzug. Hinter ihm steht ein Flugzeug. Er wollte ins Ausland reisen, zu einem lange überfälligen Besuch in die Türkei, das Land ist ein wichtiger Partner der Ukraine. Daraus ist nichts geworden, die Visite ist abgesagt." so dramatisiert Benjamin Bidden am 28. August auf "Spiegel online"  den PR-Gag des ukrainischen Präsidenten.

 Für wie hirnlos halten die Spiegelmacher eigentlich ihre Leser? Als ob die Entscheidung für oder gegen einen Staatsbesuch erst auf dem Rollfeld des Flughafens fallen würde. Da gibt es zuerst Beratungen mit den Ministern und engsten Mitarbeitern des Präsidenten. Dann Konsultationen mit den Gastgebern und schliesslich und endlich tut der Präsident der Ukraine keinen Atemzug, den er nicht vorher von den USA genehmigt bekommt.

 Porschnenko ist zum Flughafen gefahren, nachdem die Schar von ausländischen Pressevertretern und Kameraleuten die allesamt im Hotel "Ukrayina" in Kiew logieren vom "Ukraine Crisis media center" (UCMC), dass sich praktischer Weise im gleichen Hotel eingenistet hat, ebenfalls zum Kiewer Flughafen einbestellt wurden. Dann hat der Schokoladenfabrikant sich optisch eindrucksvoll vor eine Maschine aufgebaut, deren Motoren extra für den Auftritt angelassen wurden und hat sein Statement abgegeben. Billigste durchschaubare PR, eine einstudierte Show, die der Spiegel seinen Lesern als politische Realität verkauft.

 Aber der Spon-Artikel vom Hetzer Benjamin Bidden ist nur ein Aspekt der neuen Agitationswelle der Westmedien gegen Russland und dessen Präsident Putin. Seitdem die ukrainischen Kräfte im Donbass in die Defensive geraten sind, ist ein regelrechter Shitstorm im journalistischen Mainstream entbrannt.

 Dabei ist es schwer, an einen Zufall zu glauben. Dahinter steckt eine ordnende Hand. Plötzlich veröffentlicht die Nato Bilder, aufgenommen aus dem Weltraum, die angeblich russische Verbände mit schwerem Gerät auf ukrainischem Territorium zeigen sollen. Bilder von einer dermassen miesen Qualität, die selbst von Google-Maps weit übertroffen wird. Der Nato und den USA ist anzuempfehlen, beweiskräftige Bilder zu liefern, oder das viele Geld für die Spionagesatelliten lieber einzusparen und zur alten Lookheed U2 der fünfziger Jahre zurückzukehren.

Nicht einmal die Mühe Bild und Karte rechts oben in der Himmeslrichtung anzugleichen haben sich Prpagandaeinheiten der Nato gemacht. Während bei der Karte, wie es üblich ist, Norden oben ist zeigt der Pfeil der angedeuteten Windrose im Foto nach unten. (Screenshot)

Die Bilder sind aber gar keine Aufnahmen eines US-amerikanischer Spionagesatelliten, sondern Aufnahmen der Firma "DigitalGlobe". Wer wissen will, was "DigitalGlobe" wirklich zu leisten im Stande ist, der möge sich einmal die Beispielbilder auf der Seite des Unternehmens   ansehen (auf Veröffentlichung von Vergleichsbilder hier muss leider aus urheberrechtlichen Gründen verzichtet werden). Eingedenk der Qualität, die dort geboten wird, kann man die Natobildchen nur als Irreführung der Weltöffentlichkeit bezeichnen.

 Aber diese Bildchen scheinen zu reichen um weiter an der Eskalationsschraube zu drehen. Der nächste Schritt einer Aggression gegen Russland ist getan. Litauens Präsidentin Dalia Grybauskaite forderte anlässlich des EU-Gipfels in Brüssel: „Wir müssen die Ukraine militärisch unterstützen und ihr militärisches Material schicken.  Nach Waffenlieferungen kommt dann recht bald die Forderung nach militärischem Eingreifen, natürlich nur zum Schutz der Zivilbevölkerung vor den „ Horden der Kosaken“. Und so fährt Grybauskaite dieser Logik folgend fort: „Denn heute kämpft die Ukraine einen Krieg im Namen ganz Europas. Das heißt, das Russland praktisch im Krieg mit Europa ist.“ Wir haben den Krieg schon. Es muss jetzt nur noch zurückgeschossen werden. Muss ja nicht unbedingt um 5 Uhr 45 damit begonnen werden.

 Die Karlspreisträgerin von 2013 hat in ihrer Russenphobie und ihrem Russenhass jeglichen Realitätssinn verloren. Sie scheint allen Ernstes bemüht einen heissen Krieg der EU und der Nato gegen Russland anzuzetteln. Die Staatsmänner und -Frauen Europas sollten sich fragen, ob sie sich von der Präsidenten eines Landes, dass mit drei Millionen, weniger Einwohner als Berlin hat, und von dem die meisten Bürger Europas nicht einmal wissen wo genau es liegt, in einen Atomkrieg treiben lassen wollen.

 Aber nicht nur die Präsidentin Litauens will Krieg. Auch der polnische Präsident Bronislaw Komorowski hetzt in einem Interview im Deutschlandradio Kultur auf allertiefster Stufe gegen Russland und Präsident Putin. Was anders als rassistisch ist die Äusserung eines der führenden Politiker Europas: "Hier geht es nicht nur um politische Interessen, sondern darum, was aus Europa wird: Ob es ein Europa der Kosaken wird oder ein demokratisches."

 Die Redakteurin des Deutschlandradio Margarete Wohlan lässt diese Hetze unkommentiert so stehen. Stattdessen fragt sie Komorowski: "Was würden Sie sich wünschen, um Putin zu stoppen?" Darauf gibt Komorowski eine entlarvende Antwort. Er vergleicht die Politik des heutigen Russland mit der Kriegstreiberei des ehemaligen Nazideutschland und kritisiert die damalige Politik Londons: "In den 30er-Jahren fehlte dem damaligen Europa der Mut, den Revisionismus und die Gewaltanwendung Deutschlands zu stoppen, es galt die Appeasement-Politik, das Nachgeben gegenüber Hitler."

  Wie schizophren die Politiker Europas denken und leider auch handeln, dokumentiert das Interview mit Komorowski eindringlich. Behauptet er eben noch: "Man sieht, wo die Grenze zwischen Ukraine und Russland verläuft und wer die Grenze überschritten hat, wer Krieg führt auf dem Territorium des Nachbarlandes. Das ist sehr einfach", so rühmt er Polen schon eine Frage weiter: „Wissen Sie, Polen war engagiert bei der Militäraktion im Irak, genauso wie in Afghanistan.“  Wer ist hier der Aggressor?

 Unscharfe Luftaufnahmen, die alles zwischen einem russischen Militärkonvoi in der Ukraine und der Kolonne eines Wanderzirkuss' auf dem Weg von einem Auftrittsort zum anderen reicht den westlichen Medien und Politikern um eine Invasion Russlands in die Ukraine als unumstössliche Wahrheit zu verkaufen. So stellt denn auch der CDU-Bundestagsabgeordnete Karl-Georg Wellmann im Morgenmagazin der ARD am Freitag kategoprisch fest: "Russland führt Krieg gegen die Ukraine! Putin hat die Maske fallen lassen. Es sind reguläre russische Einheiten in die Ukraine eingedrungen. Es liegt eine Invasion vor."

  Wir erinnern uns an eine Reichstagsrede Adolf Hitlers, der den Überfall auf Polen auch damit rechtfertigt, dass sich fremde, polnische Truppen, auf deutsches Territorium unrechtmässig eingedrungen seien: "Polen hat heute nacht zum ersten Mal auf unserem eigenen Territorium auch mit bereits regulären Soldaten geschossen. Seit 5:45 Uhr wird jetzt zurückgeschossen! Und von jetzt ab wird Bombe mit Bombe vergolten! Wer mit Gift kämpft, wird mit Giftgas bekämpft."

 Und die ARD-Journalistin Christiane Meier fragt nicht etwa woher Wellmann das weiß mit den russischen Truppen und der Invasion, sondern sorgt sich um verlorene Ostgebiete: "Geben sie eigentlich die Ostukraine schon verloren?" So als hätten wir, also die Europäer, die Deutschen, die Ostukraine schon jemals besessen. Wie selbstverständlich rechnet Meier die Ukraine zum Besitztum der Nato, der EU. Wellman, der sich Aussenpolitiker schimpft, protestiert nicht mit der sonst so wohlfeilen Floskel wenn es um angebliche Einflussnahme Russlands auf die Ukraine geht, nämlich dass die Ukrainer schliesslich selbst über ihr Schicksal entscheiden müssten, sondern er besteht auf den anscheinend längst ausgemachten deutschen Zugang zum schwarzen Meer: "Nein das tun wir auf keinen Fall."

 Es klingt ein wenig Bedauern in der Stimme eines unserer Volksvertreter, wenn er feststellt: "Militärisch ist ja so ein Konflikt nicht zu lösen." Das heisst doch nichts anderes, als das in der grössten Regierungspartei, in der Kanzlerpartei nach dem Motto "Immer feste druff auf's Russenpack", am liebsten ein Krieg vom Zaun gebrochen würde, wenn, ja wenn man die Hose nicht so voll hätte.

  Wellmann weiß aber auch wie doof der Russe im allgemeinen ist, nämlich genau so doof wie die Niederländer, die Polen, die Briten, die Österreicher oder die Schweizer: "Russland kann nicht einmal mehr Autos produzieren, die irgendjemand kaufen möchte." Ergo, wenn schon keinen heissen Krieg, dann doch wenigstens einen Wirtschaftskrieg. Wenn der gemeine russische Oligarch keine Luxuslimousine aus Süddeutschland, aus Stuttgart, aus Zuffenhausen oder München mehr bekommt, dann wird er Putin schon zum Einlenken zwingen. So einfach ist die Welt unserer Politiker und der sie umschwirrenden Mainstreamjournalisten.

"Spiegel-online" Redakteure zu doof um korrekt abzuschreiben

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 „Anführungszeichen stehen vor und hinter wörtlich wiedergegebenen Äußerungen und Gedanken (direkter Rede) sowie wörtlich wiedergegebenen Textstellen“, so schreibt es der Duden vor.

 Auf Spiegel-online war gestern die reisserische Überschrift zu lesen: „Angebliche Putindrohung: „Wenn ich will, nehme ich Kiew in zwei Wochen ein“.

 Weiter unten im Text wurde wiederum der russische Präsident Putin wörtlich zitiert: „Wenn ich will, kann ich in zwei Wochen Kiew einnehmen."

 Manchem mag der Hinweis auf diese Ungenauigkeit vielleicht kleinlich erscheinen. Aber es ist ein sicheres Indiz dafür, dass der wirkliche Wortlaut der angeblichen Äusserung Putins den Spiegelmachern gar nicht bekannt ist. Und so schreibt der Spiegel in der Tat aus dem italienischen Revolverblatt „La Repubblica“ ab.

 Dieses behauptet, der scheidende Kommissionspräsident José Manuel Barroso habe den in Brüssel versammelten europäischen Staats- und Regierungschefs von einem Telefongespräch mit dem russischen Präsidenten berichtet, in dem der zitierte Satz gefallen sei. Nun ist nicht anzunehmen. das ein Journaliist der Repubblica dabei gewesen ist, als Barroso den angeblichen Ausspruch Putins zitierte. Also haben die Italiener sich alles selbst ausgedacht um mal wieder zitiert zu werden oder irgendjemand der erlauchten Runde muss geplaudert haben.

 Der Spiegel berichtet hier über etwas, das er durch mehrfaches Hören-Sagen erfahren hat. Um diese mehr als wacklige Faktenlage etwas zu unterfüttern beruft Spon  sich auf einen westeuropäischen "Diplomat, der den Gipfel begleitete“. Der bestätigte, „dass Barroso die Episode so geschildert habe“.

 Interessant ist in diesem Zusammenhang das Wort „Episode“. Eine Episode ist im Gegensatz zu einem einzelnen Satz eine ganze Geschichte. Der Spiegel verschweigt uns aber diese Geschichte. Der Satz ist also aus dem Zusammenhang gerissen, wahrscheinlich weil das Gespräch eher unspektakulär war und für eine reisserische Überschrift nichts hergegeben hätte.

 Doch so ganz ohne Story rund um das Zitat will Spon seine Leser dann aber doch nicht ins Bett schicken und verstrickt sich gleich wieder in Widersprüche. Heisst es einmal: „Laut "Repubblica" habe Putin mit dem Satz deutlich machen wollen, dass man ihn nicht mit neuen Sanktionen provozieren solle“, was einer glatten Drohung gleichkäme, so stellt das Blatt an anderer Stelle Putins Satz in einen ganz anderen Zusammenhang. „Barroso habe ihn wegen der grenzübergreifend operierenden Soldaten zur Rede stellen wollen. Daraufhin habe Putin geantwortet, das Entscheidende sei vielmehr: "Wenn ich will, kann ich in zwei Wochen Kiew einnehmen."

 Diese Schilderung ist eher das Gegenteil einer Drohung. Sie soll die Unsinnigkeit der Behauptung des Westens, Russland sei am Krieg in der Ostukraine mit eigenen Truppen beteiligt. Um es mit dem ehemaligen Deutsche Bank Chef Breuer zu sagen: Die Ostukraine sind für mich Peanuts, wenn ich wollte könnte ich die gesamte Ukraine haben. Die ganze Aufregung heisse Luft und das weiss sowohl Spiegel online als auch Repubblica. Deswegen wird die werte Leserschaft auch nur mit einem aus dem Zusammenhang gerissenen Satz abgespeist.

 So etwas ist keine seriöse Berichterstattung sondern Verdummung der eigenen Leserschaft durch billigste Propaganda.

Neues von der Propagandafront: Spiegel-online lässt seine Leser wieder einmal doof sterben

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 "Angebliche Putin-Drohung: "Wenn ich will, nehme ich Kiew in zwei Wochen ein". Mit dieser reisserischen Überschrift schreckte Spiegel-online am Montag den 1. September seine immer noch gläubigen Leser auf. Laut des italienischen Revolverblattes "Repubblica" habe Putin mit dieser Drohung die EU davor gewarnt, ihn mit weiteren Sanktionen zu reizen. Daraufhin, so Spon "habe der britische Premier David Cameron vor einer Beschwichtigungspolitik gegenüber Putin gewarnt. Man dürfe nicht die Fehler des "Appeasement" gegenüber Nazi-Deutschland im Jahr 1938 wiederholen."

 Damit auch alles schön authentisch wirkt berichtet Spon weiter: "Der Autor der "Repubblica" schreibt, Vertreter mehrerer Delegationen hätten ihm den Ablauf des Wortwechsels bestätigt."

 Auch Spiegel-online war investigativ in Brüssel unterwegs und fand einen westeuropäischen "Diplomat(en), der den Gipfel begleitete, bestätigte SPIEGEL ONLINE, dass Barroso die Episode so geschildert habe."

 Am Dienstag dem 2. September legte "Spiegel-online" dann noch einmal nach. Er titelte: "Kreml bestätigt Putin-Drohung - und wiegelt ab". Weiter schreibt Spon: "Ein Kreml-Berater bestätigt das Zitat von Präsident Putin, das in einem Telefonat mit EU-Kommissionschef Barroso gefallen war". Der Rest ist im wesentlichen eine wörtliche Kopie des Artikels vom Vortag.

Dieser Artikel von Spon war nichts weiter als eine dreiste Lüge und eine wilde Verdrehung der Tatsachen. Inzwischen war nämlich folgendes passiert: Der russische EU-Botschafter Wladimir Tschischow hatte öffentlich gedroht, sollte die EU nicht innerhalb von zwei Tagen die Äusserungen Barrosos richtig stellen, würde Russland das gesamte Telefongespräch zwischen Putin und Barroso veröffentlichen. Davon erfahren die Spiegel Leser natürlich nichts, auch wenn sie doch laut markenrechtlich geschütztem Slogan, "Spiegel Leser wissen mehr", über umfangreicheres Wissen verfügen sollten.

 Die EU allerdings, von Moskau derart unter Zugzwang, weg von der blanken Propaganda, hin zur unverfälschten Information gesetzt, ruderte eiligst zurück. Über ihre Sprecherin Pia Ahrenkilde-Hansen liess sie laut "Wall Street Journal" verbreiten:"Die Äußerung des russischen Präsidenten Wladimir Putin über seine angebliche Bereitschaft zur Einnahme Kiews, die der Vorsitzende der EU-Kommission, Jose Manuel Barroso, zitierte, war aus dem Zusammenhang gerissen und hatte eine ganz andere Bedeutung". Pia Ahrenkilde-Hansen weiter: "Ich kann nur hinzufügen, dass der Vorsitzende Barroso in einer Sitzung unter Ausschluss der Öffentlichkeit seine Kollegen im Europäischen Rat über sein Telefongespräch mit Präsident Putin informiert hat.  Bedauerlicherweise gelangte ein Teil dieser Informationen, der aus dem Zusammenhang gerissen worden war, an die Öffentlichkeit".

 Abschliessend gelobte Pia Ahrenkilde-Hansen Besserung und versprach das "diese Frage jetzt über diplomatische Kanäle und nicht über die Presse geregelt wird“.

 Spiegel-online aber, liess seine Leser wieder einmal doof sterben. Wahrheit passt nun einmal nicht in ein auf Kriegshetze ausgerichtetes Kampfblatt.
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