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Ein Mann sieht rot - Philosoph Grau rechnet mit bloggenden "Russlandverstehern" ab

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 Alexander Grau nennt sich Philosoph und in der Tat hat der Mann promoviert. Viele Leute bezweifeln ja, nicht ganz unberechtigt, die Tatsache, dass die Philosophie überhaupt eine Wissenschaft ist. Wie dem auch sei diese Profession ernährt nur sehr mühsam ihren Mann. Einer dieser Bedauernswerten, die sich mehr schlecht als recht durchs Leben mogeln müssen ist auch Alexander Grau. Zu einer wissenschaftlichen Karrier hat es nicht gereicht, so muss der Mann sich bei fragwürdigen Publikationen als Lohnschreiber verdingen wie z. B. bei der "Achse des Guten" dem "Cicero" oder der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung", bei der er ausser über „Mode und Accessiors“ auch über „Drinks und Bars“ schreibt.

 Von einer nächtelangen Recherchetour durch die Bars und Drinks muss der Herr Philosoph wohl gerade heimgekehrt sein, als ihn die Bitte des Cicero erreichte, sich ein paar Zeilen zu den deutschen „Putin- und Russlandverstehern“ aus den vom vielen Schnaps blaugefärbten Fingern zu saugen.

Anders kann es nicht gewesen sein. Denn wer seinen Artikel mit dem Satz:
„Die Welt ist unübersichtlich geworden, ziemlich unübersichtlich sogar“,
beginnt und darauf mit genau so einfacher, wie dämlicher Schwarz-Weiß-Malerei fortzusetzen, der ist entweder hochgradig demenz, weil er im zweiten Satz schon nicht mehr weiss, was er im ersten geschrieben hat, oder hochgradig betrunken:
„Als Reaktion auf die proeuropäischen Maidan-Demonstrationen und die Absetzung und Flucht des prorussischen Präsidenten Wiktor Janukowytsch annektierte Russland gegen das Völkerrecht und ohne jede Legitimation im März 2014 die Krim. Parallel dazu begann eine von Russland unterstützte Soldateska in der Ostukraine einen blutigen Bürgerkrieg, mit dem Ziel, die prahlerisch „Volksrepubliken“ genannten Gebiete Donezk und Luhansk von der Ukraine abzuspalten.“
Da ist selbst der spärliche Intellekt des gemeinen Bildzeitung-Lesers stark unterfordert. Und so wächst auch bei Grau, jeder Betrunkene hat auch mal helle Momente der Erkenntnis, die Einsicht:
„Eigentlich ist die Sache gar nicht so kompliziert.“
Graus umnebeltem Gehirn muss in diesem Augenblick bewusst geworden sein, wer siene Brötchen für die nächsten Tage zahlt:
„Und auch eine moralische Einordnung sollte nicht sonderlich schwer fallen – könnte man meinen. Immerhin zeugt das Vorgehen Putins von einer Brutalität und Rücksichtslosigkeit, die nur noch durch seine Verlogenheit und Doppelzüngigkeit überboten wird.“
 Geht doch! Wie sagte schon der alte Brecht? „Erst kommt das Fressen, dann die Moral“
Grau ist leider schon beim Fressen stecken geblieben. Bis zur Moral hater es nicht mehr geschafft.

Der  Philosoph
ist gar nicht doof,

möchte man reimen. Der Cicero bezahlt und Grau liefert. - Und wie. Ungebeten schiebt er gleich, die bei der deutschen Presse so beliebten Versatzstücke nach:
„…die Verbrechen eines zynischen, aggressiven und skrupellosen Autokraten…“,
gemeint ist der pferdefüssige aus dem Kreml, - Putin. Nun hat man derlei Blödsinn schon hunderte Mal gelesen und gehört. Was mag die Herrschaften vom Cicero dermassen beunruhigen, dass sie ihr knapper werdendes Budget an einen Philosophen verschleudern, der der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung eher als Fachmann für Bars und Hochprozentiges gilt? Der Philosoph selbst gibt uns Antwort auf unsere drängende Frage:
"Hier geht es um die politkulturelle Identität Deutschlands."
 Und da kennt der Deutsche ja wenig Toleranz, Demokratie hin, Meinungsfreiheit her. Das wusste schon der alte SPD-Haudegen Müntefering: "Opposition ist Mist!" In der Abwandlung des alten Trappatoni-Spruchs: "Was erlauben Strunz", empört sich Grau: "Was erlauben Blogger?"
"Und so tobt seit gut einem Jahr und mit steigender Intensität die wütende Fraktion der Russlandversteher – vor allem in Blogs, Foren und diversen Kommentarseiten."
 Grau sieht nicht nur "die politkulturelle Identität Deutschlands"gefährdet. Er fühlt sich bedroht, haben die "Russlandversteher"sich doch schon zusammengeschlossen, eine "wütende Fraktion"geschlossen.
"Verräterisch an dem oftmals feindseligen Tonfall ist die Distanz, ja die Verachtung gegenüber dem Westen, die dort zum Ausdruck kommt."
Die fünfte Kolonne Moskaus ist los:
"Dass man mit diesem Gerede nahtlos die nationalistische und imperiale Propaganda des Kremls übernimmt, scheint dabei niemand zu stören."
"Getoppt wird dieser Irrsinn allerdings noch durch die kruden Argumente, die dabei vorgebracht werden."
Wer jetzt glaubt, Alexander Grau würde sich mit den Inhalten der Texte jener "Russlandversteher" auseinandersetzen, emotionslos abwägend, kühl analysierend und schlussendlich einem Wissenschaftler entsprechend, die Für und Wider gewichtend, der sieht sich getäuscht. Grau hingt der Entwicklung der Menschheit scheinbar um Einiges hinterher. Er ist noch nicht bei dem fein und präzise sezierendem Florett angekommen. Er läuft noch im Bärenfell durch die Landschaft und schwingt die Keule:
"Da wird von der „russischen Seele“ schwadroniert, von dem „russischen Bären“, den man nicht reizen dürfe und von der „russischer Erde“ – so als ob diese sinistren Phrasen aus der intellektuellen Dunkelkammer tatsächlich irgendeinen ernst zu nehmenden Gehalt hätten."
Ist die Keule mal richtig in Schwung gebracht, dann ist sie wegen der Wucht ihrer Masse so schnell nicht mehr aufzuhalten. Sie kreist und reisst den eh noch leicht beduselten Philosophen mit sich - immer ins Runde. Dem schwinden die Sinne. Keinen klaren Gedanken kann er mehr fassen. Aber Cicero will das er liefert. So schreibt er denn nieder was ihm durchs Hirn saust, ohne auch nur einen Gedanken an die Sinnhaftigkeit des Textes zu verschwenden:
"Doch nicht nur verhinderte Volkskundler sind im Internet unterwegs. Gerade unter den Russlandverstehern tummeln sich gerne auch passionierte Geostrategen. Da wird ein autonomes Land ganz nebenbei zur „russischen Einflusssphäre“ degradiert. Halb Europa und Asien wird zum „russischen Vorgarten“ erklärt, gerne auch zum „russischen Hinterhof“, je nachdem. Und wie selbstverständlich faselt man von „russischen Sicherheitsinteressen“.
Überhaupt: Die wahren Kriegstreiber, so weiß man in diesen Kreisen, sitzen natürlich nicht in Moskau, sondern in Washington und in Brüssel, die das friedliebende Russland mit ihrer aggressiven Politik bis auf das Blut reizen."
Grau nimmt dem entsetzt und ratlos dreinblickendem Leser das Wort aus dem Mund:
"Man greift sich an den Kopf."
Abschliessend muss man resignierend feststellen, dass es doch sehr bergab gegangen ist mit der Philosophenzunft. Machten sich noch Geisteswissenschaftler wie Voltaire, Jean-Jacques Rousseau, Gottfried Wilhelm Leibniz oder Immanuel Kant noch Gedanken um das menschliche Sein, so reicht es bei Philosophen vom Schlage Alexander Graus nicht einmal mehr für Gedanken über das eigene Blödsein.



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