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Berichterstattung in den deutschen Medien: Hetzkampagnen statt verantwortungsvollem Journalismus

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Der böse ungehobelte Russe

 Stefan Braun, der Mann immerhin ein Dr. Phil., von der Süddeutschen war wohl dabei. Untergebracht im Handgebäck des Karl Georg Wellmann. Wie sonst könnte er uns so exklusiv vom Moskauer Flughafen berichten und wie es dem CDU-Politiker ergangen ist:
"...am Moskauer Flughafen wie ein Staatsfeind gestoppt, in kalter Atmosphäre in einer Kammer abgesetzt und im Niemandsland des Transitbereichs in die Nacht geschickt zu werden, um am nächsten Morgen wieder nach Hause zu fliegen."
Natürlich, wie kann es anders sein, wurde Wellmann das
"Einreiseverbot ...spät nachts",
 von einem,
"...ruppigen russischen Uniformträgern in die Hand gedrückt..."
Und das, obwohl Wellmann doch so ungeduldig in Moskau erwartet wurde.
"So hatte der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Föderationsrat ihn vor wenigen Wochen angeschrieben mit der Bitte, er möge doch nach Moskau kommen; man müsse sprechen, mit dem Konflikt in der Ostukraine könne es so nicht mehr weitergehen." 
Um so unerklärlicher die Behandlung des CDU-Politikers:
"Stattdessen verbrachte Wellmann eine Nacht in der Lounge von Aeroflot, mit Schnittchen und "Abholservice", der ihn derart ruppig ins Flugzeug verfrachtete, als sei er ein Verbrecher, den man ausweisen musste."

 Es geht ein Gespenst um in Deutschland, ein Gespenst, dass sich Journalismus nennt und uns alle foppt. Der verantwortungsvolle Journalismus ist längst tot. Heimlich, still und leise zu Grabe getragen. Von Beileidsbekundungen am Grab wurde abgesehen. Übrig geblieben ist sein Widergänger, die Propaganda. Sensationslüstern und diffamierend sucht er uns heim. Einer ausgewogenen, sich an Fakten orientierenden Berichterstattung ist dem Kampagnenjournalismus gewichen. Es werden keine Fakten mehr abgewogen, keine Informationen auf deren Wahrheitsgehalt und Possilibität geprüft, noch werden Informationen die von dritter Seite kommen auf die Interessen der Tipgeber hin kritisch geprüft.

 Politische Gegner werden gnadenlos niedergeschrieben. Es werden regelrechte Kampagnen gegen missliebige Personen gefahren, bei denen auch vor persönlichen Diffamierungen nicht zurückgeschreckt wird. Dabei ist die Diktion vielfach die von Hetzschriften.

Länder und Nationen, die sich nicht widerstandslos der durchweg als werteorientiert, demokratisch und weltoffenen apostrophierten Politik von NATO und EU unterwerfen, werden als Feinde verstanden und gnadenlos diffamiert. Grundsätzlich wird nur noch nach Gut und Böse unterschieden. Wobei wir, die sogenannte westliche Wertegemeinschaft ausschliesslich gut und die Anderen die Bösen, die Barbaren, die Kriegstreiber und Menschenrechtsverletzer sind.

Es geht hier, in diesem Beitrag, weniger um die Sachverhalte der zitierten Artikel aus dem deutschen Blätterwald, als vielmehr um den Stil der Berichterstattung, falls man diese denn noch als eine solche bezeichnen will. Unsere Presse bedient sich fast ausnahmslos einer reisserischen gegen unliebsame Personen hetzenden Sprache, wie sie noch vor Jahren einzig und allein dem grossen Boulevardblatt mit den vier Buchstaben vorbehalten war. Heute gibt es kaum noch Unterschiede zwischen diesem Revolverblatt und der sogennnten seriösen Presse, was man schon allein an der Tatsache ablesen kann, dass diese "seriösen" Blätter immer häufiger aus dem Blut- und Sexblatt zitieren.
Als Beispiele für diese absolut verantwortungslose Schreiberei sollen hier drei Beispiele dienen:


  •  Die "Berichterstattung"über die verweigerte Einreisen nach Russland für den CDU-Abgeordneten des deutschen Bundestages, Karl Georg Wellmann, s. oben.
  • Die Kampagne, die plötzlich gegen die FIFA und deren Chef Josef Blatter losgetreten wurde, nachdem man noch im letzten Sommer jede Menge Honig aus der "Fussballweltmeisterschaft" in Berasilien, eine Veranstaltung jener korrupten Fifa gesogen hatte (Warum wurden Korruption und Vetternwirtschaft in der Fifa damals nicht thematisiert, als die deutsche Fußballnationalmannschaft keineswegs Fußballweltmeister geworden ist sondern der Gewinner des von der Fifa ausgelobten Weltpokals für Nationalmannschaften wurde?).
  • Und drittens die Hassberichterstattung über die Lokführergewerkschaft GDL und deren Vorsitzenden Claus Weselsky, die lediglich ihr, von der Verfassun der Bundesrepublik verbrieftes Streikrecht wahrnahmen um ihre Interessen durchzusetzen.


Sepp Blatter und die Fifa

Ebenfalls in der Süddeutschen schreiben Thomas Kistner und Johannes Aumüller am Sonntag den 31. Mai über die Vorfälle in Zürich im Zusammenhang mit den Verhaftungen von sieben Fifa-Funktionären:
"Am Samstagmittag sitzt der wiedergewählte Sepp Blatter in seiner Prachtzentrale auf dem Zürichberg. Es ist wieder ein bizarrer Auftritt: Er schaut ernst und grinst nur wenig; er redet Probleme klein, säuselt was von Verantwortung und fantasiert über eine Art Weltverschwörung: die Amerikaner gegen ihn."

Ein wenig Gruseleffekt, Guantanamo auf Schweizers Boden:
"Die US-Bundespolizei FBI wirft ihnen Korruption und Geldwäsche vor. Die Umstände seien hart, 23 Stunden Isolation, eine Stunde Hofgang und anfänglich noch nicht einmal anwaltlichen Beistand, heißt es im Umfeld der Inhaftierten. Zumindest einer Ehefrau sollen die Papiere abgenommen worden sein, damit sie im Land bleibt."
Da wollte das ehemalige Nachrichtenmagazin aus Hamburg nicht abseits stehen. Spiegel-online schoss allein am Sonntag den 28. Mai in 15 verschiedenen Artikeln gegen Blatter und die FIFA.
"Finale der Europa League: Platinis große Gala, Concacaf-Präsident: Webb nach Festnahme von seinem Amt entbunden, Fifa-Chef Blatter vor Wiederwahl: Historische Chance vertan, Fußball und Korruption in Lateinamerika: Eine gewinnträchtige Verbindung, Uefa in der Fifa-Krise: Die Einknicker, System Fifa: Der Selbstbedienungsladen, Blatters Rede beim Fifa-Kongress: Wir können nicht jeden überwachen, Videoschnipsel zum Fifa-Skandal: Sepp Blatter und die Reporter, Moskaus Protest gegen Fifa-Ermittlungen: Am Ende ist immer alles ein Komplott des Westens, Fifa-Skandal: Platini bat Blatter unter Tränen um Rücktritt, Pressestimmen zum Fifa-Skandal: Das Spiel ist aus, Fifa-Präsident in der Krise: Blatters Welt, +++ Liveticker +++: Die Fifa-Show geht weiter, Korruptionsskandal: Sponsoren gehen auf Distanz zur Fifa, Korruptionsskandal: Ex-Fifa-Vize Warner stellt sich der Polizei, Fifa-Korruptionsskandal: Es wird eng für Blatter"

Die Pressekampagne zeigt dann auch bereits Wirkung. Heute verkündete Spiegel-online stolz das Ergebnis einer Umfrage:
"Eine Mehrheit der Deutschen kann sich das laut einer Umfrage vorstellen. Grund ist der Fifa-Skandal." 

Die GDL und ihr Vorsitzender Claus Weselsky

Das Beispiel der Lokführergewerkschaft und ihres Vorsitzenden Claus Weselsky: Focus-online titelt am 15. April:
"Weselskys Altbau-Fassade: So versteckt lebt Deutschlands oberster Streikführer".
Dazu veröffentlichte Focus-online ein Bild des Wohnhauses Weselsky und dessen Wohnadresse. Erst eine Anzeige Weselskys bei der Polizei brachte die Redaktion dazu, Bild und Adrtesse aus dem Netz zu nehemn. Aus dem Gewerkschaftsboss wird allerdings der
"meistgehasste Deutsche"
Dabein weiss der Focus genau was er tut:
"Claus Weselsky – GDL-Chef und Streik-Führer – muss sich fühlen wie ein vorverurteilter Verdächtiger. Das öffentliche Urteil über ihn ist längst gesprochen. Klar, unmissverständlich und gegen den Angeklagten." 
Und auch hier zeitigt die Hetzkampagne der Blätter wie Focus bereits eindruchsvoll Wirkung. Das Blatt zitiert eine Nachbarin Weselskys:
"Der wohnt doch dort drüben, da ist neulich die Tiefgarage explodiert. Vielleicht hat ja jemand sein Auto anzünden wollen." 
 Das wäre, wenn es denn zutreffen sollte ein nicht unerhebliche Straftat. Dem Focus wäre ein solcher Terrorakt durchaus denk- und entschuldbar:
"Denkbar wäre das. Denn Weselsky hat mittlerweile dieses Bild in Deutschland von sich gezeichnet: vom Rambo-Gewerkschafter." 
In seinem "Liveticker" dreht der Focus am 9. Mai den Spiess gar um. Er zitiert die Bildzeitung:
"Mit der Lichthupe terrorisiert: Claus Weselsky drängelte auf der Autobahn"
Um Weselsky zum Terroristen zu machen, wurde eine alte Story aus dem Jahr 2014 ausgegraben:
"Ich fuhr etwa 180 auf der linken Spur, als von hinten plötzlich ein dunkler Audi heranrauschte“, sagt Dietrich O. zu „Bild“. Er war gerade auf der A5 in Hessen unterwegs. Der Audi fuhr dicht auf, doch nach rechts ausweichen konnte O. wegen eines Lkw nicht. Dann soll ihn der Fahrer mit der Lichthupe „terrorisiert“ haben. Als O. auf die rechte Spur ausweichen konnte, fuhr der Audifahrer auf gleicher Höhe mit O. – und zeigte ihm den Stinkefinger."
Ganz sicher scheint man sich allerdings nicht zu sein. Deshalb ist hier die Sprache auch nur von "soll" nicht war:
"Wie die „Bild“ berichtet, soll der Fahrer Claus Weselsky gewesen sein." 

ZDF-Heute und Reporter Armin Coerper im Kriegsmodus gegen "die Russen"

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 Das ZDF schraubt weiterhin an der Kriegsbereitschaft der Deutschen, die trotz aller Bemühungen der Mainstreammadien in den letzten Jahren, weiterhin gen Null tendiert.

 Dafür halten es die Macher für nötig, mit Russland und dessen Präsidenten Wladimir Putin einen Popanz aufzubauen. Waren die Mainzelmännchen, die heutzutage mit Stahlhelm und Knarre anstatt mit den albernen Zipfelmützen treffender abgebildet wären, noch am Montag den "Forensikern" von Bellingcat, einer Ansammlung von gescheiterten Existenzen auf den Leim gegangen, so produzierten sie in der"heute"-Sendung am Mittwoch, selbst eine Kulisse für die immer wieder in Variationen aufgeführte "German-Angst".

 Russische Militärmaschinen über dem Baltikum, jederzeit bereit die kleinen, aber höchst aggressiv agierenden Staaten Estland, Lettland und Litauen zurück in die Grenzen des russischen Großreichs zu bomben.
"Wir sind an Bord einer Militärmaschine und steigen auf in den Himmel über dem Baltikum. Dieser Luftraum wird abwechselnd von Natopartnern überwacht, weil die baltischen Länder selbst keine Kampfflugzeuge besitzen. Und genau um die, wird es bei dieser Übung gehen."
Ähh--?

 Es geht um Kampfflugzeuge, die die baltischen Staaten nicht haben, die es also gar nicht gibt? Der erste Gedanke ist, der Mann redet irre. Nach etwas Nachdenken erkennt der aufmerksame Zuschauer, dem Mann ist ein freudscher Versprecher unterlaufen. Es geht um das Verlangen der baltischen Staaten, sie endlich mit Kriegsspielzeug zu versorgen. Kriegsspielzeug, dass man den baltischen Cowboys bisher mit Recht verweigert hat. Coerper und das ZDF legen sich nun dafür ins Zeug. Streng nach dem Motto: Es bedarf nur eines Schusses um ein Pulverfass zur Explosion zu bringen. Und wer wäre geeignter als die baltischen Nationalisten um diesen Schuss abzugeben - aber dafür brauchen sie Waffen.

Für dieses hehre Ziel begibt sich ZDF-Reporter Armin Coerper, höchstselbst, in eine Natomaschine, die die russischen Invasoren darstellen soll:
"Unser Flugzeug hat seine Kennung abgeschaltet und dringt jetzt in den finnischen Luftraum ein. Wir sind jetzt auf keinem Radar mehr zu identifizieren."
Das ZDF im Kriegsmodus. Reporter Armin Coerper macht uns den Russen
Coerper nimmt es nicht so genau:
„Wir sind heute die Russen."
Wenn Coerper rassistisch eifert, dann kommt ihm schon mal einiges durcheinander. So stellte er dem deutschen Fernsehpublikum Ivan Mantschur aus Kiew vor, einen ehemaligen angehörigen der Waffen-SS Galizien, die auf Seiten Hitlers zehntausende Polen und Ukrainer hinmetzelte, als Opfer stalinistischer Gewalt vor. Nicht die russische Luftwaffe, nicht russische Jets, nein die Russen in ihrer Gesamtheit: Coerper lässt seinen rassistischen Ressentiments freien Lauf.
"Denn die sind hier oben oft unterwegs, ohne Kennung. Seit der Ukraine-Krise immer öfter. Vierhundert mal war diese Übung im letzten Jahr Wirklichkeit."
 Man muss schon ein geschichtsloser, verantwortungsloser, Reporter sein, der sich für keine Lüge zu schade ist, um solch eine Behauptung aufzustellen. Coerper lügt ohne rot zu werden, wenn er behauptet russische Flugzeuge hätten im letzten Jahr vierhundertmal den Luftraum der baltischen Staaten verletzt. Die "Russen", um im Coerperschen Terminus zu verbleiben, haben stets nur im internationalen Luftraum operiert. Coerper stört dieses kleine Detail nicht. Er muss seine Brötchen verdienen und wer die Musik bezahlt, der bestimmt was gespielt wird.

 Was kümmert schon die Wahrheit. Nicht die russischen Jets, die alles Recht der Welt haben im internationalen Luftraum zu operieren, sondern die Natoabfangjäger, die die russischen Flugzeuge bedrängen sind die Aggressoren. Getreu der obersten Natoregel, dass internationale Abmachungen nur so lange Gültigkeit haben, wie sie dem Westen nutzen, wird auch bei dieser Übung verfahren:
"Unten auf der estnischen Nato-Airbase machen sich Kampfjets auf den Weg um herauszufinden, was es mit uns auf sich hat."



Coerper macht sich wichtig. Er lässt sich vom Kameramann beim Blick aus dem Flugzeugfenster filmen.

"Durch das Fenster sehen wir sie auf uns zukommen."

"Wenn unser Pilot jetzt reagiert und seine Kennung einschaltet, dann ziehen sie ab."


"Tut wer aber nicht. Deshalb werden wir nach unten eskortiert. Die Kampfjets sind mit Raketen ausgestattet, falls wir nicht mitspielen würden."

Coerper zeigt den "Russen" schon mal, was ihnen blüht wenn sie sich nicht beugen

 Der Befehlshaber der US-Luftstreitkräfte in Europa, General Frank Goren klärt uns auf:


"Die Russen fliegen immer häufiger."
Interessant wie die Sprache des US-Generals und die des deutsche Reporters Coerper sich doch gleichen: Es sind "Die Russen"!
"Deshalb brauchen wir mehr Flugzeuge, die darauf antworten."
Die Katze ist aus dem Sack. Hatte Coerper es nicht schon vorweggenommen?
"weil die baltischen Länder selbst keine Kampfflugzeuge besitzen. Und genau um die, wird es bei dieser Übung gehen." 
Wie sich das trifft,  ein deutscher Fernsehreporter, eine deutsche öffentlich-rechtliche Fernsehanstalt und ein US-amerikanischer General, vereint in dem Bestreben, ein winzig kleine Region auf dieser Welt so mit Waffen vollzustopfen, dass sich irgendwann ein Schuss lösen muss, auf den dann natürlich "zurückgeschossen" werden muss, wenn auch nicht gerade um 5 Uhr 45.

 Mehr Waffen, Flugzeuge, Raketen Panzer, - egal! Dieser Meinung ist auch, wen hätte es gewundert, der estnische Verteidigungsminister Sven Mikser:

 "Wir brauchen eine Lösung und nicht monatliche oder jahresweise Unterstützung. Denn Russland wird für uns ein aggressiver Nachbar bleiben."
"Doch die Nato will noch keine Truppen hier stationieren um Russland nicht unnötig zu reizen. "
Feige Politikerbande. - Zum Glück gibt es aber Armin Coerper und das ZDF.

Alle Bilder Screenshots ZDF

NSA hört Kanzlerhandy ab: Ein Ermittlungsverfahren, dass keiner wollte wird eingestellt

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 Irgendwie hat man es ja schon von Anfang an gewusst: Die Sache wird ausgehen wie das Hornbacher Schiessen. Wovon ist die Rede? Generalbundesanwalt Range, so hiess die Meldung, habe das Untersuchungsverfahren wegen des Abhörens des Kanzlerhandys durch die USA-amerikanische NSA eingestellt.

 Am 4. Juni 2014 meldete Spiel-online:
"NSA-Affäre: Generalbundesanwalt ermittelt wegen Spähangriff auf Merkels Handy"
Der Spiegel hatte der Bundesregierung bereits im Jahr 2013 die Abschrift eines Eintrags aus einer Zieldatenbank des NSA vorgelegt, in der Nummer des Kanzlerhandys vermerkt und von "Chancellor Merkel" die Rede ist.

Screenshot ARD-Tagesschau

Zudem hatte der EX-NSA-Chef Keith Alexander dem CDU-Europaparlamentarier Elmar Brook versichert, die NSA überwache Merkels Telefon "nicht mehr". In den Medien wird das heute so beschrieben:
"Elmar Brook wolle gehört haben".
 Monate hatte Range gebraucht, um ein offizielles Ermittlungsverfahren einzuleiten. Nun wurde dieses sang- und klanglos eingestellt. Man könne:
"letztlich die Vorwürfe, die im Raum stehen nicht gerichtsfest beweisen."
 Als Begründung brachte der Generalstaatsanwalt vor, man habe das Dokument, von dem von Anfang an bekannt war, das es sich um eine Abschrift handelte, sehr genau geprüft und man habe festgestellt,
"dass es sich dabei nicht um ein authentisches Originaldokument handelt."
Ein Jahr Ermittlungen um herauszufinden, was von Anfang an feststand - eine reife Leistung.

 Man habe zwar versucht, so Range weiter, an das Originaldokument heranzukommen, das sei aber nicht gelungen. Etwa mit Edward Snowden in Verbindung zu treten, aus dessen Dateien das Dokument letztlich stammt wurde aber gar nicht erst versucht, wiel dieser zuvor bereits erklärt habe, alle Dokumente weitergeleitet zu haben und selbst über keine eigenen Erkenntnisse zu verfügen.

 Ein hochbrisantes Ermittlungsverfahren wird eingestellt, ohne den Hauptzeugen, Edward Snowden anzuhören, ohne in die USA zu reisen um dort mit den Leuten zu reden, die etwas wissen könnten? Es gibt keine Ladungen zu Zeugenverhören. Man stellt nach einem Jahr ausschliesslich fest, dass ein Papier bei dem immer davon die Rede war, dass es ein Abschrift sei, nicht das Original sondern eine Abschrift ist.

 Sollten unser Freunde von der anderen Seite des Atlantiks da vielleicht, über die Bundesregierung, Einfluss auf den Ermittlungseifer unseres Generalbundesanwalts genommen haben?

Die Bundesregierung wäscht ihre Hände in Unschuld. Regierungssprecher Steffen Seibert:
"Die Ermittlungen einzuleiten oder die Ermittlungen zu beenden, dass sind Schritte, die nur im Ermessen und nur in der Verantwortung des Generalbundesanwaltes liegen, und die sollten von der Bundesregierung nicht kommentiert werden."
Seibert lügt wie gedruckt. Der Generalbundesanwalt ist ein politischer Beamter. Somit ist er an Weisungen gebunden. Er untersteht der Dienstaufsicht des Bundesjustizministers. Der kann den Generalstaatsanwalt sogar jederzeit in den einstweiligen Ruhestand versetzen.

 Ein Schelm, der Böses vermutet. Berichtete der Spiegel doch schon im vorigen Jahr:
"Tatsächlich hatte Range, der gegenüber Gesprächspartnern früh eine Tendenz zu Ermittlungen hatte erkennen lassen, mit massiven internen Widerständen gegen ein Ermittlungsverfahren zu kämpfen."
 Justizminister Maas schien ein schlechtes Gewissen zu haben, gab er doch unaufgefordert zu Protokoll, die Bundesregierung habe keinerlei Druck auf den Generalbundesanwalt ausgeübt.

 Ein merkwürdiges Verfahren, dass das Vertrauen in unsere Justiz nicht gerade stärkt. Erst leitet man nur zögerlich, wahrscheinlich um den Druck in der Öffentlichkeit abzubauen, ein Ermittlungsverfahren ein, dann lässt man es ein Jahr in der untersten Schublade des Schreibtisches ruhen, um es nun unter fadenscheinigen Begründungen einzustellen. Der Eindruck, dass man überhaupt nicht ermitteln wollte, drängt sich geradezu auf.

Souverän ist anders.

Couchforensiker Elliot Higgins und Bellingcat, bezahlt und instrumentalisiert von US-amerikanischen Neocons

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Der Spiegel sah sich zu einer kleinlauten Entschuldigung bei seinen Lesern gezwungen:
"Was wir aus der Berichterstattung über den Bellingcat-Report lernen",
posteten die Unfehlbaren aus Hamburg, vor der breiten Leserschaft versteckt, auf Spiegelblog am 4. Juni. Drei Tage zuvor noch hatten sie auf Spiegel-online behauptet zu wissen,
 "Wie Russland die MH17-Beweise manipulierte"
Inzwischen war diese Überschrift geändert worden. Etwas vorsichtiger behaupteten die Spiegelleute nun:
"Wie Russland die MH17-Beweise manipuliert haben soll" 

Während Spiegel-online-Chefredakteur Florian Harms sich auf Spiegelblog unter weitgehendem Ausschuss der Öffentlichkeit wand:
"Auch hier hätten wir von Beginn an vorsichtiger formulieren und klarmachen müssen, dass es zwar den Vorwurf der Fälschung gibt, dieser aber nicht zweifelsfrei bewiesen ist",
beliessen die Redakteure denText des Artikels  frecherweise in seiner alten Form, mit all den unhaltbaren Behauptungen. Der Artikel befasste sich mit einer angeblich forensischen Untersuchung der Internetplattform "Bellingcat". Darin behauptete der Autor, Russland habe Bilder gefälscht, die nachweisen sollten, dass die Malysische Boeing MH17 am 17. Juli 2014 über der Ostukraine von ukrainischen Luftabwehrkräften abgeschossen worden seien. In dem Spiegel-online Beitrag heisst es bis heute:
"Das Team der unabhängigen Investigativplattform Bellingcat hat zwei dieser Satellitenbilder des russischen Verteidigungsministeriums forensisch analysiert. Das Ergebnis ist eindeutig: "Die forensische Analyse des Bellingcat-Untersuchungsteams hat eindeutig und unzweifelhaft nachgewiesen, dass diese Satellitenfotos falsch datiert und durch die Software Adobe Photoshop CS5 digital verändert wurden".
 Erst ganz zum Abschluss unter dem Artikel ist ein sogenanntes Update eingefügt, in dem darauf hingewiesen wird, dass die "forensische Analyse" von Bellingcat nichts weiter als Kaffeesatzleserei ist:
"Professionelle Bild-Forensiker kritisieren die Bellingcat-Analyse als unwissenschaftlich. Sie erlaube keine zuverlässigen Rückschlüsse, ob die Aufnahmen des russischen Verteidigungsministeriums tatsächlich manipuliert wurden. "Das ist eine Fehlinterpretation", sagt der Hamburger Bild-Forensiker Jens Kriese. Bellingcat betreibe "Kaffeesatzleserei“.Auch der Betreiber der Plattform FotoForensic.com, auf die sich die Bellingcat-Untersuchung beruft, kritisiert das Verfahren scharf. Auf Twitter schrieb Neal Krawetz, der Fall zeige "wie man eine Analyse nicht machen sollte".
Aber nicht nur der Spiegel ergözte sich am 1. Juni an der angeblichen Entlarvung russischer Fälschungen zum Abschuss der MH17 Maschine. Natürlich waren auch die Öffentlich-Rechtlichen sofort zur Stelle. ZDF-heute und der WDR in seiner Sendung "Aktuelle Stunde" präsentierten sogar den Autor der "forensischen" Studie.

 Beide Sender präsentierten einen Timmi Allen, der zur Verwunderung der Zuschauer aber nicht englisch sondern ein ziemlich einwandfreies Deutsch mit leichtem Berliner Einschlag spricht. Wer dieser Timmi Allen in Wirklichkeit ist, dass verrät uns die Zeitschrift "Junge Welt" in ihrer Ausgabe vom 4. Juni in dem Artikel "Virtuelle Wahrheiten im ZDF". Dort schreibt Stefan Huth unter anderem:
"Hinter dem als »investigativer Journalist« (WDR) bzw. »Internetaktivist« (ZDF) Eingeführten verbirgt sich Olaf Neitsch – ein Mann mit vielfachen Begabungen und einer bewegten Vergangenheit, wie jW-Recherchen ergaben. Bis 1989 war er nach Auskunft ehemaliger Kollegen bei der Kreisdienststelle des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) Berlin-Treptow beschäftigt. Neitsch selbst bestritt das auf jW-Nachfrage jedoch. Nach dem Anschluss der DDR versuchte er sein Glück zeitweise als Kneipier in Bernau und wechselte später in die Versicherungsbranche. Bei der Deutschen Krankenversicherung (DKV) taucht er online als Mitarbeiter auf (olaf-neitsch.dkv.com), auskunftsfreudiger ist sein Werbeauftritt für die Ergo-Versicherung, wo er nach dem Motto »Versichern heißt verstehen!« als »Organisationsleiter (Werbekolonnen)« in Ahrensfelde bei Berlin den Verkauf von Policen koordiniert.
Aber auch sonst ist Neitsch in den Sphären des World Wide Web kein unbeschriebenes Blatt, im Gegenteil: In Sachen Internet scheint er über eine besondere Expertise zu verfügen, die ihn bei »Bellingcat« empfohlen haben mag: Für das Onlinespiel »Second Life« (deutsch: zweites Leben) bietet er über seine Firma »Virtual Services« Tier- und Landschaftsbilder zum Verkauf an. Die Mitarbeit bei »Bellingcat« betreibt Neitsch nach eigener Auskunft als Hobby."
Der Versicherungsvertreter Olaf Neitsch aus Ahrensfelde, - alias Timmi Allen
Screenshot ZDF-heute
"Wer ist Bellingcat",
fragt die ARD auf Tagesschau.de und gibt sich gleich selbst die Antwort:
"Bellingcat ist eine investigative Gruppe um den früheren Finanz- und Verwaltungsfachmann Eliot Higgins. Die Gruppe betreibt eine gleichnamige Internet-Plattform, auf der sie die Ergebnisse ihrer Analysen veröffentlicht. ...Im letzten Jahr hat der Blogger mithilfe privater Spenden die Plattform Bellingcat ins Leben gerufen. …Ihre Analysen gelten unter Experten als zuverlässig und präzise."
 Die Sache hat nur einen Haken, nämlich dass an der Geschichte so gut wie gar nichts stimmt. Näher kommt der Wahrheit da schon der Tagesspiegel. In einer Art Homestory klärt uns Geike Diening am 4. Februar unter der Überschrift
 "Der Enthüllungs-Blogger Eliot Higgins im Portrait: An vorderster Front"
über Higgins Vorleben, seine Vorlieben und seine Qualifikation als Enthüllungsblogger auf:
"Früher war Eliot Higgins ein arbeitsloser Pedant, der nach einem Hobby suchte. ...Heute ist der britische Blogger ein weltweit gefragter Experte. Selbst das FBI hat schon bei dem Familienvater angeklopft."
Und das kam so:
"2012, da war er gerade arbeitslos geworden, setzte sich Eliot Higgins auf seine cremefarbene Couch, deren Makellosigkeit und vollkommene Fleckenlosigkeit in krassem Gegensatz zum Chaos des Krieges stand, zu dem er recherchierte. Er saß mit dem Laptop auf den Knien daheim, zu seinen Füßen spielte seine kleine Tochter, aber mit dem Kopf befand er sich im Syrienkrieg der Gegenwart." 
 Von da an bloggte er unter dem Pseudonym "Brown Moses" vordringlich über den Bürgerkrieg in Syrien. Nachdem sich seine angeblichen Beweise über den Giftgaseinsatz der syrischen Armee in Luft aufgelöst hatten, zog Higgins es vor nun unter seinem Namen auf der neugeschaffenen Plattform Bellingcat zu posten. Dafür hatte er eigens die Firma "Brown Moses" gegründet, der die Plattform Bellingcat gehört.

Angeblich sammelte er per Crowdfunding über 50.000 Pfund ein. Allerdings scheint das Geld nicht lange gereicht zu haben. Denn schon im Februar im Tagesspiegel klagt Higgins:
"Ich bekomme jede Menge Anerkennung, aber keiner will mich bezahlen. …Ich suche nicht nach einem Job – ich suche nach Geld."
Wenn nicht alles täuscht scheint er das zwischenzeitlich gefunden zu haben. Am 28 Mai schrieb "Die Welt":
"Fotos von Hundewelpen verraten russische Soldaten"
 Im Grunde eine uralt Kamelle über Fotos, die russische Soldaten in einem russischen Camp, auf russischem Boden mit Husky-Welpen. Mit Hilfe dieser Fotos wird ein angeblicher Beweis dafür zurecht gewurschtelt, dass russische Soldaten beim Kampf um Debalzewe im Einsatz gewesen sein sollen.

 Schon am13. März holperte sich NTV einen Beitrag unter dem Titel
"Welpen überführen Russland in der Ukraine"
zusammen. Die Geschichte war so hanebüchen, dass sie schon nach kürzester Zeit, aus den sonst so nach Beweisen für russisches Eingreifen in den ukrainischen Bürgerkrieg gierenden Medien, verschwunden war. Als Quelle gab NTV die
"Spezialisten für aufwändige Recherchen"
von Bellingcat und als Autor dieser "Recherche" den Blogger Aric Toler an.

 In der "Welt" liest sich dass plötzlich ganz anders. Die Srory ist zwar immer noch genau so blödsinnig, aber die Quelle und die Autoren sind plötzlich ganz andere. Als Quelle gibt "Die Welt" den "Atlantic Councel" an, den sie äusserst schmeichelhaft als "US-Thinktank" bezeichnet. Autoren sind inzwischen
"der ehemalige US- Botschafter in der Ukraine, John Herbst, und der Gründer des journalistischen Investigativprojekts Bellingcat, Elliot Higgins."
 John Herbst ist Director des Dinu Patriciu Eurasia Center des Atlantic Council und der ehemalige Botschafter der USA in der Ukraine in den Jahren 2003 bis 2006. Nach der Orangen Revolution mischte sich Herbst massiv in die inneren Angelegenheiten der Ukraine ein. Er versuchte die Presselandschaft im Sinne der US-Politik, deren erklärtes Ziel es war die Ukraine daran zu hindern dem gemeinsamen Wirtschaftsraum mit Russland, Weissrussland und Kasachstan beizutreten, zu beeinflussen. Auf Grund seiner Bemühungen zahlte die USAID 4,4 Millionen Dollar zur Entwicklung der Massenmedien des Landes. Herbst verwaltete die 750.000 Dollar, die die Renaissance Foundation des Milliardärs  George Soros ebenfalls für die Bildung einer US-beeinflussten Presselandschaft zur Verfügung stellte. 2005 bezeichnete er den Ruf des Innenministers der Ukraine, Mykola Bilokin als inakzeptabel. Daraufhin musste Bilokin gehen.

 Das Dinu Patriciu Center, dessen Präsident Herbst ist, wurde benannt nach seinem Gründer, dem rumänischen Oligarchen, Ölmagnaten und Milliardär Dinu Patriciu, der im letzten Jahr in einer Londoner Klinik an Lymphdrüsenkrebs verstarb. Dinu Patriciu war Eigentümer der Adevarul-Holding, eines Mischkonzerns, zu dem auch mehrere Pressetitel ebenso wie der Fernsehsender Adevarul TV gehören. Zuvor hatte Patrciu den staatlichen rumänischen Ölkonzern Rompetrol übernommen und 75% der Anteile 2007 an den staatlich kontrollierten kasachischen Konzern KazMunaiGaz verkauft. Der Verkauf erbrachet Patriciu einen Erlös von 2,7 Milliarden Dollar.

 Gegen Patriciu wurde in Rumänien jahrelang wegen Privatisierungsbetrug, Steuerhinterziehung und Betrug von den Staatsanwälten der Direktion für organisiertes Verbrechen ermittelt. Der Milliardär verstand es sein Strafverfahren immer wieder hinauszuzögern, ein Ergebnis auch seiner besten Beziehung in die Politik. 2006 erging die erste Anzeige, 2012 wurde er zwar freigesprochen aber die Staatsanwaltschaft ging in Revision.

 Das Atlantic Council widmete ihm einen Nachruf, in dem es hiess, Patriciu habe versucht,
"eine Agenda der regionalen Zusammenarbeit und Integration auf der Grundlage gemeinsamer Werte und gemeinsames Interesse an einer freien, wohlhabenden und friedlichen Zukunft zu fördern."
Man sieht dem Co-Autor des Berichts über die angeblichen Beweise der russischen Fälschungen der Absturzursach von MH17 ist es nicht wirklich um Wahrheit und Aufrichtigkeit zu tun. Ihm und seinem Arbeitgeber, dem Atlantic Council, geht es einzig um die Wahrung US-amerikanischer Interessen.

 Das Atlantic Council ist eine wirkmächtige Organisation, gegründet 1961, um die Vormacht des Westens im Kalten Krieg zu zementieren. Heute beschreibt das Council seine Aufgaben so:

         "Zusammarbeiten um die Zukunft zu sichern.
         Erneuerung der Atlantischen Gemeinschaft für die globalen Veränderungen. 

Das Atlantic Councel fördert die konstruktive Führung und das Engagement in den internationalen Beziehungen auf der Grundlage der zentralen Rolle der Atlantischen Gemeinschaft bei den globalen Herausforderungen. Das Council stellt ein unentbehrliches Forum bereit, um durch sein einzigartiges, einflussreiches Netzwerk von weltweit führenden Unternehmen, zu informieren und wachzurütteln, zur Bewältigung der dramatischen wirtschaftlichen und politischen Veränderungen des einundzwanzigsten Jahrhunderts. Durch die Papiere, die wir schreiben, die Ideen, die wir erarbeiten und die Netzwerke, die wir knüpfen, gestaltes das Council politische Möglichkeiten und Strategien, um eine sichere und wohlhabende Welt zu schaffen."
 Da ist keine Rede von Demokratie, Freiheit, Pluralismus, Selbstverwirklichung des Einzelnen, oder gar von Solidarität oder Menschlichkeit. Es geht um die blanke Macht, um die Weltherrschaft eines "einflussreichen Netzwerkes von weltweit führenden Unternehmen". Und wenn von "Atlantischer Gemeinschaft die Rede ist, dann ist natürlich, unausgesprochen, die "Führungsmacht" USA gemeint.

 Das Atlantic Coucil verfügt über immense finanzielle Mittel. Als Unterstützer zählt die Internetseite 175 internationale Unternehmen, 30 Staaten und 13 NGOs auf, die mit zum Teil horrenden Summen, bis über 100.000 Dollar im Jahr, das Council finanzieren. Für Higgins und Bellingcat eine sichere finanzielle Basis.

 Präsident des Councils ist der Journalist Frederick Kempe. Kempe ist in Deutschland kein unbekannter. Er gehört dem internationalen Beirat der Atlantikbrücke an, ist häufiger Gast in deutschen Talkshows und Autor mehrerer Bücher, die sich mit Deutschland befassen.

 Geleitet wird das Atlantic Council von einem 146-köpfigen Board of Directors, zusätzlich 15 "Honorary Directors" und 34 "Lifetime Directors". In dem Gremium sitzen 6 ehemalige Aussenminister der USA, 5 ehemalige Verteidigungsminister, 5 ehemalige CIA-Chefs,  und 3 ehemalige Oberbefehlshaber der Nato, die traditionsgemäss ausschliesslich von den USA gestellt werden.

Die politische Ausrichtung der Mitglieder des Board of Directors ist fast ausschliesslich konservativ, libertär und neoliberal.

 Vorsitzender des Board of Directors ist Jon M. Huntsman, jr. Sein Vater Jon Huntsman sen. gründete die Huntsman Corporation, einem mittlerweile multinational tätigem Chemieunternehmen . Hier begann auch Huntsman jr. seine Laufbahn als deren Vorsitzender. Huntsman jr., ein aktiver Mormone, ist Mitglied der Republikanischen Partei. Er diente unter Ronald Reagan als Mitglied in dessen Beraterstab und unter George Bush, dem älteren, als Unterstaatssekretär im Handelsministerium sowie als Botschafter der USA in Singapur. Von 2004 bis 2009 war er Gouverneur des Staates Utah. 2012 bewarb er sich um die Kandidatur der Republikaner bei der Präsidentschaftswahl 2012. Huntsman ist gegen Abtreibung, gegen die Gesundheitsreform Obamas und ein Verfechter des Waffenrechts.

Einer der Stellvertreter Huntsmans ist Steven Hadley. Hadley diente den republikanischen Präsidenten Gerald Ford und George H. W. Bush im Stab des Nationalen Sicherheitsrates. Während der Präsidentschaft George W. Buschs wurde Hadley 2005 als Nachfolger Condoleezza Rices, die in das Amt der Aussenministerin gewechselt war, zum Nationaler Sicherheitsberater berufen. Hadley, der sich für die Ausweitung der Anwendung von Atomwaffen einsetzt, ist Träger des Großen Verdienstkreuzes mit Stern des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.

 Zu den stellvertretenden Vorsitzenden des Atlantic Council gehört Richard Edelman Besitzer und Präsident der gleichnamigen PR-Agentur Edelman mit Sitz in New York und Chicago mit einem Umsatz von mehr als 734 Millionen Umsatz in 2013.
Edelman kennt sich bestens aus mit der Verbreitung von Falschinformationen und der Stigmatisierung Andersdenkender. In den 2000er Jahren startete Edelman eine Kampagne für Walmart: Arbeiterfamilien für Walmart, von der behauptet wurde, es handele sich um eine Basisorganisation. Zwei von Wal-Mart bezahlte Blogger reisten durch die USA und interviewten Wal-Mart-Mitarbeiter, die sich, was Wunder, allesamt begeistert über ihren Arbeitgeber äusserten. Die Zeitschrift New Yorker bezeichnete die Kampagne als ein eklatantes Beispiel für „Astroturfing“.

 Zur Erklärung: Als Astroturfing auch Kunstrasenbewegung werden politische Public-Relations- und kommerzielle Werbeprojekte bezeichnet, die darauf abzielen, den Eindruck einer spontanen Graswurzelbewegung vorzutäuschen. Ziel ist es dabei, den Anschein einer unabhängigen öffentlichen Meinungsäußerung über Politiker, politische Gruppen, Produkte, Dienstleistungen, Ereignisse und Ähnliches zu erwecken, indem das Verhalten vieler verschiedener und geographisch getrennter Einzelpersonen zentral gesteuert wird. (Wikipedia)

Wie komme ich jetzt auf die Idee, dass das Gerede von den Putin-Trollen durchaus eine Erfindung amerikanischer PR-Agenturen sein könnte?

Zumal die Wal-Mart Aktion nicht die erste dieser Art war. In den 90er Jahren versuchte Edelman im Auftrag von Microsoft zu verhindern , das die Generalstaatsanwaltschaft ein Kartellverfahren gegen Microsoft einleitete. Dazu wurde versucht Artikel in den grossen Blättern des Landes zu platzieren, indem man Druck auf die Herausgeber ausübte. Ausserdem wurden die Zeitungen mit Leserbriefen, Artikel und Meinungsäusserungen von lokalen Händlern überschwemmt, die in Wahrheit von Microsoft verfasst wurden.

 Ein der Direktoren  ist C. Boyden Gray ist ein Lobbyist der Kohle-, und Oilindustrie. Unter Condoleezza Rice bekleidete er den Posten des Sonderbeauftragten für Eurasische Energie. Gray war Vorstandsmitglied von FreedomWorks, das gemeinhin als intellektueller Mittelpunkt der erzkonservativen Teapaerty-Bewegung angesehen wird.

 Einer weiterer Direktor ist Peter Ackerman. Ackerman ist Mitbegründer des Albert Einstein Institut in Boston. Das Institut gründet sich auf die Lehren der gewaltfreien Revolution von Gene Sharp. Worum es dabei wirklich geht offenbarte Sharps engster Mitarbeiter, der hoch dekorierte Oberst aD., Robert Halvey im Spiegel. Über seine Verbindung zu Sharp sagte er:
"Er hat mir klar gemacht, dass es in diesem Kampf genauso um politische Macht geht wie auf dem Schlachtfeld, nur um einen anderen Weg: Krieg ohne Waffen."
 Einer, der diese Botschaft ebenso gut verstand und sie für seine Zwecke nutzte war der Hedgefondmanager, Börsenspekulant und mehrfache Milliardär George Soros. Nur durch seine Millionenspenden konnten Organistionen wie Otpor in Serbien, Kmara in Georgien, Pora! in der Ukraine, KelKel in Kirgisistan und Subr in Weißrussland (Belarus) als fünfte Kolonne Washingtons durch Unruhen und Aufstände ihre Länder destabilisierten.

 Durch diese Verbindugen wird klar, es ging in den sogenannten Farbenrevolutionen nur vordergründig um Freiheit, Demokratie und Menschenrechte. In Wirklichkeit ging es um die Machtansprüche, den Wahn der USA von der Weltherrschaft und den wirtschaftlichen Interessen von Milliardären wie Soros und den multinationalen Konzernen, die auch Geldgeber des Atlantic Council sind.

Kriegsspiel wie zu Kaisers Zeiten: Natomanöver "Noble Jump" - Die ARD liefert die martialischen Bilder einer zielgerichteten Provokation

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 Es herrschte zwar kein wirkliches Kaiserwetter, aber trotzdem war es ein fröhliches Schiessen in der Sandwüste von Żagań in Westpolen. Wie zu Kaisers Zeiten hatte man ein Tribüne aufgebaut, damit die estra dazu angereisten hohen Herrschaften, der Generalsekretär der Nato, Stoltenberg, ihr Oberbefehlshaber der US-amerikanische Vier-Sterne General Philip M. Breedlove, die Verteidigungsminister Polens, Tomasz Siemoniak, der Niederlande, Jeanine Hennis-Plasschaert und Norwegens, Ine Marie Eriksen Søreide, dem fröhlichen Kriegsspiel aus sicherer Entfernung zuschauen konnten. Und wenn Deutschland schon keinen Kaiser mehr aufzubieten hat, so sandte es wenigstens eine Adlige, die deutsche Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen.

Die Begeisterung war gross. Es hielt die hohen Herrschaften kaum auf ihren Stühlen, das lustige Spiel von Mord und Totschlag, von Zerstörung, Vernichtung und Tod.

 Die Nato hatte 2.000 Soldaten ihrer, im September auf dem Gipfel in Wales aus der Taufe gehobene schnelle Eingreiftruppe, Speerspitze, nach Westpolen geladen, um mit einer Demonstration ihrer Stärke den Russen und ihrem Präsidenten Putin das Fürchten zu lehren. Wie in Natokreisen so üblich hatte das fröhliche Üben von Mord und Totschlag auch einen putzigen Namen "Noble Jump" oder auf Deutsch "Galanter Sprung". Da vergeht einem Jeden doch sofort der Gedanke an zerrissene Körper, an spritzendes Blut oder verkohltes Fleisch - alles nur ein galanter Sprung.

Ob dieser Heerschau geriet die "faz" geradezu ins Schwärmen:
"Die Truppenteile für „Noble Jump“ wurden am 9. Juni alarmiert und binnen dreier Tage aus Norwegen, den Niederlanden, Deutschland und der Tschechischen Republik nach Polen verlegt. Der Transport umfasste dreißig Straßenkonvois, neun Eisenbahnzüge und 17 Flüge. Neben Panzern und schwerem Gerät wurden rund hundert Container Ausrüstung in den Manöverraum gebracht."
 Bei so vielem glänzendem Militärgerät, einer so wundervoll inszenierten Actionshow, mochte dann auch die ARD nicht abseits stehen. In ihrer Hauptnachrichtensendung, der Tagesschau um 20.00 Uhr brachte sie am Donnerstag einen Beitrag ihres Korrespondenten Arnd Henze.
"Die Speerspitze ist scharf",
verkündete der dann auch schneidig im Stile eines Kriegsberichterstatters. Und die ARD brachte dazu martialische Bilder von schwerem Kriegsgerät im Einsatz und von maskierten Soldaten, die sich in ihrem Aussehen nicht sonderlich von den Terroristen dieser Welt unterschieden.

Die ARD liefert die Bilder in die Wohnzimmer, die die Politik und die Militärs haben wollen. Der Krieg als Erledigung einer Aufgabe, sauber präzise und schnell.
Kampfgerät im Einsatz. Eine Technik, die modern und effektiv ist. Tote und Verwundete haben in dieser gewalttätigen Wunderwelt nichts zu suchen.
Ein Jet greift ein, in den Bodenkampf. Dort, wo seine Raketen einschlagen ist im Umkreis von hundert Metern jegliches Leben ausgelöscht.
Jede Erdfontäne steht für ein Gemisch von Blut Knochenfragmenten und verkohltem Menschenfleisch. - Die ARD sendet zur Primetime damit auch die Kinder schon lernen mit Gewalt und Krieg zu leben.
Kriegsaction für ein gelangweiltes Publikum. Es muss schon ordentlich knallen brennen und qualmen

Terroristen oder Terroristenbekämpfer, schon die Verkleidung macht kaum noch einen Unterschied.

Wozu diese Heerschau nach Art der alten Kanonenbootpolitik dienen sollte, wurde den verblüfft auf den Fernsehschirm starrenden Zuschauern erklärt:
"Und damit die Botschaft auch um die Welt geht, sind nicht nur viele Verteidigungsminister sondern auch hunderte Journalisten zum Manöver"Noble Jump" ins polnische Żagań gekommen."

Geändert hat sich in den letzten hundert Jahren nur die Technik. Rückten zu Kaisers Zeiten die Fotografen noch mit Plattenkameras an und wurden die Filmkameras noch mit einer Handkurbel bedient, so wird heute alles digital aufgezeichnet. Propaganda braucht Bilder. Der Zweck ist immer noch der Gleiche: Den Menschen vorzumachen, dieser, der nächste Krieg sei ein lustiges Cowboy- und Indianerspiel.

Man fühlt sich zurückversetzt ins 19. Jahrhundert. Immer dann, wenn die Kaiser und Könige ihre Völker aufeinanderhetzen wollten, dann zeigten sie ihnen Militärs in schicken Uniformen und glänzenden Helmen, Reiter hoch zu Ross - und gewaltige Kanonen. So, als hätte man nichts gelernt aus dem letzten Jahrhundert, aus zwei grossen Kriegen und vielen hundert Kleinen. Als habe es die Millionen Opfer nicht gegeben, keine Vertreibungen, keine Kriegskrüppel, so als seien die Atombomben auf Hiroschima und Nagasaki nie gefallen, wird aufgerüstet und Krieg gespielt.

 Und so wie seit hunderten von Jahren sind die Aggressoren natürlich wieder die Anderen. Wir müssen uns schützen, verteidigen uns nur.

 Tagesschausprecherin Susanne Daubner zitierte Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen:
"Deutschland unterstützt die Pläne der USA, schweres Militärgerät in Osteuropäischen Natoländern zu stationieren. Verteidigungsminsterin von der Leyen sprach von einer angemessenen defensiven Massnahme."
 Die Ministerin kam dann in dem Tagesschaubeitrag auch noch selbst zu Wort:
"Uns ist gemeinsam wichtig, dass wir den baltischen Ländern, Polen aber auch Rumänien und Bulgarien deutlich machen, dass ihre Sorgen auch unsere Sorgen sind und dass wir alle 28 in der Nato für ihren Schutz einstehen."
Die politisch Karriere immer fest im Blick: Ursula von der Leyen. Wer Bundeskanzlerin werden will tut gut daran sich rechtzeitig beim "Grossen Bruder" auf der anderen Seite des Atlaantiks einzuschleimen.

 Und wie in alten Zeiten gehen die kraftstrotzenden Manöver einher mit Aufrüstung und einer Konzentration der Waffen an den Grenzen, bevor man seinen Nachbarn überfällt. Arnd Henze:
"Am Rande des Manövers bestätigt die Nato Pläne der USA, schwere Waffen in Osteuropa zu stationieren. Eine Entscheidung könne schon in der kommenden Woche beim Treffen der Verteidigungsminister getroffen werden."

General Philip Breedlove, Vertreter der aggressivsten Nation der Welt, versteht die besorgten Reaktionen der Menschen nicht: Wer sich den USA bedingungslos unterwirft hat schliesslich nichts zu befürchten.
Auch das ist schon seit Kaisers Zeiten so: Töten tun immer nur die Waffen der anderen Seite, die eigenen beschützen vor Unterwerfung und bewahren vor fremder Willkür:
"Besorgt ist man über die Ankündigung aus Moskau, die Modernisierung der russischen Atomwaffen zu beschleunigen und noch in diesem Jahr vierzig Interkontinentalraketen zu stationieren."
Ganz zum Schluss seines Beitrages scheint es aber auch ARD-Mann Henze etwas mulmig zu werden, bei so viel Pulverdapf und Schlachtgetümmel:
"Die Dynamik des Säbelrasselns scheint sich zu verselbstständigen."
Alle Bilder Screenshots ARD-Tagesschau 

In Griechenland wird von den Mächtigen der Welt ein Exempel statuiert.

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"Jetzt auch noch ein Referendum", 
stöhnt auf Spiegel-online Roland Nelles und befürchtet Schlimmes.
"Griechenland ist auf dem besten Weg ein Chaos-Staat am Rande Europas zu werden."
 Wie das? Fragt man sich. Da lässt ein Regierungschef sein Volk über Annahme oder Ablehnung eines internationalen Vertrages abstimmen, der Wohl und Wehe der Menschen auf Jahre hin bestimmt und die Superdemokraten, die der halben Welt die Segnungen der Demokratie bringen wollen, zur Not mit Feuer und Schwert, die gerade die Ukraine aus den gierigen Fängen der russischen Despotie befreien, sehen
"die verwirrte Nation"
Griechenland im Chaos versinken.

 Nun könnte der Ein oder Andere einwenden: "Von Chaos verstehen die Herrschaften ja einiges". Haben sie doch in den letzten Jahren einige Nationen, denen sie die Demokratie, die Freiheit und die Menschenrechte auf ihre spezielle Art gebracht haben, in Chaos und die Menschen in Not und Elend, ständig mit der Bedrohung ihres Lebens konfrontiert, zurückgelassen. Afghanistan, den Irak, Jemen, Somalia, das Kosovo, Libyen und nicht zu vergessen, das nahezu vollständig zerstörte Syrien.

 Aber um diese Art von Demokratie handelt es sich im Falle Griechenlands nicht. Premierminister Tsipras hat eben nicht vor, auf sein Volk mit Artillerie und Raketenwerfern zu schiessen, so wie es gerade der ukrainische Präsident Poroschenko unter dem Beifall der Friedensnobelpreisträger, dem US-Präsidenten Obama und der EU, tut. Tsipras will allen Ernstes das griechische Volk in einer freien, unabhängigen, geheimen Wahl über sein Schicksal abstimmen lassen. Das ist den westlichen Hütern der Demokratie vollkommen unverständlich und hochgradig suspekt. Weshalb der IWF auch gegenüber den Griechen auf pünktliche Rückzahlung seiner Kredite besteht, koste es was es wolle, währenddessen Madame Lagarde der Ukraine uneingeschränkt Kredite zugesagt hat, auch wenn die Ukraine ihre Zahlungsunfähigkeit erklären sollte.

 So kommt denn auch Roland Nelles zu dem Schluss:
"Premier Tsipras drückt sich".
  Dabei ist doch Alles so einfach. Tsipra
"hätte im Interesse seines Landes das Rettungspaket der Troika längst annehmen müssen."
Stattdessen setzt der Premierminister des "Pleitelandes"ganz Europa die Daumenschrauben an. Nelles:
"Merkt in Athen eigentlich noch irgendjemand, wie sehr die griechische Sturheit den Rest Europas quält?"
 Es kann allerdings durchaus so sein, und davor fürchtet man sich in Brüssel und in Washington, an den Börsen in London, New York und Frankfurt, dass die griechischen Rentner , die arbeitslosen Jugendlichen, die Kranken denen die medizinische Hilfe verweigert wird und die Wohnungslosen, die seit der "europäischen Hilfe" auf der Strasse leben müssen, dass entschieden anders sehen. Die könnten nämlich durchaus der Meinung sein, dass nicht sie Europa quälen, sondern dass ganz im Gegenteil, sie von Europa gequält werden.

Dabei sind es nicht die lumpigen Hundert-Millionen Euro um die es noch geht, bei den Verhandlungen und Erpressungen in Brüssel, die die Griechen noch tiefer ins Elend stürzen sollen. Es geht ums Prinzip.
"Alexis Tsipras und die anderen Superexperten in Athen",
gehören nicht zur neoliberalen Führungselite, die die Welt in den letzten zwanzig Jahren eisern im Griff hat. Tsipras und seine Syriza-Partei könnte den Menschen einen anderen Weg zeigen. Sollte er das Ringen mit der internationalen Finanzmafia gewinnen, so wäre ein für alle Mal belegt, das die Weltordnung, so wie sie ist, gar nicht so alternativlos ist, wie man uns weismachen will. Drum muss Tsipras weg.

 Auf keinem politischen Feld, ausser vielleicht bei der Sozialgesetzgebung des SPD-Kanzlers Schröder und seiner Agenda 2010, haben die Mainstream-Medien ihre Lügenpropaganda den Deutschen so unbestritten als Wahrheit verkauft, wie bei der angeblichen Hilfe Europas und des IWF für die "Pleitegriechen".

 Die Meinung, die faulen Griechen machten sich auf unsere Kosten einen feinen Lenz, ist so verbreitet, wie unwahr. Sie ist so fest in den Köpfen der Menschen, dass selbst SPD-Chef Gabriel, der Dicke aus Goslar, sich an der Griechenhatz beteiligen wollte um seine Partei endlich mal wieder aus dem 2% Loch zu hieven:
"Wir werden nicht die überzogenen Wahlversprechen einer zum Teil kommunistischen Regierung durch die deutschen Arbeitnehmer und ihre Familien bezahlen lassen".
Mehr Lügen in einem Satz bringt wohl keiner unter.

 Bisher haben weder die deutschen Arbeitnehmer, noch ihre Familien, noch sonst irgendwer in Deutschland auch nur einen Cent für übertriebene Wahlversprechen von Kommunisten, oder sich von der griechischen Sonne verwöhnen lassende Frührentner in Griechenland, gezahlt. Im Gegenteil, über die Europäische Zentralbank und die Bundesbank kassiert Herr Schäuble Jahr für Jahr Millionen an Zinsen, die den deutschen Bundeshaushalt entlasten. Die Kredite mit denen Griechenland Banken, Spekulanten, Hedgefonds und andere Glücksritter bezahlt, haben das Land in eine tiefe finanzielle und vor allen Dingen soziale Krise gestürzt.

 In Verdrehung von Ursache und Wirkung werden nun die Ergebnisse der Austeritätspolitik der EU und des IWF, als Grund für neue Sparmaßnahmen genannt.

 Immer wieder begegnet man in den deutschen Medien der Behauptung, die Kosten für die griechischen Renten seien zu hoch. Während die Rentenversicherung in Deutschland nur zehn Prozent des Bruttoinlandproduktes ausmache, seien dies in Griechenland sechzehn Prozent.

Allerdings ist die Prozentrechnung fantastisch dazu geeignet, die wahren Begebenheiten zu verschleiern oder gar ins Genteil zu verkehren. Griechenland hat in den Jahren, in denen es praktisch ein Protektorat der EU ist, 25 Prozent seiner Wirtschaftskraft verloren. Betrug das BIP im Jahr 2009 noch 321,85 Milliarden Dollar, so betrug es 2013, dem letzten Jahr für das gesicherte Zahlen vorliegen, nur noch 241,8 Milliarden Dollar. Seither ist die Wirtschaftskraft Griechenlands aber weiter gesunken.

Sinkt aber das BIP um 25 Prozent, so steigt der Anteil der Renetnkosten daran, automatisch um 25 Prozent. Das bedeutet, bei gleichbleibender Wirtschaftskraft Griechenlands seit 2009 lägen die Kosten der Rentenversicherung schlimmstenfalls bei 12 Prozent. Der hohe Anteil der Rentenversicherung am BIP ist also nicht der Grund für die griechischen Zahlungsschwierigkeiten, sondern die Wirkung der Austeritätspolitik der EU und des IWF. Und an dieser Schraube soll nun weiter gedreht werden.

 Dabei geht es nur in zweiter Linie um Griechenland. Das kleine 11 Millionen-Völkchen würde niemanden ernsthaft interessieren. Aber die Herrscher dieser Welt müssen dringend ein Exempel statuieren, damit ihnen der Karren nicht völlig aus dem Ruder läuft. Schon stehen in Spanien, Portugal und anderen Ländern Kräfte bereit, die sich nicht mehr vom grossen Geld beeindrucken, ausbeuten und an der Nase herumführen lassen wollen. Diesen Kräften und ihrer wachsenden Anhängerschaft muss ultimativ klar gemacht werden, wie man mit Menschen verfährt, die sich dem Kartell von Goldman Sachs, Esso, Monsanto oder anderen Multinationalen Unternehmen entziehen wollen.

Hunger, Arbeitslosigkeit und Not droht jenen, die sich auflehnen gegen die Herrscher der Welt, dass soll jedem Menschen auf dieser Welt eingebläut werden, zur Not auch mit Krieg, Tot und Vernichtung.

Martin Schulz, ein fürchterlicher Parlamentarier

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Martin Schulz, Präsident des Europäischen Parlaments, laut Handelsblatt:
"Tsipras ist unberechenbar und manipuliert die Menschen in Griechenland, das hat fast demagogische Züge."
 Ungeniert verrät Schulz das Ziel des Greece-Bashing aller europäischen Institutionen und des IWF. bei einem "ja" der Griechen zu den Knebelverträgen der Geldgeber am Sonntag müsse es in Griechenland Neuwahlen geben. Die Zeit bis zur Wahl solle eine "technische Regierung"überbrücken.
"Wenn diese Übergangsregierung eine vernünftige Vereinbarung mit den Geldgebern findet, dann wäre Syrizas Zeit vorbei. Dann hat Griechenland wieder eine Chance."
 Es geht also längst nicht mehr um Schulden, Zinsen und frisches Geld, sondern Syriza ist das Ziel. Offen nennt Schulz die Bedingungen für eine Zukunft Griechenlands: die demokratisch gewählte griechische Regierung unter der Leitung der soziualistischen Syriza muss verschwinden. Mit einer durch nichts und niemanden legitimierten Regierung will Schulz dann rechtsverbindliche Verträge schliessen.

Was für ein fürchterlicher Parlamentarier: Präsident des höchsten Parlaments Europas, fordert Schulz den Sturz einer Regierung, die aus einer demokratischen Wahl hervorgegangen ist. Er ist bereit mit Politikern internationale Verträge zu schliessen, die sich nicht zu schade sind, sich den Putschisten der internationalen Finazindustrie zur Verfügung zu stellen. Er redet förmlich diesen Putsch in Griechenland herbei, Demokratie hin, Parlamentarismus her, es geht eben um sehr viele Geld einer geradezu kriminellen Finanzmafia.

 Schulz der oberste Parlamentarier Europas, ist sich andererseits nicht zu Schade im Ukrainischen Parlament, dass durch eine äusserst umstrittenen Wahl zustande gekommen ist, (ein großer Teil der Bevölkerung im Donbass war von der Wahl ausgeschlossen) und in dem in den Reihen der Regierungskoalition zahlreiche Rechtsradikale sitzen, von einem Rednerpult aus zu sprechen, vor dass ein Propagandaplakat geheftet war, auf dem Freiheit für die, der Beihilfe zu mehrfachem Mord angeklagte und Angehörige des, zahlreichen Kriegsverbrechen beschuldigten, Freicorps Ajdar, Nadija Sawtschenko, gefordert wurde.

Der ranghöchste Parlamentarier Europas vor dem äusserst umstrittenen Parlament der Ukraine 
Screenshot ARD-Tagesschau

Bei seiner Rede betätigte sich Schulz einmal mehr als Erfüllungsgehilfe des US-Imperialismus. Er versicherte,
"Europa werde die Sanktionen gegen russland solange aufrecht erhalten, bis Russland die Vereinbarung von Minsk, über eine Feuerpause und den Abzug von Kriegsgerät einhalte."
Originalton Tagesschau  vom 03. Juli, 17.00 Uhr. Schulz ist dabei wohl entgangen, dass Europa zu einem großen Teil aus russischem Territorium besteht. Oder rechnet er Russland schon heimlich zum Machtbereich Europas hinzu?

 Schon im September letzten Jahres hatte Schulz gefordert, die damals beschlossenen Sanktionen gegen Russland auch eins zu eins umzusetzen. In dem Blut-und-Tränen-Interview im Deutschlandfunk hatte Schulz die Bürger und die Wirtschaft Europas aufgefordert eigene Nachteile in Kauf zu nehmen für das übergeordnete Große und Ganze:
"...wenn man wirklich dann die Sanktionen durchsetzen will, dann muss man die Bevölkerung hier bei uns auch darauf hinweisen, dass das zu Rückwirkungen, zu steigenden Energiepreisen unter Umständen, zur Verlangsamung des Wachstums, zur Einschränkung von Exporten oder Importen, zu Verlusten von Firmen, die in Russland investiert haben oder investieren wollen, führen kann. Ja, diese Sanktionen können auch bei uns wirtschaftlich negative Folgen haben."

Volksentscheid in Griechenland - Zum Schluss gewinnt immer die Bank

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 Was ist eigentlich Propaganda? Propaganda ist eine Nichtinformation, eine Verdrehung oder zumindest Verbiegung der Wahrheit. Propaganda will ablenken von den Tatsachen, sie will Verwirrung stiften,  und sie handelt immer im Sinne eines Auftraggebers. Propaganda arbeitet mit bestimmten Tricks, z. B. durch ständiges wiederholen erfundener oder verfälscht dargestellter angeblicher Ereignisse oder falscher Behauptungen, etwa die angebliche Annexion der Krim durch Russland, oder die angebliche Arbeitsscheu der Empfänger von Hartz-IV, oder dem Bild vom auf grossen Fuss lebenden und sich durch Tricksereien durchs Leben lavierenden Pleitegriechen.

 Propaganda begegnet uns heute auf allen Kanälen, in den Printmedien, im Fernsehen, bei der, immer noch als seriös geltenden, Tagesschau, im ZDF, bis hinunter in die Regionalen Hörfunkprogramme. Denn merke: Erst durch ständiges Wiederholen einer Unwahrheit in unterschiedliche Quellen, bekommt diese den Anschein von Wahrheit.

 In diesem Zusammenhang muss man wohl auch zwei Hörfunkbeiträge auf WDR 5, dem
"Informationssender des Westdeutschen Rundfunks"
sehen. Am Freitag, dem 03. Juli gab sich der "Informationssender" in seiner Reihe "Pro und Kontra" in zwei Beiträgen dann hoch informativ, - zumindest wenn man den Ankündigungen Glauben schenken wollte. Auf seiner Internetseite veröffentlichte WDR 5 die beiden Beiträge im Wortlaut unter dem Titel: "Pro und Kontra - Griechenland-Referendum - Volkes Stimme" und als Audiodateien: "Pro: Absurd aber notwendig" und: "Kontra: Volksabstimmung als Selbstbestätigung".

 Wer nun aber geglaubt hat,  der WDR würde seine Hörer mit Fakten verwöhnen, Punkte benennen, die für oder wider eine Volksabstimmung in Griechenland, oder gar die Hörer in die Lage versetzen würde sich ein eigenes Bild zu machen, über die Frage, die den griechischen Bürgern gestellt wird, der sah sich bitter enttäuscht. Die beiden Kommentatoren, Ralph Sina, pro und Gunnar Könne, kontra, hatten wohl niemals vor, dem journalistischen Berufsethos zu folgen und ihre geäusserte Meinung, wenigstens ansatzweise, mit Fakten zu untermauern. Ihnen ging es wohl ausschliesslich um Meinungsmache gegen Griechenland, die Griechen und vor allem die ungeliebte Syriza und den griechischen Ministerpräsident Tsipras.

 So formuliert  Ralph Sina, nicht nur seinen ersten Satz so, als plädiere er gegen das angestrebte Referendum:
"Es stimmt : Dieses Referendum ist an Absurdität nicht zu überbieten."
Wie soll das aussehen, seine Stimme für das Referendum zu erheben, wenn man bereits im ersten Satz, eben dieses Referendum nicht nur als Absurdum bezeichnet, sondern sogar, dass dessen Absudität durch nichts zu überbieten ist. Sina hätte hier seinen Kommentar beenden können und einfach "Kontra" darüber schreiben sollen. Aber Sina will noch etwas loswerden. Er muss noch den Initiator des Absurdums, den griechischen Ministerpräsidenten Tsipras ins Unrecht setzen und einen großartigen Versuch, wirklicher, inhaltlich bedeutender Basisdemokratie als billigen Populismus brandmarken:
"Das Referendum, mit dessen Hilfe sich Alexis Tsipras basisdemokratische Rückendeckung für seine Blockade-Politik holen möchte. Denn dieses überfallartig angesetzte Referendum verletzt sämtliche sinnvollen Spielregeln".
 Und nicht zuletzt, Sina kennt die Regeln der Propaganda genau und weiss, dass nur durch ständiges Wiederholen die Lüge zur Wahrheit wird, gilt es die seit Wochen durch alle Gazetten geisternde Sprunghaftigkeit, Unzuverlässigkeit und Unseriösität der griechischen Regierung ein weiteres Mal zu thematisieren.
"Außerdem gibt es das milliardenschwere Reform- und Sparprogramm der Griechenland-Geldgeber gar nicht mehr, das kategorisch abzulehnen die griechische Regierung dringend empfiehlt, obwohl sie noch in dieser Woche die Reformauflagen prinzipiell begrüßt hat."
 Ein, zugegeben, schweres Stück Arbeit was Sina da zu vollbringen hatte: Auf der einen Seite die Aufgabe, wenigstens andeutungsweise eine Pro-Stellung einzunehmen, auf der anderen Seite aber die öffentliche Meinung doch noch dahin zu beeinflussen, sie nicht an der, ihr mühsam eingetrichterten Meinung vom linkischen, arbeitsscheuen und auf Kosten Anderer, es sich gemütlich einrichtenden Griechen, zweifeln zu lassen. So ist denn auch sein einziges vorgebrachtes Argument, erstens äusserst schwach, und zum zweiten gleich wieder eine haltlose, wahrheitswidrige Unterstellung:
"Sicher ist heute nur eines : Das Referendum beendet den zermürbenden Stillstand. Der die EU mittlerweile zum passiven Zuschauer des griechischen Dramas macht."
Um wievieles leichter hat es doch da Kollege Gunnar Könne. Er kann nach Herzenslust aus dem reichen Schatz der Unterstellungen, der Lügen, des Rassismus und  der Pauschalurteile der Hetzpropaganda der letzten Wochen schöpfen. Er muss nur noch aus Satzfragmenten verbaler Beschimpfungen der letzten fünf Jahre aus der deutschen Presselandschaft neue Sätze basteln.

Gleich im ersten Satz zeichnet er das Bild jenes liderlichen Pleitiers, der ohne einen Cent in der Tasche auf Kosten seiner Gläubiger noch einmal richtig die Puppen tanzen lässt, bevor er alle mit in sein Verderben reisst:
"Griechenland ist pleite und gibt dennoch geschätzt 100 Millionen Euro für eine irrwitzige Volksabstimmung aus, die nur einem einzigen Zweck dient: Der Selbstbestätigung der Syriza-Regierung."
Im zweiten Satz zeichnet er dann von der Regierung das Bild eines verantwortungslosen Hasardeurs, dem das Ergebnis seines Handelns völlig schnuppe ist und der sich für sein Scheitern nur genügend Mitstreiter sucht um sich hinter diesen zu verstecken:
"Das Land ist gegen die Wand gefahren, aber die Mehrheit der Griechen hätte genauso gehandelt wie wir."
Auch hier werden Stereotypen bedient, wie sie uns seit dem Wahlerfolg der Syriza im Januar fast täglich ins Haus geschickt werden. Wie weit entfernt Tsipras vom Rest der zivilisierten Welt ist und wie wenig der gemeine Grieche in dieser zu suchen hat,  macht uns Könne klar, indem er argumentiert, die griechische Regierung sei ein Haufen Entlaufener aus einer Irrenanstalt:
"Mit der wirren Fragestellung und der Ad-Hoc-Ansetzung des Referendums hat sich die Regierung nicht nur zum Gespött der westlichen Welt gemacht."
 Aber nicht nur irre sind die Kabinettsmitglieder des europäischen Landes, das in Sonntagsreden so gern als das Mutterland der Demokratie herausgestrichen wird, nein, sie sind auch bösartig:
"Wer seinem Volk verspricht, bei einem "Nein" werde es am Tag nach der Abstimmung ein wie auch immer geartetes neues Hilfsprogramm und damit frische Geldscheine in den Bankautomaten geben - der ist entweder weltfremd oder bösartig."
 Was aber macht man mit bösartigen Irren? Zum Schutz der Allgemeinheit sperrt man sie für den Rest ihres Lebens weg, oder man zieht sie aus einem Erdloch oder einem trockengelegten Wasserrohr und erschiesst sie wie räudige Hunde. Wir erinnern uns an Hussein im Irak und Gaddafi in Libyen.

 Lieber Herr Alexis Tsipras, sollten sie die Volksbefragung gewinnen, so wird man sie jagen, bis sie durch einen tragischen Unglücksfall ums Leben kommen. Wenn sie verlieren wird das Ergebnis für sie allerdings das gleiche sein. Die Mafia, deren Kreise sie für ein halbes Jahr lang empfindlich gestört haben, vergisst nicht, niemals.

Tsipras beugt sich dem internationalen Finanzterror und dessen Grossmeisterin, Angela Merkel

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 Wie hatte doch der ehemalige griechische Finanzminister Varoufakis die Troika aus IWF, EZB und EU genannt? Richtig: Terroristen! Die Empörung war groß. Unsere Bundeskanzlerin, unsere Angela eine Terroristin? Das kann ja wohl nicht sein.

  Jetzt, da das griechische Volk mit einem klaren "NEIN" die erpresserischen Bedingungen für eine weitere Mitgliedschaft im erlauchten Kreis der Euro-Länder abgelehnt hat, zeigt sich einmal mehr, dass die Dame mit den auffallend bunten, schlecht sitzenden Jacken, passender in eine schwarze Bourka gekleidet wäre.

 Terrorismus ist, wenn man ohne Rücksicht auf Leib und Leben anderer seine eigenen Interessen, unter Verwendung von Erpressung und Gewalt durchsetzt, oder wie Wikipedia erklärt:
"Unter Terrorismus (lat. terror „Furcht, Schrecken“) sind Gewalt und Gewaltaktionen  gegen eine politische Ordnung zu verstehen, um einen politischen Wandel herbeizuführen. Der Terror dient als Druckmittel und soll vor allem Unsicherheit und Schrecken verbreiten oder Sympathie und Unterstützungsbereitschaft erzeugen."
 Erschreckt fährt der deutsche Michel hoch: "Unsere Merkel, Erpressung, Gewalt, niemals !" Um Gewalt anzuwenden, zum Zwecke der Erpressung braucht der Terrorist /die Terroristin nicht unbedingt mit der Knarre in der Hand, in einem schlechten Amateurvideo, mit Tod und Verderben drohen. Es reicht völlig ein öffentlich-rechtliches Fernsehen mit einem Moderator in Brüssel, der in Talkshows und Kommentaren, jeglichen Sachverstand vermissend, verbal auf die Terroropfer einschlägt und einer weitgehend gleichgeschalteten Presse, die der Bevölkerung ein ums andere Mal erzählt, wie faul die Griechen sind, wie sie sich ein schönes Leben auf unsere Kosten machen und ansonsten tricksen, betrügen und die ganze Welt zum Narren halten.

 Unter diesen Gegebenheiten ist es ein Leichtes zu Wohl und Frommen der Finanzindustrie nicht nur das kleine Volk der Griechen zu erpressen. Um den Forderungen und Wünschen der Banken und Hedgefonds Nachdruck zu verleihen schreckt Merkel auch vor Mord und Todschlag nicht zurück. So stieg die Selbstmordrate in Griechenland seit Einführung der drastischen Sparpolitik erheblich an. "Die Presse.com" aus Österreich schreibt:
"Als die Sparmaßnahmen im Juni 2011 beschlossen wurden, gab es einen starken Anstieg der Selbstmorde von über 35 Prozent im Land. Im Juli 2012 erreichte die Zahl mit durchschnittlich 64 Suiziden pro Monat einen neuerlichen, traurigen Höhepunkt."
"Zeit-online" nennt konkrete Zahlen:
"Danach belief sich die Zahl der polizeilich gemeldeten versuchten oder vollzogenen Suizide im Jahr 2009 auf 677. Das war im letzten Jahr vor Ausbruch der Krise. Ein Jahr später stieg diese Zahl auf 830, 2011 auf 927"
Das macht im Jahr 2010 153 Selbstmorde mehr als ein Jahr zuvor und 2011 gar 250 Menschen mehr als im Jahr 2009, die sich aus Verzweiflung sich selbst das Leben nahmen.

 Wer nun sagt, wären die Griechen nicht so faul gewesen, hätten sie anstatt Urlaub zu machen, geschafft wie wir Deutschen, wie es unsere Kanzlerin abfällig bemerkte, bräuchten sie sich jetzt nicht selbst entleiben, dem sei noch eine Zahl genannt. Die Säuglingssterblichkeit stieg allein in den Jahren 2008 bis 2010 um 43 Prozent wie Spiegel-online schreibt.
"Die Zahl der Kinder mit niedrigem Geburtsgewicht ist allein zwischen 2008 und 2010 um 19 Prozent gestiegen, die Zahl der Totgeburten um mehr als 20 Prozent",
heisst es weiter in dem Artikel, der sich auf ein Studie der britischen Universitäten Cambridge, Oxford und London beruft, mit dem Titel "Griechenlands Gesundheitskrise: Von der Sparpolitik zur Realitätsverweigerung".

 Auch von einem drastischen Anstieg von HIV-Infektionen ist in der Studie die Rede. Spiegel-online:
"In Griechenland traf dieser rigide Sparkurs vor allem Vorsorgeprogramme hart: So wurde die Ausgabe von Spritzen und Kondomen an Drogenabhängige gekürzt. Die Folge: Die Zahl der HIV-Neuinfektionen unter denen, die Drogen spritzen, stieg von 15 im Jahr 2009 auf 484 drei Jahre später."
 Anfang 2014 waren 800.000 Griechen ohne jede Krankenversicherung, das entspricht über 7% der Gesamtbevölkerung. In der Zwischenzeit dürfte diese Zahl noch einmal drastisch gestiegen sein, da Arbeitslose nach zwei Jahren ohne Anstellung jegliche Unterstützung verlieren, somit ohne Einkommen und somit auch ohne Krankenversicherung sind.

 Die "Deutsche Ärztezeitung" fügt noch eine weitere erschreckende Zahl hinzu:
"Fast ein Drittel der nicht altersbedingten Todesfälle im Jahr 2012 könnten den Entbehrungen durch die Krise zugeschrieben werden, erklären die Studienautoren. In harten Zahlen sind das 2000 der insgesamt 116.670 Todesfälle."
 Diese Opfer zusammengezählt, ergeben weitaus mehr Todesopfer der drastischen Sparpolitik der Troika, als der Angriff auf die Twintower des Worldtrade-Centers in New York am 11. September 2001.

 Wofür all diese Opfer? Merkel sagt, die Griechen haben insgesamt 240 Mrd. Euro von uns erhalten und die müssen unter allen Umständen zurückgezahlt werden. Einmal abgesehen davon, das 90 Prozent dieser Summe nicht bei den Griechen, sondern über den Umweg über die griechischen Banken bei der Deutschen Bank und Co. gelandet sind, ist diese Summe niemals rückzahlbar.

 Der griechische Staat ist mittlerweile, auch auf Grund der rigiden Sparmassnahmen mit 180 Prozent des griechischen Bruttoinlandsproduktes überschuldet. Das Bruttoinlandsprodukt hat von 2009, mit etwa 341 Mrd. Euro, bis 2013, mit 241 Mrd. Euro über 30 Prozent verloren. Die Arbeitslosigkeit ist auf 25 Prozent hochgeschnellt, die Jugendarbeitslosigkeit liegt inzwischen sogar über 50 Prozent. Eine ganze Generation ohne Perspektive.

 Jeder, der nur ein wenig Verstand in der Birne hat kann sich ausrechnen, dass diese Belastung niemals abzutragen ist. Ganz im Gegenteil, durch die Zinszahlungen nimmt die Verschuldung von Jahr zu Jahr zu. Irgendwann wird der Zeitpunkt kommen, an dem der Troika, und damit den europäischen Steuerzahlern, die Rechnung präsentiert wird. Je später, desto höher wird der Betrag, der den Banken zu zahlen ist, ausfallen. Aber dann ist Merkel schon längst nicht mehr Kanzlerin. Bis dahin hat sie nicht nur die Griechen, sondern die ganze EU in Geiselhaft genommen, nur um ihre Kanzlerschaft zu sichern.

Griechenland hat am Sonntag in einer Volksabstimmung mit über 61 Prozent "NEIN" gesagt zu dem Finanzterror der Bundeskanzlerin Merkel und ihres Finanzministers Schäuble. Der Ministerpräsident Griechenlands, Tsipras, hatte dazu aufgerufen.

Alle Welt, auch ich, waren der Meinung, der Mann meint diese Aufforderung ernst und richtet seine Politik an der Entscheidung seines Volkes aus. Aber Tsipras ist auch nur ein Politiker. Der Volksentscheid war offensichtlich nur eine Finte um sein politisches Überleben zu sichern. Gestern hat er eine Sparliste in Brüssel vorgelegt, die fast eins zu eins mit den zuvor durch Volksentscheid abgelehnten Forderungen, der von Merkel bevormundeten Europäer und des IWF, übereinstimmt.

Der ganze Volksentscheid war eine Finte. Tsipras wollte den Griechen klarmachen, dass er gar nicht anders kann, als seinem Volk neue Sparmassnahmen aufzubürden. "Seht her, ich habe sogar mein politisches Überleben mit dem Volksentscheid in die Waagschale geworfen" Um es mit Luther zu sagen: "Hier steh' ich, ich kann nicht anders".

 Tsipras darf weitermachen, ab jetzt als Regional-Don der Mafia oder als einer der vielen Selbstmordattentäter der grössten Terrororganisation der Welt, der Finanzindustrie.

Internationale Gangstersydikate und Terrorgruppen machen sich breit - die Ukraine entwickelt sich zu einem Failed State

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 Die Ukraine zerfällt immer mehr. Sie entwickelt sich zu einem sogenannten Failed State. Dabei spielen die vielen Privatarmeen eine unrühmliche Rolle. Die meisten dieser sogenannten Batallione sind nationalistisch bis faschistisch orientiert.

 Am Samstagnachmittag überfiel ein Trupp von 21 Mann des "Rechte Sektor" die westukrainische Kleinstadt Mukatschewo. Dabei wurden mindestens drei Menschen getötet. Angeblich, so der "Rechte Sektor" wolle man gegen den, in dieser Gegend, nahe der Grenze zu Ungarn, weit verbreiteten Zigarettenschmuggel vorgehen. In wirklichkeit dürfte es sich um eine neue Aufteilung des sehr lukrativen Geschäftes mit Zigaretten gehandelt haben. Dieser Schmuggel, von dem es heisst, dass er sich bisher fest in der Hand des örtlichen Werchowna Rada-Abgeordneten Michailo Lanjo befunden habe, will augenscheinlich der "Rechte Sektor"übernehmen.

 Die bestens ausgerüsteten Kämpfer lieferten sich stundenlange Kämpfe mit der Polizei. Nachdem sie eingekesselt wurden, drohten Anhänger der Faschisten damit, mehrere Rathäuser, darunter in der Stadt Lwiw (früher Lemberg) anzuzünden. Zu diesem Zweck schleppten sie Autoreifen vor die Rathäuser und türmten diese vor den Eingängen aufeinander. Ein Sprecher des "Rechten Sektors" drohte gar damit, die angeblich zwei Dutzend Batallione, über die man verfüge gegen Kiew in Marsch zu setzen.

 In der westlichen Presse fand dieser Vorfall nur äusserst mässigen Widerhall. Wie auch sollten die "freien" Journalisten erklären, dass faschistische Kämpfer, die es ja nach offizieller Lesart gar nicht gibt, eine ganze Kleinstadt in Angst und Schrecken versetzen und sich ein stundenlanges Feuergefecht mit der Polizei liefern? Dann hätte die Presse auch die internationalen Verbindungen  dieser nicht existenten Kämpfer thematisieren müssen.

Im Internet ist ein Video zu sehen, dass eine Schiesserrei und den Abtransport eines offensichtlich toten Mannes zeigt. Hauptrollen in diesem Film spielen mehrere Fahrzeuge, die nicht etwa in der Ukraine, sondern in der EU zugelassen sind.

 Ein "Jeep Cherokee" mit dem der Tote abtransportiert wird, trägt eine tschechische Zulassung. Deutlich zu erkennen an den ersten drei Zeichen "3AR" ist, dass das Fahrzeug in Prag angemeldet wurde.

Der in Prag angemeldete Jeep Cherokee, älterer Bauart, das Modell wurde bis 2004 gebaut. Dahinter ein offenbar getöteter Mann, der später mit dem Fahrzeug abtransportiert wird. Deutlich erkennbar, das Nationenzeichen CZ für Tschechien und die ersten drei Zeichen "3AR" für Prag.
Screenshot Youtube-Video

 Ein zweites Fahrzeug, ebenfalls ein SUV, allerdings neuerer Bauart als der Cherokke, steht rechts am Strassenrand. Das weiss lakierte Fahrzeug kommt ebenfalls aus Tschechien und ist wie der Cherokee in Prag angemeldet.

Das zweite in Tschechien angemeldete Fahrzeug. Auffällig der bullige Mann mit dem roten Poloshirt im Vordergrund. Anscheinend unbeteiligt, telefoniert er die ganze Zeit. Merkwürdiger Weise wird er von den faschistischen Kämpfer nicht behelligt.
Screenshot Youtube-Video
Das dritte auffälige Fahrzeug kommt aus Polen. Es ist in Koscierzyna in Pommern, westlich Gdansk angemeldet. Das Fahrzeug ist ein Pickup, auf dessen Ladefläche in IS-Manier ein Maschinengewehr montiert ist.

Pickup mit dem polnischen Kennzeichen "GKS F191". Im Hintergrund ist gut zu sehen, wie ein offensichtlich lebloser Mann zu dem Jerokee aus Prag gezerrt wird.
Screenshot Youtube-Video
Ganz wie die Kämpfer des Islamischen Staates IS, haben die Männer des "Rechten Sektors" ein Maschinengewehr auf einen Pickup montiert. Sie sind bis an die Zähne bewaffnet und augenscheinlich bestens ausgerüstet.
Screenshot Youtube-Video

 Verbindungen der recten Szene in der Ukraine zum Islamischen Staat sind seit längerem bekannt. Allerdings wird diese Verbindung in den westlichen Medien und von den westlichen Politikern totgeschwiegen. Aber spätestens seit die ARD in ihrer Sendereihe "Reportage" am 27 Oktober 2014 in dem Beitrag "Kalifat des Schreckens - Bedrohung durch den IS-Terror" ca. 3 Minuten lang über das Batallion der Krimtartaren an der Front zu den Separatistengebieten im Osten der Ukraine berichtete, sollte diese Verbindung bekannt sein.

 Die ARD zeigte damals in Großaufnahme die schwarze Fahne des IS, die über dem Camp des Batallions der Krimtartaren weht:


Die schwarze Fahne des IS weht über dem Kampfgebiet in der Ostukraine
Screenshot ARD

"Ostukraine, Anfang Oktober: ... Der sogenannte islamische Staat wird zunehmnd zur Herausforderung geworden. In einem kleinen Militärcamp, direkt an der Frontlinie, wo der Kampf gegen die russischen Separatisten tobt: Hier ist ein Bataillon der muslimischen Krimtartaren stationiert. Der Befehlshaber kämpfte bis vor wenigen Monaten in Syrien unter dem Kommando des Mannes, der heute die IS-Truppen in Syrien anführt."

Der Kommandant des Batallions der Krimtartaren. Vorher hat er längere Zeit in Syrien gegen die Truppen Präsident Assads gekämpft.
Screenshot ARD

Der Kommandant:
"Wie alle Muslime, die sich um ihre Brüder und Schwestern Sorgen machen, sind wir dem Aufruf gefolgt und sind nach Syrien gegangen um dort gegen das Regime von Präsident Assad zu kämpfen. Leute die dort in Syrien kämpfen, kämpfen auch gegen Russland, da das Assad-Regime nur Dank Russland überlebt. Was uns jetzt hier erwartet ist eine ernste Angelegenheit, ein richtig großer Krieg. Wir sollten Allah um Geduld bitten, um Ausdauer und Weisheit. So Gott will, werden wir auf jeden Fall gewinnen."
Kämpfer der Krimtartaren an der Front gegen die Separatisten. So sehen sie aus, die Kämpfer unter der schwarzen Fahne des IS, für die europäischen Werte, gegen den Potentaten Putin.
Screenshot ARD

 Im Westen des Landes übernehmen mehr und mehr die faschistischen Schlägertrupps des "Rechten Sektor" die Macht. Sie ziehen raubend, mordend und plündernd durchs Land, unterstützt durch Geld und Material aus dem Westen. Fahrzeuge, Geld und nicht zu vergessen das absichtliche Wegsehen des Westens, bis hin zum Leugnen des rechten Terrors. Im Osten die ersten Kämpfer die sich unter der Fahne der islamistischen Terrororganisation Islamischer Staat sammeln. Nicht nur Krimtartaren auch Kämpfer aus Tschtschenien und anderen Ländern der ehemaligen Sowjetunion drängen in die Kampfgebiete der Ukraine, gegen die Separatisten.

 Wie überall, wo der Westen zur Absicherung seiner Weltherrschaft zündelt, zerfällt mit der Ukraine ein Staatswesen. Mitten in Europa, und nicht etwa, wie immer behauptet wird, am Rande Europas machen sich Kriminelle und Terroristen breit, mit freundlicher Unterstützung der EU, der NATO und der USA.

Golineh Atai - Heulsuse und rechte Agitatorin

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 Man kann es schon nicht mehr hören. Seit Monaten reist die ARD-Journalistin Golineh Atai durchs Land und jammert über ihre Behandlung in den sozialen Netzwerken. Am letzten Freitag veröffentlichte "Die Zeit" ein Interview Alice Botas mit Golineh Atai unter dem Titel "Ein aggressiver, wüster und vulgärer Ton" .

 Natürlich war die Veröffentlichung durch "Zeit-online" nicht ganz uneigennützig, ist das Blatt und sein Online-Portal doch ebenfalls in den sozialen Netzwerken in schweres Fahrwasser geraten. Da macht sich ein Schulterschluss, gleichsam unter Leidensgenossinnen natürlich gut. Ein alter Propagandatrick: wenn die gleiche Lüge von allen Medien verbreitet wird, dann wird sie zunehmend in den Augen der Öffentlichkeit zur Wahrheit.

 Atai versucht in dem Interview unter tätiger Mithilfe von Alice Bota, die sich mehr als Stichwortgeberin, denn als ernsthafte Journalistin generiert, die massive Kritik an ihrer Ukraine- und Russlandberichterstattung in die Schmuddelecke zu drängen. In einem Anfall von Selbstüberschätzung versucht Atai zum wiederholten Mal den Eindruck zu verbreiten, die angeblichen Trolle Putins steckten hinter der harschen Kritik an ihrer Arbeit:
"Sie (die Kommentare in den sozialen Netzwerken) scheinen in ihrer Tendenz Putin-freundlich und ähneln sich in ihrer Struktur auffallend."
 Als sie über ihr unsägliches Interview mit einem angeblichen Ex-Troll Putins berichtet versucht sie ein weiters Mal, die Mär von den angeblichen Angriffen der Trolle auf sie, zu untermauern:
"Dieser Mensch zeigte mir, wie die Trolle vorgehen, nach welchem Muster sie argumentieren. Sehr viele der Argumentationslinien waren mir bestens vertraut. Ich konnte die Antworten der Kritiker ja oft vorwegnehmen."
 In Verkennung der Tatsache, dass sich viele Kritiker durchaus sachlich mit ihren Arbeiten auseinander setzen, jammert sie, aggressiv, wüst und vulgär sei der Ton der Kommentare und als Gipfel der Frechheit empfindet es Atai,
"das dann eine Programmbeschwerde eingereicht wird".
 Aber das Interview ist nicht ganz frei von ungewollter Ironie, wenn Golineh Atai das Prinzip ihrer Arbeit verrät:
"Aber wenn etwas erst einmal in der Welt ist, bleibt meistens etwas hängen."
 Wer sich ein Bild von der Arbeit Atais machen wollte, von den Verdrehungen, den Halbwahrheiten, den Unwahrheit und den, man muss es einfach vermuten, bewussten Lügen, die sie in ihren ARD-Beiträgen einem Millionenpublikum bietet, der hatte am 06. Juli um 23.00 in der ARD wieder einmal Gelegenheit dazu.

 "Zerrissene Ukraine, Zwischen Freiheit und Krieg", hiess das 45-minütige Machwerk, einer Golineh Atai, die längst den Maidan und seine, zumindest teilweise, berechtigten Forderungen verlassen hat und sich immer mehr den Ansichten und Forderungen der Rechten im Land annähert. Einer Atai, die in ihrem masslosen Putinhass mittlerweile scheinbar das, was sie als Propaganda vertreiben soll, selbst glaubt. Der Blog "Die Propagandaschau" ist am 08. Juli schon detailliert auf das Machwerk eingegangen. Ergänzend sollen hier noch ein paar Anmerkungen gemacht werden.

 Atai beginnt ihr 45 minütiges Elaborat mit einer Filmsequenz, in der das Training einer "Selbstverteidigungseinheit" gezeigt wird. Allerdings müssen die Zuschauer schon selbst zu dieser Schlussfolgerung gelangen. Atai gibt keinerlei Informationen, wer da wo trainiert. Sie äussert sich eher sybillinisch:
"Der Krieg hat ganz unterschiedliche Menschen zusammengebracht."
 Atai hat gute Gründe, nicht mit Fakten sondern mit einem völlig sinfreiem Satz die gezeigten Bilder zu kommentieren, wohnen die deutschen Fernsehzuschauer doch, dank der tätigen Mithilfe der ARD, einer Kampfübung jener nationalistischen bis faschistischen Verbände bei, die sich selbst "Ukrainischer Widerstand" nennen.

Das Graffiti an der Wand zeigt, wer hier Häuserkampf übt. Die ARD kann sich sicher sein, dass nur ein ganz geringer Bruchteil ihrer Zuschauer mit dem Emblem an der Wand etwas anfangen kann. 
Screenshot ARD

Zu dieser losen Vereinigung zählen quasi alle Verbände der sogenannten Nationalgarde, der "Rechte Sektor" aber auch Organisationen, die sich um die Versorgung der an der Front zu den nicht anerkannten Volksrepubliken Lugansk und Donezk Kämpfenden kümmern. Aus den zusammengezogenen ersten Buchstaben des kyrillischen Begriffs "Ukrainischer Widerstand""УКРАЇНСЬКИЙ ОПІР", "УКР" und "ОП" formt sich das Wort "УКРОП", - in Deutsch "Dill".

 Ursprünglich ein Spottname für die ukrainischen Kämpfer, ist es mittlerweile zum Zeichen des nationalistischen Widerstandes geworden, nicht nur gegen die Volksrepubliken im Osten, sondern auch gegen die eigene Regierung in Kiew. Der Oligarch, drittreichster Mann der Ukraine und erst kürzlich geschasster Gouverneur der Oblast Dnipropetrowsk, Igor Kolomoisky, hat mittlerweile eine Partei mit Namen "Ukrainische Vereinigung der Patrioten — Dill" gegründet. Vorsitzender der neuen Partei ist Kolomoiskys ehemaliger Stellvertreter als Gouverneur von Dnipropetrowsk, Gennadi Korban. Der benannte in einer Pressekonferenz weitere Mitglieder. Darunter Boris Filatov, der Führer des "Rechten Sektor" Dmitri Yarosh, und der Pressesekretär des "Rechten Sektor".

 In dem Film von Golineh Atai wird uns das Zeichen, ein Fruchtstand der Dillpflanze, noch ein paarmal begegnen. Etwa wenn sie uns zwei Brüder vorstellt, die im Bürgerkrieg auf zwei verschiedenen Seiten kämpfen, der ältere bei den Kämpfern der Volksrepubliken, der jüngere auf Seiten der Kiewer Uraine, im Batallion Donbass des Konstantin Grischin, genannt Semen Sementschenko, der angibt früher für einen sehr reichen Mann gearbeitet zu haben. Wer die angeblich 800 Kämpfer des Batallion Donbass bezahlt, ist unklar.

Atai stellt uns die beiden Brüder in iher ganz unvergleichlichen, manipulativen Art vor: Hier der Ältere, im Freien sitzend, vor einem, dem letzten Element, eines steinernen Zauns, auf einem Grundstück voller Unrat mit einer automatischen Waffe im Arm, mit schusssicher Weste. Dort der Jüngere, adrett gekleidet in einer sauberen Uniform in einem Fernsehstudio. Wer die Bilder sieht weiss sofort, wer hier der Böse und wer der Gute ist.

Auf dem rechten Ärmel das Zeichen des "Ukrainischen Widerstands" und der Partei des Oligarchen Igor Kolomoisky, "Ukrainische Vereinigung der Patrioten — Dill"
Screenshot ARD

 Oder wenn sie uns mitnimmt an die Grenze zur Volksrepublik Lugansk, nach Schtschastja:

Kämpfer des berüchtigten Bataillons Ajdar. Am linken Bildrand gut zu erkennen das Dillzeichen auf dem Ärmel eines der Männer
Screenshot ARD
"Im Hauptquatier des Ajdar-Batallions kämpfen Freiwillige aus der Westukraine, aus dem russischsprachigen Osten, jüdische Ukrainer und sogar Russen und Georgier."
 Atai lässt die Zuschauer im Unklaren darüber, was es mit dem "Ajdar-Batallion" auf sich hat. Ihr Kollege Bernd Musch-Borowska wird da im NDR am 29. September 2014 schon konkreter:
"Besonders berüchtigt ist das Bataillon AIDAR, zu dem rechtsgerichtete ukrainische Nationalisten gehören, von denen sich einige mit Hakenkreuzen und anderen Nazi-Symbolen schmücken, als Abzeichen auf der Tarnkleidung oder als Tätowierung auf dem Körper. Die Anführer und viele Mitglieder sind bekennende Neonazis und Mitglieder von rechtsextremen Gruppen." 
 Das österreichische Online-Portal "Die Presse"  wird noch konkreter und berichtet unter dem Titel "Die Kriegsverbrechen des Kiew-treuen Aidar-Bataillons",  aus einem Bericht von "Amnesty International".
"Das Bataillon sei nach militärischen Erfolgen in der Region buchstäblich außer Kontrolle. Und das obwohl es offiziell unter dem Dach der Einsatzzentrale ukrainischer Sicherheitskräfte steht. "Während das Bataillon auf nationaler Ebene von vielen als entschlossene Kampftruppe gepriesen wird, steht es bei der Lokalbevölkerung wegen brutaler Vergeltungsmaßnahmen, Räubertums und Erpressungen im Verruf“.
 Da wird von einem Bergarbeiter berichtet, dem der Kiefer gebrochen wurde, der gefesselt und in ein Gefangenenlager verbracht wurde. Einem anderer Mann, der an einer Tankstelle für eine Klopause anhält, wird mit einer Waffe auf den Kopf geschlagen und ihm werden umgerechnet 1.700 Euro geraubt.

 Golineh verliert kein Wort über die fraglichen Praktiken und den politischen Hintergrund des Batallions Ajdar. Es passt nicht in das Bild des hehren Widerstandes gegen die "russische Invasion" und den "Potentaten" oder wie es an einer anderen Stelle ihres Filmes heisst, "Diktators" Putin.

 Und da sind die drei jungen Frauen, von denen Atai berichtet:

Das Dillzeichen auf dem linken Ärmel des Camouflage-Anzuges
Screenshot ARD
"In Schtschastja packen drei junge Frauen Spielzeuge, Medikamente, Nahrungsmittel aus. Wo der Staat versagt springen Freiwillige ein. Freiwillige wie Julia, Anna und Sascha. Regelmässig organisieren die Mütter Spendensammlungen, liefern Bücher oder Medizin aus,  für das Ajdar-Batallion und für die Einwohner an der Front."
So freiwillig wie uns Atai Glauben machen will, scheinen die drei Grazien in den Camouflage-Anzügen dann allerdings doch nicht unterwegs zu sein. Der Mercedes-SUV neuerer Bauart, in dem sie unterwegs sind, trägt ein Kennzeichen des ukrainischen Militärs: Eine Kombination von vier Ziffern, einem Buchstaben und einer weiteren Ziffer, in weisser Schrift auf schwarzem Grund.

Atai erzählt von den drei Frauen, den barmherzigen Samariterinnen. Wer kennt in Deutschland schon die Autokennzeichen der Ukraine? Lügen leicht gemacht, mit Golineh Atai.
Screenshot ARD

 Auf der angeblichen Reise "Quer durch die Ukraine" werden wir nach Odessa geschubst. Unversehens finden wir uns in dem Übungscamp aus der Anfangssequenz des Filmes wieder. Ein Mann teilt Waffen an Kinder aus. Er kommt uns irgendwie bekannt vor. Golineh Atai liess ihn in der ersten Szene des Films vermuten:

"Ich glaube der Krieg wird noch ein paar Jahre weitergehen, mindestens. das ist erst der Anfang. Je länger, desto schlimmer wird er"
 Golineh Atai kommentiert bewundernd die Bilder:
"Kinderfreizeit in Odessa. Je früher wir anfangen, desto schneller lernen wir das, erzählen sie. Sie sind zehn, zwölf, sechzehn Jahre alt und lernen das Schiessen bei Profis, die schon im Krieg waren - im Osten." 
"Wollen die Kinder auch an die Front?"

fragt die Reporterin aus Deutschland. Und der pubertierende Junge mit der Schutzbrille eines Panzerfahrers antwortet pflichtschuldigst:

"In der Zukunft? Ja, da würde ich in den Krieg ziehen und meine Heimat verteidigen."
 Ein bulliger Mann mit einer schwarz-weiss-roten Motorradjacke schiebt seinen Sohn durchs Bild, der nicht gerade den glücklichsten Eindruck macht.
"Mark Gordienko bringt seinen Sohn zum Training. Der Geschäftsmann und Biker war einer jener, der in Odessa eine Art Wehrsportcamp gründeten mit angeschlossener Miliz. Heimatverteidigung sagt er, für Erwachsene und Kinder."
Welche Geschäfte der Mann macht erfahren wir nicht, was wahrscheinlich auch besser ist. Seine Ansichten lassen einen jedenfalls erschrecken:
"Das ist für jedes Kind wichtig, besonders für einen Jungen, der zu einem Mann werden will. Die Jungs sollen mit Waffen umgehen können und Mofa und Auto fahren können."
Atai scheints zu mögen. Deshalb zitiert sie die für uns verwirrend klingenden Ansichten des Mannes, ohne auch nur die geringste Kritik:
"In Zukunft, sagt Mark, sollte jeder Ukrainer eine Waffe haben. Registriert natürlich. So wie in Amerika oder in Israel, damit jeder sein Land verteidigen kann."
 Der Pate, Mark Patjenko und zwei seiner Gesinnungsgenossen. Man sieht sofort an der Körpersprachen, wer hier Herr und wer Knecht ist. Hier herrscht das Prinzip: Wer die Musik zahlt, der bestimmt was gespielt wird.
Screenshot ARD
Sprachs und rauscht auf seiner mistneuen BMW-Maschine davon.
"In Russland steht der Biker auf der schwarzen Liste",
weiss Atai. Und wir fragen uns, auf welcher schwarzen Liste? Schliesslich muss es ja eine ganz bestimmte  Schwarze Liste sein, da sie von "der Liste " statt von "einer Liste" spricht. Könnte es vielleicht die Liste sein, auf der Verbrecher und Mörder stehen, wie der Oligarch Kolomoisky? Atai schweigt sich lieber aus. Sie hat wenig Verständnis für diese Russen:
"In Odessa leitet er eine Bürgerschutzbewegung. Patriotische Freiwillige, die ihre Stadt schützen wollen."

 Patriotische Freiwillige in einer Bürgerschutzbewegung? Sehen wir uns noch einmal die ersten Bilder des Films an. Dort sehen wir die Mitglieder der Bürgerschutzbewegung, wie sie den Häuserkampf trainiert. Eine Merkwürdige Tätigkeit für eine Vereinigung, die doch angeblich Bürger schützen soll, statt in ihre Häuser einzudringen.

 So meldet denn auch das ukrainische Internetportal "Укроп" - Dill, am 23. November 2014, dass das patriotische Militär-Camp "Odessa im Januar" nun ein Freiwilligen-Batallion bilden werde. Die Aufgabe des Batallions sei, in Odessa für Sicherheit und Ordnung zu sorgen und die Stadt, wenn nötig, zu verteidigen. Zur Zeit habe man zwar nur geringe Ressourcen, aber man werde von Tag zu Tag stärker. Aus einem patriotischen Freiwilligen-Batallion wird bei Golineh Atai eine Bürgerschutzbewegung, frei nach dem Motto: Es gibt keinen Rechtsradikalismus in der Ukraine.
Die Aufschrift auf dem Schild auf dem linken Ärmel lautet übersetzt "Ukrainischer Widerstand Odessa im Januar". So sehen die Männer aus, die in Odessa für Sicherheit und Ordnung sorgen.
Screenshot ARD
Wie und mit welchen Mitteln man "die Bürger schützen" will zeigt uns Golineh Atai auch. Automatische Waffen, Schlagstöcke und Baseballschläger, einer davon ganz professionell mit Klarsichtfolie umwickelt, er lässt nach dem Einsatz so einfacher von Blut, Haaren und Gehirnmasse säubern, gehören zum Arsenal der "Bürgerschutzbewegung.

So sieht es aus, das Waffenarsenal der "Bürgerschutzbewegung" der Golineh Atai.
Screenshots ARD
Warum eine dermassen hochgerüstet "Bürgerschutzbewegung" nötig ist, erklärt uns Golineh Atai so:
"Odessa, die beinahe Millionenstadt am Schwarzen Meer, weltoffen, bunt gemischt. doch alle paar tage geht hier eine Bombe hoch. Terrorattacken sind normal geworden."
Was nun folgt, ist eine der böswilligsten Verdrehung von Tatsachen, die je im Deutschen Fernsehem gesendet wurde.

Oddessa 2. Mai 2014

"Odessa, die beinahe Millionenstadt am Schwarzen Meer, weltoffen, bunt gemischt. doch alle paar Tage geht hier eine Bombe hoch. Terrorattacken sind normal geworden. Seit der Tragödie von Odessa ist nichts mehr wie es war. Frühjahr 2014: seit Wochen brodelt die Stadt. Kleinere Gruppen von Demonstranten stehen sich immer wieder gegenüber, pro ukrainisch - pro russisch."
 Es ist die Sprache der Bilder, die Atai für ihre Manipulationen nutzt. Ein Kleinbus wird von aufgebrachten Menschen attakiert. Steine fliegen, die Fensterscheiben zersplittern, Männer versuchen das Fahrzeug umzuwerfen. Damit aber jeder weiss, wer hier die Angreifer, die gewalttätigen Aggressoren sind, ist kurz die Fahne der untergegangenen Sowjetunion zu sehen, rot mit dem Emblem, Hammer und Sichel.

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte: Vermummte aggressiveMenschen attackieren einen Kleinbus. Links ein Mann mit Mundschutz als Tarnung, der mit einem Baseballschläger auf die Scheiben des Busses einschlägt, zerborstene Seitenfenster, die Windschutzscheibe vom mehreren Steinen getroffen. Eine Frau schwenkt die Rote Fahne mit Hammer und Sichel. Eine Zuordnung von Gut und Böse ohne Worte - aber sehr nachhaltig.

 In der nächsten Sequenz noch einmal zur Sicherheit die Gegenübstellung: Hier die friedlichen, ja fröhlichen Jugendlichen, gehüllt in die ukrainische Fahne. - Dort die vermummten, aggressiven, bewaffneten pro-russischen Demonstranten. So werden beim Zuschauer unterschwellige Sympathien und Antipathien geweckt.

Die ukrainische Seite: Friedliche, lachende, freundliche Jugendliche



Die pro-russische Seite: Aggressive, vermummte Streetfighter mit Helmen und teilweise bewaffnet.
Bilder: Screenshots ARD
"Am zweiten Mai ziehen ukrainische Fußballfans durch die Stadt. Pro-russische Aktivisten greifen sie mit Schlagstöcken an. Die andere Seite wehrt sich. Plötzlich fallen Schüsse - von beiden Seiten."
 Der Film "Lauffeuer" von Ulrich Hayden, Marco Benson und leftvision, der sich um eine detaillierte Darstellung der Ereignisse vom 2. Mai in Odessa bemüht, ohne zu behaupten eine endgültige Aufklärung liefern zu können, stellt die Situation grundlegend anders dar:
"Um 14.00 Uhr sammelten sich in der Innenstadt auf dem Kathedralenplatz Fußballhooligans aus Odessa und Charkow, mit Knüppeln, Helmen Schildern und Luftdruckpistolen ausgerüstete Mitglieder des "Rechten Sektors" und aus Kiew angereiste Maidanhundertschaften.
Zwei Häuserblöcke weiter in der Oleksandrivskyi-Strasse hatten sich fünfhundert Regierungsgegner versammelt. auch sie waren teilweise mit Helmen, Schildern und Schlagstöcken bewaffnet. ...Die Situation eskalierte, nachdem die Kämpfenden  von Unbekannten beschossen wurden. Dabei starben sechs Menschen. Auf vielen Fotos und Videos ist zu sehen, wie maskierte Männer, die direkt hinter den Polizisten stehen, unter ihnen auch ein gewisser Bootsmann, direkt in die Menge schiessen. Nach den Todesschüssen schien eine Racheaktion der Regierungsanhänger unausweichlich."
Atai fährt fort:
"Die pro-russischen Demonstranten verschanzen sich im Gewerkschaftshaus und nehmen Benzinkanister mit. Molotowcocktails fliegen. Die Anderen antworten, auch mit Schüssen, wie im Blutrausch."
 Was Golineh Atai sich hier erlaubt ist nicht mehr fahrlässig sondern grob bösartig. Sie versucht den Eindruck zu erwecken, die Menschen, die in Panik in das Gewerkschaftshaus geflüchtet sind, aus Angst, vom wütenden Mob erschlagen zu werden, hätten das Haus selbst angezündet. So etwas hat mit Berichterstattung, auch mit einseitiger Berichterstattung, nichts mehr zu tun. Atai verhöhnt die Opfer des 2. Mai.

Zwei fast identische Bilder, links aus der ARD-Sendung, rechts aus dem Film Lauffeuer. Während Golineh Atai die Zuschauer glauben macht, die Menschen im Gewerkschaftshaus hätten sich selbst angezündet: "Die pro-russischen Demonstranten verschanzen sich im Gewerkschaftshaus und nehmen Benzinkanister mit. Molotowcocktails fliegen."lautet der Text im Film Lauffeuer:"Gut zu sehen ist, wie ein regierungsnaher Mob das Gewerkschaftshaus von Odessa mit Molotowcocktails attackiert"
Bild links: Screenshot ARD -  Bild rechts: Screenshot Film "Lauffeuer"

"Viele Proukrainer helfen ihren Gegnern, wollen sie aus dem brennenden Haus befreien. Doch für viele ist es zu spät. 48 Menschen verbrennen, werden erschossen, stürzen sich zu Tode."
Plötzlich werden die Brandstifter und Mörder zu Lebensrettern. Zwar hat es durchaus pro-ukrainische Demonstranten gegeben, die versuchten Menschen aus dem brennenden Gebäude zu retten, aber es hat auch diejenigen gegeben, die Leute, die sich durch einen Sprung aus dem Fenster vor dem Feuer in Sicherheit gebracht hatten, erschlugen oder erschossen. Bei Atai davon kein Wort.

 Allerdings ist der ARD eine kurze Sequenz durchgerutscht, auf der deutlich zu erkennen ist, wie ein Mann mit einem Knüppel oder Baseballschläger auf einen am Boden Liegenden eindrischt.

Deutlich zu erkennen: Der Mann am linken Bildrand drischt mit einem Knüppel oder Baseballschläger auf sein am Boden liegendes Opfer ein.
Scrennshot ARD
Szenenwechsel: Die Kamera zeigt das völlig ausgebrannte Gewerkschaftshaus von innen.
"Ein jahr später: Im Gewerkschaftshaus liegen immer noch die Spuren des Maitages. Unabhängig ermittelnde Bürger kommen zu dem Schluss, dass niemand die Tragödie geplant hatte. Eine Verkettung fataler Umstände, berichten sie. Schuld seien vor allem die Polizei und die Feuerwehr."
 Atai lässt den Zuschauer sprachlos zurück. 48 Menschen, Angehörige von Opfern sprechen von über 100, sind auf teilweise qualvolle Weise umgekommen, verbrannt, erstickt, erschlagen und erschossen und die Journalistin Golineh Atai gibt sich damit umfrieden, dass unabhängig ermittelnde Bürger zu dem Schluss kommen, dass niemand die Tragödie geplant habe. Abgesehen davon, dass diese unabhängig ermittelnden Bürger nicht benannt werden stellen sich doch drängende Fragen: Wer waren sie? Welche Qualifikation hatten sie? Welche Möglichkeiten zur Recherche hatten sie? Über welche kriminaltechnischen Hilfsmittel verfügten sie? Wen haben sie verhört unter welchen Umständen? Wo ist der Abschlussbericht der Untersuchung?

 Atai, deren journalistische Neugier allein schon solche Fragen hätte stellen müssen, lässt aber vor allen Dingen ausser Betracht, dass solche Untersuchungen von den dafür verantwortlichen staatlichen Stellen, mit dem dafür ausgebildetem Personal und dem dafür notwendigem Handwerkszeug ausgerüstet, zuständig sind. Aber das Ganze ist natürlich ein rhetorischer Trick. Durch die Aussage unabhängig ermittelnde Bürger lenkt sie von der Tatsache ab, dass bisher noch keine Ermittlungen von Staats wegen stattgefunden haben, dass keine forensischen Untersuchungen im Gewerkschaftshaus stattgefunden haben, dass der Tatort monatelang für jedermann offen stand, dass Spuren verwischt und Verdächtige laufen gelassen wurden.

 Man stelle sich vor, dass in einer Großstadt in Russland, in Moskau, St. Petersburg, Jekatarinburg oder Nischni Nowgorod Pro-Putin und Anti-Putin Demonstranten aufeinander treffen, die Polizei sich zurückzieht und die Demonstranten ungehindert aufeinander losgehen, sich mit Knüppeln gegenseitig tot schlagen, sich mit Molotowcocktails bewerfen, sich gegenseitig anzünden und letztlich aufeinander schiessen. Danach würde dann die Polizei die paar üblichen Verdächtigen festnehmen um sie ein paar Tage später wieder laufen zu lassen und ansonsten keine weiteren Untersuchungen anstellen. Die westlichen Medien, an der Spitze Golineh Atai würden schäumen vor Wut und der Regierung in Moskau, allen voran Präsident Putin, die Urheberschaft für die Unruhen zuschieben. In Odessa reicht Golineh Atai die Aussage unabhängig ermittelnder Bürger, falls es diese denn überhaupt gegeben hat.

 Wer bis hierher noch nicht angeekelt seinen Fernsehapparat abgeschaltet hat, für den hat Golineh Atai gleich das nächste Bonmot bereit. Anhänger des Nazi-Kollaborateurs Bandera, erkenntlich an den Rot-Schwarzen Fahnen der "Organisation der Ukrainischen Nationalisten" OUN ziehen durch die Strassen Odessas. Für Golineh Atai ein Trachtenumzug. Und so, als seien im Mai 2014 nicht Maidangegner durch rechtsfaschistische Ukrainer ums Leben gekommen, sondern genau umgekehrt, tut Atai so, als seien friedliebende, völlig unpolitische ukrainische Trachtenträger in Gefahr ständen von russophilen Putinanhängern angegangen, verletzt und getötet zu werden.
"Ruhm der Ukraine, ein ukrainischer Trachtenumzug. Wer seine Heimatliebe in Odessa auf offener Strasse zeigt, lebt immer noch gefährlich."
 Hier treffen wir auch Mark von der "Bürgerschutzbewegung", wie Atai diesen Zusammenschluss von  rechten Schlägern nennt, wieder. Mit einem Kumpel, beide auf Motorrädern, fahren sie hinter dem "Trachtenzug" her. Und endlich rückt Atai mit der Wahrheit heraus:
"Er hat das Militär-Camp der Bewegung mitfinanziert. Mark geht mit auf Patrollien in Odessa. Sie jagen korrupte Politiker und sie bilden aus, im Nahkampf."
Atai findet das vollkommen in Ordnung. Sie steht neben Mark, hört sich seine abstrusen Thesen an, die er, mit einer dicken Zigarre zwischen den Fingern, von sich gibt und nickt zustimmend:
"Slawjansk im Osten wurde von 47 Menschen erobert, Donezk, eine Millionenstadt wurde von 500 Menschen eingenommen. Eine Millionenstadt und 500 Eroberer. - so etwas wäre heute in Odessa nicht mehr möglich."
 Fast glaubt man Atai kämen doch noch Zweifel, an dem was sie gehört und gesehen hat, habe sich noch einen letzten Rest demokratischen Denkens bewahrt:
"Ist das, was die Freiwilligen hier machen, nicht Aufgabe des Staates?"
Postwedend gibt sie uns selbst die Antwort indem sie die Kämpfer zitiert:
"Wir müssen uns selbst helfen, sagen sie. der Staat wurde heruntergewirtschaftet und sie misstrauen der Regierung, so wie die meisten Ukrainer."
 Ratlos bleiben wir zurück. Ist Golineh Atai nur eine gut bezahlte Propagandistin im Auftrag eines US-amerikanischen Imperialismus, der über die Konolarisierung der Ukraine zum letzten grossen Krieg ansetzt, einem Krieg gegen Russland? Oder ist sie längst selbst angekommen im rechten Sumpf? Spult sie nur, mehr oder weniger gekonnt, die Laier von den guten Ukrainern und den bösen Russen ab? Oder glaubt sie mittlerweile selbst an den Blödsinn, den sie über die ARD in die deutschen Wohnzimmer verbreitet?

45 Minuten war die Sendung "Zerrissene Ukraine, Zwischen Freiheit und Krieg" der ARD lang, die der Tagesthemen-Anchor-Mann Thomas Roth den Zuschauern ans Herz legte, mit den Worten
"ich würde es ihnen sehr empfehlen".
 Die meisten dieser 45 Minuten waren damit ausgefüllt, den deutschen Fernsehzuschauern die Ansichten und verqueren Denkweisen der rechten Hardliner, der Kriegstreiber und Antidemokraten in der Ukraine näher zu bringen. Menschen, die wie wir am letzten Wochenende gesehen haben, auch vor Mord und Totschlag nicht zurückschrecken um ihre teils hochkriminellen Interessen durchzusetzen.

Die ARD entdeckt die Existenz der bisher standhaft geleugneten ukrainischen Rechtsradikalen.

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 Wer am gestrigen Abend die ARD-Tagesthemen sah, der hatte den Eindruck seinen Augen und Ohren nicht mehr trauen zu können. Nachdem Anchor-Mann Thomas Roth sich ein wenig in Sarkasmus geübt, und wieder einmal russische Warnungen vor dem Rechtsradikalismus in der Ukraine als "Unsinn" abgetan hatte:
"Wenn man der russischen Medien- und Regierungspropaganda der vergangenen Monate folgt, dann ist die derzeitige Regierung in Kiew ein faschistisches Gebilde, gegen das es heldenhaft zu kämpfen gilt. Das ist natürlich Unsinn", 
kam er dann doch nicht umhin die Existenz des "Rechten Sektor" zuzugeben:
"Was aber trotzdem stimmt ist, dass ukrainische rechtsradikale Gruppen, wie der sogenannte "Rechte Sektor" in der Ukraine eine gefährliche Rolle spielen."
 Nun sollte man niemanden zum Vorwurf machen, wenn er sich bemüht schlauer zu werden. Bei der ARD und Thomas Roth fürchte ich aber, dass das keine bessere Einsicht in die Tatsache ist, dass man sein Publikum seit nun fast zwei Jahren, trotz besseren Wissens, schamlos belogen hat, sondern nur die Einsicht darin, dass die Existenz des Rechtsradikalismus und dessen Einfluss in die ukrainische Politik einfach nicht mehr zu leugnen sind.

 Denn so richtig aufklären mag über die Umtriebe der braunen Brut mag Roth sein Publikum denn doch nicht. So verschweigt Roth in seiner Philippika gegen die "russische Medien- und Regierungspropaganda", dass der Chef des "Rechten Sektor" Dmitry Jarosch", Berater des Generalstabs der Ukrainischen Streitkräfte ist und einen Sitz im ukrainischen Parlament, der Werchowana Rada hat. Auch verschweigt Roth, wer Jarosch das Direktmandat bei den letzten Parlamentswahlen zugeschustert hat: Nämlich der Oligarch und damalige Gouverneur der Oblast Dnipropetrowsk, Ihor Kolomoiskyj.

 Kolomoiskyj ist ein erbitterter Gegner des Oligarchen-Präsidenten der Ukraine, Petro Poroschenko. Zwischen den Beiden geht es um Macht, Einfluss und eine ganze Menge Geld. Während Kolomoiskyj Poroschenko durch die Finanzierung einiger rechtsradikaler Verbindungen und Freiwilligenbatallionen, darunter auch der "Rechte Sektor" zu schaden suchte, setzte Letzterer ihn als Gouverneur der Oblast Dnipropetrowsk, kurzerhand ab. Das lässt sich nun wiederum Kolomoiskyj nicht bieten und lässt seine rechten Bluthunde von der Kette. Alles Dinge, von denen uns unsere Medien nun seit etlichen Monaten Glauben machen, das es sie unter der nur der Demokratie, den Menschenrechten verpflichtetetn jetzigen Regierung der Ukraine, gar nicht gibt.

 Es ist wie bei einem verstockten Kleinkriminellen, der vor Gericht auch immer nur gerade das zugibt, was er beim besten Willen nicht mehr leugnen kann. So müssen denn nun auch diejenigen ganz tapfer sein, die Abend für Abend vor dem Fernseher sitzen und Wort für Wort, dass was ihnen in "Tagesschau", "Heute" und "Tagesthemen" vorgesetzt wird, als absolute Wahrheit verinnerlichen.
"Der "Rechte Sektor" heute Abend auf dem Maiden",
Birgit Virnich berichtet:
"Sie sagen ohne Hilfe der Kräfte des "Rechten Sektors" wäre Präsident Poroschenko nicht an die Macht gekommen. Jetzt werfen sie ihm Verrat an den Zielen der Maidanbewegung vor. Deswegen marschieren sie heute auf den Unabhängigkeitsplatz."
 Aber das der "Rechte Sektor" während der Maidanunruhen eine wichtige Rolle gespielt hat, behaupten nicht nur die rechten Schläger, das bestätigt auch Birgit Virnich:
"Hier wo der "Rechte Sektor" 2014  geholfen hat die Regierung Janukowitsch zu stürzen."
 Die interessierten Beobachter reiben sich verwundert die Augen. Hat es nicht bisher immer geheissen, die Aktivisten des Maiden seien ausschliesslich nach Freiheit, Demokratie, Menschenrechten und dem EU-Assoziierungsvertrag dürstende Menschen gewesen? Wir erinnern uns an die Aussage, der damals durch alle Redaktionsstuben und Fernsehtalkshows geisternde Marina Weisband in einem Spiegelinterview:
"Und die Neonazis, von denen man so viel hört, sind ein verschwindend kleiner Teil. Ich habe sie auf dem Maidan so gut wie nicht gesehen."
Die Frau, ehemals Geschäftsführerin bei den Piraten, hat schliesslich Abitur und ein abgeschlossenes Hochschulstudium, - wenn auch nur in Psychologie.

 Und nun, plötzlich waren es doch die eigentlich gar nicht existierenden rechten Gruppen, die, und auch das ist neu, die Regierung Janukowytsch aus dem Amt putschten. Hiess es doch bisher immer Janukowytsch sei aus dem Amt geflohen und die Putschisten hätten nur, einer höheren Staatsraison folgend, die verwaisten Regierungsämter übernommen.

 Aber die Tagesthemen-Journalisten um Thomas Roth sind schliesslich geübt in Propaganda. Und so gelingt es auch Birgit Virnich mit nur wenigen, knappen Sätzen aus ekelhaften Braunhemden verantwortungsvolle Staatsbürger zu machen:
"Seit Monaten kämpfen deren Freiwilligen-Batallione an der Front auf Seiten der ukrainischen Armee gegen pro-russische Separatisten."
  Kein Wort über die Verbrechen dieser nicht nur, rechten Schläger und Mörder, sondern auch ihren kriminellen Interessen folgenden, im Sold eines der mächtigsten Oligarchen der Ukraine stehenden Gesetzlosen. Gegen die Russen kämpfen allein reicht aus, um für die nötige Seriosität zu sorgen.

 Stattdessen werden die deutschen Fernsehzuschauer Zeugen eines vor Jahren noch unvorstellbaren Vorgangs. Die ARD lässt Dmitro Jarosch, einen Mann, der seinen politischen Ansichten auch schon mal mit dem Baseballschläger Nachdruck verleiht, seine Ansichten in einer deutschen Nachrichtensendung verbreiten. Eine Sequenz zeigt den rechten Schläger bei seiner Rede auf dem Maidan und Birgit Virnich übersetzt auch noch brav, auf das nur nichts verloren gehe:
"Es ist nicht genug wenn sich nur die Namen ändern. die ganze politische Elite gehört auf den Abfall der Geschichte."
 Eine Aufforderung, der seine Anhänger schon des Öfteren nachgekommen sind. Das Internet ist voll mit Videos in denen gezeigt wird, wie Anhänger des "Rechten Sektor" unliebsame Politiker in Müllcontainern entsorgen. Das wird von Virnich natürlich nicht thematisiert. Da lässt sie lieber einen Uniformierten zu Wort kommen:
"Wir sind unzufrieden mit dem was in unserem Land passiert. Menschen sterben und wir nennen es Antiterrroroperation. Es ist ein Krieg und unsere Männer sterben."
 Und dann schafft es Virnich noch ein wenig westlichen Propagandasprech unterzubringen:
 "Die andere Seite zieht keine schweren Waffen ab, nur unsere Regierung."
 Weil dem also so ist, lässt uns die ARD noch an einer kleinen Geländeübung der Freiwilligen-Batallione teilhaben. Stolz erklärt uns Virnich, das die martialischen Bilder, die jedem Bundewehrwerbefilm alle Ehre machen würden, geistiges Eigentum der ARD sind. Stolz erklärt sie:
"Die Kämpfer des "Rechten Sektors", gedreht von einem ARD-Fernsehteam." 
 Es klinkt denn auch schon in etwa so, wie unsere US-amerikanischen Freunde reden, wenn sie uns erklären wollen Krieg führen, schiessen, bomben, töten, brennen und morden, sei eine saubere Sache: "We do ower Job", wenn uns ein bulliger Mann mit kahl geschorenem Schädel erklärt:
"Wir machen einfach unsere Arbeit. Nach dem Krieg können wir darüber nachdenken, was die Mächtigen in unserem Land falsch machen. Aber im Moment gilt es den Krieg zu gewinnen."
 Eigentlich doch ganz vernünftige Leute, wollen Russen killen,  sind erklärte Gegner von Putin, wenn, ja wenn da nicht diese antieuropäischen und antiamerikanischen Ansichten wären. So sagt eine Frau auf dem Maiden, auf den uns Birgit Virnich nun zurückgeführt hat:
"Entschuldigung, wer braucht einen schwachen Staat? Die Ukraine wird einfach benutzt und zerrissen. Einige Teile werden unter russischem Einfluss stehen, andere unter dem der EU und wieder andere unter dem der Amerikaner."
 So dürfte denn auch das Entdecken und Thematisieren der ukrainischen Rechten, die es doch fast zwei Jahre lang gar nicht gab in der veröffentlichten Meinung, dem Umstand geschuldet sein, dass die Situation in der Ukraine unseren Zauberlehrlingen in Washington, Brüssel und Berlin zunehmend aus dem Ruder läuft. Ganz so wie in Syrien, wo es ja auch nie islamistische Kämpfer gab, bis der IS zur Bedrohung der US-amerikanischen und EU-europäischen Weltordnung wurde.

Publicity statt Politik: Sigmar Gabriel verwandelt Till Schweigers Steilpass zum Eigentor

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 Es ist einfach nur ekelhaft. Dieses Land hat ein grosses, sehr tiefgreifendes Problem: Der braune Abschaum feiert fröhliche Urständ. Vor Asylantenheimen und Notunterkünften für Flüchtlinge aus den Anrainerstaaten des Mittelmeeres und aus Schwarzafrika versammeln sich die braunen Hetzer, der empörte Stammtisch und die Biedermänner dieser Republik, und drohen den Menschen jenseits des Zauns, die um ihr nacktes Leben zu retten, eine, teils monatelange, Flucht durch die Wüste und über das Mittelmeer auf sich genommen haben, mit Mord und Totschlag.

 Damit nicht genug. Die ersten Flüchtlingsunterkünfte gehen bereits wieder in Flammen auf und Politiker und Aktivisten, die sich für die Flüchtlinge einsetzen werden mit dem Tode bedroht. Die Politik übt sich darin den "Schwarzen Peter" hin und her zu schieben.

 Nicht nur CSU Politiker diskriminieren Menschen, die der Hunger aus ihrer Heimat vertrieben hat, als Wirtschaftsflüchtlinge, so als würden diese Menschen nur um des schnöden Mammons wegen ihre Heimat verlassen und sich mehrere Tausend Kilometer, über die halbe Erdkugel, nur um in ein kaltes, unfreundliches Land zu kommen. Selbst die Kanzlerin erklärt einem Flüchtlingsmädchen, dass den Slogan der Propagandaveranstaltung des Kanzleramts "Besser leben in Deutschland" ungerechtfertigter Weise auch auf sich bezogen hatte, eiskalt aber mit wohl gesetzten Worten, dass sie hier gefälligst zu verschwinden habe. Deutschland könne halt nicht jeden aufnehmen, sprachs und streichelte dem völlig konsternierten Kind wohlgefällig übers dunkle Haupthaar.

 Deutschland zeigt sein hässlichstes Gesicht.

Aber wie gross die Schande auch ist, wie tief dieses Land auch gesunken ist, wie gross das Elend der Flüchtlinge auch ist, es gibt immer Leute die auch daraus noch Nektar saugen. Einer dieser schmarotzend durchs Land Ziehenden ist Wirtschaftsminister, Vizekanzler und SPD-Vorsitzender Sigmar Gabriel, der aus lauter Gram über das Elend der Fremden in unserem Land, sich mehrere Kilo Kummerspeck angefressen hat. Gabriel ist einer von denen, für die ein Tag ein verlorener Tag ist, wenn er nicht mindestens einmal in den Gazetten der Republik erwähnt wird. Dafür ist er auch, notfalls unter völliger Selbstaufgabe, bereit am gleichen Tag zwei völlig gegensätzliche Aussagen zu ein und demselben Thema zu machen.

 Dieser, ich halte mich mit Titulierungen zurück, - um nicht vor Gericht gezerrt zu werden, denn auch das gibt schliesslich Schlagzeilen, - Herr Gabriel hatte nun das grosse Glück, dass sich auch ein anderer darauf versteht, auf der Klaviatur der PR-Maschinerie zu spielen: Till Schweiger hatte, ich will ihm nicht einmal den guten Willen und die Ernsthaftigkeit seines Anliegens absprechen, - aber warum soll man nicht den Einsatz für eine gute Sache zum Aufpolieren des eigenen Images nutzen, - sich auf Facebook an Kanzlerin Merkel und Vizekanzler Gabriel mit dem Satz gewandt:
"Frau Merkel, Herr Gabriel bitte übernehmen Sie!!!!!!"
 Diesen Steilpass hatte Gabriel sich nicht entgehen lassen. Prompt rief er bei dem Schauspieler an und, so Schweiger,
"hat sich eine halbe Stunde an seinem Feierabend meinen Frust angehört".
 Das konnte Schweiger dann unmöglich für sich behalten:
"Bäm!!! Der Vizekanzler hat sich gemeldet", 
 postete er umgehend auf Facebook und, der Mann weiss was sich gehört, bedankte sich artig bei Gabriel für dessen Anruf, zu beider Nutzen und Frommen:
"Danke, Herr Vizekanzler, fuer Ihren Anruf…"
 Irgendeine treue Seele, schliesslich haben beide ihre PR-Manager, hat dann eine Pressemitteilung an alle grossen Zeitungsverlage verschickt, allen voran die Bildzeitung, mit der beide ja ein inniges Verhältnis pflegen. Und wie beabsichtigt setzte ein gewaltiges Blätterrauschen im deutschen Pressewald ein:
Screenshot: Bild
Screenshot: Die Welt
Screenshot: FAZ

Screenshot: focus
Screenshot: Stern

 So hatte die ganze Geschichte für alle ein wunderbares Happyend. Die deutsche Qualitätspresse hatte ihre Story und Schweiger und Gabriel hatten die so sehnlichst gewünschte Publicity.

 Und was ist mit den Flüchtlingen, mit den Menschen in den Notunterkünften, deren Leben Nacht für Nacht gefährdet ist? Die haben natürlich auch Publicity: Der braune Mob schäumt jetzt noch mehr als zuvor. Ein paar mehr aufrechte Deutsche werden sich aufmachen um mit Fakeln und unter lautem krakeelen dem "faulen Ausländerpak" die deutsche Begrüssungskultur etwas näher zu bringen.

 Einfach nur ekelhaft!

Von der deutschen Presse unisono verschwiegen: US GIs mit Kriegswaffen auf Wiener Flughafen erwischt

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 Wie der Österreichische "Kurier" am 29. Juli meldete, sind auf dem Wiener internationalen Flughafen Schwechat US-Amerikanische Soldaten dabei aufgefallen wie sie M 16-Gewehre und Pistolen in ihrem Handgepäck mitführten. Die Soldaten befanden sich auf dem Weg in die Ukraine. In Wien gab es Probleme mit dem Anschlussflug. Die GIs mussten zum umbuchen den Transitbereich des Flughafens verlassen. Dabei fielen die Schusswaffen in ihrem Gepäck auf. Die Soldaten wurden, wie es hiess, zur Einvernahme abgeführt, die Waffen eingezogen. Nach kurzer Zeit wurden sie wieder freigelassen und erhielten ihre Waffen zurück. Allerdings durften sie ihren Flug nicht fortsetzen, sondern mussten in die USA zurückkehren.

 In der gesamten deutschen Presse, mit Ausnahme der Zeitung "Junge Welt", die übrigens die Auszeichnung erhalten hat, vom deutschen Verfassungsschutz beobachtet zu werden, kein Wort von diesem ungeheuerlichen Vorgang. Wohlgemerkt, in der gesamten veröffentlichten Meinung hat es das Ereignis nicht gegeben. War es Absprache, höhere Weisung oder vorauseilender Gehorsam gegenüber unseren "amerikanischen Freunden". Jedenfalls beeilte sich der "Kurier" einen Tag später, am 30 Juli, die Sache zurechtzurücken:
"Was machen amerikanische GIs in der Ukraine? Die Antwort: Sie trainieren und beraten. In der Westukraine, genauer in der Region Lviv (Lemberg), läuft seit April ein breit angelegtes Training für ukrainische Nationalgardisten, das zuletzt auch auf Angehörige der Armee und von Spezialeinheiten ausgeweitet wurde. Beteiligt sind rund 300 amerikanische Trainer. Laut Beschreibung der US-Army geht es dabei vor allem um Defensiv-Taktiken und medizinische Erstversorgung Verwundeter."
 Wir sind beruhigt, die GIs in der Ukraine sind dort lediglich um zu "trainieren und beraten". Und natürlich "geht es dabei vor allem um Defensiv-Taktiken und medizinische Erstversorgung Verwundeter". 

 Wer hätte je einen US-Soldaten dabei gesehen, wie er in einem kleinem und wehrlosen Land wie, sagen wir Vietnam oder Kambodscha, Irak oder Afghanistan, aggressiv und offensiv Menschen abschlachtet, wie er in Häuser eindringt Frauen und Kinder bedroht und die Männer auf nimmer wiedersehen abführt, wie er in irakischen Gefängnissen Häftlinge foltert, mit Agent Orange die Wälder eines ganzen Landes entlaubt, wohl wissend, das dieses Gift die Erbanlagen der Menschen verändert, wie er Munition mit angereichertem Uran verschiesst um Panzer zu knacken und damit auf hunderte Jahre ganze Landstriche verseucht?

 Nein US-Soldaten besteigen bis an die Zähne bewaffnet in den USA ein Flugzeug der zivilen Luftfahrt, um mit den armen aber dämlichen Ukrainern die "medizinische Erstversorgung Verwundeter" zu trainieren. Ein Akt der tätigen Nächstenliebe.

 Und noch etwas wollte der Kurier, oder sollte man besser sagen, der Pressereferent der US-Botschaft in Wien nicht unerwähnt lassen:
"Direkt an der Front sind keine amerikanischen Soldaten im Einsatz – auch wenn das russische Stellen gerne behaupten."
 Vielleicht aber auch waren die GIs als Berater des ukrainischen Militärs unterwegs, so wie damals in Vietnam. Wie die Sache endete ist bekannt. Auf das kleine Vietnam regneten mehr Bomben nieder als im gesamten zweiten Weltkrieg auf die Köpfe unschuldiger Zivilisten auf beiden Seiten der Kampflinien.

 Der Kurier weiss natürlich um die segensreiche Arbeit US-Amerikanischer Militärberater. Die Erklärung klingt allerdings ein wenig so, als sei sie von jenem Pressereferenten der amerikanischen Botschaft in Wien verfasst worden:
"Derzeit arbeitet Kiew daran, die Struktur der Armee an NATO-Standards anzupassen – mithilfe vor allem amerikanischer Experten. Dabei geht es etwa auch um die Einschulung auf neue Kommunikationsmittel und andere Militärtechnik, unter Umständen aber auch um taktische und strategische Konsultationen."
 Wie gut, dass in einem Krieg nicht geschossen wird, jedenfalls nicht wenn die USA daran teilnehmen. Die M-16 Gewehre und die Pistolen waren sicherlich nur dazu im Handgepäck der GIs, um den Ukraineren bei der Beratung die Stichhaltigkeit der Argumente der USA zu verdeutlichen.

 Sei's wie es ist: Alles hätte so schön harmonisch zwischen USA und Ukraine ablaufen können. Ein paar moskauhörige, den neuen Machthabern in Kiew unliebsame Ukrainer hätten irgendwo tot auf der ukrainischen Schwarzerde gelegen, die Ukraine und die USA hätten eine gerade Beweislinie bis direkt in den Kreml, zu Wladimir Putin, offen gelegt und die westliche Presse hätte sich, auftragsgemäss, über die Brutalität der russischen Okkupanten  erregt. Wenn, ja wenn es nicht diese paar dienstgeilen, trotteligen Österreichischen Beamten am Wiener Flughafen Schwechat und einen, scheinbar, nicht ordnungsgemäss gebrieften Journalisten beim "Kurier" gegeben hätte.

 Österreich, ein unsicherer Kantonist, wie man sieht. Deutsche Journalisten zumindest, wissen was sie dem Bündnis und unseren amerikanischen Freunden schuldig sind. Kein Wort von dem Vorfall, nirgends und nirgendwo.

"So schürt man Völkerhass", Herr Thumann, liebe "Zeit"

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 Michael Thumann sitzt in seinem Büro in der Redaktion der Zeit. Es ist gegen Mittag. Thumann muss noch etwas fabrizieren für das Online-Portal, der mit stark sinkenden Auflagen kämpfenden Wochenzeitschrift. Thumann döst vor sich hin. Die flirrende Hitze des Sommers bleibt dank einer gut funktionierenden Klimaanlage zwar draussen vor den getönten Scheiben seines Büros, aber allein dieser eintönige Summton und das Bild der flimmernden Luft, draussen, lässt Thuman kurz wegnicken, anders kann man sich die einleitenden Zeilen zu seinem Artikel:
"Und ... Action!"
nicht erklären.
"In tiefschwarzer Nacht leuchten Scheinwerfer auf. Dröhnend landet ein Helikopter. Schwarze Stiefel pressen ihr Profil in den feuchten Sand, Soldaten halten Kalaschnikows im Anschlag. Gepanzerte Limousinen fahren vor: Darin bringen russische Spezialeinsatztruppen den gestürzten ukrainischen Präsidenten Janukowitsch und dessen Familie in Sicherheit". 
 Thumann schlägt bös' mit dem kahlen Schädel auf die Schreibtischkante auf . Eine Beule bildet sich an seiner Stirn. Wieder einer dieser hinterhältigen Angriffe der russischen Propaganda auf einen freien Journalisten der freien Welt.
"In der Hauptrolle: ein drahtiger Putin, der erst Janukowitsch rettet, dann die Krim und dann den Weltfrieden."
 Satire ist eindeutig nicht Thumanns Stärke.

 Er lebt noch in der Welt des in den 70er- und 80er- Jahren und des von den Mainzelmännchen ausgestrahlten ZDF-Magazins mit Moderator Richard Löwenthal. Bedauern spricht aus den Zeilen, die ein so unsanft aus dem Büroschlaf gerissener Zeitredakteur in seinen Laptop hämmert:
"So sieht russische Propaganda heute aus. Nicht wie ein sowjetisches Schwarz-Weiß-Plakat, auf dem kleine Mädchen Stalin Blumen überreichen. Nicht wie ein gusseiserner Lenin mit Bronzekäppi vor dem lokalen Museum. Nicht wie die alte Prawda mit schnell löslicher Druckerschwärze und unscharfen Fotos von der Leonid-Breschnew-Kolchose. Russische Propaganda von heute ist cool, jung und ultramodern. Sie arbeitet mit Laptop, Smartphone, Twitter und Instagram."
Da sieht man's mal wieder: Der Russe, wendig und verschlagen:
"Vor zwei Jahren verkündete der russische Generalstabschef Walerij Gerassimow eine neue Doktrin. Kriege und Konflikte der Gegenwart hätten "überfallartigen Charakter". Russland müsse künftig neben militärischen auch "nicht militärische Mittel" einsetzen: diplomatische, wirtschaftliche, mediale."
Thumann fühlt sich bedroht, an die Wand gestellt:
"Das sind die neuen Waffen im hybriden Krieg." 
 Was waren das doch für schöne Zeiten, damals, als man Panzer zählte, Atomsprengköpfe und Atom-U-Boote, um den Bösen einwandfrei jenseits, östlich der Elbe verorten zu können. Damals, als der Iwan noch sein Unwesen trieb, unterstützt von deutschen Vaterlandsverrätern und Kommunisten im "anderen Teil Deutschlands", so nannten die damaligen Kriegstreiber die DDR:
"Im 20. Jahrhundert waren die Sowjets hochgerüstet. Es war wichtig, welche Armee gewinnt."
 Dagegen heute:
"Heute, im 21. Jahrhundert, ist ebenso wichtig, wessen Erzählung gewinnt, welche Story sich durchsetzt."
 Thumanns Welt der geordneten Propaganda, hier der gewitzte, clevere, freundliche Mensch des Westens, der überall dort wo er auftaucht Frieden Demokratie, Menschenrechte und Wohlstand bringt und dort der dumme, tumbe, kaum des Schreibens und Lesens fähige Untermensch, der Russe, gerät zusehends durcheinander. Plötzlich erkennt er mitten im düsteren, finstern Russland Strukturen der modernen neoliberalen Arbeitswelt des Westens. So wie man sie kennt von den Ausbeutern im US-Amerikanischen Siliconvalley oder in den jungen Start-ups, wo alle Mitarbeiter ihr Ego an der digital überwachten Pforte abgeben um sich zehn, zwölf oder mehr Stunden am Tag für die namenlosen Investoren abzurackern, ohne zu merken wie sehr sie ausgenommen werden.
"So sieht russische Propaganda heute aus. Nicht wie ein sowjetisches Schwarz-Weiß-Plakat, auf dem kleine Mädchen Stalin Blumen überreichen. Nicht wie ein gusseiserner Lenin mit Bronzekäppi vor dem lokalen Museum. Nicht wie die alte Prawda mit schnell löslicher Druckerschwärze und unscharfen Fotos von der Leonid-Breschnew-Kolchose. Russische Propaganda von heute ist cool, jung und ultramodern. Sie arbeitet mit Laptop, Smartphone, Twitter und Instagram."
 Da sieh mal einer an, der Russe nutzt der doch glattweg unseren schönen elektronischen Spielereien statt der "schnell löslichen Druckerschwärze" und den "unscharfen Fotos" der alten Sowjetunion.

 Ein kleines Bonmot am Rande: Die unscharfen Fotos sind inzwischen mehr ein Mittel der westlichen Propaganda. Den deutschen Hanns-Joachim-Friedrichspreis in diesem Jahr erhalten die Couchdetektive von Bellingcat. Diese Internetplattform arbeitet ausschliesslich mit unscharfen Fotos.

 Tief beeindruckt steht der kleine Michael T. mit dem Haarkranz um die hohe etwas nach hinten verschoben Stirn auf dem Subowski-Boulevard in Moskau vor dem Gebäude der Rossija segodnja.
 "Ein grauer Betonklotz" 
zieht sich
"über einen halben Kilometer hin. Hier liegt das Hauptquartier der Informationskrieger".
 Thuman liebt es im Krieg zu sein. Wenn es ihm bis jetzt auch noch nicht gelungen ist, einen richtigen, einen heissen Krieg mit schön vielen toten Russen anzuzetteln, so will er wenigsten in einem Informationskrieg seine heilige Pflicht tun. So strotzt denn auch sein Artikel von Kriegsterminologie:
"...die neuen Waffen im hybriden Krieg, ...wähnt sich im Krieg mit dem Westen  – die staatstreuen Journalisten führen also einen "Informationskrieg, ...Hauptquartier der Informationskrieger, ...Cyber-Soldaten des russischen Informationskriegs ...drei Prozent der Russen (sehen) Deutschland als Feindesland …schossen Sputnik und RT wie ein Katjuscha-Raketenwerfer"
 Irgendwie widerlegt sich Thumann dann aber selbst:
"ein Mitarbeiter von "Russland heute" unterschreibt die Zugangskarte."
 Was für ein "Hauptquartier der Informationskrieger" ist denn dass,  in dem man einen Hetzer der Gegenseite wie Thumann einer ist, mit einer Zugangskarte ausstattet? Allerdings profitieren die Leser von "Zeit-online" von der unerwarteten Glasnost. Sie erfahren nämlich, wie hintertrieben der Russe mit Mitteln der im Westen immer proklamierten aber nie praktizierten Mitarbeiterführung, die "Informationskrieger bei der Stange hält:
"So abweisend-trutzig das Gebäude von außen wirkt, so offen ist es von innen. Die Türen sind aus Glas. Ein riesiger Newsroom öffnet sich, zwischen weißen Schreibtischen gedeihen Pflanzen, unter der Decke laufen Nachrichten auf einem Digitalband wie in der CNN-Zentrale in Atlanta. Die Wände sind weiß lackiert. Die Glastüren muss niemand berühren, sie öffnen sich, wenn man die Akkreditierung an einen Kartenleser hält.
Im siebten Stock ist ein Fitnessstudio. "Man muss auch mal Pause machen von der Ukraine", scherzt jemand. Wer Hunger hat, nimmt Platz in schicken Cafés, mittags in der Trattoria wählt man zwischen Risotto ai funghi und dem Thunfisch-Carpaccio. Soljanka-Suppe mit trocken Brot, das war gestern."
Wir wundern uns. Wollte "Zeit-online" uns doch noch vor ein paar Wochen weismachen, wie unmenschlich die Arbeitsbedingungen in der sogenannten St. Petersburger "Trollfabrik" seien. Daria Sukharchuk schrieb am 9. Juli auf "Zeit-online":
"Soschnikow (ein Journalist, der sich undercover dort eingeschlichen haben wollte) arbeitete einen Tag lang im düsteren Untergeschoss eines Hauses am Rande von St. Petersburg."
 Und Sukharchuk zitiert Ludmila Sawtschuk, die zunächst nur des Geldes wegen bei der Trollfabrik angeheuert haben will, aber im Laufe der Zeit, in der sie durch alle westlichen Medien getrieben wurde, zur Umweltaktivistin gerierte:
"Sie musste jeden Tag zwölf Stunden arbeiten, alle zwei Tage hatte sie frei. Zuspätkommen war nicht erlaubt und wurde schon bei wenigen Minuten mit Gehaltsabzug bestraft, ebenso wie selbst kleine Fehler in einem Blogpost oder einem Internetkommentar. Bei mehreren Fehlern drohte der Rausschmiss. "Die Atmosphäre ist sehr hart", berichtet Sawtschuk. Es gebe eine strenge Hierarchie. "Stellen Sie sich erwachsene Menschen vor, die weinend auf die Toilette rennen."
 Warum dieser ganze Zinnober? Warum dieser Aufwand, diese Mühsal  die Propagandalügen so zu koordinieren, dass nicht jedem deppen Bildzeitungs- oder Zeitleser auffällt, dass hier dreist gelogen, Geschichtchen erfunden werden von Michael Thumann, Benjamin Bidder oder Goldneh Atai?

 Propaganda zielt immer zuerst auf die eigene Klientel. Durch solch' plumpen Märchengeschichten, wie sie uns Michael Thumann und seine Kumpane erzählen, wird kein Mensch in Russland seine Meinung ändern und den Westen, speziell die USA, die NATO und die EU als die Heilsbringer anerkennen, für die sie sich selbst halten. Wenn Thumann hier die Effektivität der russischen Propaganda, die es ohne Zweifel gibt, bewundert und gleichzeitig beklagt, dann geht es nicht darum möglichst viele Russen für die "westlichen Werte" zu begeistern, indem er ihnen ihre eigene düstere Seite vorführt, sondern Thumann will hier bei uns die Reihen schliessen. Es gilt in Deutschland Angst zu schüren, vor dem ewigen Russen.
"Der bedrückendste Erfolg gelang Russlands Propagandafabriken im Fall Deutschland. Die Bundesrepublik gehörte viele Jahre lang zu den beliebtesten Ländern in Russland. Doch zahllose Filme über den Zweiten Weltkrieg, die Denunzierung Merkels als "Puppe der USA", die Berichte über das heutige "faschistische" Deutschland genügten, um das umzukehren. Nach Umfragen des Lewada-Instituts sahen 2013 kaum drei Prozent der Russen Deutschland als Feindesland. Heute sind es fast 20 Prozent. Als Freund sehen Deutschland nur noch zwei Prozent der Russen an." So schürt man Völkerhass."
 Es ist die alte Masche, die schon unter Kaiser Wilhelm dem Zweiten und unter den Nazis fruchtete und die die Deutschen in zwei unsinnige, grausame Kriege trieb, mit Millionen von Opfern: Deutschland, die Deutschen, Opfer feindlicher Aggression, die sich nur durch einen gewaltsamen Befreiungsschlag vor der vollständigen Unterjochung durch die Russen befreien können. Den russischen Horden wird durch ihre Führung eingeredet, so Thumann, Deutschland, die Deutschen seien ihre Feinde.

 Thumann kommt gar nicht auf den Gedanken, dass es dass Großmachtgehabe der deutschen Kanzlerin ist, die 70 Jahre nach dem Krieg meint sich in die russische Innenpolitik einmischen zu können, die glaubt das kleine Deutschland könne 70 Jahre nach dem grossen Schlachten wieder auftreten als habe es den Krieg gewonnen.

 Thumann kommt nicht auf die Idee, dass Deutschland zu den Nationen gehört, die einer aggressive Einkreisungspolitik Russlands aktiv betreiben.

Er kommt nicht auf die Idee, dass das russische Volk in seiner Mehrheit, die Sanktionen des Westens gegen Russland als dass sieht was sie sind: Ein feindlicher Akt gegen die dort lebenden Menschen.

 Thumann kommt auch nicht auf die Idee,  dass es vielleicht auch seine eigene ständige Hetze ist, die die russische Bevölkerung zu der Überzeugung gebracht hat, Deutschland verhalte sich Russland gegenüber nicht mehr als Freund sondern als Feind. Man möchte ihm seinen eigenen Satz zurückgeben:
"So schürt man Völkerhass."

Saure-Gurken-Zeit bei der taz

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 Es ist keine leichte Zeit für die Antirussland-Propagandisten in der deutschen Medienwelt. Sommerloch wohin man schaut. Jahrestag des MH17-Absturzes abgefeiert, kurzer Aufreger über die Ablehnung des MH17-Tribunals durch die russische Delegation im Weltsicherheitsrat, sonst nichts.

Da musste selbst die schwere Artillerie, sozusagen die "Dicke Berta" im Propagandakrieg des Deutschlandfunks, Sabine Adler, auf einen in die Jahre gekommenen russischen Punkmusiker der Achtziger, Michail Borsikin mit seiner Band "Televisorr", zurückgreifen. Der versucht nämlich zur Zeits seine Brötchen in der Ukraine zu verdienen, indem er sich dem dort regierenden Olligarchenkartell anbiedert, mit Songs wie "Verzeih Ukraine".

 Das interressiert zwar keine Sau, aber Adler hält tapfer über 6 Minuten durch und lässt Borsikin über seine tiefen Erkenntnisse zum Zustand der russischen Gesellschaft palieren bevor dieser noch schnell eine kleine Werbung für die neueste Scheibe von "Televissor"über den Äther schickt. Und diese ganzen elendig langen 6 Minuten plärt im Hintergrund die Musik der Gruppe. Was tut man nicht alles für ein paar Sendeminuten Propaganda gegen den Pferdefüssigen, den "Gott sei bei uns" im Kreml.

 Aber so kann man wenigstens so ganz nebenbei ein paar unbewiesene Thesen und faustdicke Propagandalügen, wie der Kreml habe den Oppositionellen Boris Nemzow erschiessen lassen als Ausbund der reinen unverfälschten Wahrheit propagieren. Während auf dem Rockfestival in Wacken die Band der Bundewehr ein Konzert gibt, was von der deutschen Presse lächelnd als kleines Bonmot goutiert wird, lässt Adler Borsikin die Präsenz des russischen Militärs auf einem der grössten Rockfestivals "Schestwije" beklagen. Hirnrissig beides, aber immer gilt noch der alte Grundsatz der Propagandaeinheiten: "Wenn zwei das Gleiche tun, dann ist es noch lange nicht gleich."

 Während also Sabine Adler sich in ihrer Verzweiflung, im Deutschlandfunk eher dem Feuilleton zuwendet und einen Beitrag publiziert, den wahrscheinlich ausserhalb des Funkhauses niemand registriert hat, versucht es die taz mit einer Art Interview
„Die meisten Leute sind naiv“,
 geführt von einer gewissen Viktoria Morasch, die schon mal über ein Eichhörnchen in Bottrop berichtet, dass von der Polizei eingefangen wurde, weil es eine Frau angeblich verfolgt haben soll oder uns über die unfassbare Tatsache berichtet, dass es in Litauen eine Wurst gibt, die Sowjetunion heisst und den Litauern vorzüglich schmeckt, während eine Wurst mit dem Namen Europa auf Grund ihres schlechten Geschmacks verschmäht wird.

 Auch ist Morasch sich nicht zu schade Zoten abzuliefern ähnlich dieser: Einer der drei Tiger, die der russische Präsident in Sibirien auswilderte hat den Grenzfluss zu China, den Amur überquert. Weil in China Tiger sehr oft Wilderern zum Opfer fallen, haben russische und chinesische Tierschützer nach Kusja, so heisst der Tiger, gesucht. Morasch rätselt nun über den Grund, warum sich das Tier in China den Gefahren der Wilderei aussetzt:
"Warum Kusja Putins sicheres Reich verlassen hat, ist nicht klar. Vielleicht suchte der Tiger nach Fressen oder einem geeignetem Partner. Vielleicht sind Kusja Grenzen auch einfach egal – eine der vielen Gemeinsamkeiten zwischen dem Tiger und Russlands Präsidenten."
 Dieser Ausbund journalistischen Könnens hat nun für die taz die Ukrainerin Tetiana Matychak interviewt. Tetiana Matychak ist die ukrainische Wiedergängerin des Briten Eliot Higgins mit seinem, via "Atlantic Council", vom US-Geheimdienst finanzierten, Propagandaportal Bellingcat. Das Portal mit dem Frau Matychak die Welt an der Nase herumführt, hat den UR-Ukrainischen Namen "Stopfake.org". Dieser Name ist wohl dem Umstand geschuldet, dass genau wie bei Bellingcat, nach dem Motto "Wer die Musik bezahlt, der bestimmt was gespielt wird", US-Amerikaner das Sagen haben.

 Es gehört zu den Mitteln der Propaganda, Dinge, die negativ sind, offensiv anzugehen um beim Publikum den Eindruck entstehen zu lassen, als sei Alles gar nicht so schlimm. Dabei sind kleine Schummeleien und ein geschicktes Verbiegen der Wahrheit natürlich Bedingung. Ganz im Sinne dieses Umgangs mit Tatsachen, die, sagen wir einmal ein nicht so gutes Licht auf Stopfake. org werfen, prischt denn auch Interviewerin Morasch vor:
"Wie schafft es Stopfake, unabhängig zu bleiben?"
 Wohlgemerkt, sie fragt erst gar nicht ob "Stopfake.org" unabhängig ist, sondern setzt eine Unabhängigkeit voraus. So als sei das selbstverständlich soll es den Lesern suggeriert werden. Sie sollen erst gar nicht auf eine andere Idee kommen. Dankbar nimmt Matychak die Vorlage auf:
"Wir nehmen keine Gelder von Regierungen an. Weder von der Ukraine noch von der EU. Wir finanzieren uns über Spenden und seit 2015 auch über zwei Stiftungen. Außerdem sind wir Profis und versuchen, objektiv zu bleiben."
Wie aus dem Propaganda-Lehrbuch: Zuerst die Feststellung eines knallharten Facts "Wir nehmen keine Gelder von Regierungen an", dann die äusserst vage Behauptung "Wir finanzieren uns über Spenden", natürlich ohne jede Angabe von nachprüfbaren Fakten und dann in einem Nebensatz versteckt die traurige Wahrheit "seit 2015 auch über zwei Stiftungen."Aus dem letzten Satz spricht dann, übrigens sehr unprofessionell, das nackte schlechte Gewissen: "Außerdem sind wir Profis und versuchen, objektiv zu bleiben." Das hat den gleichen Wahrheitswert wie "außerdem haben wir grosse Füsse, damit können wir schon über's Wasser gehen."

 Wer nun sind die beiden, so verschämt in einem Nebensatz versteckten Stiftungen? Die Website von "Stopfake.org" gibt uns Auskunft. In der englischen Version unter "About us" Steht geschrieben:
"This project exists due to readers’ money, which come as donations. In addition, in 2015, Stopfake got financial support from International Renaissaince Foundation, National Endowment for Democracy, and Ministry of Foreign Affairs of the Czech Republic."
 Ups, die beiden Stiftungen entpuppen sich als die von US-Milliardär George Soros finanzierte "International Renaissance Foundation" und die zu hundert Prozent aus dem US-Amerikanischern Staatshaushalt alimentierte, zur Tarnung als Stiftung daherkommende, "National Endowment for Democracy".

National Endowment for Democracy (NED)

 In Washington, DC hat der "National Endowment for Democracy (NED)" mit der Adresse: 1025 F Street NW, Suite 800, seinen Sitz.

 Offiziell ist die NED eine Nicht-Regierungs-Organisation (NGO). Sie finanziert sich aber ausschliesslich aus Mitteln der US-amerikanischen Regierung. Im Jahr 2013 waren das 118, 485 Millionen Dollar. Für 2014 liegen bisher nur Anfragen an den Haushalt des Ministeriums in Höhe von 103,450 Millionen Dollar vor. Dabei finanziert das NED keine eigenen Programme, sondern fördert andere NGO's rund um den Globus.
"Die NED-Zuschüsse erlaubt es Gruppen, die Alternativen bilden zu antidemokratischen Elementen, ihre Wirksamkeit und Glaubwürdigkeit aufzubauen",
behauptet die NED von sich in einer Selbstdarstellung.

 Im Jahr 2012 waren das 1.225 Organisationen in 2013, 2.050 und für 2014 liegen Planungen zur Unterstützung von 2060 ausländischer Gruppen vor.

 Mit dem eigenen Demokratieverständnis der NED ist es allerdings nicht so weit her. Am 7. Oktober 2003 berichtete der republikanische Abgeordnete Ron Paul in einer Rede vor dem Repräsentantenhaus:
"In letzter Zeit lobte der Präsident des IRI (International Republiken Institut, eine Stiftung der Republikanischen Partei und eine der Hauptempfänger der NED-Mittel d. A.), George A. Folsom einen Putsch gegen Venezuelas demokratisch gewählten Präsidenten. Er sagte: ‚In der letzten Nacht erhob sich, getragen von allen Bereichen der Zivilgesellschaft, das venezolanische Volk, um die Demokratie in seinem Land zu verteidigen.‘ Später stellte sich heraus, dass das National Endowmwnt for Democracy den Organisationen, die die Revolte gegen die gesetzlichen Führer, in den Strassen Venezuelas eingeleitet hatten, die Mittel zur Verfügung gestellt hatte. Mehr als ein Dutzend Zivilisten wurden getötet und Hunderte verletz bei diesem Putschversuch. Ist das die Förderung der Demokratie?"
In der gleichen Rede bezeichnet Ron Paul den NED als "ein Relikt des Kalten Krieges", und er fragt:
"Wie würden wir Amerikaner uns Fühlen, wenn Die Chinesen kämen und mit Millionen von Dollars zur Unterstützung Chinafreundlicher Kandidaten? Würde dies als eine demokratische Entwicklung betrachtet werden?"
Barbara Conry schreibt im "Foreign Policy Briefing No. 27" für das liberal orientierte Cato Institut in Washington am 8. November 1993:
"Durch die Stiftung zahlt der amerikanische Steuerzahler für Gruppen mit speziellen Interessen, die ordnungsgemäß gewählte Regierungen befreundeter Länder belästigen, Wahlen stören und die Korruption demokratischer Bewegungen fördern."
 Die am meisten mit Mitteln der NED geförderten "Gruppen mit speziellen Interessen" sind  die Stiftungen der Demokratischen und der Rpublikanischen Partei das "National Democratic Institut for International Affairs (NDI)" und das "International Republican Institut (IRI)", die Stiftung der Handelskammer der USA, das "Center for International Private Enterprise (CIPE)" und die Stiftung des Gewerkschaftsbundes, AFL-CIO, das "American Center for International Labor Solidarity(ACILS)".

 Diese vier Institute erhielten im Jahr 2012, dem letzten Jahr über das die NED Zahlen veröffentlicht hat, allein für ihre eigenen Programme, 6.791.496 Millionen Dollar.

ProgrammeProgramm EntwicklungProgramm ManagementSumme
National Democratic Institut for International Affairs (NDI)688.598298.000132.3941.119.792
International Republican Institut (IRI)1.925.000200.000120.0002.345.000
Center for International Private Enterprise (CIPE)1.433.541306.401122.5621.862.504
American Center for International Labor Solidarity (ACILS)1.087.440250.000126.7601.464.200
Summe5.133.5791.054.401501.7166.791.496

  Zusätzlich gab es projektgebundene Mittel in fast allen Ländern der Erde. So erhielt z.B. das "International Republican Institut"(IRI)" 380.000 Dollar für seine Arbeit in der Ukraine, davon allein 250.000 Dollar um, der US-Regierung genehme, politische Parteien attraktiver und effektiver zu machen damit sie bei den Parlamentswahlen 2012 konkurrenzfähig sind. Das "National Democratic Institut for International Affairs (NDI)" erhielt 345.000 Dollar um Opora, eine Organisation die die Parlamentswahl 2012 überwachen sollte, finanziell auszustatten. Für ihre Arbeit in Mexiko erhielten das American Center for International Labor Solidarity(ACILS)", das "International Republican Institut" und das "National Democratic Institut for International Affairs (NDI)" 1.515.000 Dollar. Die Beispiele liessen sich beliebig erweitern.

 So erhielten oppositionelle Gruppen in und ausserhalb Kubas 2.635.710 Dollar.  Nach Georgien transferierte das NED in 2012, 895.208 Dollar in 23 Einzelposten.

 Das kleine Kosovo, das lediglich über 1,8 Millionen Einwohner verfügt, wurde immerhin mit 742.460 Dollar bedacht. Den USA ist das Kosovo besonders wichtig, befindet sich dort doch eine ihrer größten Militärbasen in Europa, das Camp Bondsteel. Dort sind auf 386 ha. in 250 Holzbaracken bis zu 5.000 US-Soldaten stationiert.

 Allein 200.000 Dollar war es dem NED wert in Bosnien-Herzegowina, dem Kosovo und Serbien eine regionale Internetplattform zu errichten um,wie es wörtlich heisst "die Macht der sozialen Medien zu nutzen".

 In Russland schmierte die NED 2012, 74 unterschiedliche Projekte direkt, mit insgesamt 3.429.616 Dollar. Hinzu kommen noch einmal 1.282.530 Dollar, die das American Center for International Labor Solidarität (527.500 $), das Center for International Private Enterprise (280.030 $) und das National Democratic Institut for International Affairs (470.000 $) für eigene Projekte in Russland zur freien Verfügung hatten. So flossen im Jahr 2012 insgesamt 4.712.146 Dollar in Projekte des Systemchange nach Russland.

  In den Regime-Change in der Ukraine investierte das NED im gleichen Zeitraum  3.155.824 Dollar, für 65 Einzelprojekte.

International Renaissaince Foundation

Die International Renaissaince Foundation ist der Ableger der Open Society Foundations des vielfachen Dollar-Milliardärs, Hedge-Fond-Managers und Börsenspekulanten George Soros. Diese rühmen sich allein in den Ländern Osteuropas und der ehemaligen Sowjetunion für die "demokratische Entwicklung", 1,6 Milliarden Dollar ausgegeben zu haben. Im Jahr 2014 verteilte die International Renaissaince Foundation in der Ukraine 9,96 Millionen Dollar. Das war die größte Summe die die Open Society Foundations in einem einzelnen Land ausgaben.

 Die Open Society Foundations schreiben auf ihrer Website über ihren Gründer und Finanzier:
 "George Soros ist Gründer und Vorsitzender der Open Society, einem Netz von Stiftungen, Partnern und Projekten in mehr als 100 Ländern. Sein Engagement für die Idee der offenen Gesellschaft, in der Rechte respektiert werden, die Regierung Rechenschaft abgeben muss, und niemand das Monopol auf die Wahrheit hat, macht die Open Society Foundations anders als alle anderen privaten philanthropischen Anstrengungen in der Geschichte hat."
 Wobei aus der Behauptung, dass niemand das Monopol auf die Wahrheit habe, der blanke Hohn spricht. Man möchte sagen niemand ausser Gottvater George Soros. Denn dieser nimmt sich heraus, sich ohne jede Legitimation in die inneren Angelegenheiten unabhängiger Staaten einzumischen. Er fühlt sich berufen Regierungen nach eigenem Gusto abzusetzen oder einzusetzen.

 Dabei nimmt er selbst blutige Auseinandersetzungen in Kauf. Eine Reihe, teilweise erfolgreicher Umstürze gehen auf das Konto George Soros' und seiner Open Society Fondations. In Ländern wie Serbien, Georgien, Weissrussland, Kirgisien, dem Libanon, Tunesien, Libyen, Ägypten, Venezuela und nicht zuletzt in der Ukraine werden oppositionelle Gruppen, meist unabhängiger Jugendlicher, mit Geld, Ausrüstung und Schulungen dazu befähigt, durch anhaltende Protestaktionen die Staatsmacht herauszufordern.

 Was Soros und seine Kumpane als friedliche Revolutionen bezeichnen endet allerdings meist in Chaos und Gewalt, wie an zahlreichen Beispielen zu belegen ist: Ägypten, Libyen, der Ukraine usw.
Soros, der sich gern als Philanthrop bezeichnen lässt, ist dass ziemlich Wurscht. Zusammen mit den Forderungen seiner Jünger nach Freiheit und Menschenrechten findet sich in den Forderungskatalogen auch immer die Forderung nach einer Liberalisierung der Wirtschaft, nach Öffnung der Märkte Abschaffung aller Subventionen und nach Erleichterungen für auslänische Investitoren. Dabei wird der Begriff Freiheit auch als Freiheit des Einzelnen zum Verhungern verstanden.

 Vertreter von Regierungen, die nicht spuren, werden vor den internationalen Strafgerichtshof gestellt. Der wurde auf Initiative und mehrjährige Lobbytätigkeit der Open Society Fondations im Jahr 1998 gegründet und nahm seine Tätigkeit im Jahr 2002 auf. Bisher wurden aber nur Verfahren gegen afrikanische Staaten eingeleitet: Die Demokratische Republik Kongo, die Elfenbeinküste, Kenia, Libyen, Mali, der Sudan, Uganda und die Zentralafrikanische Republik, gleich mit zwei Verfahren, einmal 2005 und einmal 2014. George Soros' Heimatland, die USA, die das Statut des IStGH zunächst unterzeichnet hatten, erklärten im Jahr 2000, dass sie den Vertrag nicht ratifizieren würden. Sie nehmen sich sogar heraus, US-Bürger, die sich vor dem Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag verantworten müssen, gewaltsam zu befreien.

Was mag zwei Organisationen, denen an Demokratie und Menschenrechten soviel gelegen ist, wie dem Teufel an der Errettung sündiger Seelen aus der Hölle dazu verleiten, hunderttausende von Dollar in ein Internetportal zu investieren? Die Gründe liegen auf der Hand: Sie wollen die öffentliche Meinung in ihrem Sinne beeinflussen. Und das scheint auch die Absicht der "taz" zu sein: Meinug beeinflussen, nicht seriös zu berichten. Nur so ist die nächste Frage, oder sollte man besser sagen, das nächste Stichwort, zu verstehen:
"Sind ukrainische Journalisten objektiver als russische?"
Was für ein ausgemachter Blödsinn, eine Pauschlisierung, die alle russischen Journalisten, und mögen sie noch so sehr der Wahrheit verpflichtet sein, unter den Generalverdacht stellt, nicht objektiv zu berichten. Aber die Frage ist eine wundervolle Vorlage für Tetiana Matychak:
"Ja, weil die meisten unserer Medien nicht vom Staat kontrolliert werden wie in Russland. Ukrainische Journalisten haben weniger Angst, für die Wahrheit bestraft zu werden. Man findet immer ein Medium, für das man seriös berichten kann."
 Die Dame unterschlägt dabei, dass in der Ukraine gerade ein Wahrheitsministerium eingeführt worden ist, dass Fernsehkanäle gesperrt werden unter dem Vorwand sie verbreiteten russische Propaganda und dass aus diesem Grund auch bereits zahlreiche Zeitungen verboten wurden. Diese Zensur geht mittlerweile so weit, dass man sich der internationalen Lächerlichkeit preisgibt. So sind in der Ukraine seit neuestem alle Filme verboten, in denen Gerard Depardieu mitspielt. Aber Matychak kann in diesen Verboten keinen Verstoss gegen die Freiheit der Information erkennen. Sie argumentiert nach dem Motto: Der Zweck heiligt die Mittel:
"Weil sie als Propaganda angesehen werden. Ich finde das richtig. Es ist Krieg. Wenn kein Krieg wäre, würde die Ukraine die Fernsehsender niemals verbieten. Die Regierung musste das tun."
  Diese Aussage ist sehr lustig, weil in der Ukraine das gesamte Pressewesen gegründet ist auf eine Propagandaorganisation, die noch dazu vom Ausland finanziert wird: Das "Ukraine Crisis Media Center"

 Wir erinnern uns an den Mann mit dem blau-weiss quergestreiften Shirt unter der Camouflage-Jacke, der uns fast täglich von unseren Medien vorgeführt wurde und uns, ebenfalls täglich, die Hucke vollgelogen hat, über die militärische Lage im Osten der Ukraine. Dieser Meister der dreisten Lüge präsentierte sich stets vor dem Logo des "Ukraine Crisis Media Center".

Angetreten zur täglichen Lügenpropaganda im Ukraine Crisis Media Center 
Screenshot ARD

Amtliche Verlautbarungen über eine Institution, gegründet von mehreren Werbeagenturen, bezahlt von ausländischen Interessengruppen.

Die Geldgeber des Ukraine Crisis Media Center
Screenshot Website Ukraine Crisis Media Center

Was für ein Wunder! Wir begegnen zwei alten Bekannten, dem National Endowment For Democracy und der International Renaissance Foundation, des George Soros, die sich bei "Stopfake" der russischen Propaganda entgegenwerfen. Hier beteiligen sie sich selbst daran, die Weltöffentlichkeit hinters Licht zu führen.

Es wäre die Pflicht der "taz", die Aufgabe der Journalistin, falls es sich bei Viktoria Morasch wirklich um eine handeln sollte, was zu bezweifeln, nicht so ganz weit von der Hand zu weisen ist, die Leserinnen und Leser über diese Zusammenhänge aufzuklären. Stattdessen geben sie der ukrainischen Propaganda-Bekämpferin Gelegenheit selbst ganz tief in die Kiste der Propagandalügen zu greifen. Morasch gibt wieder das Stichwort:
"Sind die Medien schuld an der Eskalation?"
 Nun ist es ein Leichtes für Tetiana Matychak alle die alten Erzählungen aus Kiew noch einmal in einer deutschen Zeitung auszubreiten:
"Ja, ganz klar. Sie haben die Situation in der Ostukraine angeheizt. Dafür gibt es viele Beispiele: Russische Medien haben verbreitet, dass die neue Regierung in Kiew nicht rechtmäßig gewählt worden sei und eigentlich keine Legitimation habe. Sie haben behauptet, dass Rechtsradikale an der Macht seien. Viele hatten Angst, dass sie verfolgt würden, weil sie Russisch sprechen. Das sind Lügen. Die Menschen haben Angst bekommen und deshalb die Separatisten unterstützt. Die Leute in der Ostukraine wollen eigentlich nur ein besseres Leben. Die russische Propaganda nutzt diesen Wunsch aus."
Es ist schon bedauerlich, wie sich die "taz", die ja ehemals ein respektables oppositionelles Blatt war, entwickelt hat. Innerhalb weniger Jahre, seit der Beteiligung der Grünen an der Regierung Schröder, ist aus der "taz" ein rechtes Kampfblatt geworden, das zu lesen sich nicht mehr lohnt. Dann doch lieber gleich die "Welt" kaufen, die hat viel mehr Seiten und somit auch mehr Papier um damit ein schönes Feuerchen zu entzünden.

Die heimlichen Geständnisse der Sabine Adler

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 Sabine Adler vom Deutschlandfunk schreibt gern mit Schaum vorm Mund. Diese Tatsache versperrt ihr zu oft den klaren Blick auf die Realität, die Wahrheit und bisweilen auch auf ihren eigenen Text. So hat sie sich wieder einmal in ihrem Kommentar: "Neue Chancen für Friedenstruppen" in ihren eigenen Propaganda-Fallstricken verhaspelt.

Schreibt sie zum einen:
"Solange das Gebiet (gemeint sind die Volksrepubliken Donezk und Lgansk)
besetzt ist, können ukrainische Einheiten auch die Grenze zu Russland nicht überwachen, wie das Minsk vorsieht."
So gibt sie einige Zeilen später "die Gebiete"für die Ukraine verloren:
"Ein wahrer Bürgerkrieg würde drohen, nicht mehr gegen die von Russland unterstützten Kräfte, sondern inner-ukrainische Kämpfe."
 In dem Satz fördert Adler, für den aufmerksamen Leser zwei für sie ungewöhnliche, Erkenntnisse ans Tageslicht,

  1. spricht sie nicht mehr von einem Krieg Russlands gegen die Ukraine sondern nur noch von den "von Russland unterstützten Kräfte" und
  2. unterscheidet sie zwischen dem herrschenden Bürgerkrieg, zwischen den Gebieten Donezk und Lugansk und der Restukraine, und einem zukünftigen "inner-rukrainischen" Bürgerkrieg.
 Mit der Formulierung "inner-ukrainische" zeichnet sie das Bild einer neuen Ukraine, einer Ukraine ohne die Gebiete der Volksrepubliken Donezk und Lugansk. Auch spricht Adler von besetztem Gebiet. Von wem besetzt? An anderer Stelle erläuter sie den Begriff näher:
"In dem prorussisch besetzten Territorium soll kein Frieden einziehen..."
 Augenscheinlich rechnet sie die Kämpfer der Volksrepubliken, die ja zum überwiegenden Teil Ukrainer sind, nicht mehr dem Staatsvolk der Ukraine zugehörig an. Da sie von besetztem Territorium spricht, sind die dort agierenden Truppen Besatzer und somit einer anderen Nation angehörig.

 Wenn aber diese Gebiete schon nicht mehr dem Staatsgebiet, und die in ihm lebenden Menschen, nicht mehr dem Staatsvolk der Ukraine zugerechnet werden, dann erscheint dieser Krieg, der ja unablässig zum Ringen um die Einheit der Ukraine verklärt wird, um so sinnloser.

 Da die Ukraine aber weiterhin mit tatkräftiger Unterstützung der USA und der EU, Krieg gegen die Volksrepubliken führt, kann das nur einen Grund haben, nämlich den, Russland zu schaden. Werden doch die Wirtschaftssanktionen des Westens gegen Russland immer mit dem Krieg im Osten der Ukraine und der Unterstützung Putins für die Unabhängigkeitskämpfer begründet.

Auch dem Propagandakrieg gegen Russland, den doch nicht zuletzt Sabine Adler so trefflich zu führen versteht, wäre ein Großteil seiner Möglichkeiten entzogen.

 Aber Adler räumt, da sie schon einmal damit agefangen hat, gleich noch einige Positionen, die bisher unverrückbar schienen. Bei ihrem Rundumschlag gegen Russland gesteht sie ein, dass das Minsker Abkommen nicht umsetzbar ist. Das verwundert um so mehr als bisher für jede Massnahme zum Schaden der Menschen in Russland damit begründet wurde, dass das Abkommen von Minsk nicht erfüllt werde. Eine Lockerung der oben bereits erwähnten Sanktionen gegen Russland wurde immer wieder erst für den Zeitpunkt in Aussicht gesellt, wenn die Bedingungen des Minsker Abkommens umgesetzt worden wären.

 Nun sagt uns Adler, nicht ohne den obligatorischen Seitenhieb auf Wladimir Putin zu vergessen,
"Ausgerechnet Putin mahnt ständig die Umsetzung des Friedensabkommens von Minsk am lautesten an, wohl wissend ..."
dass die Vereinbarungen von Minsk,
"...selbst beim besten Willen nicht realisierbar sind."
 Zur Begründung ihrer These nennt uns Sabine Adler zwei Gründe. Während das erste Argument,
"Solange das Gebiet besetzt ist, können ukrainische Einheiten auch die Grenze zu Russland nicht überwachen, wie das Minsk vorsieht",
ja noch einleuchtet, ruft das zweite doch etwas Verwunderung hervor:
"In der Ostukraine sollen im Oktober Wahlen stattfinden, doch unter Kriegsbedingungen können weder Wahlkampf noch Wahlbeobachtung erfolgen, wird die Veranstaltung eine Farce."
Abgesehen von dem verunglückten Satz, der bei etwas weniger Schaum vorm Mund, sicher verständlicher und vollständlich ausgefallen wäre, verwundert doch die Argumentation. Zwei Wahlen hat die Ukraine unter Kriegsbedingungen durchgeführt: Zum einen die Präsidentschaftswahl am 25. Mai 2014 und die Parlamentswahl am 26. Oktober 2014.

 Kritische Beobachter, die damals die Wahlen für unzulässig und ungültig erklärten, aus genau den von Adler jetzt angeführten Gründen, wurden als Putin- oder Russlandversteher diskriminiert. Wenn Adler nun Wahlen unter den oben genannten Bedingungen zu einer Farce erklärt, dann waren die Wahlen im Mai und im Oktober ebenso eine Farce. Dann sind aber die aus den Wahlen hervorgegangene Regierung Yazenjuk und Präsident Poroschenko illegal. Eine Tatsache, die von Sabine Adler und ihresgleichen allerdings empört zurückgewiesen wird.

 Aber nicht nur die Frage nach der Legitimität der Kiewer Junta wirft Adler, allerdings unbeabsichtigt, auf. Sie stellt auch die immer wieder von Kritikern gestellte Frage nach den Machtverhältnissen in der Ukraine. Reicht die Machtbefugmis von Regierung und Präsident über deren Amtssitz in Kiew überhaipt hinaus, oder haben längst die, vorwiegend am äussersten rechten Rand des politischen Spektrums angesiedelten, Milizen und Armeeverbände das Sagen?

 Sabine Adler scheint da sehr skeptisch. Fürchtet sie doch für den Fall, dass der Vorschlag des ehemaligen ukrainischen Präsidenten Leonid Krawtschuk, die Volksrepubliken Donezk und Lugansk sich selbst zu überlassen, einen, sie nennt es Bürgerkrieg, besser wäre wohl der Ausdruck Putsch, gegen die Klicke der Poroschenkos und Yazenjuks.

 Poroschenko scheint ebenfalls der Überzeugung zu sein, dass sein Überleben, zumindest als Präsident der Ukraine, bedroht auf der einen Seite von den rechten Milizen und andererseits von seinem Ministerpräsidenten Yazenjuk, mittlerweile äusserst fraglich und nur eine Frage der Zeit zu sein scheint. Also bringt er, von Adler vehement unterstützt, den alten Vorschlag von der UN-Friedenstruppe,
"idealerweise mit europäischen Blauhelmsoldaten"
erneut ins Gespräch. Einmal abgesehen davon, dass es natürlich nicht sein kann, dass eine Konfliktpartei sich die personelle Ausstattung aussuchen kann, wenn die UN sich auch nur noch ein Fünkchen Glaubwürdigkeit erhalten will, sind die Europäer in diesem Konflikt Partei.

 Besonders interessant erscheint mir aber bei diesem Vorschlag die Vorstellung, dass europäische Friedenstruppen, wenn sie denn ihre Aufgabe ernst nähmen, die von den USA ausgebildeten, ausgerüsteten und von amerikanischen Offizieren angeführten rechten Kampfverbände entwaffnen müssten. Das würde dem grossen Uncle Sam sicherlich wenig gefallen.

Wie die deutschen Medien über einen Prozess berichten, den kein Redakteur wirklich beobachtet hat.

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 Ich weiss nicht, ob das Urteil gegen Oleg Senzow und Alexander Koltschenko, das ein Gericht in Rostow am Don gesprochen hat, gerechtfertigt ist. Ich weiss auch nicht ob der vorangegangene Prozess fair war, ob er dem Recht verpflichtet war, denn ich habe diesen Prozess nicht verfolgt. Ich habe nicht im Gerichtssaal gesessen, als Beobachter.

 Das haben die Journalisten, die vor drei Tagen seitenweise darüber geschrieben haben, die im Fernsehen und im Radio berichtet haben, allerdings auch nicht. Sie aber fühlen sich trotzdem berufen zu urteilen, über Prozess und Strafe. Sie sprechen von einem Schauprozess und von Einschüchterung der Opposition. Allen Berichten ist aber eines gemein: Sie sind äusserst faktenschwach.

Beim Tagesspiegel hat es nicht einmal dazu gereicht den Ort des Gerichtsverfahrens korrekt zu benennen. Jan Schulz-Ojala schreibt in seinem Artikel "Die Herrschaft des verdammten Zwergs wird enden":
"Oleg Senzow ist in Moskau wegen "Terrorismus" zu 20 Jahren Haft verurteilt worden. Der ukrainische Filmemacher zeigt sich unerschrocken und hat eine klare Botschaft für Putin."
 Wenn ein Autor nicht einmal den Ort des Geschehens über das er angeblich berichtet, korrekt zu benennen weiß, dann ist sein Elaborat wohl mit äusserster Skepsis zu betrachten. Schulz-Ojala berichtet über einen Prozess in Moskau, der in dem weit über tausend Kilometer entfernten Rostow am Don stattgefunden hat. Schulz-Ojala kam es wohl weniger auf genaue Berichterstattung an als vielmehr auf grosse propagandistische Wirkung. Und da ist es schliesslich egal ob Moskau oder Rostow am Don - schliesslich und endlich gehören beide Städte zu Putins dunklem Reich des Bösen.

 Der Deutschlandfunk kommt sogar praktisch gänzlich ohne Fakten aus. In dem Beitrag "Internationale Kritik an Urteil gegen Senzow" reicht es dem Sender die Beurteilung des Gerichtsverfahrens von USA und Europäischer Union zu zitieren um sich eine eigene Meinung zu bilden und diese als Ultima Ratio in die Welt zu posaunen:
"Die USA und die Europäische Union haben die Verurteilung des ukrainischen Regisseurs Oleg Senzow in Russland scharf kritisiert.Die Terror-Anschuldigungen gegen Senzow entbehrten jeder Grundlage, erklärte das Außenministerium in Washington. Die EU-Außenbeauftragte Mogherini wertete das Urteil als Verstoß gegen internationales Recht. Sie forderte die sofortige Freilassung Senzows."
 Als Berichterstattung vom Prozess selbst, reichen ein paar dürre Sätze ohne auch nur annähernd auf die Vorwürfe gegen die Angeklagten einzugehen. Stattdessen wird wieder einmal fälschlich der Propagandabegriff von der "annektierten Halbinsel Krim"gebraucht:
"Ein Gericht in der südrussischen Stadt Rostow am Don hatte den Filmemacher zu 20 Jahren Haft verurteilt. Ein mitangeklagter ukrainischer Aktivist erhielt eine zehnjährige Haftstrafe. Sie wurden für schuldig erklärt, terroristische Anschläge auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim geplant zu haben. Senzow will nach Angaben seines Verteidigers Berufung gegen das Urteil einlegen."
 Auf der Seite der "Tagesschau" nur ein Nebensatz über die Straftaten, die den beiden Angeklagten zur Last gelegt werden. Ihnen werde vorgeworfen:
"...im Mai 2014 das Büro einer prorussischen Partei auf der von Russland annektierten Krim in Brand gesetzt und geplant zu haben, eine Lenin-Statue in Simferopol in die Luft zu sprengen."
Diese Darstellung entspricht nur sehr eingeschränkt den Tatsachen. Verurteilt wurden Senzow und Koltschenko aber wegen zweier Brandanschläge auf die Büros der „Russische Krim-Gemeinde“ und der Partei "Geeintes Russland" in Simferopol am 14. bzw. 18. April 2014. Weiterhin wird ihnen zur Last gelegt, Anschläge mit selbstgebastelten Sprengsätzen vor dem Mahnmal mit der Ewigen Flamme geplant und am 9. Mai 2014 versucht zu haben, das Lenin-Denkmal in der Stadt Simferopol in die Luft zu sprengen.

 Was die Tagesschau auch verschweigt: Bei Hausdurchsuchungen bei Senzow und Koltschenko sollen Sprengstoff, Schusswaffen, Munition, Kanister mit Zündmischungen, Atemgeräte, Gasmasken, und Farbsprays gefunden worden sein.

Wenn in deutschen Medien auf die Anklagevorwüefe eingegangen wird, dann ausschlieslich auf die nicht zu leugnenden Brandanschläge in Simferopol, die auch noch heruntergespielt und verharmlost werden, wie etwa im Deutschlandfunk:
"Verletzt wurde niemand, es entstand ein Sachschaden von 4.000 Euro",
oder in der "Süddeutschen":
"Es entstand Sachschaden, die Feuer wurden schnell gelöscht."
 Wie gesagt, ob dieses Anschuldigungen den Tatsachen entsprechen weiss ich nicht, aber es ist schon sehr traurig, dass man sich diese Anklagevorwürfe auf den Seiten der deutschsprachigen Sputniknews zusammenklauben muss. Unweigerlich kommen Fragen auf: Warum wird in der deutschen Presse nicht darüber berichtet? Hat man etwas zu verbergen? Gehören doch in den Bericht über einen Gerichtsprozess zumindest die Anklagevorwürfe, auch wenn man sie bezweifelt.

 Die meisten der deutschen Presseorgane bezeichnen, wie die "FAZ", die Geständnisse der zwei, im letzten Jahr ebenfalls verhafteten, Gennadij Afanasjew und Alexej Tschirnij als Begründung für das Urteil gegen Senzow und Koltschenko:
"Sogenannte Geständnisse von zwei Männern, die gleichzeitig mit Senzow und Koltschenko festgenommen und dann in einem eigenen Prozess zu vergleichsweise geringeren Haftstrafen von je sieben Jahren verurteilt worden waren, bildeten nun die Grundlage für die Entscheidung der Rostower Gerichts. Der erste dieser Männer, Gennadij Afanasjew, distanzierte sich in der Endphase des Prozesses gegen seine Leidensgenossen von seinem Geständnis, der zweite, Alexej Tschirnij, weigerte sich, in Rostow auszusagen."
Während also die "FAZ" und andere Publikationen wie die "Süddeutsche Zeitung", die behauptet das Verfahren gegen Senzow und Koltschenko stütze sich:
"...allein auf die Aussagen von zwei weiteren festgenommenen Personen, die mit den Ermittlern kooperierten und dadurch mit geringeren Strafen davonkamen",
sieben Jahre Haft als "vergleichsweise geringe Haftstrafen" bezeichnet werden, ist die Tagesschau da ganz anderer Ansicht Sie spricht auf ihrer Internetseite von "langjährigen Haftstrafen":
"Nach Angaben von Anwälten der Angeklagten wurden Zeugen gefoltert, um sie zu Aussagen gegen Senzow und Koltschenko zu zwingen. Die Zeugen sollten Belege dafür liefern, dass die beiden Männer der rechtsextremen ukrainischen Gruppierung Rechter Sektor angehören. Zwei Zeugen, die sich weigerten auszusagen, wurden im Zusammenhang mit dem Fall zu langjährigen Haftstrafen verurteilt."
 Ob eine Haftstrafe "Gering" oder "Langjährig" ist, scheint wohl eher dem Umstand geschuldet, was man mit seiner Aussage erreichen will. Während "FAZ" und "Süddeutsche" suggerieren wollen, die russische Staatsanwaltschaft habe Gennadij Afanasjew und Alexej Tschirnij durch milde Urteile in ihren eigenen Verfahren zu zweifelhaften Aussagen gegen die vermutlichen Haupttäter verleiten wollen, setzt die Tagesschau mehr auf rohe Gewalt der russischen Behörden.

 Während in "FAZ" und "Süddeutscher" behaupten Afanasjew und Tschirnij hätten durch ihre Aussagen Senzow und Koltschenko, zumindest zunächst, schwer belastet, haben sich diese, laut Tagesschau, selbst unter Folter, geweigert Senzow und Koltschenko zu belasten.

 So werden aus "vergleichsweise geringeren Haftstrafen"bei den einen,  "langjährige(n) Haftstrafen"bei den Anderen. Just so, wie es beliebt.

Die ARD promoted das Buch eines Berufsrevolutionärs in Diensten der US-Geheimdienste

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 Die Sendung heisst "Titel,Themen,Temperamente", ist die Kultursendung der ARD, wurde am 16. August ausgestrahlt und ist ein Dokument dafür, wie sehr die Öffentlich-Rechtlichen Fernseh- und Rundfunkanstalten von Propaganda durchdrungen sind. Die Sendung, die wie üblich am späten Sonntag Abend gesendet wird, wendet sich an ein Publikum, das der gehobenen Mittelschicht, dem Bildungsbürgertum angehört. Also ein Publikum, das von sich selbst behaupten würde über die Massen gut informiert zu sein und das es weit von sich weisen würde, wenn man ihm vorwerfen würde sich manipulieren zu lassen.

 Im Studio an diesem 16. August moderiert Evelyn Fischer. Noch während der Vorspann zur Sendung läuft, hört man Evelyn Fischer aus dem Off:
"Flüchtlingsströme sind ein Schrei nach unserer Hlfe, aber auch nach Veränderung in den Staaten, in denen das Unrecht regiert. Doch was tun. Ein Politaktivist aus Serbien glaubt zu wissen, wie man gewaltfrei Diktatoren stürzt."
 Auf dem Höhepunkt der Welle von Flüchtlingen, die vor Krieg, Not und Elend ihre Heimatländer verlassen und sich auf den beschwerlichen, gefährlichen, oft mehrere Tausend Kilometer langen und mehrere Monate bis Jahre währenden Weg zu uns in eine besserer Welt gemacht haben, steuert "ttt" einen bizarr daherkommenden Beitrag zu der öffentlichen Debatte bei.

 Evelyn Fischer begrüsst die Zuschauer und moderiert den ersten und somit auch bestimmenden Beitrag der Sendung an:
"Herzlich willkommen, liebe Zuschauer, zu "Titel, Thesen, Temperamente"Millionen von Flüchtlingen. Vielen wird geholfen, auch hier bei uns. Aber weltweit gibt es auch Aktivisten, die nach Lösungen suchen, um innerhalb ihrer Länder Unrechtssysteme zu stürzen."
 Ein sehr spezieller Vorschlag das Flüchtlingsproblem hier bei uns zu lösen. Selbst Fischer  sieht das so:
"Ein schwieriges Unterfangen, wenn vor Ort schon der leiseste Protest, wie eine Strassendemonstration, lebensgefährlich ist."
Aber "ttt" ist schliesslich ein Format, adressiert an die Intelligenz seiner Zuschauer. So kann auch Fischer den Menschen in der "Dritten Welt" einen Ausweg aus ihrem Dilemma zeigen:
"Deshalb macht es Sinn, sich Protestformen auszudenken, die weniger Gefahr bedeuten. Das sagt der Serbe Srdja Popovic, der vor fünfzehn Jahren half Slobodan Milocevic zu entmachten."
 Und damit auch weniger einfallsreiche Afrikaner, Asiaten, Sintii und Roma eine Chance bekommen, sich ihr kleines Paradies in ihren Heimatländern zu schaffen, promotet "ttt" eine "Anleitung zum Ungehorsam" die seit neuestem im deutschen Buchhandel käuflich zu erwerben ist:
 "Sein Buch "Protest" ist eine Anleitung zum Ungehorsam."
 Woher der Wind aber wirklich weht, dass verraät Fischer wohl eher ungewollt, wenn sie in ihrer, etwas schlicht daherkommenden Moderation, nicht vergisst zu erwähnen, wem die Völker dereinst einmal, nach ihrer Befreiung vom Joch der Despoten ihre Freiheit letztendlich zu verdanken haben:
 "Der Politaktivist, der von demokratischen Regierungen finanziell unterstützt, rund um den Globus Vorträge hält, weiss wie man die Mächtigen das Fürchten lehrt."
"ttt" Promotion für ein Buch mit weitestgehend sinnfreiem Inhalt, dessen Erscheinen auf dem deutschen Markt wohl eher der Rechtfertigung des politischem Mainstream geschuldet ist,  für dessen Intervetionspolitik rund um den Erdball.
Screenshot ARD "ttt"

Der nun folgende Bericht von Stefanie Appel beginnt mit dramatischen Bildern eines Flüchtlingsschiffes auf dem Mittelmeer.

Ein reisserisch aufgemachtes Bild: Die Perspektive durch ein Objektiv extrem kurzer Brennweite noch einmal dramatisch  verzerrt, als ob die Flucht der Menschen über das Mittelmeer nicht schon dramatisch genug ist.
Screenshot ARD "ttt"

 Dazu erklärt die Autorin aus dem Off:
"Sie sitzen wahrlich alle im gleichen Boot, flüchtlinge aus Afrika. Diejenigen, die ihnen dieses Schicksal ersparen könnten, tun es sicher nicht: Afrikas korrupte Politiker, Eliten, Diktatoren."
 Eine, gelinde gesagt, dreiste Verdrehung der Tatsachen. Die meisten Flüchtlinge des gewaltigen Menschenstroms nach Europa kommen aus Syrien. Dort herrscht der Diktator Assad seit etlichen Jahren mit harter Hand über sein Land. Die Menschen allerdings lebten bis 2011 in Frieden, hatten ihr, wenn auch bescheidenes Einkommen, Minderheiten wurden durch das säkulare Regime geschützt und Frauen waren, für nahöstliche Verhältnisse, relativ gleichberechtigt.

 Im Jahr 2011 sah man sich im Westen, angeregt durch die, wie wir jetzt wissen, von Srdja Popovic und anderen Berufsrevolutionären angezettelten und minutiös geplanten Aufstände in der arabischen Welt, fälschlich als "Arabischer Frühling" bezeichnet, stark genug auch in Syrien gegen die Regierung loszuschlagen.

 Syrien, ein enger Verbündeter des Iran, der damals noch zu der "Achse des Bösen" gezählt wurde, war auch der einzig verbliebene Verbündete Russlands im Nahen Osten. In Syrien existiert bis heute die einzige russische Militärbasis im Mittelmeerraum. Für den Westen, geführt von den USA, eine doppelte Provokation. Während man dem Unrechtsregime der Scheichs in Saudi-Arabien weiterhin engstens verbunden war, während man ungerührt zusah wie dort für geringste Vergehen den Tätern die Hände abgehackt wurden, Frauen diskriminiert, Ehefrauen bei, auch nur vermuteter, Untreue ihrem Ehemann gegenüber öffentlich gesteingt wurden, Schwule und Lesben um ihr Leben fürchten müssen, Arbeitskräfte aus anderen Ländern, vorwiegend aus Indien und Pakistan aufs brutalste ausgebeutet wurden und die Scharia die Grundlage jeglicher Rechtsprechung ist, erklärte man den wesentlich aufgeklärter, wenn auch diktatorisch regierenden Assad zur Persona non grata und gab ihn zum Abschuss frei.

 Popovic war gefragt und begann seine zersetzende Tätigkeit. Bei Ihm, in dem von "ttt" promoteten Buch verklärt er die Wirklichkeit und funktioniert sich zum Friedensengel um:
"Als ich einen Anruf von syrischen Aktivisten erhielt, die ihre blutige Revolution in eine dringend nötige gewaltlose Richtung lenken wollten..."
 Der seither nun fast fünf Jahre andauernde Bürgerkrieg in Syrien wurde von Anfang an von beiden Seiten mit aller Härte geführt. Aber erst durch die Unterstützung sunnitisch-islamistischer Kräfte durch den Westen im Verbund mit dem saudiarabischen, wahabistischem Unrechtsregime konnten Gruppen wie die salafistische "Al Nusra Front" oder der "Islamische Staat" ihren Terror entfalten.

 Erst dieser Terror und die zugegeben überharten Reaktionen des Assad-Regimes lösten den Flüchtlingsstrom aus Syrien aus. Inzwischen hat sich der IS bis in den Irak ausgedehnt und sorgt auch dort für gigantische Flüchtlingsströme. Appel verdreht hier, ganz bewusst, Ursache und Wirkung, wenn sie die Flüchtlingsströme "Afrikas Diktatoren"anlastet und nicht den, vom Westen unter Missachtung des Völkerrechts angezettelten, Bürgerkriegen, initiiert durch Srdja Popovic.

 Popovic ist ein Reisender in Sachen Mord und Totschlag. Nicht nur der Aufstand gegen Assad endete in einem Blutbad. Auch die von ihm mit angezettelten Revolutionen in Libyen, Ägypten, dem Libanon und zuletzt der Ukraine haben tausende von Toten, Verstümmelten und Flüchtlingen produziert sondern auch neuem Terror gegen Andersdenkende, Frauen, Kinder, Männer, Jugendliche und Greise und den Ärmsten der Armen.

 "ttt" interessieren diese Fakten nicht. Die Autorin Stefanie Appel gibt Popovic Gelegenheit sein geschöntes Weltbild selbst zu propagieren:
"Mein Name ist Srdja Popovic. Ich war revolutionär, war Abgeordneter und bin Dozent. aber vor allem bin ich großer Fan eines Phänomens: Der Macht des Volkes!"
Der Heilsbringer in Großaufnahme. Ein Trick wie aus dem Propagandalehrbuch. Großaufnahmen bringen dem Publikum die Helden der Geschichten näher.
Screenshot ARD "ttt"

In seinem Buch verhöhnt er die Opfer, der von Ihm angezettelten "Revolutionen gleich im ersten Abschnitt des Vorwortes. Das liest sich dann  so:
"Dies ist ein Buch über Revolutionen. Nicht über Revolutionen der gewalttätigen Sorte: Die enden nur im Blut unschuldiger Menschen."
  Die Opfer der von Popovic und seinen Kumpanen angezettelten Revolutionen bemessen sich mittlerweile in die Hunderttausende. Genauso verlogen gehts es weiter:
"Auch nicht über Revolutionen einer kleinen Gruppe von Fanatikern: Wenn Sie wissen wollen, wie die funktionieren, legen Sie sich mit einer guten Lenin- Biographie ins Bett."
 Ein paar Zeilen weiter, gleich zu Anfang des ersten Kapitels des Buches mit dem Titel "So funktioniert das nicht" widerspricht sich Popovic selbst:
"Aber den fünfzehn Agyptern, die im Juni 2009 nach Belgrad kamen, war das alles egal. Sie hielten sich nicht zu einem erholsamen Sommerurlaub in Belgrad auf. Sie waren gekommen, um eine Revolution zu planen."
 Ägypten zählt über 87 Millionen Einwohner. Popovic beginnt seine Revolution mit fünfzehn wild entschlossenen Aktivisten. Wenn 15 von 87 Millionen nicht "eine(r) kleine(n) Gruppe von Fanatikern" ist, wo fängt dann bei Popovic eine kleine Gruppe an?

 Aber damit nicht genug. Popovic wirft weiter Nebelkerzen und verschleiert die wahren Absichten und Geldgeber seiner Organisation, die einst Otpor hieß und sich nun Canvas (Centre for Applied Nonviolent Action and Strategies) nennt.
"In diesem Buch geht es vielmehr um die Art von Demokratiebewegungen, die heute so viele Orte der Welt erfassen, vom Tahrir- Platz in Kairo bis zur Occupy- Bewegung in New York, Frankfurt oder Madrid. Es geht um Revolutionen von ganz normalen Menschen, die daran glauben, Diktatoren stürzen und Unrecht beseitigen zu können, wenn sie sich zusammentun und ihre Phantasie gebrauchen." 
 Popovic erweckt den Eindruck, als sei auch die Occupy-Bewegung auf seinem Mist gewachsen. Seine Geldgeber würden ihn fallen lassen wie ein heisse Kartoffel, würde er Gruppen unterstützen, die sich gegen die internationale Finanzmafia zur Wehr setzen. Wo Popovics Revolutions GmbH zu verorten ist, soll ein kleines Beispiel zeigen: Gründer von Canvas sind Popovic und ein gewisser Slobodan Dinovic. Dinovic ist Vorstandsvorsitzender der Orion Telekom mit Sitz in Belgrad. Orion Telekom gehört der Greenhouse Telecommunications Holdings B.V.  mit Sitz in Amsterdam, Niederlande, Vorstandsvorsitzender: Slobodan Dinovic. Die Greenhouse Telecommunications Holdings B.V.  wiederum gehört der "Grennhouse Capital", einer Investmentgesellschaft mit Sitz im Paradies aller Steuerhinterzieher, der britischen Kanalinsel Jersey.

Sucht man bei Google maps unter der Adresse von Greenhous Capital, 1st floor, Liberation Station, The Esplanade, St Helier, Jersey JE2 3AS, British Channel Islands, so erhält man dieses Bild eines modernen Bürohauses.
Screenshot Google maps

Googelt man ein wenig über Regus, so erhält man lukrative Angebote mit deren Hilfe man sein Heimatland um die rechtmässig erhobenen Steuern betrügen kann:
"Unsere professionellen Teams werden Ihre Anrufe  und  Ihre E-Mails verwalten. Sie erhalten eine Auswahl von renommierten Adressen für Ihr Unternehmen und die Nutzung aller Regus Business Center weltweit.
Sie können auch ein eigenes Büro nutzen im Businesscenter Ihrer Wahl.
Wählen Sie das beste Produkt für Sie, in einem unserer 3.000 Standorte weltweit:
Virtuelles Büro Plus 5 Tage Arbeitszimmer Nutzung + Internet, kostenfreien Zugang zum 3.000 Business Lounges und Cafés, Geschäftsadresse, Telefon Anrufbeantworter, Mailbox Plus 
Virtual Office Freier Zugang zu 3.000 Business Lounges und Cafés, Geschäftsadresse, Telefon Anrufbeantworter, Mailbox Plus  
Anrufbeantworter inclusive lokaler Geschäftsnummer im Empfangsbereich, 24-Std.-Voicemail-Zugriff, Rabatte auf Tagesbüro, Konferenzräume und Videokonferenz
Mail-Handling Geschäftsadresse, E-Mail und Pakete empfangen  im Empfangsbereich, Rabatte auf Tagesbüro, Konferenzräumen und Videokonferenz
Egal, ob Sie in neue Märkte expandieren und einen neuen Platz zum Arbeiten 
benötigen oder einfach nur jemanden brauchen, um Ihr Telefon zu beantworten und Ihre E-Mails zu verwalten, ist die Lösung für Sie ein Regus Virtual Office und Virtual Assistant."
So etwas nennt man landläufig Briefkastenfirma.

 Glaubt man den Angaben von Canvas, so finanziert Slobodan Dinovic die Hälfte der Ausgaben der Umsturzfirma, die immerhin fünf Vollzeitmitarbeiter und eine Teilzeitkraft beschäftigt, die mit einem Netzwerk internationaler Trainer als Vertragspartner zusammenarbeiten. Ein Apparat der kostet. Nicht zuletzt die Aktivitäten Popovics, der unablässig um die Welt reist und die zahlreichen kostenlosen Seminare in aller Welt, verursachen einen Berg an Kosten.

 Deshalb reichen auch die Mittel Dinovics nicht aus um Canvas zu finanzieren. Am 30. Juli 2000 berichtete Marina Schmidt auf Tagesschau.de :
"Viele Gruppen haben sich bereits von Otpor beraten lassen, darunter welche aus Georgien und der Ukraine, aber auch Chavez-Gegner in Venezuela und Oppositionelle in Simbabwe sollen zu der Kundschaft gehören. An Anfragen mangelt es Otpor nach eigenen Angaben nicht, der Markt ist offenbar groß. Über die Kosten einer eingehenden Revolutionsberatung und ihrer anschließenden Umsetzung schweigen sich die Trainer aus.Das Organisieren und Bereitstellen von Plakaten, Fahnen, Suppenküchen, Zeltlagern mit Woodstock-Atmosphäre und ähnlichem dürfte nicht ganz billig sein."
Marina Schmidt schreibt weiter:
"Als finanzielle Unterstützer sind sowohl die George-Soros-Stiftung als auch die Stiftung Freedom House bekannt. Zahlreiche weitere Geldgeber werden in der Presse genannt, alleine Institutionen aus Amerika sollen Millionen Dollar locker gemacht haben. Aber auch europäische Stiftungen und Organisationen sind offenbar nicht zurückhaltend."
 Canvas selbst verschweigt die potenten Geldgeber und spricht sybilienisch davon, dass die Finanzierung der Organisation "sich ausschließlich auf private Finanzierung" stütze. Über die die Soros-Stiftung Open Society Foundations wurde hier schon häufiger berichtet (hier und hier und hier und hier). Freedom House finanziert sich zum großen Teil aus dem US-Amerikanischen Staatshaushalt. Es stimmt also nur bedingt, wenn Canvas behauptet man nehme kein Geld von Regierungen.

Die Occupy-Bewegung selbst distanziert sich von Popovic auf ihrer eigenen Website. Am 12. Februar 2013 steht dort unter der Überschrift Exposed: "Globally Renowned Activist Collaborated With Intelligence Firm Stratfor" zu lesen:
"Serbiens Srdja Popovic ist vielen als einer der führenden Architekten der Regimewechsel in Osteuropa und anderswo seit Ende der 1990er Jahre, und als einer der Mitbegründer der Otpor,  der USA finanzierten serbischen Aktivistengruppe, die Slobodan Milošević im Jahr 2000 gestürzt hat, bekannt.
Weniger bekannt ist, das zeigt eine exklusive Occupy.com Untersuchung, dass Popovic und der Otpor Ableger CANVAS (Centre for Applied Nonviolent Action and Strategies) ebenfalls enge Beziehungen mit Goldman Sachs Exekutive und der Nachrichtendienst-Firma Stratfor (Strategic Forecasting, Inc.) sowie der US-Regierung pflegt. Popovics Frau arbeitete sogar ein Jahr lang für Stratfor."
Die Firma Stratfor mit Sitz in Austin, Texas ist eine Art privater Geheimdienst. So schreibt "Die Zeit"Stratfor habe:
"...große Unternehmen wie Dow Chemical und Rüstungskonzerne wie Lockheed Martin, Raytheon und Northrop Grumman , aber auch das US-Heimatschutzministerium und sogar US-Geheimdienste mit vertraulichem nachrichtendienstlichen Material versorgt".
 Sowohl Occupy als auch "Die Zeit" berufen sich bei ihren Meldungen auf die tausende von gehackten E-Mails, die Wikileaks veröffentlicht hat. Diese offenbaren auch die Art und Weise, wie bei Strafor gearbeitet wird. So zitiert Wiki-Leaks eine E-Mail des Stratfor-Geschäftsführers George Friedman an die Stratfor-Analystin Reva Balla am 06. Dezember 2011 geschickt hat, hier zitiert in der etwas holprigen Übersetzung auf der Wikileaks-Seite:
"Du musst Kontrolle über ihn übernehmen. Kontrolle meint finanzielle, sexuelle oder psychologische Kontrolle.. dies ist beabsichtigt um unsere Unterhaltungen auf der nächsten Ebene zu erschließen" (im Original: "[Y]ou have to take control of him. Control means financial, sexual or psychological control... This is intended to start our conversation on your next phase")"
 Dieser von George Friedman erteilte, bis zum Einsatz des eigenen Unterleibs gehende, Auftrag sollte einen israelischen Nachrichtenoffizier als Quelle von Informationen über den Gesundheitszustand von Venezuelas damaligen und 2013 verstorbenen Präsidenten Hugo Chavez erschliessen.

 Popovic wurde Ende 2007 für die Firma Stratfor angeworben. Dies bestätigt in einer e-mail an den Stratfor-Vizepräsidenten Fred Burton, der um eine Erklärung gebeten hatte wer, oder was  bitte schön, Canvas sei, der Eurasia- Analyst Marco Papic. Der bestätigt auch in der gleichen Mail, dass die Aktivisten von Otpor, die den damaligen Ministerpräsidenten von Serbien Milosevic stürzten, von "US-Finanzierungsquellen",
"wie NED, Freedom House und der Albert-Einstein-Institut (George Soros) und durch sie, die US-Agentur für internationale Entwicklung und den USA Verteidigungsministerium"
ausgehalten wurden. Papic weiter:
"Sie hängen immer noch ab von der US-Finanzierung und versuchen im Grunde, rund um die Welt  Diktatoren und autokratische Regierungen zu stürzen",
und er fügt hinzu:
"(diejenigen, die US-nicht mag;)"
Was besser als dieser Nachsatz beweist, worum es Popovic und Canvas geht. Sie sind Auftragnehmer der Regierung und der Geheimdienste der USA.

Popovic gab Stratfor Informationen über die Aktionen der Aktivisten rund um den Erdball, von den Philippinenüber Libyen, Tunesien, Vietnam,Iran, Asebeidschan,Ägypten,Tibet,Zimbabwe, Polen und Weißrussland, Georgien, Litauen und Weißrussland, Bahrain, Venezuela bis Malaysia. Oftmals offenbaren die von Wikileaks veröffentlichten E-Mails, dass Popovic Informationen weitergab ohne Zustimmung der jeweiligen Aktivisten und wahrscheinlich wissen diese bis heute nicht einmal, dass ihre E-Mails an Stratfor weitergegeben wurden.

 Für den Sturz des damaligen und 2013 verstorbenen venezulanischen Präsidenten erarbeitet Popovic 2010 für Stratfor eine Analyse. Während der Unruhen in Bahrain leitete Popovic Informationen über verwundete oder von der Regierung getötete Aktivisten aus dem Menschenrechtszentrum in Bahrain weiter, ohne die Aktivisten zu informieren.

 "ttt" hat nicht recherchiert. Die Redakteurin Stefanie Appel hat nicht hinter die Fassade des modernen Robin Hood, des Ritters ohne Furcht und Tadel, Srdja Popovic geschaut:
"Weltweit hat Popovic viele Aktivisten unterstützt. Hat ihnen beigebracht wie man Bilder schafft und Einheit demonstriert"
 Sie promotet ein Buch, dass hier niemand braucht, die Erzählungen eines eingebildeten, selbstgerechten Aufwieglers, der daran, andere Menschen in ihr Verderben zu schicken, blendend verdient und dem es nichts ausmacht, dass er für den Hegemon USA das Schlachtfeld bereitet, auf dem hunderttausende ihr Leben lassen, für die Dollarmilliardäre mit den weissen Westen, für die Hasardeure an der Wallstreet und in der City von London.
"Sein Buch "Protest" erzählt die Geschichte seiner eigenen Revolution in Serbien und es will Strategien liefern, wie man die Mächtigen das Fürchten lehrt: Mit Fantasie und Humor."
 Nein Frau Appel, das will er ganz bestimmt nicht. Er will nicht mit "Fantasie und Humor"sondern mit dem Blut der Völker "(diejenigen, die US-nicht mag;)"beseitigen.

Die Grünen Kriegstreiber von der "taz"

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 Wenn es um Krieg geht, kennen die Grünen keinen Spass. Wenn es darum geht Demokratie, Freiheit, Menschenrechte und Geschlechtergleichheit herbeizubomben, dann können sie gar nicht genug Menschenfleisch verbrennen, Gliedmasse absprengen, Kindern ihre Eltern nehmen und Eltern ihre Kinder. Wer das Pech hat in einem Land zu leben, dass vo einem Diktator regiert wird, der stark genug ist seine Bevölkerung zu knechten aber nicht stark genug um sein Volk gegen die Kreuzzuggelüste der Grünen zu schützen, der muss eben mit Leib und Leben zahlen.  Es sei denn, der Diktator  verfügt über grosse Erdöl- und Erdgasvorkommen und hat diese bereits, an seinem Volk vorbei, den US-amerikanischen Freunden der Grünen aus der Öl- und Waffenlobby vermacht.

 Und diesen Freunden ist man natürlich gern zu Diensten. So schreibt denn auch am 11. September Jan Feddersen, Redakteur für besondere Aufgaben (was immer das auch heissen mag) in der taz, unter der Überschrift "Handeln? Doch nicht mit Steinmeier!":
"Nach allem, was auch dieser Sozialdemokrat wissen kann, sichert der Kreml mit den Flügen gen Syrien seine Einflusssphäre in Nachbarschaft zu Israel, zur Türkei, zum Irak – und das mit Mittelmeerzugang."
Und in vollkommener Verdrehung der Tatsachen, so als sei Steinmeier schuld an dem Flüchtlingsdrama, rät er:
"Steinmeier bräuchte nur aus dem Fenster seines Amtszimmers zu gucken: Flüchtlinge über und über – und die meisten kommen eben aus dem russlandtreuen Land nördlich von Israel."
 Das hat schon Qualität wie der Redakteur für besondere Aufgaben da in einem Satz mit den zwei Worten "russlandtreuen" und "Israel" eine Bedrohung inszeniert, die so recht nach dem Geschmack der US-amerikanische Kriegstreiber, den Konsumenten der Bildzeitung, als auch der Leserschaft der, dem Revolverblatt immer ähnlicher  werdenden "taz", ist.

 Aber im Zentralorgan der Grünen muss man auch heute noch für die alten Zauselköppe vom linken Flügel ein kleines Leckerli in den Text einbauen. Und bei denen ist alles, was sie nicht verstehen, "irgendwie faschistisch". So wird denn auch das Assad-Regime zu einem arabofaschistischen. Wir beginnen zu verstehen warum Feddersen ein Redakteur für besondere Aufgaben ist:
"Sie (die Flüchtlinge) fliehen, weil das Assad-Regime ein arabofaschistisches ist und weil sie die Alternative, die religiösen Schlächter vom IS als Zukunft, nicht gerade okay finden."
 Und ein weiteres Todschlagargument, in jedem Sinne dieses Wortes, bringt Feddersen in seinem Artikel unter:
"Appeasement immer wieder"
 Die neuen Krieger im grünen Gewand bedienen sich gerne dieses Ausdrucks, der sich auf das Verhalten des britischen Premierministers Chamberlain gegenüber Hitler im Vorfeld des 2. Weltkrieges bezieht. Wikipedia beschreibt die Begriffsverwendung in der heutigen Zeit sehr treffend so:
"Das offensichtliche Scheitern der Appeasement-Politik 1939 dient immer wieder in unterschiedlichsten Ausgangspositionen als Begründung, wenn es darum geht, ein schärferes Vorgehen gegen einen „Feind“ zu fordern oder einen Präventivkrieg zu rechtfertigen",
und nennt Beispiele:
"Das Argument tauchte auch im Falkland-Krieg (1982) und vor dem Zweiten Golfkrieg (1990), dem Kosovo-Krieg (1999) und im Irak-Krieg (2003) auf. Es wird außerdem im Zusammenhang mit dem sogenannten Kampf der Kulturen geäußert." 
 Allesamt völkerrechtswidrige Kriege, angezettelt von westlichen Regierungen oder der Nato. Folgerichtig geht es der "taz" auch nicht mehr um ein "ob", sondern nur noch um ein "wie" militärisch Eingreifen im Syrienkrieg.

Dazu hatte sich bereits eine Woche zuvor, am 4. September, Kirstin Helberg in der taz geäussert:
"Erst Assad, dann der Islamische Staat"
 Eine klare Handlungsanweisung für die Bombenwerfer, die Drohnenpiloten, die Menschenschlächter im Auftrag der "Freien Welt" und der "Europäischen Werte". Man muss schon hochgradig ignorant oder ebenso hochgradig verblödet sein, wenn man nach über vier Jahren Krieg, nach unzähligen Versuchen Assad zu stürzen, nach wie Helberg selbst einräumt:
"mehr als 250.000 Toten und 12 Millionen Vertriebenen",
glaubt, man könne den Mann und sein gesamtes Regime einfach so wegbomben. Und plötzlich erwacht die alte Mär von den Flugverbotszonen wieder auf:
"Dafür braucht es mit großer Wahrscheinlichkeit nur die erklärte Bereitschaft, Helikopter und Kampfjets des Regimes in einem bestimmten Gebiet nicht mehr zu dulden."
 Natürlich, wenn die Kriegstreiber in Washington und von der "taz" Assad befehlen seine Flugzeuge am Boden zu lassen, dann wird er sich umgehend daran halten. Nein, Serbien und Libyen haben gezeigt, dass Flugverbotszonen nur durchgesetzt werden können, wenn man die Flugzeuge, die Flughäfen und die gesamte Infrastruktur, die dahintersteckt zerstört. Assad hat aber lange Zeit gehabt, die Radarstationen, die Kommandozentralen und die Logistik in den Städten und den Wohnsiedlungen zu verstecken. Ein Gemetzel, wie es nur die Kreuzzügler im Schlepptau eines Hegemon, wie den USA, anzurichten imstande sind. Trotzdem verkündet Helberg wider besseren Wissens:
"Schutzzonen sind der Schlüssel zu einer politischen Lösung in Syrien. Ohne sie keine Alternative zu Assad. Und ohne einen Übergang in Damaskus kein Sieg über den IS."

 Und was kommt nach Assad, was kommt nach der Feuerwalze der Bomben, Marschflugkörper, der Uranmunition, den Raketen? Helberg zaubert wieder einmal eine Koalition aus ihrem Hut,
"verbündete Oppositionelle und gemäßigte Rebellen ..., die einem Zusammenbruch staatlicher Institutionen entgegenwirken und Sicherheit für alle herstellen können"
die es gar nicht gibt. Wen meint sie damit? Die Zerstrittenheit der syrischen Opposition ist sprichwörtlich. Das beginnt schon damit, dass die Oppositionellen in Syrien nur Verachtung übrig haben für die "Organisation, der Nationalen Koalition für die syrischen revolutionären und oppositionellen Kräfte (ETILAF)" in die der früherer "Syrischen Nationalrat (SNC)" aufgeggangen ist. Diese Organisation, die vom Westen als einzige legitime Vertretung Syriens angesehen wird, hat es sich seit Jahren in der Türkei gemütlich eingerichtet, mit den Geldern der USA, der Europäer und vor allem der absolutistisch von einigen, wenige Familien regierten Golfstaaten.

 Über den Sitz dieser Organisation weiss beispielsweise "Die Zeit" zu berichten:
"Ein Wohnhaus im schicken Istanbuler Stadtteil Florya, direkt an der Küste des Marmara-Meers gelegen..."
und berichtet weiter von einem
"riesigen Istanbuler Büro, ausgestattet mit schweren Polstersesseln und Konferenztisch",
andem der Vizepräsident der Koalition Hisham Marwah empfängt. "Die Zeit weiss aber auch:
"Bei einigen Oppositionellen in Syrien ist das Bündnis aber umstritten. Vor allem, weil die Mitglieder zum Teil schon vor Jahren Syrien verlassen haben; aber auch die Nähe zu Katar und Saudi-Arabien sowie einzelne Positionen werden kritisiert."
 Ebenfalls vom Westen, nicht nur moralisch unterstützt, wäre da, wie die taz selbst vor einem Jahr, am 13 September 2014 vermerkte,
 "der lose Zusammenschluss"
 der "Freie Syrische Armee (FSA)", die im wesentlichen aus Überläufern der regulären Armee Syriens besteht, vom Westen mit Waffen, Munition und Logistik versorgt, die zwischenzeitlich zur absoluten Bedeutungslosigkeit verkommen ist, seit die Akteure gemerkt haben, dass die Fleischtöpfe, an die sie wollten, immer höher hängen und von ihnen wohl nie zu erreichen sind. Im gleichen Artikel schreibt die gleiche Kirstin Helberg, die uns heute die "gemässigte Syrische Opposition als Alternative zu Assad verkaufen will:
"Die Suche nach Partnern in Syrien ist aus drei Gründen schwierig. Erstens ist die bewaffnete Opposition im Land extrem fragmentiert und wechselnde Allianzen erschweren die Zuordnung einzelner Brigaden."
Dabei greift sie auf Erkenntnisse des, jeglichen Appeasements unverdächtigen, CIA zurück:
"Laut CIA gibt es 1.500 Milizen in Syrien, um sie grob zu ordnen, muss man sehr vereinfachen. Die meisten Brigaden bestehen aus Hunderten oder Tausenden Kämpfern und werden von lokalen Persönlichkeiten angeführt, die Wert auf ihre Unabhängigkeit und ihren Rückhalt vor Ort legen.Das ideologische Spektrum reicht von säkular-nationalistisch über konservativ-islamisch bis zu salafistisch-dschihadistisch, die Übergänge sind fließend."
Resignierend fügt sie 2014 hinzu:
"Der Versuch, über den 2012 gegründeten Obersten Militärrat, dem militärischen Partner der politischen Auslandsopposition Nationale Front, etwas Struktur in den Kampf gegen Assad zu bringen, gilt als gescheitert."
  Woher sie ein Jahr später die Zuversicht hernimmt, dass "verbündete Oppositionelle und gemäßigte Rebellen ...einem Zusammenbruch staatlicher Institutionen entgegenwirken und Sicherheit für alle herstellen" könnten, bleibt dem oberflächlichem Betrachter zunächst verborgen.

 Um diese Diskrepanz zu verstehen ist es wichtig sich die Maxime der Handlungsweise US-amerikanischer Aussenpolitikn und das, fast der Rolle, des mit aufgestellten Ohren und freudig wedelndem Schwanz seinem Herrchen hinterherlaufenden Hundes gleichende, Verhältnis der Grünen zu der Administration in Washington vor Augen führen. Die ebenso einfache, wie dumme Maxime der Amerkaner lautet "Der Feind meines Freundes ist automatisch mein Freund" oder wie es ein US-amerikanischer Politiker über einen argentinischen Putschgeneral sagte. "Er ist zwar ein Schweinehund, aber er ist unser Schweinehund!"

 Das Verhältnis der Grünen zu dem mit Kanonen auf Spatzen schiessenden Hegemon auf der anderen Seite des Atlantiks mögen ein paar kleine Beispiele erhellen. So haben grüne Spitzenpolitiker, viele mehrfach, in den Jahren 2009 bis 2013 der, den US-Multis, dem Pentagon und den Geheimdiensten nahestehenden Schwesterorganisation der deutschen "Atlantikbrücke",  28 mal als Redner oder als Teilnehmer an Diskussionsveranstaltungen zur Verfügung gestanden: Der Erupaparlamentarier Reinhard Bütikhofer,  der Bundestagsabgeordneten Özcan Mutlu, der Grünen-Übervater Joschka Fischer, der Vorsitzende der parteieigenen Heinrich-Böll-Stiftung Ralf Fücks, der Co-Fraktionsvorsitzende der Bundestagsfraktion Cem Özdemir, der Wehrpolitische Sprecher der Grünen Omid Nouripour, die ehemalige Frakrionsvorsitzende im deutschen Bundestag Renate Künast und der ehemalige Vorsitzende der Bundestagsfraktion Jürgen Trittin.

 In den Jahren 2014 und 2015 waren Jürgen Trttin, 2 mal, Katrin Göring-Eckardt, Ralf Fücks 3 mal, Reinhard Bütikhofer 3 mal, Michael Cramer, Rebecca Herms, Anton Hofreiter, Gerhard Schick, MarieLuise Beck, Luise Amtsberg, Hans-Christian Ströbele, Alexander Bonde, Jan Philipp Albrecht, Konstantin von Notz, Malte Spitz und Bärbel Höhnin den USA zu Gast.

Zum Grund der Reisen äussert man sich auf der Seite der Heinrich-Böll-Stiftung zumeist sybillinisch:
"...will visit Washington D.C. for a series of meetings with U.S. officials, think tank experts and civil society representatives."
 Namen von Gesprächspartnern und Organisationen werden wohlweislich verschwiegen. Wie am Beispiel der Reise von MarieLuise Beck im Oktober letzten Jahres zu sehen war, scheut man auch vor Meetings mit Agrar-, Rüstungs,- Atom- und Energiekonzernen, sowie Vertretern diverser Geheimdienste nicht zurück.

 Was nun den zunehmenden Grad an Zuversicht, man könne "einem Zusammenbruch staatlicher Institutionen entgegenwirken und Sicherheit für alle herstellen"betrifft, so ist das wohl weniger eigener Einsicht bei der Autorin Kirstin Helberg, als vielmehr der veränderten Strategie der US-Kollonialpolitik zu danken. Die Superhirne in der US-Administration haben nämlich festgestellt, dass der Finsterling aus der Hölle, der russische Ministerpräsident Wladimir Putin, eine Initiative eröffnet hat, die auf eine Befriedung Syriens zielt und daraus messerscharf geschlossen, dass dadurch der Einfluss Russlands im gesamten Nahen Osten enorm zunimmt.

 Die Angst der Neocons in Washington vor dem "Gott sei bei uns" aus Moskau geht soweit, dass der ehemaligen CIA-Direktor und US-Armeechef David Petraeus eine Zusammenarbeit mit der islamistischen AL Nusra erwägt.

 Flugs ändern auch die Grünen und mit ihnen ihr Zentralorgan, die "taz", ebenfalls ihre Strategie. Nicht mehr der islamistisch IS ist der Hauptfeind, sondern der alte Bekannte, Assad. Damit erweisen sich die Grünen einmal mehr als nützliche Idioten des US-amerikanischen Vabanque-Spiels in der Aussen- und Sicherheitspolitik. Und wie immer sind sie sich nicht zu schade, amerikanische Großmachtpolitik als moralische Notwendigkeit zu verkaufen.

 Dabei müssten sie wissen, dass die amerikanische Politik nichts mit Moral oder gar mit Menschenrechten, Meinungsfreiheit und Demokratie zu tun hat. Spätestens seit dem 18. Mai sollte der Weltöffentlichkeit und somit auch den Grünen klar sein, dass zumindest in US-amerikanischen Geheimdienstkreisen der IS als Verbündeter im Kampf gegen Assad gesehen wird. An diesem 18. Mai stellte die US-Organisation "Judicial Watch", eine Reihe von Geheimdienstpapieren ins Netz, deren Veröffentlichung sie zuvor gerichtlich erstritten hatte.

 Eines dieser Dokumente aus dem Jahr 2012 befasst sich mit der Lage in Syrien und den daraus zu ziehnden Schlüsse. Das Dokument ist in einer sehr guten Übersetzung auf der Internetseite der Zeitschrift "Junge Welt", leider nur für Abonenten, einzusehen. Ein sehr guter Bericht, der zumindest die wichtigsten Passagen im Wortlaut zitiert, gibt es bei der AG Friedensforschung zu lesen. Die Autorschaft für das Schriftstück liegt bei der Defense Intelligence Agency (DIA) dem Geheimdienst des Pentagon. Die Behörde hat laut Wikipedia immerhin 16.500 Mitarbeiter.

 In dem Dokument wird zunächst festgestellt:
"Salafisten, die Muslimbruderscha" und AQI (Al-Qaida) sind die wichtigsten Kräfte, die den Aufstand in Syrien vorantreiben."
Danach verortet man sich auf Seiten der extremistischen Islamisten:
"Der Westen, die Golfstaaten und die Türkei unterstützen die Opposition; während Russland, China und Iran das Regime unterstützen." (...geschwärzt)
 Daraufhin zieht man erste Schlüsse:
"Das Regime wird überleben und die Kontrolle über das syrische Territorium behalten." 
 Man bedenke, das Dokument stammt aus dem Jahr 2012. Schon damals war den USA klar, dass dieser Krieg militärisch nicht zu gewinnen war. Seither sind zehntausende Menschen umgekommen, geopfert dem Streben der übergeschnappten Administration in Washington. Kalt werden die nächsten Schritte geplant:
"Das aktuelle Geschehen entwickelt sich zu einen Stellvertreterkrieg: Mit der Unterstützung von Russland, China und Iran kontrolliert das Regime die Gebiete entlang der Küste (Tartus und Latakia), die unter seinem Einfluss stehen. Es wird Homs vehement verteidigen, das als zentrale (wichtigste) Verkehrsroute in Syrien gilt. Andererseits werden die Oppositionskrä"e versuchen, die östlichen Gebiete (Hasaka und Deir Zor) unter ihre Kontrolle zu bringen, nahe bei den westirakischen Provinzen (Mosul und Anbar) und zusätzlich nahe der Grenzen zur Türkei. Westliche Staaten, die Golfstaaten und die Türkei unterstützen diese Bemühungen. Diese Hypothese stimmt weitgehend mit den Daten von jüngsten Ereignissen überein."
Und man zieht Parallelen zum Vorgehen in Libyen, das dort bereits 50.000 Menschen das Leben gekostet hatte:
"Es wird helfen, sichere Häfen unter internationalem Schutz vorzubereiten, ähnlich wie damals in Libyen, als man Bengasi als Kommandozentrale der Übergangsregierung auswählte."
 Spätestens jetzt wird klar, wer das vom IS ausgerufene Kalifat in Syrien und dem Irak geplant, wer es, zumindest zeitweise, unterstützt hat und welche Aufgabe ihm zugedacht war:
"Wenn die Lage sich entwirrt, gibt es die Möglichkeit, dass – erklärt oder nicht erklärt – ein salafistisches Fürstentum im Osten Syriens (Hasaka und Deir Zor) etabliert wird. Und das ist genau das, was die Mächte, die die Opposition unterstützen, wollen, um das syrische Regime zu isolieren, das im Sinn des Konzepts der »strategischen Tiefe«  der schiitischen Expansion betrachtet wird."
Rückschauend betrachtet ist dies eine klare Handlungsanweisung für das, was der IS zur Zeit umsetzt. Eine weitere Alternative erscheint dem US-Verteidigungsministerium durchaus überlegenswert:
"ISI könnte auch einen Islamischen Staat ausrufen, wenn es sich mit anderen terroristischen Organisationen im Irak und in Syrien zusammenschließt."
Alle Zitate wurden der Übersetzung von Karin Leukefeld entnommen, veröffentlicht in der Zeitschrift "Junge Welt" am 28.05.2015.  In allen Mainstream-Medien wurde dieses Dokument totgeschwiegen. Einzig die oben erwähnte "Junge Welt" und die "Nachdenkseiten" befassten sich damit. Es schien nicht so recht in die vorgegebene propagandistische Richtung zu passen. Ein weiterer Vorteil der Strategie des Verschweigens: So kann man auch heute noch fast unwidersprochen alle Aussgen, die USA arbeiteten mit dem IS zusammen als Verschwörungstheorien abqualifizieren.

 Angesichts dieser unwiderlegbaren, erschütternden Tatsachen klingt der Kommentar des Ressortleiter Inland der "taz", Martin Reeh, vom 13. September wie die blanke Verhöhnung der unzähligen Opfer des syrischen Bürgerkriegs.
"Etwas mehr als drei Jahre ist es her, dass Thomas de Maizière im taz-Interview gegen angebliche „Kaffeehausintellektuelle“ zu Felde zog. So bezeichnete der damalige Verteidigungsminister alle, die ein militärisches Eingreifen in Syrien forderten. Das sei „Dampfgeplauder von Leuten, die keine Verantwortung tragen“. 
 Ohne das ich mich genötigt sähe, einen Thomas de Maizière verteidigen zu müssen, nichts liegt mir ferner, muss festgestellt werden, dass Martin Reeh, das die "taz", immer noch einem schönen, richtigen Krieg, bei dem die deutsche Bundeswehr weitere Opfer posthum hätte mit irgendwelchen Blechplaketten dekorieren können, nachhängt. In Anbetracht der, wie man nun weiss, Verbrechen in Syrien, derer sich auch Deutschland schuldig gemacht hat, kann man Reehs Sätze wohl kaum besser charakterisieren als das Dampfgeplauder von Kaffeehausintellektuellen. Anderenfalls müsste man von Volksverhetzung und Aufruf zu einem Angriffskrieg sprechen, beides Straftatbestände. Aber um nicht vor Gericht gezerrt zu werden, belassen wir es bei Dampfgeplauder und Kaffeehausintellektuellen.

Aber Reeh belässt es nicht bei der Retourkutsche. Frech lügt er seine Leser an:
"Einen IS gab es damals noch nicht."
 Man kann sich, hat man Obiges gelesen, denken warum Reeh einfach die Existenz des IS, der sich damals noch ISIS nannte und bereits eine feste Grösse in dem US-amerikanischen Vernichtungskrieg gegen das syrische Volk spielte, leugnet.

 Und er lügt weiter, wenn er behauptet:
"...dass der Westen nicht in Syrien eingriff."
 Selbst die Flüchtlinge, die zu Tausenden dieser Menschen-Vernichtungs-Strategie des Westens zu entkommen versuchen, geben Reeh noch Munition um für seinen Kreuzzug gegen Assad und für einweiteres Schlachten in Syrien zu befeuern:
"Das Gute an der Flüchtlingskrise ist, dass wieder über Syrien gesprochen werden muss."
 Da macht es auch schon fast nichts mehr, wenn er das Elend der Flüchtlinge für schnödes Parteiengezänk, für einen Seitenhieb auf die, so ungeliebte, Linke nutzt, nicht ohne seine amerikanischen Freunde auch gleich noch von ihrer Verantwortung für die Opfer des Irakkrieges zu befreien:
"...die Linken, deren zukünftige Fraktionschefs Bartsch und Wagenknecht in einem peinlichen Positionspapier die USA wegen ihres Irakkrieges für die Flüchtlinge verantwortlich machen..."
 Geradezu ekelhaft wird Reehs Geschreibsel, wenn er in Verdrehung der Tatsachen die Warner vor einem militärischen Eingreifen in Syrien nun für das Elend der Menschen dort verantwortlich macht:
"...auf der anderen Seite die de Maizières, die 2012 ein militärisches Eingreifen ablehnten, weil sie eine Verschlimmerung des Konflikts fürchteten. Heute stehen sie einem Worst-Case-Szenario gegenüber, dass ihre schlimmsten Albträume von damals übertroffen hat." 
 Sogar "focus-online" gab vorgestern indirekt die Beteiligung der USA am syrischen Bürgerkrieg zu:
"Die Nichtregierungsorganisation Conflict Armament Research hat im Kriegsgebiet gefundene Munition untersucht. Das Ergebnis: Die Munition stammt vor allem aus den USA, Russland, China und dem Iran. Von 1700 untersuchten Patronen stammte ein Viertel aus China. Mehr als ein Fünftel wurde in den USA produziert. Weitere 20 Prozent stammten aus Russland. Auch Kugeln aus dem Iran wurden gefunden."
 Über ein Fünftel, also über 20% der gefunden Munition ist US-amerikanischen Ursprungs. Eine solch grosse Menge ist kaum mit der Erklärung die "focus" seinen Lesern unterschmuggel will,
"Die Terroristen erbeuten oftmals Munition ihrer Gegner",
zu erklären.

 Reeh jedoch bereitet derweil schon mal, ganz im Sinne seiner Freunde auf der anderen Seite des Atlantiks die nächsten Menschenschlachten medial vor:
"Wenn der Irakkrieg der Prototyp einer falschen Intervention ist, dann ist Syrien das Paradebeispiel dafür, zu welchen Katastrophen Nicht-Eingreifen führen kann. In dieser Komplexität muss man zukünftig Konflikte debattieren."

Das Originaldokument in Bildern:











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