Quantcast
Channel: Spiegelkabinett
Viewing all 261 articles
Browse latest View live

Benjamin Bidder beweist eindeutige Mittäterschaft Putins bei Prügelattacke auf Oleg Kaschin 2010

$
0
0
 Er scheint an einer zwanghaften Fixierung auf eine Person zu leiden. Der Spiegelredakteur Benjamin Bidder ist auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin fixiert. Allein in vier Überschriften der letzten fünf Artikel von Bidder auf Spiegel-online findet sich der Name des russischen Präsidenten "Putin".

Putin, Putin, Putin, Putin. Benjamin Bidder scheint zwanghaft auf den russischen Präsidenten fixiert. Sein, zumindest journalistisches Leben scheint ausschliesslich um diesen Fixstern zu kreisen.
Scrennschot: Spon

 Eine Zwangsneurose, ROCD genannt, die bei Bidder scheinbar in ein intensives schreiberisches Stalken Putins mündet. Selbst in dem einzigen der fünf letzten Artikel von Bidder, in dem nicht der Name des russischen Präsidenten auftaucht:
"Anschlag auf russischen Journalisten: 50 Hiebe mit der Eisenstange",
wird Putin, obwohl er mit dem Sachverhalt nichts zu tun hat, viermal genannt. Aber nicht nur die auffallend häufige Namensnennung macht Sorge. Inhaltlich treibt Bidder seinen Text immer wieder auf seinen Fixpunkt hin. Dabei dienen ihm selbstkonstruierte, absurdeste Zusammenhänge als Krücken für seine Obsession.

 In dem Artikel geht es um Oleg Kaschin, einen oppositionellen Journalisten in Russland, der 2010 von Unbekannten mit einer Eisenstange aufs Übelste geprügelt und fast totgeschlagen wurde. Der damalige russische Präsident Dmitrij Medwedew, versprach,
"man werde die Täter finden und bestrafen".
Nunmehr, nach fünf Jahren, sitzen drei Tatverdächtige in Haft,
"die früher als Wachleute Dienst taten, meist in der Saslon AG, einem Rüstungsunternehmen, das zum Einflussbereich des russischen Provinzgouverneurs Andrej Turtschak gehörte."
 Bidder wendet hier einen alten Trick an, wenn es darum geht einen Zusammenhang zwischen zwei Tatsachen herzustellen, der nicht beweisbar ist. Durch das Wörtchen "meist" suggeriert er eine Verbindung zwischen den Tatverdächtigen und dem Provinzgouverneur Andrej Turtschak. Den gleichen Sinn erfüllt die Aussage "das zum Einflussbereich des russischen Provinzgouverneurs Andrej Turtschak gehörte". Was, bitteschön, heisst Einflussbereich, wie stellt sich dieser da? Ein äusserst schwammiger Begriff.

 Einer dieser Tatverdächtigen,
"hat über seine Frau Jelena der Öffentlichkeit ausrichten lassen, er habe nicht auf eigene Faust gehandelt, sondern auf Weisung von Turtschak."
Das mag so sein, allein die Beweisführung Bidders ist ausgesprochen dürftig und hält einer gewissenhaften Prüfung nicht stand. Eine Aussage ist kein Beweis. Dieser müsste durch unwiderlegbare Tatsachen erbracht werden, was Bidder nicht gelingt, wie man oben sieht.

 Aber Bidder geht es gar nicht um eine saubere Beweisführung in diesem Fall. Ihm ist daran gelegen eine Verbindung, und mag sie noch so an den Haaren herbeigezogen sein, zwischen der kriminellen Tat und seinem Fixpunkt, Putin, zu konstruieren.
"Turtschak hat gute Verbindungen, seine Familie ist gut betucht. Er war Führungskader der Kreml-Jugend "Junge Garde" und ist Spross einer einflussreichen Familie aus Sankt Petersburg."
 Gewieften Putinhassern und ausgewiesenen Russophoben streuben sich jetzt bereits die Nackenhaare  und sie gehen in den Angriffsmodus über: Sankt Petersburg, ein Reizwort in der Szene. Gilt die Stadt doch als Keimzelle alles Bösen, da Putin dort aufgewachsen ist und dort auch seine ersten beruflichen Schritte beim sowjetischen Geheimdienst KGB machte. Seither steht jeder Schäferhund, der irgendwann einmal in Sankt Petersburg einen Laternenpfahl verunreinigte in dem Verdacht, ein Putist und somit abgrundtief schlecht zu sein.

So hat es in den Augen Bidders auch eine gewisse Logik wenn er behauptet:
"Turtschaks Vater war dort Anfang der Neunzigerjahre ein Weggefährte Wladimir Putins."
 Wie diese Gefährtenschaft, in der angeblich die zwei Männer ein Stück Weges miteinander teilten aussah, verät uns Bidder nicht. War Turtschaks Vater auch beim KGB? Offensichtlich nicht, Bidder hätte mit Insiderwissen geglänzt und uns diesen Umstand wissen lassen.

Haben Beide in einer Strasse gewohnt? Haben sie gemeinsam Sport getrieben, haben sie in der gleichen Sauna Entspannung gesucht, waren sie zeitweise in die gleiche Frau verliebt oder haben sie gelegentlich in der gleiche Kneipe ihren Wodka getrunken? Bidder schweigt sich aus, aus Unkenntnis oder weil er diese angebliche Gefährtenschaft nur als Hilfskonstruktion benötigt um sich seinem Fixpunkt zu nähern?

Die nächste Aussage Bidders macht uns auch nicht schlauer:
"Sie gelten als Freunde, auch wenn Turtschak senior nicht zum engeren Führungszirkel um Putin gehört."
 Der Autor verweilt weiter im Ungewissen, im Berich der Deutung: "Sie gelten als Freunde". Er vermeidet die konkrete Aussage: "Sie sind Freunde". Bei wem oder für wen gelten die Beiden als Freunde? Wer ist oder sind die Personen, die die Beiden für Freunde halten? Ist es letztlich Benjamin Bidder allein, der sich diese Freundschaft ausgedacht, ja herbeigesehnt hat, um seine Argumentationskette darauf aufzubauen? Fragen über Fragen, die sich aufwerfen aufgrund der schwammigen Formulierungen seiner vorgebrachten, oder besser, konstruierten Indizien.

 Eine weitere Frage tut sich auf. Was hat die angebliche Freundschaft Putins mit Turtschaks Vater zu tun, mit der Prügelattacke auf den Journalisten Oleg Kaschin? Hier befinden wir uns eindeutig im Bereich der Sippenhaft. Stellen wir uns vor, hier bei uns in Deutschland hat ein Mann einen anderen halbtot geschlagen, ein Kind geschändet oder eine Frau vergewaltigt. Wer käme auf die absurde Idee den Freund des Vaters des Gewalttäters, dafür in eine Mithaftung zu nehmen?

 In Russland aber, so will Bidder uns weismachen, hängt Alles irgendwie mit Allem zusammen, besonders wenn es um Kriminalität geht und es kommt auf direktem Weg, oder über den Umweg Sankt Petersburg, aus dem Kreml.

 Nach all diesen Vermutungen und Ungenauigkeiten in der Hauptsache, wird der Autor in einer absoluten Nebensächlichkeit erstaunlich konkret. Und zwar nennt er den Namen des Lokals, "Weiße Wüstensonne", in dem einer der Schläger den Gouverneur Turtschak, und hier verfällt Bidder dann wieder ins Vermeintliche, "getroffen haben soll":
"Sie sollen sich in Moskau getroffen haben, im Restaurant Weiße Wüstensonne. Auch von diesem Treffen soll laut W.s Frau eine Aufnahme existieren."
Diese Aufnahme, ob Ton- oder Bilddokument bleibt uns Bidder allerdings wieder schuldig. Auch dieser Beweis der vorhergehenden Behauptung "soll" lediglich existieren. Nichts Genaues weiss man nicht.

 Unvermittelt zaubert der Spiegelredakteur dann noch einen Mittelsmann aus dem Hut, natürlich auch wieder nur ein "mutmaßlich(er) Mittelsmann", den er aber benötigt um eine weitere hanebüchene "Beweiskette" zum russischen Ministerpräsidenten zu konstruieren:
"Der damalige Chef der Saslon AG - mutmaßlich Mittelsmann in dem Fall - wurde allerdings Mitte September aus der U-Haft entlassen."
  Es ist der damalige Chef der Saslon AG, dessen Name uns nicht verraten wird und dessen Existenz bis hierher von wenig Interesse für diesen Fall erschien. Auch scheint er nicht im Zusammenhang mit diesem Fall in Haft genommen worden zu sein, sondern weil er illegal im Besitz zahlreicher Waffen war.
"Dabei hatten Ermittler bei ihm ein geheimes Waffenlager ausgehoben. Es umfasste Sprengstoff und ein Dutzend Schusswaffen."
 Was aber, so fragt man sich hat nun der Chef der Saslon AG, dessen Name uns verschwiegen wird, und dessen überraschende Freilassung aus der Untersuchungshaft mit Bidders Objekt seines ROCD-Zwangs zu tun? Ganz einfach:
"Doch der Chef der russischen Staatsholding Rostech, Sergej Tschemesow, machte sich in einem Brief an die Behörden für ihn stark, und sein Wort hat Gewicht." 
Und dieser Tschemesow ist nicht nur einer
"der einflussreichsten Wirtschaftslenker in Russland", 
nein, er hat auch
"mit Putin in Dresden beim KGB gedient". 
 Na, wenn das man nun nicht ein eindeutiger Beweis ist, für die unmittelbare Mittäterschaft Putins bei der Prügelattacke auf den Journalisten Oleg Kaschin im Jahr 2010.

Ägypten erhält 1 Milliarde "Europäische Werte", in Form von zwei Hubschrauberträgern der Mistralklasse

$
0
0
 Seit nunmehr zwei Jahren bemüht sich die "Europäische Wertegemeinschaft" um den Export eben dieser, ihrer, Werte in den Osten Europas. Zunächst wurde erst einmal die Ukraine von ihrer rechtmässig, zugegeben hoch korrupten, Regierung befreit und das Land in einen Bürgerkrieg um Freiheit und Demokratie gestürzt, der nun schon ca. 8.000 Menschenleben gekostet hat.

 Ursprünglich geplant war eine weitere Ausdehnung der Wertegemeinschaft bis in das Zentrum der Finsternis, Russland. Allerdings scheint man den Plan die Russen mit europäischen Werten zu beglücken fürs Erste aufgegben zu haben. Dieser Umstand hatte besonders für Frankreich unangenehme Folgen. So blieben die Franzosen, auf besonderen Druck aus den USA und Deutschland auf europäischen Werten von 1,2 Milliarden Euro, in Form von zwei Hubschrauberträgern der Mistralklasse sitzen.

 Putin der alte Schurke, der Despot, der Fürst der Finsternis, in dessen Land es im Gegenteil zum strahenden Stern der Freiheit, den USA keine Todesstrafe mehr gibt, in der keine Leute hingerichtet werden, vornehmlich weil sie die falsche Hautfarbe besitzen, hatte sich nicht als würdig erwiesen, Oberbefehlshaber über zwei in Frankreich gebaute Schiffe zu werden.

 In Frankreich sann man nun darüber nach, wen man anstatt Russlands so viele schöne "Europäische Werte" zukommen lassen sollte. Interessenten gab es einige. Da waren zum Beispiel Südafrika, Kanada, Deutschland, Japan oder Südkorea. Aber was sollten diese Länder mit "Europäischen Werten", die hatten doch selbst bereits genug davon, die meisten sogar mehr als sie gebrauchen konnten, weswegen sie selbst einen kräftigen Export betrieben, teils unter Anwebung von Gewalt.

 Frankreichs Präsident Hollande saß in der Bedrouille, hatte er doch gerade dem Fürsten der Finsternis, Putin, knapp eine Milliarde Euro, die dieser bereits an Frankreich für die zwei Hubschrauberträger bezahlt hatte, zurücküberwiesen. Auf Kosten der ohnehin chronisch leeren Staatskasse der Grande Nation.

 Zum Glück zeigte noch ein Land gesteigertes Interesse an französischer Totschiesstechnik, Ägypten. Dieses Nordafrikanische Land hatte sich gerade, durch einen Militärputsch, der die rechmässig gewählte Regierung aus dem Amt gejagt hatte, so wie es die EU in der Ukraine vorgemacht hatte,  als besonders geeignet für den Empfang "Europäischer Werte" erwiesen.

 Ägypten, in dem über 20 Prozent der Bevölkerung unter der Armutsgrenze von 2 Dollar am Tag dahinvegetiert, in dem die Analphabetenrate bei 50 Prozent liegt und in dem Krankheiten wie Hepatitis, Biharziose, Diphtherie und Malaria grassieren und jährlich zigtausend Opfer fordern, schien den Franzosen besonders geeignet, 1 Milliarde "Europäische Werte" zu empfangen und diese mit der gleichen Zahl an Euros zu begleichen.

 Ägypten ist ein Land, in das nach einer kurzen islamischen "Schreckensherrschaft" unter dem frei gewählten Präsidenten Mursi gerade wieder Recht und Ordnung Einzug halten. Mursi wurde durch einen Militärputsch gestürzt und zum Tode verurteilt und mit ihm 105 seiner Anhänger. Im März 2014 wurden in einem Schnellverfahren 529 Muslimbrüder zum Tode verurteilt und im April des gleichen Jahres noch einmal 683. Wenn auch die meisten der Todesurteile in lebenslange Haft umgewandelt wurden, so bleibt die Tatsache bestehen, dass in Ägypten nach einer mehrjährigen Pause wieder mit Hinrichtungen begonnen wurde. Im Jahr 2014 starben 15 Menschen durch die Hand des Henkers.

 1 Milliarde "Europäische Werte" in Form von zwei Kriegsschiffen, die sich neben der schwimmenden Basis von über 40 Kampfhubschraubern je Schiff, auch zur Invasion fremder Länder bestens eignen, weil sie im Stande sind, Landungsboote zu transportieren und abzusetzen, erhält ein Land, in dem immer noch 70 Prozent der Frauen die mittelalterliche Tortur der Beschneidung über sich ergehen lassen müssen. Ein Land in dem Folter wie Elektroschocks Misshandlungen und Vergewaltigungen zur Erzwingung von Geständnissen an der Tagesordnung sind. Allerdings werden diese Schiffe auch dringend benötigt, verteidigt Ägypten doch gerade mit dem von einer einzigen Familie nach Regeln des Mittelalters regierten Saudi-Arabien gerade die westliche Welt im Jemen.

Frankreich liefert Ägyptens Militär zwei Hubschrauberträger zu einem Zeitpunkt, da dieses einen grausamen, erbarmungslosen Krieg gegen die eigene Bevölkerung auf der Sinai-Halbinsel führt. In dem hermetisch abgeriegelten Norden des Sinai betreibt Ägypten die vollständige Räumung eins Areals von 79 Quadratkilometern, angeblich um sich vor Terroristen zu schützen, die durch Tunnel aus dem Gazastreifen in das Land eindringen. Human Right Watch berichtet von der vollständigen Räumung und Zerstörung der Stadt Rafha.

Das Bild zeugt die gewaltigen Zerstörungen in Rafha in nur zwei Jahren
Montiert aus zwei Screenshots Human Right Watch https://www.youtube.com/watch?v=DfuOag5s3vM
Die betroffenen Bewohner der Häuser erfuhren zumeist erst 48 Stunden bevor ihre Häuser zerstört wurden, dass sie diese zu räumen hatten. Nach Informationen von Human Right Watch sind seit Juli 2013 3.600 Menschen bei der sogenannten Antiterroraktion ums Leben gekommen. Die Regierung hat über ihr Vorgehen eine Nachrichtensperre verhängt. Human Right Watch:
"Im August hat Präsident Abd al-Fattah as-Sisi ein Gesetz erlassen, das eine Geldstrafe von 500.000 ägyptischen Pfund (ca. 56.000 Euro) und ein Jahr Berufsverbot vorsieht für jeden, der Informationen über Terrorismus verbreitet, die der Version der Regierung widersprechen."
 Welch ein Glück und welch ein Fanal der Freiheit, Demokratie und Menschenrechte, dass nicht der slawische Finsterling hinter den hohen Mauern des Kremls, Wladimir Putin, die französischen Hubschrauberträger bekommen hat, sondern der ägyptische Menschnschlächter Abd al-Fattah as-Sisi. Der Deal mit Ägypten zeigt einmal mehr welch hohen Stellenwert die Ethik in der Politik der EU hat. "Europäische Werte" eben.

Deutsche Medien entschuldigen Kriegsverbrechen der US-Luftwaffe in Kundus

$
0
0
So klingt Propaganda:
"Die Amerikaner haben ein ziviles Hospital angegriffen und viele Ärzte und Patienten getötet"
Jedenfalls wenn der Spiegelüber ein grässliches Massaker berichtet, angerichtet von der US-Luftwaffe im afghanischen Kundus. Denn dieser Satz geschrieben vom Sprecher der Taliban, Zabiullah Mujahid, in einer Pressemitteilung, leitet der Spiegel mit den Worten ein:
"Die Taliban nutzten den Angriff umgehend für ihre Propaganda."
Zur Zeit da diese Zeilen geschrieben werden 16 Tote und 37 zum Teil lebensgefährliche verletzte Ärzte, Schwestern und Patienten nichts weiter als Talibanpropaganda?  Die Vereinten Nationen sehen das offenbar etwas anders als der Spiegel. Der Hochkommissar für Menschenrechte, Seid al-Hussein sagte laut Focus.de, der Vorfall sei
"absolut tragisch, unentschuldbar und vielleicht sogar kriminell"
Allerdings scheint der verehrte Hochkommissar die wahren Verhältnisse auf dieser Welt nicht ganz verinnerlicht zu haben. Focus.de:
"Seid forderte eine transparente Untersuchung des Angriffs. Sollte dieser sich vor einem Gericht als vorsätzlich herausstellen, "könnte ein Luftangriff auf ein Krankenhaus ein Kriegsverbrechen darstellen". 
Seid verkennt dabei, dass die USA sich jeder Gerichtsbarkeit entziehen. Sie bomben, sie morden wo sie wollen, wann sie wollen und wen sie wollen. Sie setzen sich hinweg über alles was die Menschheit seit Jahrtausenden ihrer Geschichte sich als moralische Grenzen gesetzt hat, wenn es ihnen opportun erscheint. Für sie gibt es keine Gesetze und keine Gerichte. Sie sind die Unberührbaren.

Unterstützt werden sie dabei von den deutschen Qualitätsjournalisten. So hat denn der Spiegel auch kein Wort des Bedauerns oder gar der Anteilnahme für die Opfer. Der Artikelschreiber zerflliesst dagegen vor Mitleid mit den amerikanischen Mördern:
"Für die US-Armee wäre ein solcher Fehlschlag ein gravierender Vorgang. Das Hospital von Ärzte ohne Grenzen ist den westlichen Sicherheitskräften seit Jahren bekannt. Die US-Armee betont stets, dass sie bei der Planung von Luftangriffen äußerst penibel prüft, ob die Zivilbevölkerung gefährdet sein könnte."
Allerdings hegen internationale Beobachter und die Organisation "Ärzte ohne Grenzen", die das zerbombte Krankenhaus betrieben hat, erhebliche Zweifel an einem "Fehlschlag". So berichteten Zeugen, dass das Krankenhaus das Ziel gleich mehrerer Angriffe der US-amerikanischen Kampfjets gewesen sei. Und das obwohl "Ärzte ohne Grenzen" den Amerikanern mehrfach die GPS-Daten und die genauen Koordinaten des Krankenhauses mitgeteilt hatten, sogar noch während der Angriffe.

 Schuld am Bombenhagel auf das Krankenhaus ist "Ärzte ohne Grenzen" allerdings selbst. So weiss der Spiegel:
"Seit dem überraschenden Taliban-Angriff Anfang der Woche sind nach Angaben der Organisation in der Klinik 394 Verletzte behandelt worden."
 Unter diesen 394 Behandelten könnten sich immerhin einige Taliban versteckt haben, denn:
"Die Klinik wird ausschließlich aus Spenden finanziert und behandelt jeden - unabhängig von Herkunft oder Religion."
Ein Skandal! "Die Zeit" springt ihren Kollegen vom Spiegel bei:
"Die Kämpfer der Taliban verschanzten sich in Wohnhäusern."
Und wenn irgendwo ein Taliban hockt oder ein Mensch, den die USA für einen Taliban halten, dann gehört dem eine Bombe auf den Kopf geworfen, egal wieviele unschuldige Menschen dabei ihr Leben und ihre Gesundheit verlieren. Auch wenn dann hinterher behauptet wird:
"Bei dem Angriff ist es möglicherweise zu einem Kollateralschaden bei einer nahe gelegenen medizinischen Einrichtung gekommen",
wie "Die Zeit" kühl, nach dem Motto "Menschen kamen nicht zu schaden, lediglich einige Afghanen waren zu beklagen" einen Militärsprecher der USA zitiert.

Siehe auch: "Deutsche Medien entschuldigen Kriegsverbrechen der US-Luftwaffe in Kundus, - Die Zweite"

Deutsche Medien entschuldigen Kriegsverbrechen der US-Luftwaffe in Kundus, - Die Zweite

$
0
0
 Nach meinem gestrigen Post "Deutsche Medien entschuldigen Kriegsverbrechen der US-Luftwaffe in Kundus", haben mir ein paar freundliche Natotrolle noch ein paar Hinweise auf weitere Ungeheuerlichkeiten in der deutschen Presselandschaft bezüglich der Bombardierung des Krankenhauses in Kundus durch die US-Luftwaffe gegeben.

Unter der Überschrift
"Fataler Fehler der US-Luftwaffe: Klinik in Kundus versehentlich bombadiert"
schreibt der Kölner "Express" auf seiner Internetplattform "Express.de" am 3. Oktober um 13.42 Uhr:
"Bei einem Bombenangriff in Kundus haben amerikanische Kampfjets offensichtlich aus Versehen ein Krankenhaus der Organisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) getroffen und dabei mindestens neun Klinikmitarbeiter getötet."
 Eine bewusste Fälschung der wirklichen Ereignisse. Meldete die Nachrichtenagentur "Reuters"doch bereits um 10.30 am gleichen Tag:
"The first bomb landed at 2:10 a.m. and MSF staff called NATO in officials in Kabul at 2:19 a.m. and military officials in Washington a few minutes later, and the bombing continued until 3:13 a.m., an MSF official said, asking not to be identified saying that a statement will be released shortly."
Also war zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Express-Artikels bereits über drei Stunden bekannt, dass die US-Luftwaffe das Krankenhaus in Kundus über eine Stunde lang bombardiert hatte (von 2.10 Uhr bis 3.13 Uhr) obwohl die Nato in Kabul seit 2.19 Uhr, und die Militärs in Washington nur wenig später, von "Ärzte ohne Grenzen"über die Bombardierung informiert worden waren.

Trotzdem redet der "Express" weiterhin, wider besseren Wissens, von einem Unglück:
"Der Sprecher der Nato-Mission in Afghanistan, Sernando Estreooa, erklärte zu dem Unglück: „Die US-Streitkräfte haben am 3. Oktober um 2.15 Uhr Ortszeit einen Luftangriff nahe der Einrichtung durchgeführt, wo einzelne Personen die Truppen bedrohten. Dabei sei womöglich eine nahe gelegene Klinik beschädigt worden.
 Wie sehr sich mittlerweile "Bildzeitung" und "Spiegel" in ihren Qualitätsaansprüchen angeglichen haben, kann aus der Tatsache ersehen werden, dass beide die gleiche blutrünstige Schilderung eines Pflegers der Klink, fast wortgleich veröffentlichen. Weiss man schon seit längerem, dass die Bildleserschaft es gar nicht blutig und grausam genug bekommen kann, so muss mittlerweile festgehalten werden, dass der gemeine Spiegelleser auch nur noch wenig an einer seriösen Berichterstattung ineressiert ist und ihm das Leid anderer Menschen einen wohligen Schauer über den Rücken laufen lässt.

Während "Bild"in grossen Lettern aufmacht:
"Ich sah, wie Menschen in ihren Betten verbrannten",
titelt "Spiegel-online":
"Die Patienten brannten in ihren Betten" 
Ich möchte mir und den Leserinnen und Lesern an dieser Stelle weitere blutige Details aus "Bild" und "Spiegel" ersparen. Grundsätzlich ist auch gegen die drastische Schilderung eines Verbrechens nichts einzuwenden, wenn es darum geht, die grösse der Schuld des Verbrechers zu dokumentieren. Das ist aber weder bei "Bild" noch beim "Spiegel" der Fall. Im Gegenteil, beide Blätter sind darauf erpicht von dem Verbrechen der USA abzulenken und die Sicht der Leser auf das Leid der Opfer zu lenken, die von einem, gleichsam unabwendbaren, Schicksalsschlag ohne Fremdverschulden, ähnlich wie bei einem Erdbeben, getroffen wurden.

 So schreibt der "Spiegel":
"...als das Krankenhaus am frühen Samstagmorgen mehrfach aus der Luft getroffen wurde."
 Das Krankenhaus wurde nicht bombardiert, also ein Akt der Aggression, im Spiegel wurde es getroffen, also ein Erleiden, ähnlich eines Blitzeinschlages, ohne dass hierfür irgendjemand die Verantwortung trägt. Eine Schilderung, die die wahren Ereignisse auf den Kopf stellt. Nicht einmal von wem das Krankenhaus aus der Luft getroffen wurde, wird in diesem Satz erwähnt.

Währenddessen nennt Bild zu Anfang des Artikels noch mutig Ross und Reiter:
"Bei US-Angriffen auf ein Krankenhaus der Hilfsorganisation „Ärzte ohne Grenzen“ in der Provinzhauptstadt Kunduz (Nordost-Afghanistan) wurden am Samstag morgen (Ortszeit) mehr als 19 Menschen getötet, weitere 37 verletzt"
 Sogar von US-Angriffen, also einer Mehrzahl von Angriffen, ist hier die Rede, während dieser Umstand ansonsten gern verschwiegen wird. Allerdings relativiert die Bildzeitung zum Schluss des Beitrags den Anteil der US-Bomben am Leid der Menschen wieder, indem sie den Drohnenkönig Obama schwadronieren lässt:
"US-Präsident Barack Obama (54) bekundete unterdessen den Hinterbliebenen der Opfer sein Beileid. In einer Mitteilung vom Samstagabend sprach er von einem „tragischen Vorfall”.
Keine bewusste, gewollte Tötung von unschuildigen Menschen, sondern ein, von niemanden zu verantwortender, tragischer Vorfall.

Die Redewendung vom „tragischen Vorfall” macht sich dann auch flugs die Tagesschau der ARD zu Eigen. In der Sendung am Samstag um 15.30 Uhr heisst es noch:
"Im Nordafghanischen Kundus ist ein Krankenhaus der Hilfsorganisation "Ärzte ohne Grenzen" bombardiert worden, wahrscheinlich durch US-Kampfjets und aus Versehen".
Interessant ist daran, dass man die Verursacher des Bombardements scheinbar noch gar nicht genau kennt, "wahrscheinlich durch US-Kampfjets"aber bereits mit Sicherheit sagen kann, dass das Ganze aus Versehen geschehen ist, also in keinermanns Verantwortung.

 Einen Tag später hat die Tagesschau die Redewendung des Weissen Hauses zu ihrer eigenen gemacht. Die gleiche Sprecherin wie am Vortag, Kirstin Gerhard, kündigt einen Beitrag mit dem Korrespondenten Gabor Halaszunter Verwendung der offiziellen Formulierung der US-Administration an, nachdem sie zuvor zerknirscht einräumen musste , dass das Krankenhaus "offenbar" durch die USA bombardiert wurde :
"Nach dem "tragischen Vorfall" hat sich "Ärzte ohne Grenzen"aus Kundus ja nun weitgehend zurückgezogen."
 Dieser ist dann eifrigst bemüht, ganz im Sinne seiner Heimatredaktion, den Schwarzen Peter den Taliban zuzuschieben:
"...und es ist auch zu befürchten, dass so etwas den Taliban in die Hände spielen könnte. Denn die Taliban werden jetzt sagen: "Seht die Natosoldaten, die töten unschuldige Zivilisten." Das könnte sie am Ende sogar stärken. Und das obwohl die Taliban selbst natürlich überhaupt nicht unschuldig sind."
 Diese ungeheuere Verdrehung der Tatsachen und der Verantwortlichkeit ist geradezu ein Steilpass für Kirstin Gerhard:
"Noch sind die Umstände dieser Bombardierung jas noch unklar. Das afghanische Verteidigungsministerium erklärte, bewaffnete Terroristen hätten das Klinikgelände betreten und die Gebäude und die Menschen im Inneren als Schutzschild benutzt."
Auch wennn "Ärzte ohne Grenzen" dieses vehement abstreitet, weiss Gabor Halasz noch einen draufzusetzen:
"Die Nachrichtenagentur AP hat gesagt es seien Gewehre in diesem Krankenhaus gefunden worden."
 Also fassen wir zusammen: Ein "tragischer Vorfall""offenbar" durch US-Kampfjets "aus Versehen"herbeigeführt aber zu verantworten von den Taliban die "natürlich überhaupt nicht unschuldig sind."

 In den Tagesthemen vom Samstag stellt der Korrespondent Stefan Niemann noch einmal die Gewichtungen richtig:
"Abgesehen vom menschlichen Leid der Opfer und ihrerAngehörigen ist dieses Bombardement des Krankenhauses natürlich ein Desaster, auch militärisch und politisch."
Sicher, es hat ein paar Tote und Verletzte gegeben, aber was sind diese Opfer, noch dazu ausschliesslich Afghanen, gegen den Schaden, den die USA erlitten haben. Es ist schier zum Verzweifeln:
"Und hier in Washington kann man sich schon ausmalen wie Gegner und Feinde Amerikas diesen furchtbaren, sogenannten Vorfall nun auch ausschlachten könnten."
Und wieder sind 19 Tote und über 30 verletzte Menschen lediglich ein "Vorfall" sogar nur "sogenannt", während den wirklichen Schaden die, an allem völlig unschuldigen, USA zu tragen haben.

Die ARD, Golineh Atai und die verschwiegene Nähe der Al Qaida zu der vom Westen unterstützten Freien syrischen Armee

$
0
0
Die ARD-Tagesschau hat den Anspruch eine Nachrichtensendung zu sein, also Nachrichten zu vermitteln. Über den Begriff Nachrichten kann man bei Wikipedia nachlesen:
"Nachrichten in Hörfunk und Fernsehen müssen dem Pressekodex entsprechen, also mit den journalistischen Grundsätzen der Wahrheit, Aktualität, Objektivität, Ausgewogenheit, Diskriminierungsverbot und Verständlichkeit vereinbar sein.Die Tagesschau wird von einem Nachrichtensprecher präsentiert, der das Vorgelesene nicht selbst verfasst hat. Diese Präsentationsform bevorzugt die sachliche, beinahe amtliche Form von harten Fakten im Rahmen des Qualitätsjournalismus."

Der Staatsvertrag für Rundfunk und Telemedien, Rundfunkstaatsvertrag (RStV) sagt in § 10 Berichterstattung, Informationssendungen, Meinungsumfragen:
Berichterstattung und Informationssendungen haben den anerkannten journalistischen Grundsätzen, auch beim Einsatz virtueller Elemente, zu entsprechen. Sie müssen unabhängig und sachlich sein. Nachrichten sind vor ihrer Verbreitung mit der nach den Umständen gebotenen Sorgfalt auf Wahrheit und Herkunft zu prüfen. Kommentare sind von der Berichterstattung deutlich zu trennen und unter Nennung des Verfassers als solche zu kennzeichnen.
 Die Tagesschau um 20.00 Uhr am 30. September: Der Bildschirm zeigt uns zerstörte Häuser, das Wrack eines Fahrzeuges. Im Hintergrund steigen schwarze Rauchwolken zum Himmel. - Umschnitt: Augenscheinlich eine Strassenkreuzung, rechts Häusertrümmer, in der Bildmitte ein loderndes Feuer mit einer schwarzen Rauchfahne. Ein Mann läuft von Links nach rechts durchs Bild, die Geschwindigkeit des Films ist stark erhöht, die Kamera wackelt. Durch diesen kleinen Kunstgriff wird Dramatik und Authentizität erzeugt. Ein alter Trick der PR-Branche.




 Golineh Atai kommentiert die Bilder:
"Bilder, die einen Luftangriff in Syrien, in der Gegend von Homs zeigen sollen. Zivilisten, darunter auch Kinder, kamen dabei ums Leben."


  •  Das Kinder ums Leben kommen, ist in Syrien nichts besonderes. Glaubt man der, im ZDF-Morgenmagazin vom 01. Oktober, als Nahostexpertin vorgestellten Kristin Helberg, übrigens vor dem gleichen Bild, dass uns schon aus der Tagesschau bekannt ist, tötet Assad täglich exakt zehn Kinder.



  • "Tut uns leid, es ist uns völlig egal, ob Präsident Assad für 95 % der zivilen Opfer zuständig ist, ob er jeden Tag zehn Kinder tötet."



Versteht die ARD so etwas unter, eine Nachricht "mit der nach den Umständen gebotenen Sorgfalt auf Wahrheit und Herkunft zu prüfen"? Atai kommentiert Bilder, von denen sie angeblich nicht weiss, wo sie gemacht sind. Gebotene Sorgfalt? Wahrheit und Herkunft geprüft?
"Zivilisten, darunter auch Kinder, kamen dabei ums Leben."
 Woher hat sie diese Information? Da sie nicht selber vor Ort war, dann wüsste sie ja, wo die Bilder gedreht wurden, muss ihr doch jemand diese Informationen zugetragen haben. War dieser Informant vor Ort? Dann müsste der wissen woher die Bilder stammen. Oder beruft sich der Informant auch nur auf "Hören-Sagen", wie etwa die in Coventry, nördlich von London ansässige "Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte", nach ihrer englischen Bezeichnung Syrian Observatory for Human Rights, SOHR genannt?

Diese obskure Einrichtung besteht im Grunde aus einer Person, dem syrischen Sunniten Rami Abdul Rahman, wie er sich nennt. Sein richtiger Name ist Osama Suleiman. Suleiman wohnt in einem kleinen Reihenhaus und betreibt zusammen
"mit seiner Frau ein Bekleidungsgeschäft",
wie die Süddeutsche in ihrem Artikel "Ominöse Protollanten des Todes" schreibt. Angeblich bezieht Suleiman sein Wissen " von etwa 200 Informanten aus ganz Syrien. Nichts von alledem was diese obskure One-man-show, genannt "Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte" täglich in die Welt posaunt, ist auch nur ansatzweise zu verifizieren. Trotzdem stüzt sich die gesamte Weltpresse auf die täglichen Verlautbarungen des Herrn Suleiman, als seien sie die in Stein gehauenen Zehn Gebote Gottes.

Wie sagt doch noch der Rundfunkstaatsvertrag?
 Nachrichten sind vor ihrer Verbreitung mit der nach den Umständen gebotenen Sorgfalt auf Wahrheit und Herkunft zu prüfen. 
Aber wie immer wenn die Eliten in unserem Land Gesetze, Verordnungen oder Verträge brechen, findet sich ein Wissenschaftlerchen, dass wie ein schmieriger Winkeladvokat dieses rechtswidrige Handeln nicht nur legalisiert, sondern es geradezu als Ultima Ratio bezeichnet. So kann denn auch die Süddeutsche auf einen gewissen André Bank verweisen. Bank ist Mitarbeiter des ehemaligen "Deutsches Übersee-Institut", das sich 2006 in "GIGA, German Institute of Global and Area Studies" umbenannt hat und als Zeichen seiner exklusiven Internationalität nur noch englisch spricht.

Die Süddeutsche:
"Weil es so wenig gesicherte Informationen gebe, könne man die Beobachtungsstelle als Quelle wohl nutzen, meint daher auch der Politikwissenschaftler André Bank vom GIGA-Institut für Nahost-Studien in Hamburg. Allerdings wüssten weder er noch andere Nahostexperten, die er kenne, mehr über die Hintergründe der Organisation."
Eine merkwürdige Auffasssung von Journalismus: Wenn ich nichts weiss gebe ich eben Vermutungen, Verdächtigungen und frei Erfundenes als unumstössliche Wahrheit, als Nachricht aus. Eine Auffassung, die aber wie es scheint mittlerweile weltweit von den Mainstream-Journalisten geteilt wird.

Atai verlässt das schlüpfrige Parkett der Syrienberichterstattung und widmet sich dem Russland-Bashing, eine Disziplin, die sie hervorragend beherrscht:
"Hat Russland heute statt IS-Stellungen die Anti-Assad-Opposition bombardiert und Zivilisten getötet? 
Eine rein rthorische Frage, die im nächsten Satz auch gleich von der Fragerin selbst beantwortet wird:
Paris, Washington und die syrische Opposition hat Hinweise darauf. Die USA fühlen sich ausserdem unzureichend informiert über Moskaus Luftangriffe. Der Kreml weist Kritik und Zweifel an den Angriffszielen zurück. Sie seien Teil eines westlichen Informationskrieges gegen Russland",
noch dazu sachlich vollkommen falsch, macht Atai doch einen Unterschied zwischen IS und Anti-Assad-Opposition. Dieser Unterschied ist ein Konstrukt des Westens, der wieder einmal die Geister, die er rief, nicht mehr unter Kontrolle hat.

  Eine Woche später, am 07. Oktober, berichtet Volker Schwenk in der Tagesschau:
"Russisch Kampfflugzeuge sollen Rebellen in der Nähe von Hama bombardiert haben. gleichzeitig startet die syrische Armee ihre Bodenoffensive zur Rückeroberung von Idlib.Der Ort war im März von einer Allianz islamistischer Gruppen und gemässigter Kämpfer der "Freien syrischen Armee" erobert worden. Es war ein von mehreren schweren Niederlagen des Assad-Regimes. Die Terrormiliz IS gibt es in Idlib oder Hama nicht, doch die Region ist eine Hochburg der AL Kaida nahen Nusra-Front."
 Mit Erstaunen stellen wir fest, wer zur, vom Westen unterstützten, Allianz gegen Assad gehört: Die "Freie syrische Armee und sogenannte "islamistische Gruppen. Im letzten Satz wird dann fein unterschieden zwischen dem IS und der "Al Kaida nahen Nusra-Front".

 War nicht Al Qaida verantwortlich für den "Angriff auf die USA" dem am 11. September über 3.000 Menschen beim Einsturz der Twintower des World Trade Center in New York zum Opfer fielen? Und ist nicht die gesamte westliche Welt in den Krieg nach Afghanistan gezogen um eben jene AL Qaida zu vernichten? So schnell wird man vom Erzfeind zum Verbündeten, wenn's denn passt.

 Übrigens anders herum geht es genau so schnell wie der IS gerade feststellen muss.

Wer sich allerdings nicht hat einlullen lassen von den ewigen Wiederholungen in den Medien, von den "gemässigten Kämpfern" der "Freien syrischen Armee", für den ist die plötzliche Nähe dieser Kämpfer zu der Nusra-Front und anderen terroristischen islamistischen Gruppen keine Überraschung.

So benennt der "Levant Report" ein US-amerikanisches Online-Portal am 16. Juli einige Fälle der Zusammenarbeit von "gemässigten Kämpfern" und den Terroristen von IS und Nusra-Front:
"Im September 2014 gab der Kommandant der Freien syrischen Armee und Empfänger von US-Unterstützung, Basel Idriss, zu: Wir arbeiten mit dem IS und der Nusra-Front zusammen". Der Grund dafür sei, "Wir haben einen Punkt erreicht, an dem wir mit jedem zusammenarbeiten müssen, gegen Ungerechtigkeit und Unrecht."
Bereits im April 2014 gab der Chef, der vom Westen unterstützten "Syrischen Revolutionären Front", Jamal Maarouf zu Protokoll, dass Al Qaida "nicht unser Problem" sei und dass seine Kämpfer gemeinsame Operationen mit der Nusra-Front durchgeführt hätten. "Wenn die Menschen, die uns unterstützen, uns bitten Waffen an eine andere Gruppe zu senden, dann senden wir sie. Die Nusra-Front hat uns vor einem Monat gebeten Waffen nach Yabroud (Yabroud ist eine strtegisch wichtige Stadt zwischen Damaskus und der Grenze zum Libanon. Sie wurde von Al Nusra gehalten und im März und April 2014 von der syrischen Armee und der Hibollah zurückerobert) zu senden, also schickten wir eine Menge Waffen."
 In den deutschen Medien sind Berichte über solche Koalitionen Tabu.

 Nun erklärt sich auch die Ahnungslosigkeit Atais woher die Bilder des angeblichen Angriffs russischer Bomber stammen. Angeblich zeigen die Bilder, wie uns der Schriftzug oben links im Bild Glauben machen will, Szenen aus der Stadt Talbiseh, nördlich von Homs. Talbiseh aber wird beherrscht aus einer Koalition der "Freien syrischen Armee und der Nusra-Front, dem Ableger Al Qaidas. Eine Tatsache, die nicht passt in das Bild vom ausschliesslich bösen Diktator Assad, den ausschliesslich bösen Russen und den edlen Kämpfern für Freiheit und Demokratie der syrischen Opposition.

Wie die ARD ihr Sendeformat Weltspiegel schrottet und Golineh Atai offen Hass verbreitet

$
0
0
 Über 52 Jahre gibt es ihn schon in der ARD, den altehrwürdigen Weltspiegel. Zu den Moderatoren zählen so klangvolle Namen wie Gerd Ruge, Klaus Bölling, Winfried Scharlau, Dagobert Lindlau oder Dieter Kronzucker. Klangvolle Namen auch unter den Auslandskorrespondenten die im und für den Weltspiegel berichteten, z. B. Peter Scholl-Latour, Thilo Koch oder Gerhard Konzelmann. Alles vorbei. Die ARD ist gerade dabei ein weiteres Format mit Qualität, vor den Augen der Zuschauer zu zerlegen, es zu opfern auf dem Altar der Beliebigkeit und der Propaganda.

  Ein leuchtendes Beispiel für den Niedergang der Sendung, liefert die Moderatorin Natalie Amiri.

Ikone des Niedergangs: Moderatorin Natalie Amiri
Screenshot: ARD-Weltspiegel

Eine Kostprobe ihrer Inkompetenz und ihrer, mehr als mangelhaften, journalistischen Berufsauffassung konnten die Zuschauer anlässlich der Sendung vom 11. Oktober "bewundern". Ihre Anmoderation eines Beitrages über den russischen Militäreinsatz in Syrien geriet zu einem Stück Propaganda, wie es im Nordkoreanischen Staatsfernsehen wohl nicht perfekter zelebriert werden können:
"Das noch mehr Menschen fliehen hat auch Russlands militärisches Eingreifen in Syrien mit ausgelöst."
 Eine Behauptung, die durch nichts belegt ist, die auch nach gerade einmal einer Woche russischer Kampfeinsätze in Syrien noch gar nicht empirisch zu belegen ist. Amiri hat sich diese Behauptung schlicht und einfach aus den Fingern gesogen, verkauft sie aber im Weltspiegel im Brustton der Überzeugung als unumstössliche Wahrheit.

Amiri weiter:
 "Putin setzte heute seine Luftangriffe fort."
 Wenn es nicht so traurig wäre, man könnte über derlei Stümperei einer Journalistin lauthals lachen. Leider ist ein solcher Blödsinn bitterernst gemeint. Natürlich weiss jedermann, das nicht Putin in jedem einzelnen Kampfjet sitzt, aber die Fokussierung der Zuschauer auf eine Person, Putin, soll Hass und Empörung erzeugen. Sie soll bei den Zuschauern einen Reflex auslösen, der verhindert, sich mit der Problematik sachlich auseinanderzusetzen.

  Ein altes Rezept der Demagogie ist, die Menschen in Angst zu versetzen, um anschliessend ihre Angst, ihren Ärger und ihre Aggressionen in eine bestimmte Richtung zu lenken, sie an einer Person zu fixieren um diese zu vernichten, nicht nur psychisch, intellektuell, sondern ganz konkret physich, sie zu eliminieren. Dass dies keine leeren Worte sind, wird man im Verlauf der Besprechung des Beitrages von Golineh Atai noch erkennen.
 "Die Aktion ist brandgefährlich. Amerikaner und Russen im selben Luftraum. Zusammenstösse scheinen dabei nicht ausgeschlossen. Über den Nervenkrieg Putins, Golineh Atai."
 Amiri okkupiert ganz selbstverständlich den Luftraum über Syrien für die USA. Wenn nun auch russische Bomber diesen Luftraum nutzen, dann beschwören sie eine Gefahr herauf. Sie führen einen Nervenkrieg, Putin führt einen Nervenkrieg, gegen uns alle. Dabei kommt Amiri nicht einmal auf die Idee, die Tatsachen zur Kenntnis zu nehmen, geschweige denn diese zu reflektieren. Zunächst einmal gehört der Luftraum über Syrien den Syrern, die immer noch durch die gewählte Regierung Assad repräsentiert wird. Assad aber hat nicht etwa die USA um Hilfe gebeten, sondern Russland. Demnach ergibt sich ein genau entgegengestztes Bild der Darstellung Amiris. Nicht die Russen, oder um es mit Amiri zu sagen, Putin, führt hier einen Nervenkrieg, indem er das Völkerrecht bricht, sondern die USA verletzen ungefragt und ohne jede Legitimation den syrischen Luftraum und sind somit der zu verurteilende Aggressor.

 Der Beitrag von Golineh Atai selbst beginnt mit martialischen Bilder: Ein Bomber steigt auf in den Himmel, - eine Kamera, unter einem Bomber angebracht, zeigt wie die totbringenden Bomben ausgeklingt werden, - eine Aufnahme aus dem Cockpit zeigt die gewaltige Zerstörungskraft die diese Bomben haben. Man fühlt sich zurückversetzt in die Tage, als George H. Bush den Irak in Schutt und Asche legte.



Screenshot ARD-Weltspiegel

 Dazu aus dem Off Golineh Atai:
"Es ist wieder Krieg im russischen Staatsfernsehen. Eigentlich war schon die ganze Zeit Krieg. Überall lauern Gefahren für Russland: Auf der Krim, in der Ostukraine oder in Syrien. Die Umfragewerte für den Kriegseinsatz steigen."
Wohlgesetzt die Bilder. eine Inszenierung in Ton und Bild:

Auf der Krim,
in der Ostukraine
oder in Syrien.
Die Umfragewerte für den Kriegseinsatz steigen - Feldherr Putin
Alle Bilder Screenshots ARD-Weltspiegel
Die Absicht ist deutlich: Russland und vor allen Dingen Präsident Putin soll als paranoider, unberechenbarer, böswilliger Aggressor dargestellt werden.

 Andrej Kolesnikov vom "Carnegie Forschungszentrum Moskau" zeichnet uns das Bild vom blöden, tumben Russen, dem es unmöglich ist, sich eine eigene Meinung zu bilden. Der Mann weiss halt was seine US-amerikanischen Brötchengeber von ihm erwarten. Das Carnegie Forschungszentrum Moskau ist der Ableger eines der grössten Thinktanks der Welt mit Sitz in Washington. Die Dependance in Moskau ist finanziell zu fast 100 Prozent von den BIG-Spendern in Washington abhängig. Bei den unvoreingenommenen Zuschauern soll allerdings der Eindruck erweckt werden, es handele sich um eine russische Institution. So macht man Glauben, die kritischen Verlautbarungen zur russischen Politik seien die Meinung russischer Intellektueller, während es sich nur um Meinungshuren im Dienst der USA handelt:
"In den Augen der Bevölkerung ist dieser Krieg, genau wie in der Ostukraine, ein gerechter Krieg, der unsere Grenzen schützt."
Eine Nase wie Pinocchio, Andrej Kolesnikov
Screenshot ARD-Weltspiegel

Atai nimmt den Ball gerne auf:
"Und er ist ein Nervenkrieg. Diese Langstreckenraketen aus dem Kaspischen Meer habe Russland ohne Vorwarnung abgefeuert beschweren sich die USA."
Atais angebliche Langstreckenraketen beim Abschuss von einem russischen Kriegsschiff
Screenshot ARD-Weltspiegel

 Für Atai spielen Fakten einmal mehr keine Rolle. Abgesehen von der Tatsache, dass Frau Atai ausserordentlich schlampig formuliert, so sind die "Langstreckenraketen natürlich nicht aus dem Kaspischen Meer abgeschossen sondern von russischen Militärschiffen auf dem Kaspischen Meer, handelt es sich bei den "Langstreckenraketen" um Marschflugkörper.

Der Unterschied zwischen Langstreckenraketen, oftmals auch als Interkontinentalraketen bezeichnet, und Marschflugkörpern ist exorbitant. Als Langstreckenraketen werden Raketen mit einer Reichweite ab 5.500 Kilometern bezeichnet. Wikipedia beschreibt die Flugphase wie folgt:
  1. Start- oder Boost-Phase – 3 bis 5 Minuten (bei Feststoffantrieb kürzer als bei Flüssigantrieb), Höhe am Ende zwischen 150 und 400 km je nach Flugbahn, Geschwindigkeit typisch 7 km/s (25.000 km/h), bis zur 1. kosmischen Geschwindigkeit.
  2. Mittlere Flugphase – etwa 25 Minuten – suborbitaler Flug in einer elliptischen Umlaufbahn, deren Apogäum typisch eine Höhe von 1.200 km hat. Die große Halbachse dieser Ellipse hat eine Länge zwischen dem vollen und dem halben Erdradius; die Projektion der Bahn auf die Erde ist nahe zum Großkreis, leicht verschoben wegen der Erdrotation während des Flugs. In dieser Phase kann der Flugkörper mehrere unabhängige Gefechtsköpfe und Eintrittshilfen wie metallbeschichtete Folienballons ausstoßen, weiterhin Chaff oder ganze Täuschkörper.
  3. Wiedereintrittsphase, beginnend in 100 km Höhe – 2 Minuten Dauer – Einschlag mit einer Geschwindigkeit bis zu 4 km/s (14.400 km/h), bei frühen ICBM weniger als 1 km/s (3.600 km/h).
 Interkontinentalraketen sind in der Regel mit atomaren Mehrfachsprengköpfen bestückt die, unabhängig voneinander, auf mehrere Ziele programiert werden können. Die Reichweite der grössten und modernsten russischen Interkontinentalrakete, die Topol M, beträgt 13.000 Kilometer. Vom Kaspischen Meer bis Syrien sind es aber mal gerade 1.500 Kilometer.

 Marschflugkörper hingegen basieren auf einer ganz anderen Technik. Ihre Reichweite liegt zwischen 1.600 und 2.600 Kilometern. Bemühen wir auch hier Wikipedia:
  • Ein Marschflugkörper (engl. cruise missile, eingedeutscht: Cruise-Missile) ist ein unbemannter militärischer Lenkflugkörper mit einem Sprengkopf, der sich selbst ins Ziel steuert.
  • Er unterscheidet sich von einer ballistischen Rakete durch den permanenten Antrieb während des gesamten Fluges sowie durch den aerodynamischen Flug, häufig unterstützt durch Tragflächen – im Unterschied zu taktischen und strategischen Boden-Boden-Raketen.
  • Die Navigation erfolgt meist durch eine Kombination von Trägheitsnavigation, Gelände-Kontur-Abgleich, Zielgebiets-Bild-Abgleich (Digital Scene-Mapping Area Correlator, DSMAC) und Satellitennavigation, teils auch mit Unterstützung durch ein Synthetic Aperture Radar.
  • Der Antrieb erfolgt im Allgemeinen durch ein Strahltriebwerk, als Turbofan oder auch als Ramjet, teils auch durch Raketentriebwerk, wie häufig bei schnellen Seezielflugkörpern.
  • Die Waffe kann von U-Booten, Schiffen, Flugzeugen oder von Land gestartet werden und fliegt mit einer Höhe von 15 bis 100 Metern so niedrig, dass sie nur schwer vom gegnerischen Radar erfasst werden kann. Auch für Infrarot-Sensoren ist sie auf Grund ihrer geringen Hitzeemission nur schwer erkennbar.
Maxim Trudolubov von der Wirtschaftszeitung Wedomosti nimmt den durchgehenden Gedanken dieses Weltspiegelbeitrages, von dem paranoiden, unberechenbaren, böswilligen Aggressor Russland und seinem Präsidenten Putin wieder auf:
"Die Politik des Kremls befindet sich jetzt in einer Phase, wo man der Welt zeigen muss, dass Russland ein sehr starker Staat ist. Man geht davon aus, dass Russland betrogen wurde. Putin wiederholt das ja die ganze Zeit. Es ist eine revisionistische Sicht. Man deutet die Postsowjetische Geschichte um."
 Eine Meinung, die sich ebenso wenig auf Fakten stützt, wie sie verwundert, wenn man in Rechnung stellt, wer HerrnTrudolubov immer wieder den Kühlschrank füllt und nicht nur mit Buchweizengrütze und Borschtsch. Laut media-atlas.ru gehört Wedomosti zum grössten Teil der britischen "Financial Times" und dem zum Medienkonzern des rechtsgerichteten US-amerikanischen Medienunternehmers Rupert Murdoch zählenden "Wall Street Journal". Maxim Trudolubov ist eine Leihfeder im übelsten Sinn des Wortes.

Weiss genau wer ihm den Kühlschrank füllt und das soll auch so bleiben.
Screenshot ARD-Weltspiegel

 Für Golineh Atai ist diese Aussage aber genau das, was sie benötigt, um ihre Lügengeschichte weiter zu entwickeln:
"Russland bedroht von den USA. Auf einer Sicherheitskonferenz vergangenes Jahr berichten Generäle und Minister von angeblichen Plänen der USA, Revolutionen zu schüren und Islamisten zu stärken."
 Natürlich vermeidet es Atai die Zuschauer über die Konferenz zu informieren. Selbst den Namens, III. Moscow Conference on International Security, als auch das Datum,  an dem diese Konferenz stattfand, 23. - 24. Mai 2014, hält sie lieber geheim. Die Gefahr, dass jemand auf die Idee kommen könnte, selbst Nachforschungen anzustellen, erschien ihr wohl zu gross. So kann sie den Eindruck erwecken, dort hätten sich ein paar russische Generäle und Minister unter Ausschluss der Öffentlichkeit und ohne internationale Relevanz getroffen und sich gegnseitg in ihrer Taschentücher geheult.

 An der Konferenz haben aber immerhin, laut des offiziellen Konferenzberichtes neben dem russischen Verteidigungsminiser Shoygu und Aussenminister Lavrov, hochrangige Vertreter Weißrusslands, des Iran, Ägyptens, Syriens, Chinas, Indiens, Pakistans, des Libanon, Israels, Weißrusslands und Kirgisiens, sowie der Generalsekretär der Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit OVKS, (dem Verteidigungsbündnis gehören Armenien, Kasachstan, Kirgisistan, Russland, Tadschikistan und Weißrussland an - Beobachterstatus haben Afghanistan und Serbien) und der stellvertretende Generalsekretär der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ), die immerhin ein Drittel der gesamten Erdbevölkerung vertritt, aktiv als Referenten teilgenommen. Gäste waren Vertreter aus 36 Staaten, darunter auch aus Deutschlands und den USA, sowie der Vereinten Nationen, der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten und der Arabischen Liga.

 Dem Generalsekretär der Vereinten Nationen, Ban Ki-moon, war die Konferenz immerhin so wichtig, dass er ein Grusswort sandte:
"Ich möchte meine Anerkennung an die russische Verteidigungsministerium für die Ausrichtung dieser Veranstaltung zum Ausdruck bringen. Die Moskauer Konferenz für Internationales Security bietet а nützliches Forum für den Austausch von Ansichten über eine Reihe von laufenden und neuen Krisen."
Was nun folgt ist ein gewaltiges Stück Realitätsverweigerung und Realitätsleugnung. Atai:
 "Die orangene Revolution in der Ukraine, für sie eine US-Verschwörung, ebenso die Revolution in Georgien. Daran reihe sich der sogenannte arabische Frühling, der den Nahen Osten ins Chaos stürzte."
 Es ist mittlerweile allgemeingültiges Wissen, dass die Revolutionen in der Ukraine 2004 (die Orangene), die Rosenrevolution in Georgien 2003 und der Arabische Frühling 2011 von den USA initiiert wurden. Wer kennt nicht die Klage der Assistant Secretary of State im US-Aussenministerium, Victoria Nuland, die USA hätten bereits 5 Mrd. Dollar in einen Systemchange in der Ukraine investiert.

 Die USA bedienen sich bei ihrem Unternehmen Regime-Change zumeist einer kleinen serbische Revolutions GmbH, mit Namen CANVAS. Einer der Inhaber von CANVAS, Srdja Popovic, hat kürzlich ein Buch veröffentlicht, von der ARD-Sendung ttt euphorisch gefeiert, in dem er offen zugibt die Unruhen in Ägypten und Syrien initiiert zu haben. Dabei verschweigt er allerdings seine Geldgeber, unter anderm die "Open Society Foundations" des Milliardärs George Soros und den fast ausschliesslich aus dem Haushalt der US-Regierung finanzierten Thinktank "Freedom House".

Flugs eilt das durch US-Dollar unterhaltene Helferlein Maxim Trudolubov, der sich in ihren eigenen Lügen verstrickenden Atai zu Hilfe:
"Laut Putin ist jede Revolution, überhaupt alles, was aus dem Volk kommt, von aussen gesteuert. Für Putin kann nichts aus der Gesellschaft entstehen, weil Alles nur von oben nach unten funktioniert."
Da ist er wieder der paranoide Putin. Atai übt sich in Küchenpsychologie:
"Das grausame Ende des libyschen Präsidenten Gaddafi, vielleicht ein Trauma für Wladimir Putin."
 Wie kommt Atai plötzlich auf den grausamen Mord an Gaddafi? So wie sie diesen Satz gebraucht, ohne jeden erkennbaren Zusammenhang, kann er nur als eine Drohung an Putin verstanden werden, denn erst so macht er Sinn. Zumal Atai anschliessend Putin zeigt, der die Frage nach der Rechtmässigkeit der Ermordung Gaddafis stellt:
"Wer erlaubte das? Gab es einen Prozess? Wer nahm sich das Recht diesen Mann hinzurichten?"
 Für Atai der untaugliche Versuch des Despoten Putin, das Todesurteil der Zivilgesellschaft und die Vollstreckung des Urteils an einem Paria, mit für ihn nicht geltenden Regeln des Rechtsstaates zu hinterfragen.
"Indem Putin Syriens Präsident Assad schützt, schützt er auch sich selbst."
 Wieder auf den ersten Blick ein unerklärlicher Gedankensprung. Eben noch Gaddafi, jetzt Assad. Eine Erklärung liefert das ander US-finanzierte Helferlein, Andrej Kolesnikov:
"In Assad sieht Putin sich selbst. In der Revolte gegen Assad, die 2011 anfing, sieht er die orangene Revolution der Ukraine. Eine Revolution, die er in seinem Land vermeiden will. In Assad sieht Putin Gaddafi. Für Putin war es wichtig zu zeigen Assad mag ein Diktator sein, aber er wurde legal gewählt, so wie Putin auch."
 Da ist sie, klar und deutlich gezogen, die gerade Linie von dem bereits ermordeten Gaddafi über den nächsten Kandidaten auf der Liste der US-finanzierten Henker, Assad, bis letztlich hin zu Putin. Wer sich den USA widersetzt, der wird früher oder später, wie einst Iraks Hussein, aus einem Erdloch gezogen und anschliessend öffentlich hingerichtet oder wie Libyens Gaddafi aus einem trockenen Wasserrohr gezogen und unter lautem Gejohle des Pöbels auf der Ladefläche eines Pickup erschossen. Assad und Putin, so die Nachricht Golineh Atais, werden die nächsten sein.

Babylonische Verwirrung: Friedenspreisträger Navid Kermani möchte zu und zu gern in den Krieg ziehen

$
0
0
 Wir leben in biblischen Zeiten.

  Im alten Testament im 1. Buch Mose 11, Vers 1 - 9 heisst es:
"Alle Menschen hatten die gleiche Sprache und gebrauchten die gleichen Worte.Als sie von Osten aufbrachen, fanden sie eine Ebene im Land Schinar und siedelten sich dort an. 
 Sie sagten zueinander: Auf, formen wir Lehmziegel und brennen wir sie zu Backsteinen. So dienten ihnen gebrannte Ziegel als Steine und Erdpech als Mörtel.  
 Dann sagten sie: Auf, bauen wir uns eine Stadt und einen Turm mit einer Spitze bis zum Himmel und machen wir uns damit einen Namen, dann werden wir uns nicht über die ganze Erde zerstreuen. 
 Da stieg der Herr herab, um sich Stadt und Turm anzusehen, die die Menschenkinder bauten. Er sprach: Seht nur, ein Volk sind sie und eine Sprache haben sie alle. 
Und das ist erst der Anfang ihres Tuns. Jetzt wird ihnen nichts mehr unerreichbar sein, was sie sich auch vornehmen. 
 Auf, steigen wir hinab und verwirren wir dort ihre Sprache, sodass keiner mehr die Sprache des anderen versteht. 
 Der Herr zerstreute sie von dort aus über die ganze Erde und sie hörten auf, an der Stadt zu bauen. 
 Darum nannte man die Stadt Babel (Wirrsal), denn dort hat der Herr die Sprache aller Welt verwirrt, und von dort aus hat er die Menschen über die ganze Erde zerstreut."
 Woran es nun gelegen haben mag, was den Gott Jave so erzürnt ist unbekannt. Geht man allerdings von der Erzählung des Alten Testaments aus, so dürfte eine gewisse Hoffärtigkeit, eine Anmassung eines Teils der Menschheit, selbst Gott oder zumindest gottähnlich zu sein den "Schöpferdes Himmels und der Erde" erzürnt haben

 Die, die sich für die Eliten, die Herrscher dieser Welt halten, nehmen sich heraus alle Schätze dieser Welt als ihr Eigentum anzusehen. Sie machen sich die Erde untertan auf eine selbstherrliche, zerstörerische Art. Sie rauben die Bodenschätze, verpesten die Luft, vergiften das Wasser, holzen die Wälder ab und verseuchen die Böden, alles für ein paar Schnippsel Papier oder einer endlos erscheinenden Reihe an Nullen und Einsen auf den Computern der Banken. An den Börsen nachen sie geradezu aus dem Nichts Geld. Sie zetteln Kriege und Aufstände an und verdienen am Verkauf von Waffen. Waffen, die hinterhältig und ohne ansehen der Person töten. Bodenminen, Giftgas, Streumunition werden an jedermann verkauft, der genug Geld auf den Tisch legt.

 Wie auch immer: Irgendwann muss der einzig Gott eingegriffen haben und wie seinerzeit in Babylon, hat sich die Sprache begonnen zu verändern. Die Begrifflichkeiten der Worte haben sich gewandelt, haben sich teils ins direkte Gegenteil gewandelt.

 Die Eliten haben uns von "Reformen" berichtet, die angeblich alternativlos seien. Der Duden erklärt das Wort Reform als eine
"planmäßige Neuordnung, Umgestaltung, Verbesserung des Bestehenden (ohne Bruch mit den wesentlichen geistigen und kulturellen Grundlagen)".
Unsere Eliten verstanden aber unter dem Wort "Reform" plötzlich keine "planmässige ...Verbesserung des Bestehenden"sondern eine rückwärts gewandte Bewegung. Sie kürzten die sozialen Hilfen, führten anstatt der, bis dahin geltenden solidarischen Sicherungssysteme die "Eigenverantwortung" ein, nach dem Motto, "jeder ist sich selbst der Nächste".

Im Laufe dieser "Reformen"änderte sich die Begrifflichkeit einer ganzen Menge anderer Worte. Ab jetzt stand nicht mehr die Gewinnmaximierung (ein Wort, das gänzlich fehlt im Neusprech) der Unternehmen im Vordergrund, sondern der Mensch. Immer wenn die Führung eines Unternehmens davon sprach, dass bei ihrem Unternehmen "der Mensch im Fordergrund stehe", folgten dieser Aussage zumeist grössere Massenentlassungen.

 Aber auch das Wort "Entlassung" oder "Kündigung" hatten keinen Platz mehr im Vokabular der Mächtigen. Die "Mitarbeiter" früher Arbeiter, Angestellte oder abhängig Beschäftigte, wurden folglich nicht mehr entlassen sondern "freigestellt", so als seien sie nun frei von Arbeit, Mühsal und Schufterei und könnten ihr Leben in vollen Zügen geniessen.

 Das ist aber keineswegs so. Der ehemalige "Mitarbeiter" muss sich umgehend, sobald er von seiner "Freistellung" erfährt bei der "Agentur für Arbeit", dem ehemaligen Arbeitsamt melden. Ein irreführender Begriff: "Agentur für Arbeit". So ist diese Institution keineswegs eine Agentur für Arbeit, sondern eine Agentur für Arbeitslose, jetzt "Freigestellte", denn sie kümmert sich nicht um Arbeit, erzeugt gar Arbeit oder verwaltet Arbeit, sondern arbeitslose Menschen, die "Freigestellten".

 Geht nun der "Freigestellte" oder die "Freigestellte" zur "Agentur für Arbeit", so ist er dort nicht mehr der alte Antragsteller oder die Antragstellerin, nicht mehr der oder die "Arbeitsuchende" sondern "Kunde" oder "Kundin". Was keineswegs bedeutet, dass die "Kunden" der "Agentur für Arbeit" sich nun in der glitzernden Welt der Konsumtempel befinden würden, sich quasi aus den übervollen Regalen Jobs nach ihrer Wahl heraus- und mit nach Hause nehmen könnten.

 Vielmehr erhalten die "Freigestellten" nun einen "persönlichen Ansprechpartner (pAp)". Wer nun glaubt, dass dieser "pAp" nun einzig und allein für ihn zuständig ist, ihm dient, so wie der persönliche Kammerdiener, der sieht sich getäuscht. Ihm zugeteilt, und nicht etwa vom "Kunden" aus einer Flut von Angeboten nach eigenem Gusto ausgesucht, sitzt ihm der gleiche übelgelaunte, obrigkeitshörige, uninteressierte Beamte gegenüber, wie schon seit Kaisers Zeiten. Es ist die Sprachverwirrung, die aus ihm einen "persönlichen Ansprechpartner (pAp)" gemacht hat.

 Nach spätestens einem Jahr regelmässigen Besuchs der "Agentur für Arbeit" und des dort übelgelaunt wartenden "persönlichen Ansprechpartners (pAp)" bezieht der "Freigestellte" nun kein "Arbeitslosengeld 1" mehr, sondern er wird weitergereicht und erhält nun "Arbeitslosengeld 2", besser als "Hartz IV" bekannt. Dieses "Arbeitslosengeld 2" hiess früher einmal Sozialhilfe. Die wurde ein wenig gekürzt, die Sanktionsmassnahmen wurden ein wenig verschärft, aber ansonsten, alles beim Alten.

Im Regelfall sagt der "Freigestellte" jetzt seinem "persönlichen Ansprechpartners (pAp)" adieu, denn nun gilt er als schwer vermittelbar. Sein neuer Kundenberater ist nun der "Fallmanmger". Und der ist wirklich neu. Er hat ungefähr die Kompetenzen eines Gefängniswärters gepaart mit denen eines Blockwarts und verhält sich im allgemeinen auch genau so.

 Zur allgemeinen Sprachverwirrung tragen nicht ganz unerheblich die vielen Anglizismen bei, die von den Eliten gern und häufig gebraucht werden.Es ist ein ganz spezielles "wording", dessen man sich in gewissen Kreisen bedient. Da wird der Hausmeister zum "Facility-Manager", der graue Kittel ist allerdings immer noch der gleiche. Der "Performer" ist der Macher, der, der etwas bewegt, ein Wettbewerb ist eine "Challenge", es wird nicht mehr gedruckt sondern"geprinted", eine Sitzung ist ein "Meeting"und eine Firmengründung ein"Start-Up". Volksverarsche sich elitär gebärdender ehemaliger BWL-Studenten.

 Verhältnismässig harmloser Neusprech, allerdings, gemessen an dem, mit was uns seit geraumer Zeit Politik und Veröffentlichte Meinung versuchen hinters Licht zu führen. Immer wieder wird den Deutschen erklärt, es sei nun die Zeit gekommen, dass "ein grösseres Deutschland""mehr Verantwortung" in der Welt übernimmt. Deutschland "fehle es am politischen Willen",  "gemessen an seiner Wirtschaftskraft" sich in den "Konflikten dieser Welt einzubringen". Bundespräsident Gauck formulierte das anlässlich seiner Rede während der 50. Konferenz für Sicherheitpolitik in München im Januar 2014 so:
"Hat Deutschland die neuen Gefahren und die Veränderungen im Gefüge der internationalen Ordnung schon angemessen wahrgenommen? Reagiert es seinem Gewicht entsprechend?
Hat Deutschland die neuen Gefahren und die Veränderungen im Gefüge der internationalen Ordnung schon angemessen wahrgenommen? Reagiert es seinem Gewicht entsprechend? 
Tun wir, was wir könnten, um unsere Nachbarschaft zu stabilisieren, im Osten wie in Afrika? Tun wir, was wir müssten, um den Gefahren des Terrorismus zu begegnen? Und wenn wir überzeugende Gründe dafür gefunden haben, uns zusammen mit unseren Verbündeten auch militärisch zu engagieren, sind wir dann bereit, die Risiken fair mit ihnen zu teilen? 
Nun vermuten manche in meinem Land im Begriff der „internationalen Verantwortung” ein Codewort. Er verschleiere, worum es in Wahrheit gehe."  
Manche vermuten ein Codewort, der Bundespräsident lässt die Katze aus dem Sack: "militärisch engagieren". Es geht ums totschiessen:
"Manchmal kann auch der Einsatz von Soldaten erforderlich sein.
Aber wenn schließlich der äußerste Fall diskutiert wird – der Einsatz der Bundeswehr –, dann gilt: Deutschland darf weder aus Prinzip „nein” noch reflexhaft „ja” sagen.
Die Bundesrepublik sollte sich als guter Partner früher, entschiedener und substantieller einbringen."
Aber es geht nicht einfach nur ums totschiessen, es geht darum, dass sich die westlichen Staaten das Recht herausnehmen, gegen jeden "Schurkenstaat" einen Vernichtungskrieg zu führen (Wie schnell ein Land zum Schurkenstaat wird zeigt uns Spiegel-online):
"Das Prinzip der staatlichen Souveränität und der Grundsatz der Nichteinmischung dürfen gewalttätige Regime nicht unantastbar machen.
Und ich weiß auch um das Spannungsverhältnis zwischen Legalität und Legitimität, das fortbestehen wird, solange der Sicherheitsrat in diesen Fragen oft gespalten ist."
 Mir fällt der alte Sponti-Spruch ein: "Legal - Illegal - Scheissegal!"
"Die Achtung der Menschenrechte ist nicht nur der Kern des Selbstverständnisses westlicher Demokratien. Sie ist eine ganz grundsätzliche Bedingung für die Garantie von Sicherheit, ja, für eine friedliche und kooperative Weltordnung. 
Zudem sollte es heute für Deutschland und seine Verbündeten selbstverständlich sein, Hilfe anderen nicht einfach zu versagen, wenn Menschenrechtsverletzungen in Völkermord, Kriegsverbrechen, ethnischen Säuberungen oder Verbrechen gegen die Menschlichkeit münden."
Die wohl perfideste Umdeutung eines allgemein gültigen Begriffs: "Die Menschenrechte". Im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland in Artikel 2 steht der Satz:
"Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit." 
 Ein Krieg verletzt dieses fundametalste aller Menschenrechte in eklatanter Weise. Es ist geradezu der Widerspruch an sich, einen Krieg zu führen zur Durchsetzung der Menschenrechte. Es kann keinen Krieg geben, der nicht als allererste Handlung die Menschenrechte verletzt, da es das Wesen des Krieges ist, Menschen zu verletzen und zu töten.

Aber der Präsident hat noch einen, die "universellen Werte":
"Lassen Sie uns also nicht die Augen verschließen, vor Bedrohungen nicht fliehen, sondern standhalten, universelle Werte weder vergessen noch verlassen oder verraten, sondern gemeinsam mit Freunden und Partnern zu ihnen stehen, sie glaubwürdig vorleben und sie verteidigen."
 Ob "Menschenrechte" oder "universelle Werte" es geht immer nur um eines, um das, um was es schon immer ging, wenn Kriege vom Zaun gebrochen wurden: Um nationale Macht und um wirtschaftliche Vorteile.

 Um Macht und wirtschaftliche Vorteile geht es auch wenn westliche Politiker das Wort "Frieden" in den Mund nehmen, in jeglicher Zusammensetzung, "Friedenssicherung", "Friedenstiftende Massnahmen", "Friedensmission", oder gar "Friedenstruppen", wenn sie ein Land oder eine ganze Region "befrieden" wollen, dann sollten in Ländern der dritten Welt alle Alarmglocken klingeln, denn dann gilt es sich in Sicherheit zu bringen vor den "Frieden stiftenden" Bomben, Marschflugkörpern, Drohnen, der Uranmunition und den bunkerbrechenden Megabomben.

Das Wort "Frieden" als ein Synonym für Krieg, für Tod und Zerstörung. Nur so lässt sich erklären, wenn der Preisträger des "Friedenspreises des deutschen Buchhandels" 2015 Navid Kermani vor der geballten Versammlung deutscher und internationaler Intelektueller offen zu Gewaltaktionen und militärischem Eingreifen im Nahen Osten aufruft:
"Darf ein Friedenspreisträger zum Krieg aufrufen? Ich rufe nicht zum Krieg auf. Ich weise lediglich darauf hin, dass es einen Krieg gibt – und dass auch wir, als seine nächsten Nachbarn, uns dazu verhalten müssen, womöglich militärisch, ..."
 Kermani fordert nicht etwa ein Eingreifen der Vereinten Nationen, die nach dem zweiten Weltkrieg gegründet wurden um Not, Elend, Ungerechtigkeit, Depotismus und Krieg von der Erde zu verbannen. Er fordert nicht den Nahen Osten zu befrieden durch ein gemeinsames Vorgehen der Völker dieser Welt. Er fordert, Europa möge sich aufschwingen zum Weltpolizisten, zum Staatsanwalt, zum Richter und letztlich zum Scharfrichter. Er fragt nicht nach Völkerrecht, nach Legitimation. Er bezieht die Legitimität eines militärischen Einschreiten Europas in Syrien und im Irak einfach aus der Macht, dem Einfluss und der angeblichen moralischen Überlegenheit Europas.

 Dabei schwant ihm, dass es zu Katastrophen kommen kann:
"Wahrscheinlich werden wir Fehler machen, was immer wir jetzt noch tun. Aber den größten Fehler begehen wir, wenn wir weiterhin nichts oder so wenig gegen den Massenmord vor unserer europäischen Haustür tun, den des „Islamischen Staates“ und den des Assad-Regimes."
 Fehler, die vielen Menschen das Leben kosten werden, die zu weiterer Flucht und Vertreibung führen werden. Dabei begeht er einen kapitalen Denkfehler, wenn er denn überhaupt meint was er sagt, wenn er wirklich die Menschen vor dem Massenmord in Syrien und dem Irak bewahren will. Das erscheint mir eher zweifelhaft: Ist seine Analyse der Situation im Nahen Osten doch viel zu einseitig, sucht und findet er die Verantwortlichen für das jetzt bereits über zwölfjährige Morden und Sterben allein bei den Islamisten und bei dem Lieblingsfeind der USA, dem "Assad-Regime".

 Kermani blendet vollkommen aus, dass die Gewalt von aussen in den Nahen Osten getragen wurde, dass die USA nicht erst mit dem 2. Golfkrieg 1990 angefangen haben, mit kriegerischen Mitteln die Region nach ihren Vorstellungen umzugestalten, als sie unter fadenscheinigen Begründungen 1990 das erste Mal den Irak überfielen. Er blendet die zahlreichen Kriegsverbrechen und die Verbrechen gegen die Menschlichkeit aus, die Israel an seinen palästinensischen Nachbarn und Bürgern begangen hat und noch heute begeht.

 Der Denkfehler, den Kermani begeht ist, dass Massenmord, wie er es nennt, nicht durch die Abwesenheit von Gewlalt, sondern durch ein Übermass an Gewalt entsteht. Wie aber will er durch das Hinzufügen zusätzlicher Gewalt dann ein weiteres massenmorden verhindern?

 Aber Kermani weiss das längst. Er will uns weismachen, dass die Folgen einer falschen Medikation dadurch beseitigt werden können, indem man die Dosis des Medikamentes erhöht:
"Oder wir lernen die falschen Lektionen, wenn wir aus den desaströsen Kriegen im Irak oder in Libyen den Schluss ziehen, uns auch bei Völkermord besser herauszuhalten."
 Was der Preisträger des "Friedenspreises des deutschen Buchhandels" wirklich umtreibt verrät er uns nur einen Satz später, wenn er sogar die Terminologie des Westens übernimmt:
"Nichts ist uns eingefallen, um den Mord zu verhindern, den das syrische Regime seit vier Jahren am eigenen Volk verübt."
 Assad ermordet sein eigenes Volk, so tönt es uns seit Jahren entgegen. Nicht das es an mir wäre einen ausgemachten Schurken wie Assad zu verteidigen. Nur sollte sich niemand wundern, wenn jemand, der sich verteidigt, der mit dem Tode bedroht wird, sich mit allen seinen Mitteln zu Wehr setzt. Auch tut Kerami so, als sei Assad das grösste Problem das die Region hat. Assad ist sicher eines der kleineren Probleme, die die Menschen auf der arabischen Halbinsel und in Kleinasien haben. Nichts würde sich zum Besseren verändern, würde Assad mit kriegerischen Mitteln beseitigt. Es ist nicht Assad der einem Frieden in der Region im Wege steht. Es ist die Ungerechtigkeit, die Armut, die Ausweglosigkeit und es ist das Überangebot an Waffen, das immer wieder den Hass auf andere schürt.

 Wessen Geistes mittlerweile die Träger des "Friedenspreises des deutschen Buchhandels" sind, dokumentiert der Ausspruch des Preisträgers von 2011. Der Algerier Boualem Sansal sagte bereits im März 2011 anlässlich einer Dikussion in Berlin:
"Gaddafi wäre schon tot, hätte sich Deutschland bei der UN-Abstimmung zum Militäreinsatz gegen Libyen nicht der Stimme enthalten."
"Friedenspreisträger" im Blutrausch.

Der Deutschlandfunk macht eine bekennende Rechtsradikale zu einem Opfer Putins

$
0
0
 Der Deutschlandfunk schreibt über seinen Polen- Weißrussland- und Ukraine-Korrespondenten Florian Kellermann:
"Grundlage für die Qualität seiner Berichte sind neben langjähriger journalistischer Erfahrung für verschiedene deutsche und ausländische Medien seine exzellenten Kenntnisse der Region, ihrer Kulturen und ihrer Sprachen."
 Florian Kellermann sitzt in einem Café der ukrainischen Hauptstadt Kiew. Ihm gegenüber Olga Kurnosowa. Die Frau zeigt Kellermann ein Video:
"...eine Demonstration in Moskau vor gut einem Jahr. Sie und andere singen die ukrainische Nationalhymne und protestieren gegen das militärische Engagement Russlands in der Ostukraine."
Eine friedliche Szene, fröhliche sich an den Händen fassende Menschen vereint in dem glühenden Verlangen nach Frieden. Dann die dramatische Wendung:
"Dann die Losung, mit denen die Putin-Gegner den Kreml wohl am empfindlichsten trafen: "Wir haben genug 200er", skandierten die Menschen."
Kellermann erklärt:
"Ein 200er" ist das russische Codewort für einen gefallenen Soldaten. In diesem Fall: für einen in der Ostukraine gefallenen russischen Soldaten."
 Entweder hat Kellermann schlampig recherchiert, schlampig geschrieben oder es ist Absicht, dass er nur sehr wage berichtet, dass die Demonstration in Moskau stattgefunden hat und zwar "vor gut einem Jahr". Er überlässt es Kurnosowa uns darüber aufzuklären, um was es angeblich gegangen ist bei der Demonstration in Moskau "vor gut einem Jahr":
"Viele Teilnehmer dieses Friedensmarsches sind festgenommen worden, auch ich."
 Laut Kurnosowa war es also eine Friedensdemonstration, bei der, oder danach viele Teilnehmer festgenommen wurden. Kurnosowa verschweigt uns allerdings den Grund der Festnahme. War die Demonstration vielleicht nicht genehmigt? Wurde randaliert? Oder, und das will man uns Glauben machen, waren die Festnahmen willkürlich? Eine Einschüchterungsmassnahme gegenüber der Opposition.
"Aber ich hatte Glück: Das Gericht hat mein Verfahren nach Sankt Petersburg verlegt, wo ich gemeldet bin. So kam ich kurz frei und konnte ausreisen. Schon in den Monaten zuvor ist immer wieder die Polizei in meine Wohnung in Moskau eingedrungen, um mich einzuschüchtern. Ich war nahe dran, eine weitere politische Gefangene in Russland zu werden."
Wer nun noch nicht vollständig verblödet worden ist von der Propaganda der Veröffentlichten Meinung, der wird stutzen: Einmal festgenommen von dem "unbarmherzigen, alles beherrschenden Unterdrückungsapparat" Putins, vor ein, wie wir wissen "gleichgeschaltetes Gericht" gestellt, lässt der Staatsapparat Kurnosowa wieder laufen, obwohl sie doch ihrer Meldepflicht nicht nachgekommen ist. Wohnt sie doch, anscheinend schon längere Zeit, polizeibekannt, in Moskau, ist aber immer noch in St. Petersburg gemeldet. Bei uns wäre das für jeden Richter ein Grund Untersuchungshaft anzuordnen, da Fluchtgefahr bestehe.

Spätestens hier wäre es für Kellerman an der Zeit gewesen, sich einmal etwas näher mit seinem Caféhausgegenüber auseinanderzusetzen. Hätte er das getan, dann hätte er sehr bald herausgefunden, dass Olga Kurnosowa nicht die kleine, unschuldige Friedensdemonstrantin ist, als die er sie uns vorstellt.

 Die Rolle Kurnosowas in der russischen Oppositionsbewegung ist eng mit der des ehemaligen Schachweltmeisters Garri Kasparow verbunden.  Kaspaow trat 1984 der Kommunistischen Partei der Sowjetunion bei, die er 1990 verliess. Er gehörte zu den Gründungsmitgliedern der "Demokratischen Partei", wurde deren stellvertretender Vorsitzende. Er verliess die Partei aber bereits ein Jahr später wieder, nachdem er in den Auseinandersetzungen über das Parteiprogramm unterlag. 1993 war er Mitbegründer der Partei "Russlands Wahl", die bei den Parlamentswahlen des gleichen Jahres den zweiten Platz erreicht. 1996 unterstützt Kasparow die Wiederwahl Boris Jelzins zum russischen Präsidenten.

 2005 gründete Kasparow die Partei "Vereinigte Bürgerfront", 2006 dann das Wahlbündnis "Das andere Russland", einen Zusammenschluss von 15 unterschiedlichsten Parteien von ganz links bis hin zur "Nationalbolschewistische Partei". Leiterin der St. Petersburger Sektion der Partei "Vereinigte Bürgerfront" war damals bereits Olga Kurnosowa.

 Zwischen 2006 und 2008 war Kasparow der erklärte Favorit der USA für eine Kandidatur bei der russischen Präsidentschaftswahl gegen den Nachfolger Putins, der laut russischer Verfassung nicht erneut kandidieren konnte, Dimitri Medwedew.

 Zu diesem Zweck wurde das Wahlbündnis "Das andere Russland" gegründet. Innerhalb kürzester Zeit wurde eine fast flächendeckende Organisation mit Regionalbüros in allen grösseren Städten aufgebaut. Finanziert wurde der Aufbau der Organisation von US-amerikanischen Organisationen wie George Soros'"Open Society Foundation", wie das russische Internetportal "newsland" berichtet. Danach flossen die Mittel über eine Petersburger Gruppe unter der Führung Olga Kurnosowas und ihres damaligen Geliebten, Mikhail Yeliseyev, der gleichzeitig als ihr Fahrer und Sekretär fungierte und dem ausserdem noch die Verwaltung der Petersburger "Nationalbolschewistische Partei" oblag.

 Das meiste Geld ging an Kasparow. Den Rest erhielt Kurnosowa. Davon wurde zunächst einmal ein Mercedes erworben, mit dem die Volksvertreter in die Provinz reisten. Im übrigen wurde in die Biermarke "Охота крепкое" was soviel wie "Starkbier Jagd" heisst, investiert.

 Es wurden Spraydosen angeschafft, wie "newsland" weiter berichtet, mit deren Hilfe die Mitglieder der "Nationalbolschewistische Partei" Parolen auf die Wände sprühten wie "Wir brauchen ein anderes Russland", "Russland ohne Putin" oder "Das andere Russland - die Partei des Sieges". Die Graffitis wurden fotografiert und die Bilder benutzt, um neues Geld heranzuschaffen. Allerdings liessen sich die Geldgeber nur eine gewisse Zeit an der Nase herumführen. 2010 stellte "Das andere Russland" seine Tätigkeit endgültig ein.

 Kasparow gründete, nachdem "Das andere Russland" zur Parlamentswahl 2007 nicht zugelassen wurde, weil nach russischem Recht nur Parteien aber keine Bündnisse an Wahlen teilnehmen dürfen, und er selbst seine Kandidatur zur Präsidentschaftswahl 2008 zurückzog, mit Boris Nemzow und Anderen die Bewegung "Solidarnost". Wieder mit an Bord, Olga Kurnosowa.

 Nicht zuletzt weil er sich mit der gesamten russischen Oppositionsbewegung mittlerweile überworfen hatte und sein Einfluss gegen null tendierte, stellte er 2013 den Antrag auf Erteilung der lettischen Staatsbürgerschaft. Aber Lettland, dass gerade nicht zu den Freunden der russischen Führung gezählt werden kann lehnte freundlich aber bestimmt ab. 2014 erhielt Kasparow dann die kroatische Staatsbürgerschaft und siedelte in das Balkanland über.

 Von einer anderen Auffälligkeit Olga Kurnosowa weiss das Online-Portal "Besttopnews.com" im Oktober 2008 zu berichten. Polizisten holten Kurnosowa in der Nacht vom 5. Oktober in dem kleinenen Ort Baskunchak unweit der Grenze zu Kasachstan aus dem Zug "Astrachan-Petersburg". Die Ordnungshüter hatten bei Kurnosowa ein halbes Kilogramm schwarzen Kaviar gefunden.

 Im Jahr 2003 hatte die russische Regierung den Fang des Stör verboten, da sein Bestand extrem gefährdet ist. Kaviar produziern und verkaufen ist seitdem nur registrierten Erzeugern erlaubt und seine Herkunft ist für jedes einzelne Gramm dokumentiert.

 Das Glas, dass man in der Tasche Kurnosowas fand stamme angeblich von lokalen Aktivisten, erklärte Mikhail Yeliseyev, uns bereits bestens bekannt, und sei ein Geschenk an die Führung der Partei "Vereinigte Bürgerfront".

 Florian Kellermann berichtet uns von alledem nichts. Er schildert uns Kurnosowa als eine russische Oppositionelle reinen Herzens, eine Frau die von nichts anderem beseelt ist, als von dem Wunsch nach Demokratie und Freiheit für sich und ihr Vaterland. Während Kurnosowa von sich selbst behauptet, sie gehöre eher dem liberalen Flügel der Opposition an und Kellermann diese Einschätzung sogleich zu der Seinen macht, zeichnet das Netz ein ganz anderes Bild.

 Dort sieht man sie auf zwei Bildern auf denen sie der Kamera einen Schal entgegenstreckt, in den Farben der faschistischen Organisation "Ukrainischer Nationalisten (OUN)" und der "Ukrainische Aufstandsarmee (UPA)" des Stepan Bandera, schwarz und rot. Der Schal auf dem einen Bild trägt die Aufschrift "Ruhm der Ukraine". Die Aufschrift auf dem Schal im zweiten Bild lautet "Den Helden Ruhm".

"Ruhm der Ukraine"

"Den Helden Ruhm"

 Beide Sätze zusammen waren der Gruss der 14. Waffen-Grenadier-Division der SS (galizische SS-Division 1), die während des zweiten Weltkrieges für die Ermordung tausender ukrainischer und polnischer Juden verantwortlich war. Sie sind aber auch der Gruss des "Rechten Sektor" und weiter Kreise Rechtsradikaler und der Faschisten der heutigen Ukraine.

 Florian Kellerman vom Öffentlich-Rechtlichen Deutschlandfunk interessiert das nicht weiter. Er findet diesen Umstand nicht erwähnenswert oder aber er verschweigt den rechtsradikalen Hintergrund Kurnosowas in voller Absicht, weil es nicht in sein russophobes Weltbild passt. Im Gegenteil er lässt Kurnosowa unwidersprochen behaupten, sie gehöre zum liberalen Flügel der russischen Oppositionellen.

Für den Deutschlandfunk ist diese Arbeitsauffassung:
"Grundlage für die Qualität seiner Berichte sind neben langjähriger journalistischer Erfahrung für verschiedene deutsche und ausländische Medien seine exzellenten Kenntnisse der Region, ihrer Kulturen und ihrer Sprachen."

Flugzeugabsturz: USA registrieren Hitzeblitz über Sinai - über Flug MH 17 schweigen sie sich bereits seit über einem Jahr aus

$
0
0
Man wundert sich:

 Am 17. Juli 2014 stürzte über der Ostukraine eine Boeing 777 der Malaysia-Airlines mit der Flugnummer MH 17 auf ihrem Flug von Amsterdam nach Kuala Lumpur ab. Alle 283 Passagiere, darunter 80 Kinder und die 15 Besatzungsmitglieder kamen dabei ums Leben. Die Absturzursache ist bis heute nicht endgültig geklärt.

 Am 31. Oktober stürzt über der Sinai-Halbinsel der Airbus 321 der russischen Fluggesellschaft Kolavia auf seinem Flug von Sharm el-Scheich nach St. Petersburg ab. Alle 217 Passagiere, darunter 24 Kinder und die 7 Besatzungsmitglieder kamen dabei ums Leben.

 An einer Aufklärung der Absturzursachen der MH 17 oder gar einer Identifizierung der, dafür Verantwortlichen, scheint seit über einem Jahr niemand wirklich interessiert zu sein. Zwar veröffentlichten die niederländischen Behörden einen Untersuchungsbericht, wonach Ursache des Absturzes die
"Detonation eines Gefechtskopfes Modell 9N314M , montiert auf einem Flugkörper der 9M38-Serie, die von einem Buk Boden-Luft-Raketen-System abgefeuert wurde",
aber wer diesen Flugkörper von wo und unter welcher Verantwortung abgeschossen hat, ob es ein gezielter Schuss mit der Absicht hunderte Menschen zu töten war, oder nur ein Versehen, oder die Verwechslung des Flugzeugs mit einer Militärmaschine, bleibt weiterhin ungeklärt.

 Im Westen stand nicht nur die Verantwortung für den Abschuss sehr schnell fest. Die lag nämlich bei den "Separatisten" in der Ostukraine und somit letztendlich bei Russland und dessen Präsident Wladimir Putin. Auch die genaue Ursache brauchte nur wenige Stunden. So meldete noch am Tag des Absturzes der Boeing der Moskauer Spiegelkorrespondent Benjamin Bidder auf seinem Twitter-Account, dass die Maschine von einer Buk-Rakete aus dem Bestand Russlands abgeschossen worden sei, und zwar vom Gebiet der, sich in der Hand der "Separatisten" befindlichen, Ostukraine .

 Am Abend des 17. Juli 2014 veröffentlichte die Ukraine Bilder eines Transporters, mit einem BUK-Abschusssystem, auf dem eine Rakete fehlte, angeblich auf "Separatistengebiet".

 In der Folge bemühten sich mehrere, teils ausgesprochen zwielichtige Organisationen, wie z. B. Bellingcat, des bis dahin äusserst erfolglosen Couchforensikers Elliot Higgins, angeblich lückenlose Beweisketten, mithilfe unscharfer, verwackelter Handy-Fotos und -Filme aus dem Internet zu erstellen. Bemerkenswert, dass der arbeits- und erwerbslose Higgins plötzlichen vom erzkonservativem US-amerikanischen Thinktank "Atlantic Council finanziell protegiert wurde.

 Die Einzigen, die wahrscheinlich sehr schnell Licht ins Dunkel hätten bringen können, die Schlapphüte der US-amerikanischen Geheimdienste hüllen sich bis heute in eisernes Schweigen. Gerade Europa, und hier besonders Osteuropa, wird von US-Satelliten aus dem Weltraum so lückenlos überwacht, dass dort niemand einen Zigarettenstummel fallen lassen kann, ohne das die USA davon Kenntnis hätten. Zwar verkündete die US-Administration schon kurz nach dem Absturz der Maschine, sie hätte eindeutige Beweise, dass die MH 17 von den "Separatisten" abgeschossen wurde, sie blieb diese Beweise der Weltöffentlichkeit bis heute schuldig.

 Anders bei dem Absturz der russischen Verkehrsmaschine über dem Sinai. Hier hielten es die USA wohl anscheinend für geboten, die Welt an ihren Erkenntnissen der Luftaufklärung durch ihre Spionagesatelliten teilhaben zu lassen. So konnte denn auch die Bild in ihrer unnachahmlichen Art bereits 4 Tage nach dem Unglück, am 4. November, auf ihrer Online-Plattform frohlocken:

Screenshot: bild.de

 Bild beruft sich auf CBS. Die Fernsehstation hatte berichtet, ein Infrarotstellit des US-Militärs habe zum Zeitpunkt des Absturzes einen Hitzeblitz über dem Sinai verzeichnet.

 Nicht einmal einen Hitzeblitz konnten die USA 2014 über der Ostukraine verzeichnen. So ist das nun einmal im Informationskrieg. Während im November 2015 Beobachtungen aus dem Weltall Ruusland eher schaden, indem sie Unruhe in die russische Bevölkerung tragen und der Opposition Material gegen den Einsatz russischen Militärs in Syrien liefern, wären im Juli 2014 die Daten die die US-Sateliten lieferten eher schädlich für den neuen Verbündeten, Ukraine, im Krieg gegen die eigene Bevölkerung im Osten des Landes gewesen und die Europäer wären nicht so leicht zu weiteren Wirtschaftssankrionen gegen Russland bereit gewesen. Sanktionen, die in erster Linie Russland und Europa schaden, während sie die amerikanische Wirtschaft praktisch nicht berühren.

 Menschenleben, Schicksale, der Wunsch der Hinterbliebenen nach Aufklärung spielen keine Rolle wenn es um das Grosse, Ganze, um die eigenen Interessen geht.

Flugzeugkatastrophe über dem Sinai - Dem Handelsblatt ein Grund für die übliche Propaganda

$
0
0
Am Samstag, den 31. Oktober stürzte über der arabischen Halbinsel Sinai eine russische Passagiermaschine mit 224 Menschen an Bord vom Himmel. Keiner der Insassen überlebte den Absturz. Zunächst fand die Katastrophe in den westlichen Medien nur sehr begrenzten Widerhall.

 Das änderte sich schlagartig, als plötzlich bekannt wurde, dass US-Satelliten angeblich einen "Hitzeblitz"über dem Sinai registriert hatten, just zur Zeit der Flugzeugkatastrophe. Nachdem dann auch noch der britische Premierminister Cameron von der
  "zunehmenden Wahrscheinlichkeit"
einer Bombe an Bord des Airbus 321 salbaderte, rauchten in den deutschen Redaktionsstuben die Köpfe ob der Frage, wie man aus dieser Katastrophe Honig saugen könnte und auf welche Art und Weise man den russischen Präsidenten Putin mit ins Spiel bringen könne.

 Das Handelsblatt entwickelte eine besonders lustige Lösung: Man kleidete die Propaganda, auf den Gräbern von 224 Menschen, gegen Russland und besonders gegen Putin, in ein fröhliches Frage-und-Antwort-Spiel und nannte das Ganze:
"Fragen und Antworten zur Terror-Theorie"
 Wer die Fragen stellt und wer sie beantwortet behält das Blatt für sich. Das Handelsblatt verfährt da wie die britische Regierung, die im Zusammenhang mit den Erkenntnissen ihres Geheimdienstes  zu der Flugzeugkatastrophe verlauten liess:
"…über diese Erkenntnisse könne sie „natürlich“ nicht sprechen."
 Es darf aber vermutet werden, dass sowohl die Fragen, als auch die Antworten von ein und demselben, ungenannt bleibenden Redakteur des Handelsblattes stammen. Das erscheint besonders praktisch, spart man sich doch die lästige Hin-und Herschickerei der Textvarianten, bis die Antworten zwar in ihr Gegenteil verwandelt sind, der Gefragte aber endlich mit einer Veröffentlichung einverstanden ist. Ausserdem kann man sich die Fragen stellen, auf die man schon seit Urzeiten die passenden Antworten hat.

 So lautet denn auch gleich die erste Frage:
"Wie verhält sich der Kreml zu Spekulationen über eine Bombe?"
Was für eine wunderbare Frage um die russische Führung, um Putin, als führungsschwach, ja geradezu hilflos darzustellen:
" Die kremlkritische Zeitung „Nowaja Gaseta“ meint, Putin wirke wie ein „Getriebener“.
 Putin, schockiert, paralysiert, getrieben von der eigenen Verantwortung,  ja Schuld am Tod so vieler Menschen. Dagegen der lauthals tönende"Kremlsprecher" Peskow, der
"...demonstrativ betont, ...dass Präsident Wladimir Putin „vom Anschlag bis zum Unfall“ keine mögliche Ursache ausschließe."
 Wie so ein demonstratives betonen aussieht erklärt uns der Redakteur, diesmal in der Funktion des Antwortenden, nicht. Eine Floskel, die uns suggerieren soll, dass hier Unsicherheit durch eine gewisse Großschäuzigkeit kaschiert werden soll. Nach dem Motto: Wir wissen nichts, aber das wissen wir genau!

 Diese Unsicherheit, das mühsam versteckte Gefühl der Schuld, soll auch der nächste Satz dokumentieren:
"Von Putin, der sich gerne als „Mann der Tat“ zeigt, kamen zunächst überraschend wenige Reaktionen auf den Absturz."
 Was bei objektiver Betrachtung als sehr wohltuend empfunden wird, das Schweigen, das sich Zurücknehmen Putins im Angesicht des hundertfachen Todes und des unermesslichen Leides der etlichen hundert Hinterbliebenen wird dem russischen Präsidenten als Schwäche ausgelegt. Das Putin, im Gegensatz zu unseren Politikern wie Merkel, Steinmeyer, Dobrindt usw., die den Absturz der German-Wings-Maschine im Frühjahr in den französischen Alpen zur Selbstdarstellung nutzten, indem sie die Rettungsmassnahmen vor Ort störten, nicht sich selbst in den Vordergrund stellt, sondern die dafür Zuständigen ihre Arbeit machen lässt, wird ihm schon fast wie ein Schuldanerkenntnis ausgelegt.

 Das russische Volk in einer seiner schwersten Schicksalstunden von der Führung alleingelassen:
"Im Unterschied zu den Krisen in der Ukraine und in Syrien vermittele Putin aber seit dem Absturz nicht das Gefühl, der Bürger brauche sich nicht zu sorgen."
 Der politische Abenteurer, der Hasadeur, der Krisen angezettelt hat, in der Ukraine, in Syrien, paralysiert von den Folgen des eigenen Tuns versteckt er sich vor seinem eigenen Volk und vor der Weltöffentlichkeit hinter den dicken Mauern des Kremls.
"Was würde ein Attentat für den Kreml bedeuten?" 
 Welcher deutsche Redakteur ist im Angesicht von über 70 Jahren ununterbrochener Kriegführung der USA und unzähliger Terrorangriffe, Flugzeugabstürze, Bombenattentate jemals auf die Idee gekommen, zu fragen, was das Attentat, der Flugzeugabsturz, oder der Terrorangriff für die Führung, den amerikanischen Präsidenten für Folgen haben könnte. Nicht einmal nach dem Einsturz des World-Trade-Centers in New York im September 2001 hat irgend ein ernstzunehmder Kommentator die Frage gestellt, was das für das Weisse Haus zu bedeuten habe. Vielmehr wurde die bange Frage gestellt, was die Reaktion der USA für die restliche Welt zu bedeuten habe. Wie wir nunmehr wissen, nicht ganz zu Unrecht.

 Die klammheimliche Freude nur mühsam hinter gespielter Anteilnahme verbergend wird dem russischen Volk nun klargemacht, welch unabsehbare Folgen das frevelhafte Tun seiner Führung für die eigenen Sicherheit, jetzt und in Zukunft hat:
"Damit würden sich Warnungen vor einem Anschlag auf tragische Weise bewahrheiten."
Und um es auch für den Dümmsten oder den grössten Ignoranten noch einmal knallhart auf den Punkt zu bringen werden wieder einmal die Experten, wie immer anonym, aber auch wie immer weise voraussehend und im Nachhinein sich im Recht befindend, zitiert:
"Denn seit Russland Ziele in Syrien bombardiert, fürchten Experten einen Vergeltungsschlag von Extremisten gegen Moskau."
Schlagen Terroristen im Westen zu, dann ist das natürlich nicht einfach ein "Vergeltungsschlag". Wie auch, Vergeltung für was? Vergeltung für wen? Ist westliches Handeln doch immer rechtens und von hoher moralischer Verantwortung getragen und die Opfer solchen Handelns eben keine Opfer sondern üble Verbrecher, Räuber, Mörder und Kinderschänder. Hier sind solche Anschläge feiger, hinterhältiger Terror, verübt an unschuldigen Menschen. Die Reaktion auf soche Verbrechen, das sind dann die Vergeltungsschläge.

 Anders verhält sich die Sache natürlich wenn Russland im Spiel ist. Dort ist eine Bombe in einem Flugzeug, wenn es denn so gewesen ist, ein Vergeltungsschlag für den, hier nicht Terroristen, sondern einzig nur Extremisten, für erlittenes Unrecht, gemeint sind die in Syrien bombardierten Ziele, Vergeltung üben.
"In Umfragen ist die Skepsis der Bevölkerung gegenüber dem Einsatz für Moskaus engen Partner Baschar al-Assad ganz deutlich."
 In die Allerweltsweisheit, dass sich nach einem, und sei es auch nur ein angenommener, Terroranschlag, die öffentliche Meinung verändert, wird hier ganz geschickt die westliche Sicht, die Propagandabehauptung eingearbeitet, Russland ziehe ausschliesslich in den Krieg um irgendwelche Männerfreundschaften zwischen zwei Diktatoren zu verteidigen. Nicht umsonst zeigte die"taz" am 22. Oktober auf dem Titelbild Putin und Assad gemeinsam in einer Badewanne gefüllt mit Blut bei einem genüsslichen Bad.

 Während Putin gemeinsam mit dem "Mörder" Assad also ein genüssliches Bad in syrischem Blut nimmt, herrscht in Russland die blanke Angst und Panik:
"Die Angst ist spürbar, Islamisten könnten den Terror nach Russland tragen." 
"Das schwerste Unglück in der russischen Luftfahrtgeschichte sendet Schockwellen aus."
Und das obwohl die russische Führung, sprich Putin, zuvor noch hochstapelnd den unangreifbaren Kraftprotz gegeben hatte und die Möglichkeit eines Terrorangriffs ausgeschlossen hatte:
"Der Kreml hatte angekündigt, die Sicherheitsorgane würden dies nicht zulassen."
 Dem Schreiber in der Redaktion des Handelsblattes fällt es sichtlich schwer seine Schadenfreude und seine westliche Überheblichkeit zu verbergen, wenn der Wunsch zum Vater des Gedankens wird:
"Ein Anschlag würde von Gegnern des Syrien-Einsatzes wohl als sicherheitspolitische Schlappe gewertet."
224 Menschen sind tot. Dem Handelsblatt fällt dazu nur die übliche Häme und Hetze gegenüber Russland ein.

Jochen Bittner von der "Zeit" will die Flüchtlinge in ihre Heimatländer zurückschicken - aber in Bundeswehruniform

$
0
0
 Wer bisher immer noch gelaubt hatte, bei der Wochenzeitung "Die Zeit" handele es sich um ein halbwegs seriöses Blatt, der muss spätestens seit letzten Donnerstag einsehen, dass es sich bei dem Druckerzeugnis bestenfalls um eine schlecht gemachte Satire, eher um ein Witzblatt handelt.

 Jochen Bittner, immerhin promovierter Jurist, Journalist und Publizist, fungiert bei der Zeit als Politischer Redakteur. Dieser Jochen Bittner hätte am Donnerstag fast die gesamte Nation in einen Lachflash geschickt, wenn der Anlass nicht so traurig gewesen wäre. In der Zeit vom 5. November und später auch auf "Zeit online" schlug der Mann allen Ernstes vor, man solle doch die hunderttausende syrischen Kriegsflüchtlinge zu Bundeswehrsoldaten machen und eine deutsch-syrische Brigade aufstellen. Bittner hatte auch gleich einen Slogan parat:
"Uncle Fritz Wants You!"
 Bittners Argumentation genau so schlicht wie dämlich:
"Auf der einen Seite: Hunderttausende junge Männer, die sich ungebraucht fühlen und deren Frust in Flüchtlingsheimen schon jetzt gelegentlich in Wut umschlägt. Auf der anderen Seite: eine Bundeswehr, die seit Aussetzung der Wehrpflicht ein Rekrutierungsproblem hat." 
Bittner, der alte Fuchs, löst das grösste Flüchtlingsproblem und das grösste Problem der Bundeswehr mit einem Geniestreich:
"Wie viel Fantasie braucht es, um A und B in eine Win-win-Situation zu verwandeln? Gar keine." 
 Viel Fantasie scheint aber auch Bittner nicht zu haben. Menschen, die traumatisiert vor einem grausamen Bürgerkrieg geflohen sind, denen alle Gefahren und Beschwerlichkeit einer tausende kilometerlangen Flucht, ein Leben in der Fremde, eine ungewisse Zukunft und oftmals eine lebenslange Trennung von Familie und Freunden verlockender erschienen sind, als ein Leben im Krieg, hält dieser unsägliche Schreiberling für geeignet, ja geradezu für prädestiniert für den Militärdienst bei der Bundeswehr.

 Wohin die Reise der Flüchtlinge, dann allerdings im schicken Feldgrau, letztendlich gehen soll verrät uns Bittner auch:
"Genauso dringend, wie Pionierarbeit gerade in deutschen Städten und Gemeinden gefragt ist, wird sie es eines Tages in Syrien sein, wenn es gilt, die Heimat wieder aufzubauen."
 Wer kennt sie nicht, die Brunnenbohrer und Schulen-Bauer in Afghanistan, die dort so lange ihr Unwesen trieben, bis die Taliban stärker waren als je zuvor. Was in Afghanistan noch deutsche Soldaten selbst verrichten mussten, da es damals noch an Afghanischen Flüchtlingen mangelte, könnten in Syrien die Syrer selbst verrichten, als Söldner in deutschen Diensten.

 Die syrischen Soldaten könnten sich dann statt für Assad oder den Djihad für die freiheitlich demokratische Grundordnung Deutschlands totschiessen lassen. Totschiessen für ein Land, dass sie schon lange nicht mehr haben will, dessen Innenminister ihnen nicht einmal getstattet ihre Familien zu sich nach Deutschland zu holen. Genau so irre wie sein Vorschlag, Kriegsflüchtlinge zu Soldaten umzufunktionieren scheint das Wissen Bittners um die soldatischen Aufgaben zu sein:
"Die Armee ist nicht die Schule der Nation (das ist die Schule), aber eine Schule ist sie sehr wohl. Deutsch- und Integrationskurse brauchen die Syrer ohnehin. Warum nicht gleich Staatsbürgerkunde, Außenpolitikseminare und Führerscheine Klasse A bis D dranhängen?"
 Der Politische Redakteur der Zeit scheint nicht zu wissen, dass die eigentliche Tätigkeit des Soldaten das Töten anderer Menschen ist. Bittner scheint immer noch dem Irrtum der früheren Rekruten der alten Bundeswehr nachzuhängen. Der Rekruten, die sich freiwillig zur Bundeswehr meldeten, weil sie so günstig an einen LKW-Führerschein kamen, mut dem sie später ihren Lebensunterhalt als Fernfahrer mehr schlecht als recht verdienten.

 Je mehr ich darüber nachdenke, halte ich allerdings Bittners Vorschlag nicht für das, was er auf den ersten Blick zu sein scheint, die irsinnige Idee eines verwirrten Geistes. Ich glaube mittlerweile, dass das ganze ein ausgeklügelter, diabolischer Plan ist, der in einem bayrischen Wirtshaus in biergeschwängerter Luft zu später Stunde mit dem Seehofer Horst, dem Dobrindt Alexander,  dem Herrmann Joachim und als einzigen Preussen, Thomas de Maizière und Jochen Bittner gereift ist.

 Die Herren zerbrachen sich den Kopf, wie sie den Flüchtlingsstrom aus Syrien, dem Irak und Afghanistan endlich aufhalten könnten. Nicht einmal durch die menschunwürdigsten Massnahmen, wie Lagerhaft oder systematisches Aushungern bei ungebürlichem Handeln der Flüchtlinge, liessen sich die Menschen davon abbringen sich in die Obhut deutscher Willkommenskultur, brennender Flüchtlingsunterkünfte und der sorgenden Aufmerksamkeit deutscher Stammtische zu flüchten.

 Schliesslich fand sich die Lösung des Problems: Wenn die Syrer, Iraker und Afghanen in Deutschland vom Regen in ihren Heitmatländern, in die Traufe hier bei uns kamen, dann würde sie aus eigener Erkenntnis lieber gleich zu Hause bleiben, als sich nach erfolgreicher Flucht gleich wieder zurückschicken zu lassen in die Hölle ihrer Heimatländer.

Paris: Der Krieg ist zurück in Europa

$
0
0
 Um es vorweg zu sagen: Meine ungeteilte Anteilnahme gilt den Opfern, den 128 Toten, den fast 200 Verletzten und den unzählbaren Angehörigen der Opfer der Terroranschläge von Paris. Kein politisches Ziel, keine Ideologie ist es Wert, dass dafür Menschen ihr Leben lassen müssen. Jedes Menschleben, dass durch Gewalt ausgelöscht wird, ist ein Menschenleben zu viel.

 Aber haben wir wirklich geglaubt, die Saat der Gewalt, die nun schon seit Jahren ausgebracht wird, würde ausgerechnet hier bei uns in Europa nicht eines Tages aufgehen? Haben wir geglaubt, dass in einer Zeit, in der Jedermann, der genug Geld und genug kriminelle Energie besitzt, um Waffen zu kaufen und um Menschen zu radikalisieren, in einer Zeit, in der mehr Kriege gleichzeitig geführt werden wie nie zuvor, in einer Zeit in der die Güter der Welt ungleicher verteilt sind als je zuvor, wir weiter leben können auf einer Insel der Seeligen?

 Haben wir wirklich geglaubt, wir könnten auf Dauer die Resourcen der ganzen Welt als unser Eigentum betrachten, Urwälder roden um darauf Vieh zu züchten, damit wir täglich Fleisch essen können, die Weltmeere leerfischen, die Böden veröden, das Klima dermassen stören, dass breite Landschaften der Erde zur Wüste werden? Haben wir wirklich geglaubt, das wir die ganze Welt nach unseren Vorstellungen gestalten können, die sozialen Gefüge zerstören, die Menschen entwurzeln, ihnen unsere Wertvorstellungen aufzwingen?

 Hunderte von Jahren haben wir gebraucht, um uns von Unterdrückung und Despotie zu befreien. Von den Völkern der dritten Welt verlangen wir, dass sie diese Entwicklung in 20 - 50 Jahren schaffen. Standards, die wir heute an alle Gesellschaften dieser Erde anlegen sind auch bei uns teilweise noch keine hundert Jahre alt.
  • Der Paragraph 175, der Homosexualität grundsätzlich unter Strafe stellte wurde in der Bundesrepublik Deutschland erst im Jahre 1994 ersatzlos aus dem Strafgesetzbuch gestrichen. Noch 1962 begründete die Regierung Adenauer einen Gesetzentwurf den § 175 STGB:
"[…] Ausgeprägter als in anderen Bereichen hat die Rechtsordnung gegenüber der männlichen Homosexualität die Aufgabe, durch die sittenbildende Kraft des Strafgesetzes einen Damm gegen die Ausbreitung eines lasterhaften Treibens zu errichten, das, wenn es um sich griffe, eine schwere Gefahr für eine gesunde und natürliche Lebensordnung im Volke bedeuten würde.“
         Heute 53 Jahre später verlangen wir von allen Gesellschaften, von allen Kulturen, dass sie
         unsere Einstellung zur Homosexualität teilen.
  • Auch die Gleichberechtigung von Mann und Frau ist noch nicht so lange eingeführt wie man glauben mag. Als letztes Land in Europa führte1971 die Schweiz das aktive und passive Wahlrecht für Frauen ein. In Deutschland wurde nach dem verlorenen ersten Weltkrieg das Frauenwahlrecht eingeführt. Noch in den fünfziger Jahren mussten Ehefrauen ihre Männer um Erlaubnis fragen, wenn sie ein Arbeitsstelle antreten wollten.
  • Gewalt gegenüber Kindern als Erziehungsmethode war noch bis weit in die sechziger Jahre gesellschaftsfähig. 
  • Die Todesstrafe wurde erst nach und nach in den Jahren nach dem zweiten Weltkrieg in den Ländern Europas abgeschafft. Die letzte zivile Hinrichtung in der BRD fand am 18. Februar 1949 statt. In der DDR wurde der Hauptmann Werner Teske am 26. Juni 1981 als letztes Opfer der Todesstrafe hingerichtet.
Vergessen wir nicht die Barberei der Nazizeit, die zu Millionen Toten führte. Aber vergessen wir auch nicht die Barberei der Kolonialmächte im 19. und 20. Jahrhundert. Heute sprechen wir hochtrabend von den Europäischen Werten, die es zu verteidigen gelte.

 Dabei kann man wohl kaum von Verteidigung sprechen. Vielmehr führen wir jetzt seit Jahrzehnten einen Angriffskrieg gegen die Länder der dritten Welt. Nicht Vietnam hat die USA überfallen und mit einem Bombenteppich überzogen, nicht Afghanische Truppen haben erst Russland und dann die USA besetzt, nicht der Irak, nicht Libyen, nicht Somalia, Palästina, Sudan, Mali, Elfenbeinküste sind an Europas Küsten gelandet und haben die Menschen hier in Angst und Schrecken versetzt, haben ihre Arbeitsplätze zerstört, ihre Kinder getötet und ihre Frauen vergewaltigt. Wir sind eingefallen in diese Länder, teilweise unter fadenscheinigen Begründungen.

 Libyen hat seine Staatlichkeit verloren, weil wir, Kreuzzüglern gleich, die Menschen angeblich von ihrem Diktator befreien wollten. Der Irak versinkt seit 2003 im Terror, weil das Land angeblich einer Achse des Bösen angehörte. Der Südsudan wurde unter Androhung von Gewalt aus dem Sudan herausgelöst; seitdem herrscht dort ein unglaublich grausamer Bürgerkrieg. Syrien sollte von seinem Diktator Assad befreit werden, obwohl nachweislich der grösste Teil der Bevölkerung für ihn war. Die Liste der westlichen Schandtaten lässt sich praktisch unendlich fortschreiben.

 Haben wir also wirklich ernsthaft geglaubt, dass die überwiegende Mehrheit der Menschen auf diesem Globus sich auf Dauer klaglos der westlichen Hegemonie beugen würde? Viel wahrscheinlicher ist doch wohl, dass der Krieg, den wir in andere Länder getragen haben, irgendwann zu uns zurückkommt. Nun ist er da und wir werden ihn so lange nicht mehr loswerden, bis wir begreifen, dass nicht wir allein bestimmen können, wie die Menschen auf unserer Erde zu leben haben.

 Dieser Krieg wird nicht enden bevor wir begreifen, dass wir alle Völker dieser Erde als gleichberechtigt und gleichwetig anerkennen müssen. Dieser Krieg wird nicht zu Ende gehen, bis wir unsere Truppen, unsere Bomber und Kriegsschiffe zurückziehen aus den Ländern der dritten Welt. Und er wird nicht enden, bevor wir nicht aufhören für uns ein Haus mit mehreren Bädern zu fordern, einen Swimmingpool und bis wir nicht aufhören Unmengen von Wasser zu vergeuden für die Erzeugung und Herstellung unserer Lebensmittel, während in der dritten Welt Kinder sterben, weil sie kein sauberes Trinkwasser bekommen.

 Wir werden begreifen müssen, dass Gewalt immer nur wieder Gewalt gebirt. Wir sollten endlich Frieden schliessen mit der Welt. Dass heisst nicht, dass wir nicht wehrhaft sein sollen, aber auf unserem Boden, in unseren Ländern, nicht im Irak, in Syrien, in Afghanistan.  Unsere Freiheit wird eben nicht am Hindukusch verteidigt sondern verloren. Und wir werden begreifen müssen, dass Terrorismus nicht aus dem Nichts entsteht sondern eine Sache von Aktion und Reaktion ist.

 Allein die Reaktionen der Politiker auf die Anschläge von Paris lässt mich nichts Gutes erahnen. Sie scheinen das Rad der Gewalt und Gegengewalt weiterdrehen zu wollen. So spricht aus den Worten des französichem Staatspräsidenten Francoise Hollande ausschliesslich der Gedanke der Rache, der Vergeltung, die ausgeübt werden soll nicht nur in den Grenzen Frankreichs:
"Weil Frankreich feige, beschämend und gewaltsam angegriffen wurde, wird es gnadenlos sein gegenüber den Barbaren des Islamischen Staates. Wir werden mit allen Mitteln, aber im Rahmen des Rechtes reagieren, auf allen Gebieten, innerhalb und ausserhalb des Landes und in Absprache mit unseren Alliierten, die ebenso im Visier sind."
 Auch die Worte Merkels lassen wenig Hoffnung auf eine nachdenkliche Reaktion auf die Anschläge in Paris. Viel mehr ähneln sie frappierend den Worten des damaligen Kanzlers Schröder nach den Anschlägen des 11. Septembers 2001 in New York, der den USA uneingeschränkte Solidarität zubilligte:
"Dieser Angriff auf die Freiheit gilt nicht nur Paris. Er meint uns alle und er trifft uns alle und deswegen werden wir auch alle gemeinsam die Antwort geben."
Danach kam Afghanistan, der Irakkrieg, Al Quaida, die Terroranschläge von London und Madrid und bei uns die Einschränkung vieler Grundrechte.

 Bundespräsident Gauck sah einmal mehr die Zeit gekommen, den Deutschen klar zu machen, dass sie die Komfortzone nun verlassen müssten:
"Wir Deutsche trauern mit den Familien der Getöteten, wir trauern mit Frankreich. Aber zugleich muss uns bewusst werden: Aus unserem Zorn über die Mörder müssen Entschlossenheit und Verteidigungsbereitschaft werden."
 Vielleicht ist es ja auch zu viel verlangt im Angesicht des Terrors in Paris einmal eine emotionslose Analyse des eigenen Handelns zu erstellen. Aber es hilft niemanden weiter, wenn wir jetzt die nächste Umdrehung an der Schraube der Gewalt vollziehen. Es macht keines der Opfer wieder lebendig, sondern produziert nur neue Opfer. Wir sollten jetzt nicht über Rache nachdenken, sondern darüber, welche Möglichkeiten uns bleiben, in Zusammenarbeit mit allen Nationen der Erde eine bessere, friedlichere Welt zu bauen. Machen wir uns nichts vor, wenn wir diese friedliche Welt wirklich wollen, dann ist es zu allererst an uns, zurückzustecken und die Hand zur Versöhnung auszustrecken.

"Die Welt" Autorin Julia Smirnova missbraucht die Opfer von Paris und dem Sinai für Anti-Putin-Propaganda

$
0
0
 Wie tief muss man sinken? Am Samstag den 31. Oktober ist über der Sinaihalbinsel eine russische Verkehrsmaschine abgestürzt. Alle 224 Insassen kamen dabei ums Leben. Für die Welt nicht etwa ein Analss zu Trauer, zum Mitgefühl mit den Angehörigen. Für "Die Welt" ist das ein vortrefflicher Anlass zur Propaganda gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin. Dieser hatte jetzt öffentlich bekannt gegeben, dass der Airbus 321 durch eine Bombe in der Maschine, wahrscheinlich gezündet durch Terroristen des IS, zum Absturz gebracht wurde.

 Weil aber nun für "Die Welt" russische Menschen, getötet durch Schergen des Terrors, im Gegensatz zu westlichen Toten nicht wirklich zu bedauernde Opfer sind, sondern eben nur tote Russen, sieht das Springer-Blatt auch keinen Anlass dazu, diesen den nötigen Respekt und die Ehrerbietung entgegenzubringen. "Die Welt" hält es für geboten auf Kosten der Toten des Sinai und Paris' eine Propaganda-Attacke gegen Russlands Präsident Putin zu fahren:
"Wie Putin den Terror von Paris nutzt",
überschreibt die Moskauer Korrespondentin der "Welt", Julia Smirnova, ihren Artikel. Putin als Nutzniesser des Todes von 132 Menschen und etwa 300 Verletzten. So abstossend und niederträchtig allein die Überschrift schon ist, die weder Achtung vor den Opfern von Paris, noch vor denen vom Sinai zeigt, so unfassbar geht es im Artikel weiter:
"Für Moskau ist der perfekte Moment gekommen, um einzugestehen, dass der Airbus-Absturz über dem Sinai ein Anschlag war."
 Die Autorin suggeriert, man habe in Moskau geradezu auf den nächsten Terroranschlag des IS gewartet, um die Umstände des Flugzeugabsturzes zu veröffentlichen und um die eigenen Opfer in eine Reihe mit denen von Paris zu stellen. So schreibt Smirnova an anderer Stelle ihres Pamphlets:
"Damit stellt Putin Russland in die Reihe der Staaten, die gegen den IS kämpfen und deshalb zu Opfern des Terrors werden."
Und dort, nämlich in die Reihe der Staaten, die gegen den IS kämpfen, gehört nach Meinung der Autorin, Russland eben nicht, es drängelt sich praktisch dazwischen. Denn Smirnova weiss, woher darüber lässt sie uns im unklaren:
"Die Durchsetzung der eigenen Interessen in Syrien ist für Russland auch nach dem Airbus-Absturz nicht weniger wichtig geworden."
 Ein verschlagener Hund, dieser Putin, drängelt sich in die Reihe der Edlen, Guten, wie den USA, England und Frankreich, die ihre Jugend in einen Krieg schicken, natürlich ausschliesslich zur Durchsetzung von Demokratie und Freiheit, ohne jegliche eigene Interessen. Und wie das immer so ist, wenn hiesige Journalisten ihre kruden Thesen belegen wollen, zaubern sie irgendeinen windigen "Experten" aus dem Hut. So auch hier: Alexej Malaschenko heisst der Mann und tritt hier in der Rolle eines "Sicherheitsexperten" auf. Man sah ihn aber auch schon bei anderen Veranstaltungen, da gab er den "Experten für den Nordkaukasus". Dieser Herr Malaschenko, so klärt uns Smirnova auf, sei "Sicherheitsexperte" beim "Moskauer Thinktank Carnegie-Zentrum".

 Um die Verlautbarungen dieses Herrn richtig einzuschätzen, sollte der geneigte Leser allerdings wissen, dass das "Moskauer Carnegie-Zentrum" ein hundert prozentiger Ableger des US-Thinktanks "Carnegie Endowment for International Peace", der der US-amerkanischen Regierung sehr nahe steht, um es vorsichtig auszudrücken. Der feine Herr Malaschenko bekommt seine Brötchen also direkt aus Washington bezahlt. Das allerdings sind Fakten, die nicht dazu taugen, den Lesern der "Welt" preisgegeben zu werden. Bei Springer will man seine Leserschaft doch nicht unnötig zum Nachdenken animieren.

 Herr Malaschenko, offenbar nicht nur "Sicherheitsexperte" und "Experte für den Nordkaukasus", sondern zusätzlich auch noch Kremlexperte, stützt denn auch Smirnovas These:
"Einige Menschen im Umfeld von Putin glauben, dass man Assad ewig halten kann".
Der Mann täuscht einen unmittelbaren Zugang zum engsten Kreis der russischen Regierung vor, den er natürlich gar nicht hat. In Moskau kennt man die umtriebigen "Expertn" vom Carnegie-Zentrum und wird einen Teufel tun, ihnen Internas zuzuspielen, von denen man nicht will, dass sie öffentlich werden. Malaschenko, davon kann man ausgehen weiss gar nichts. Er projeziert eigenes Wunschdenken.

Dank der Toten und verletzten Menschen in Paris,
"könne Putin besser argumentieren, dass er nicht für den Diktator Baschar al-Assad, sondern gegen den Terror kämpfe",
argumentiert Malaschenko und fügt hinzu:
"Früher sah es so aus, als würde die russische Bevölkerung allein für Putins Politik in Syrien büßen."
Nun aber:
"stelle sich Russland in eine Reihe mit Frankreich und sehe sich de facto als einen Teil der internationalen Anti-Terror-Koalition."
Damit wir uns recht verstehen, Russland steht nicht wirklich in einer Reihe mit Frankreich, nein nur de facto. Allerdings kann Putin seine wahre Motivation nicht lange vor Welt-Korrespondentin Smirnova verbergen:
"So fällt es ihm leichter, das militärische Engagement Russlands in Syrien gegenüber der Bevölkerung zu verteidigen. ...Innenpolitisch bekommt Putin bei seinem Syrien-Einsatz mehr Freiheit"
Besorgt fragt sie:
" - auch für die Bodenoperation?"
Smirnova scheint mehr zu wissen. Fragt sie doch nicht "auch für eine Bodenoperation?" Nein bei ihr ist es "die Bodenooperation". Sie spricht also von einer bestimmten Operation auf syrischem Boden, von der sie scheinbar Kenntnis hat. Natürlich weiss Smirnova gar nichts aber durch das geschickte einsetzen des bestimmten "die" für ein vages "ein", gibt sie ihrem völlig verantwortungslosen und aus der Luft gegriffenen Behauptung den Anstrich einer Tatsache.

Putin benutzt die Opfer von Paris also nicht nur um die bisherigen Luftangriffe vor der eigenen Bevölkerung und der gesamten Weltöffentlichkeit zu rechtfertigen, nein er bereitet auch "die Bodenoperation"vor.

 Diese ganzen verwegenen Thesen und unhaltbaren Anschuldigungen leitet Smirnova aus einem eigentlich ganz normalem Vorgang ab. Anders als der französische Präsident Hollande, der kaum dass die letzten Schüsse von Paris verhallt waren, schon die Schuldigen kannte: Angehörige des Terrornetzwerkes Islamischer Staat, hat Putin erst das Ergebnis der Untersuchungskommission zur Absturzursache des Airbus 321 über dem Sinai abgewartet, bevor er sich vor die Presse stellte. Eine verantwortungsvolle Handlungsweise, wie man sie sich von Staatsoberhäuptern wünscht: Die Menschen beruhigen, sich bei der Information der Bevölkerung an nachweisbare Fakten zu halten und dann wohlüberlegte, unaufgeregte Reaktionen einzuleiten.

 "Die Welt" bevorzugt augenscheinlich die hilflose Hektik eines Hollande, der ohne auch nur den geringsten Anhaltspunkt zu haben, der es vorzieht, die Menschen zusätzlich zu dem schweren Trauma des Terroraktes, zu verunsichern, sie in Panik zu versetzen. Bis zum heutigen Tag ist nicht eindeutig geklärt, ob der IS die Bluttaten von Paris begangen hat, oder ob irgendeine andere Terrorgruppe dafür verantwortlich ist. Das angebliche Bekennerschreiben des IS lässt eher auf das Aufspringen auf einen fahrenden Zug schliessen. So ist darin z. B. von acht Attentätern die Rede, ganz wie in den ersten Vermutungen, die in die Presse gelangten. Wie sich später aber herausstellte, waren an dem Massaker wesentlich mehr Täter beteiligt.

 Eine andere Frage lässt die Tatsache aufkommen, dass Frankreich umgehend mit Rachemassnahmen in Form von verstärkten Luftangriffen auf Stellungen des IS in Syrien und dem Irak antwortete. Wieso hatte Frankreich von jetzt auf gleich so viele Bomber zur Verfügung um seine militärischen Aktivitäten derart zu verstärken? Verschwörungstheorien einmal ausser Acht gelassen, kann dieser Umstand doch nur bedeuten, dass die Allierten Streitkräfte den Kampf gegen den IS nur im Schongang betreiben. Und hierauf drängt sich förmlich die Frage auf: Warum?

 Ist der IS, sind die schwarz gekleideten maskierten Männer nur ein nützlicher Popanz, den man nur so stark bekämpft, dass er nicht wirklich zu einer Gefahr werden kann, den man aber ansonsten trefflich nutzen kann um Angst und Unruhe zu erzeugen?

  Erste Reaktionen der Staatsmacht lassen zumindest den Verdacht aufkommen: Plötzlich werden neue Planstellen für Mitarbeiter bei den Geheimdiensten aus dem Boden gestampft, die Polizei fordert eine martialische Aufrüstung, die Bundeswehr soll verfassungswidrig im Inland eingesetzt werden, die Kritik an der Datenspeicherung ist vollends verstummt und schon regen sich erste Stimmen, die eine restriktive Asylpolitik fordern, zunächst zwar noch von der Kanzlerin abgelehnt, aber aus Erfahrung weiss man, was das heisst.

Die Politik, aber nicht nur die Politik, wie man an dem Artikel in der "Welt" ersehen kann, saugt Honig aus den Bluttaten von Paris. Dabei missbrauchen sie für ihre eigenen Zwecke nicht nur die Opfer sondern auch, und vor allem, das ehrliche Mitgefühl und die aufrichtige Trauer von Millionen Menschen rund um den Erdball.

"JihadJulian" Röpcke von Bild - gefährlicher Aufschneider und Wichtigtuer

$
0
0
 Julian Röpcke ist das neue Sturmgeschütz der Bild. Zwar schiesst Röpcke bestenfalls mit weitstreuendem Schrot, wodurch Treffer reine Gücksache sind, aber dafür schiesst Röpcke unablässig. Allein seine Tweets bei Twitter, auf seinem und dem Bild-Account sind Legion. Dazu saugt sich der Herr auch noch ab und an einige Zeilen für Bild de. und das Printprodukt mit den vier grossen Buchstaben aus den Fingern.

Was treibt einen wie Röpcke um? Am besten lassen wir dazu Röpcke selbst zu Wort kommen.  Am 5. Mai diesen Jahres feierte er seinen ersten Arbeitstag bei Bild. In dem Artikel, einer Art Morgengabe seinem neuen Arbeitgeber gegenüber, gewährt er uns ein wenig Einblick in die Welt des Julian Röpcke:
"Seit Dezember 2011 bin ich unter dem Pseudonym „Conflict_Report“ als Journalist bei Twitter unterwegs und werte hier frei verfügbares („open source“) Videomaterial aus."
 Unbescheiden nennt er sich einen Journalisten. In einem kurzen Lebenslauf, den er dankenswerter Weise unter den Artikel gesetzt hat, findet sich allerdings kein Hinweis darauf, dass er bisher als Journalist gearbeitet, oder gar eine journalistische Ausbildung sein eigen nennt:
"Ich bin 32 Jahre alt und in Berlin geboren. Nach meinen Studien der Humangeographie, Soziologie und Europäischen Raumplanung, habe ich zuerst drei Jahre an der Universität Potsdam als wissenschaftlicher Mitarbeiter gearbeitet.

Bis zu meinem Engagement bei BILD war ich weitere zwei Jahre wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Hochschule für Wirtschaft und Recht in Berlin. Für Konflikte und globale Problemlagen interessiere ich mich quasi von Haus aus. Meine Eltern sind Geographielehrer.

Seit dem Einmarsch der US-Truppen im Irak im Jahr 2003 beschäftige ich mich mit kriegerischen Konflikten und berichte über diese in Foren, auf Twitter und in meinem Blog."
Es ist von drei Studiengängen an der Universität Potsdam, Abschlüsse werden nicht genannt, die Rede, von drei Jahren wissenschaftlicher Mitarbeit an der Uni Potsdam und anschliessend zwei Jahren wissenschaftlicher Mitarbeit an der Hochschule für Wirtschaft und Recht in Berlin. An welchen Projekten er mitarbeitete und in welcher speziellen Funktion bleibt uns Röpcke ebenfalls schuldig.

 Eine gewisse Komik hat seine Begründung, weshalb denn nun gerade er sich für, wie er es ausdrückt, "Konflikte und globale Problemlagen", interessiert: Seine Eltern, so lässt er uns wissen, seien beide "Geographielehrer".

 Seine kühne Behauptung, er sei Journalist scheint er einzig und allein aus seiner hobbymässigen Tätigkeit als Blogger und seinem eifrigen Twittern zu generieren. Wenn nun jeder hergelaufene Möchtegern, der sein Wissen in 140 Zeichen bei Twitter fasst, ein Journalist ist, dann wundert mich allerdings der Niedergang dieses Berufstandes überhaupt nicht mehr.

 Aber Röpcke hält sich nicht nur für einen Journalisten, nein er glaubt allen Ernstes, er sei ein ganz besonders guter Journalist:
"Den versehentliche Abschuss der Malaysia Airlines Maschine MH17 im Juli 2014 (298 Tote) durch eine russische Flugabwehrrakete konnte ich bereits nach gut 30 Minuten bestätigen."
  Einmal abgesehen von der Tatsache, dass das Telefongespräch, in dem angeblich Separatisten von dem Abschuss einer Su 25 berichten, kurze Zeit später schon wieder aus dem Netz verschwand und somit nie geklärt werden konnte, ob das Telefonat echt oder gefälscht war, ist natürlich ein abgefangenes Telefongespräch alles andere als ein Beweis. So etwas ist, zumal es nicht mehr für Untersuchungen zur Verfügung steht, nicht einmal ein Hinweis.

 Röpcke stört das wenig. Seine Auffassung von Journalismus ist wohl eher diejenige, dass alles was in den Kram passt,  auch die Wahrheit ist. Was der internationalen Gemeinschaft bis heute nicht gelungen ist, und was wahrscheinlich auch nie gelingen wird, einen unwiderlegbaren Beweis zu erbringen, wer für den Absturz der MH 17 der Malaysian Airlines an jenem 17. Juli 2014 verantwortlich ist, dafür braucht nach seiner eigenen Überzeugung Superman Röpcke lediglich 30 Minuten.

 Wie haushoch überlegen gegenüber allen anderen Superhirnen Röpcke ist, dass teilt er der staunenden Weltöffentlichkeit selbst mit:
"Die internationale Untersuchung hingegen dauert bis heute an."
 Es muss leider befürchtet werden, dass der Mann das wirklich glaubt. Man kann also festhalten, dass Röpcke von einer gewissen Geltungssucht und masslosen Selbstüberschätzung getrieben, wenn nicht sogar besessen ist.

 Röpke ist nie in der Ukraine oder dem Irak, seine beiden Hauptthemen, gewesen. Er fischt irgendwelche Filmchen, Bilder oder Notizen aus dem Internet, hauptsächlich bei Youtube und Twitter und stilisiert diese zu Beweisen oder doch zumindest zu Berichten hoch:
"Auf diese Weise berichte ich von weltweiten Konflikten, vor allem über die Kriege in Syrien und der Ostukraine. Diese Konflikte sind so gefährlich, dass sich kaum ein Journalist in die Regionen wagt."
Auch hier wieder die Überhöhung der eigenen Person. Da wo andere versagen oder wegen der äusseren Umstände hilflos zuschauen, sieht sich Röpcke als Retter in der Not in die Verpflichtung genommen:
"Deshalb werte ich Augenzeugenvideos (unter anderem von YouTube und Facebook) am Computer zu Hause aus. Die detaillierte Analyse dieser Bewegtbilder kann so entscheidende Erkenntnisse liefern."
 Dafür, so ist Röpcke felsenfest überzeugt, gebürt ihm Anerkennung. Er ist nicht der selbstverliebte Künstler, der sich selbst und seiner Kunst genügt, der befriedigt zu Bett geht, wenn er überzeugt ist etwas Gutes geschaffen zu haben. Röpcke braucht die Anerkennung seiner Umwelt. Er giert förmlich danach und sie macht sich für ihn fest in Zeichen des Wohlstands und in Zeichen der Zugehörigkeit zu einer, von ihm devinierten, Elite. Dafür ist er bereit alles zu tun.
"Im Februar 2015 hat mich BILD.de-Chefredakteur Julian Reichelt (https://twitter.com/jreichelt) über Twitter kontaktiert und gefragt, ob ich als Multimedia-Redakteur arbeiten möchte. Ich habe sofort zugesagt, da mich die schonungslose Ehrlichkeit der Berichterstattung, gerade über Konflikte im Ausland, schon seit Jahren begeistert."
Bezeichnend sein Tweet von einem der ersten Arbeitstage bei Bild:


und nach der ersten Arbeitswoche:

 Der Mann hat's geschafft, will er uns zeigen. Der ist ganz oben angekommen, was schon der Blick aus dem Bürofenster zeigt. Er übernimmt sogar die dämliche Sprache seiner neuen Freunde:
"Obacht mit dem Wording"
 Er fühlt sich angekommen in der glitzernden Welt des Boulevard. Aber er weiss auch was von ihm verlangt wird: Unterwerfung unter das Diktum des Springer Verlags und der Bildzeitung, bis hin zum Gebrauch der oft verquassten Sprache, dem "Wording". Ab jetzt sind Kritiker der Art von Journalismus, oder was man darunter versteht, wie man ihn bei Bild betreibt keine Kritiker mehr. Treu nach dem Grundsatz aller Absolutisten: "Wer nicht für mich ist, ist gegen mich", mutieren die Bildkritiker bei Röpcke zu "Bild-Hassern".


 Wie sehr Röpke sein Ich überhöht macht folgende kleine Auseinandersetzung auf Twitter deutlich:
Als am 13. Oktober in Paris die Terroristen wüteten und noch über hundert Besucher eines Rockkonzertes als ihre Geiseln in einem Club gefangen hielten, schlaumeierte Julian Röpke:
"Hoffe, Pariser Poilzei lernt aus früheren Situationen.
Sie muss die Konzerthalle so schnell als möglich stürmen.
Terroriszten sind nicht interessiert an Verhandlungen!"
 Man möge sich vorstellen, Paris ist im Ausnahmezustand. An mehreren Stellen der Stadt schiessen Bewaffnete wahllos auf Menschen, der Versuch eine Bombe im Fußballstadion, wo gerade die französische gegen die deutsche Nationalmannschaft spielt ist nur knapp gescheitert und die Besucher eines Rockkonzertes werden als Geiseln genommen und weig später erschossen. Da fühlt sich ein Wichtigtuer im frenen Berlin berufen der Pariser Polizei Ratschläge für ihr Handeln zu erteilen. Ein überheblicher Brandstifter der der Feuerwehr beibringen will wie man ein Feuer löscht.

 Als das Nicolas Martin, bei Twitter als Fighti unterwegs, sauer aufstösst und und der auf seinem Acoount schreibt:
"Was ist der Julian Röcke für ein Clown... Bild halt... Seriously..."
ist bei Röpcke der Spass vorbei, sind die Geschehnisse, die Toten und Verletzten von Paris Nebensache, Staffage, ja geradezu ursächlich für eine Ihm und Bild zugefügte tiefe Verletzung:
" Unglaublich, dass aufgeblasene Wichtigtuer wie Fighti den Terror nutzen, um gegen mich und Bild zu hetzen..."


 Bezeichnend das Röpcke sich zuerst nennt:"um gegen Mich und Bild zu hetzen"

 Und ähnlich aller Kleingeister, die ob ihrer Lenkbarkeit von den Eliten als willfährige Werkzeuge so geschätzt werden, ist auch Röpcke bemüht, geistige Mängel durch besonderen Fleiß und vorauseilenden Gehorsam auszugleichen. Ganz im Sinne seiner Brötchengeber bei Springer und Bild.
Besonders bei Twitter müht sich Röpcke seinen Arbeitgebern zu gefallen. 10 und mehr Tweets am Tag sondert er dort ab.

 Dabei geht er immer nach dem gleichen Schema vor: Er stöbert, hauptsächlich bei Youtube in den Schmuddelecken herum, dort wo die syrischen Rebellen ihre ekelhaften von Brutalität strotzenden, menschenverachtenden verwackelten und unscharfen Hassvideos hochgeladen haben. Wenn Röpcke etwas besonders gefällt, zumeist weil es von Granaten getroffene, berstende Panzer und andere Fahrzeuge zeigt, oder weil es den Tod vieler Menschn dokumentiert, dann macht Röpcke einen Screenshot und schreibt je nachdem einen euphorischen oder einen, die Unmenschlichkeit der Russen oder der Truppen Assads geißelnden Kurztext dazu.

 Wieweit Röpcke dabei zu gehen bereit ist zeigt sein Tweet aus der Nacht vom 7. auf den 8. November:


 Wer den Link auf Youtube anklickt, der erhält folgendes Bild:

 Selbst für die, ansonsten in Sachen Grausamkeiten, nicht zimperlichen Macher von Youtube erschien es anscheinend unverantwortlich, dieses Video zu veröffentlichen. Für Röpcke aber ist es gerade diese Grausamkeit, diese Unmenschlichkeit, die es für ihn besonders wertvoll macht, schreibt er das Verbrennen eines Menschen bei lebendigem Leib doch der auf Seiten Assads kämpfenden "Harakat Hezbollah al-Nujaba" zu.

 So ekelhaft wie das ist, was Röpcke offenbar für Berichterstattung hält, so bizarr, um es freundlich auszudrücken, ist sein Humor.

 Ein Mensch bringt sich vor dem Beschuss der "hell_cannon" - Höllen-Kanonen der Rebellen in Sicherheit, rennt um sein Leben. Für Röpke ein Riesenspass "Crazy stuff".

 Julian Röpcke berichtet nicht, seine Tweets sind auch mit dem Begriff Propaganda nur sehr unzureichend beschrieben. Julian Röpcke sät und verbreitet Hass. Er ist im besten Sinne des Wortes ein Hassprediger. Er kennt nur Gut und unsagbar Böse. Dabei sind alle jene, die in irgendeiner Verbindung zu Assad, Putin oder Russland stehen, oder die Röpcke dort vermutet, vogelfrei. sie haben ihr Leben verwirkt.

 Bei seinem Feldzug ist ihm jeder Verbündete recht. Er trägt im Netz, nicht ganz zu Unrecht, den Nickname "JihadJulian". Am 16 November feierte Röpcke die Vernichtung, angeblich iranischer, "Stellvertreter-Streitkräfte" südlich von Aleppo durch den Al Quaida-Ableger Jabhat al-Nusra, der auch im Verdacht steht, für den Überfall auf das Hotel in der malischen Hauptstadt Bamako mit 21 Todesopfern verantwortlich zu sein.


 Besonders interessant die Aussage, der Beschuss sei mit einer russischen Panzerabwehrrakete 9M113 Konkurs, Nato Kennung AT-5 Spandrel ausgeführt worden. Diese Waffe ist unter anderem im Besitz der Ukraine. Nun halten sich seit einiger Zeit Gerüchte, die Ukraine verschiebe Waffen an die islamistischen Terroristen von der Al-Nusra und dem IS.

 Diesen Verdacht und den Verdacht, dass das Natoland Türkei den Jihadisten Waffen liefert erhärten zwei weitere Tweets Röpckes. Am 9. November liess uns Röpke wissen:

 Röpcke behauptet die zur "Islamistischen Front gehörende "Ahrar al-Sham" habe "brandneue" D30 Haubitzen im Einsatz. Die Haubitze, die 122-mm Geschosse verschiesst ist russischer Bauart. Einer der weltweit grössten Besitzer dieser Waffe ist die Ukraine.

 Ebenfalls am 16. November twitterte Röpcke "Ahrar alSham" sei im Besitz von 107-mm Raketen. Besonders witzig dabei der Hinweis Röpckes, diese Waffen seien nicht in den örtlichen Geschäften zu erwerben.



 Die Raketen sind chinesischen Ursprungs. Sie wurden unter anderem vom türkischen Militär im Konflikt mit Kurdischen Kämpfern im Grenzgebiet zum Irak eingesetzt.

Mit wenigen Ausnahmen, darunter die oben gezeigten, pauschaliert Röpcke alle Kämpfer gegen Assad unter dem Begriff "Freie Syrische Armme" FSA, egal ob sie wirklich Verbände der FSA sind oder vollkomenn unabhängige Brigaden, bis hin zu eindeutig islamistischen Jihadisten, über die die FSA keinerlei Befehlsgewalt besitzt.

Typisch dafür der Tweet vom 7. November:


Folgt man dem Link zu Youtube, so sieht man ein Video mit folgendem Intro:


Das Bild zeigt uns das Logo der  Fursan al Haqq Brigade. Die Brigade ist zwar von der Freien Syrischen Armee sanktioniert, wie auch das Emblem unten links zeigt, sie untersteht aber keineswegs dem Kommando der FSA. Bis Dezember 2014 wurde sie bis hin zu den Gehaltszahlungen für ihre Kämpfer, von der CIA finanziert. Weil aber immer mehr US-Waffen, die an angeblich moderate Kämpfer geliefert wurden bei der Al Nusra-Front landeten, stellten die USA ihre Zahlungen ein. Zur Zeit wird die Fursan al Haqq Brigade von Saudi-Arabien bezahlt.

Zwei weitere Beispiele für die dreisten Lügen Röpkes, hier vom 16. November. Wer sich das antun möchte, der kann stundenlang auf Röpckes Twitter-Account solche "Meldungen" lesen, hier sollen zwei Beispiele genügen:

Beispiel Nr. 1:

sieht man sich das verlinkte Video an,


so kann man unschwer erkennen, dass es sich um ein Propaganda-Video der "Harakat Nour al-Din al Zenki" handelt, die von Saudi-Arabien unterstützt wird und den Muslimbrüdern nahesteht. "Harakat Nour al-Din al Zenki" gehört zwar der "Fatah Halab" an, einer Koalition von verschiedenen Kriegsherren rund um und in Aleppo, gegen die Regierung Assad an, an der auch die FSA beteiligt ist, aber ebenso auch die Islamische Front. Die FSA ist dabei nur eine unter vielen und bei weitem nicht der stärkste Part der "Fatah Halab".

Beispiel Nr. 2:

 
 Auch hier ist im Video rechts unten im Fenster ein Zeichen der Autoren des Videos zu sehen. Es ist das Zeichen der "Ajnad al-Sham Islamic Union" oder auch "Islamic Union of the Soldiers of the Levant".

  Röpke spricht hier zwar nicht von der FSA, sondern von Rebellen, die einen T-72-Panzer im Nahkampf in der Nähe des Flughafens von Aleppo zerstört hätten, schweigt sich aber über "Ajnad al-Sham Islamic Union" und deren Hintergrund vielsagend aus.

 "Ajnad al-Sham Islamic Union" ist der Zusammenschluss von fünf kleineren islamistischen Gruppen. Ihre Ideologie unterscheidet sich nur unwesentlich von der der "Islamischen Front". Ebenso wie diese hat "Ajnad al-Sham Islamic Union" die islamische Gesellschaft zum Ziel. Die Scharia gilt für "Ajnad al-Sham Islamic Union" als einzige Grundlage einer späteren Gesetzgebung. Der Unterschied und die Feindschaft gegenüber der AL-Nusra und des IS sind keineswegs ideologischer Natur. Es geht allein darum, wer in einem Staat ohne Assad die Macht erringt.

 Julian Röpcke ist nichts weiter als ein Wichtigtuer, allerdings ein gefährlicher.  Das mögen zwei abschliessende Beispiele belegen. Am 27. Oktober, also vier Tage vor dem Absturz des russischen A-321-Airbusses über dem Sinai, twittert er im Stil eines Waschweibes, das zwar nichts weiss aber aus purer Lust und Wichtigtuerrei Gerüchte in die Welt setzt:
"Ich will nicht mehr sagen, aber:
Die russischen Militärflugzeuge über Syrien werden bald eine sehr unamüsante Überraschung erleiden, falls meine Quellen korrekt sind.
Ende"
 Anschliessend fügt er triumphierend hinzu, so als sei dieses selbsterfundene Gerücht der Inbegriff des investigativen Journalismus:
"Jawoll, Damen und Herren,
da ich ein richtiger Journalist bin, ist es das was sie von mir und von Bild erwarten können, das versteht sich von selbst."

  Wenn es nicht so traurig wäre, man könnte lauthals darüber lachen. Leider ist dieser arrogante Aufschneider und Wichtigtuer Mitglied der Redaktion der grössten Tageszeitung Deutschlands und mithin ein ganz entscheidender Meinungsmacher.

 

lkhadgökl

Es kann nicht sei, was nicht sein darf - Journalisten in Erklärungsnot

$
0
0
 Viel konnte man gestern lernen über die Verfasstheit der deutschen Presse und hier im Besonderen über die der öffentlich-rechtlichen ARD. Die Türkei hatte in einem beispiellosem Akt militärischer Gewaltanwendung einen russischen Militärjet abgeschossen und damit die Welt fast an den Abgrund eines neuen, grossen Krieges gebracht.

 Sich hinter dem Schutzschild der Nato versteckend, kocht Erdogan schon seit Jahren sein eigenes Süppchen. Zunächst hat er in der Vergangenheit dadurch, dass er dem IS die Grenzen öffnete für den Nachschub an Waffen und frischen Kämpfern, dann hat er dem IS zu den dringend benötigten finanziellen Mitteln verholfen, indem er den Jihadisten ihr Erdöl abkaufte, er hat ihnen Waffen geliefert und schliesslich hat er versucht sein eigenes Kurdenproblem militärisch zu lösen. Dafür hat er mehrfach in massiver Form das Territorium Syriens verletzt, bis hin zum Einsatz von Bodentruppen auf dem Gebiet Syriens.

 Dem Waffenschieber Erdogan hat es natürlich immens gestunken, dass durch das Eingreifen Russlands in den Syrienkonflikt, Bewegung in die Bemühungen hin zu einen Waffenstillstand und schliesslichem Frieden in Syrien gekommen ist. Es ist sicher kein Zufall, dass just an dem Tag, da der französische Präsident Hollande in Washington mit US-Präsident Obama zusammentrifft, um an einer internationalen Koalition gegen den IS zu stricken, die Türkei einen russischen Jet über dem Hoheitsgebiet Syriens abschiesst. Denn nur wenn weiter Uneinigkeit zwischen den Mächtigen dieser Welt besteht, kann der Kriegsgewinnler Erdogan weiterhin seine zwielichtigen Geschäfte mit dem Terror machen.

 Solche, oder ähnliche Überlegungen hätte man anstellen können in den deutschen Medien. Stattdessen sprangen die üblichen Mechanismen an: Der Schuldige konnte und durfte nur Russland und dessen Präsident Wladimir Putin sein. Unter dem Titel:
"Analyse: Eine verhängnisvolle Fehleinschätzung?"
äusserte sich dazu auf den Seiten der Tagesschau die Korrepondentin Sabine Rau aus dem ARD-Hauptstadtstudio in Berlin. In Anbetracht des Textes von Sabine Rau ist es schon ausserordentlich verwunderlich und befremdlich, was in den Augen unserer Spitzenjournalisten als Analyse bezeichnet wird. Eigentlich, so sagt es die Lehrmeinung, stützt sich eine Analyse immer auf unwiderlegbare Fakten. Raus Beitrag aber glänzt eher dadurch, dass er vollkommen faktenfrei daherkommt. Es sei denn man betrachtet den ersten, eher hilflosen Satz als Faktum:
"Es handelt sich um einen äußerst schwerwiegenden Zwischenfall."
 Der Abschuss eines russischen Kampfjets wird, nicht nur in diesem ersten Satzim gesamten Artikel nicht einmal thematisiert, es sei denn durch das kleine Wort (früher hiess das sehr bezeichnend "Fürwort") Es.

 Der zweite Satz,
"Es gibt zwei, sich widersprechende Versionen, die derzeit nicht verifiziert werden können",
offenbart die ganze Ahnungslosigkeit der Sabine Rau. Sie weiss gar nichts, was sie allerdings dadurch zu überdecken versucht, indem sie durch die Verwendung eines Fremdwortes,"verifizieren" den Schlaumeier spielt. Zu erklären, wie diese, von ihr erwähnten "zwei Versionen" aussehen schenkt sie sich, - Kleinkram.

 Aber eines weiss Rau genau:
"Aber auf den ersten Blick scheint die türkische Version plausibler zu sein."
 Aus verständlichem Grund verzichtet Frau Rau auch hier auf das Benennen von Fakten. Denn wer die Fakten kennt, dem dürfte es äusserst schwer fallen der "Analyse" Raus zuzustimmen. Aber wie sagt doch noch der alte Journalisten-Schnack: Fakten sind der Tod der schönsten Geschichte.

 Da Sabine Rau ihre Leserschaft lieber im unklaren über die wahren Geschehnisse lässt, sollen die Fakten, soweit bekannt und weitgehend unstrittig, hier einmal genannt und ins rechte Licht gerückt werden:
  •  Nach den von der Türkei veröffentlichten Radardaten überflog die SU-24 einen etwa zwei Kilometer breites türkisches Gebiet, das wie eine Nase nach Syrien hineinragt. Die Su-24 hat eine Höchstgeschwindigkeit von knapp 2.400 Stundenkilometern. Nehmen wir an die Su-24 sei mit mittlerer Geschwindigkeit, 1.200 Stundenkilometern geflogen, so hätte sie, immer vorausgesetzt die türkischen Radardaten stimmen für die zwei Kilometer ca. 10 Sekunden gebraucht. Anders herum: Sollten die türkischen Angaben stimmen, man habe inerhalb von 5 Minuten die Piloten zehnmal gewarnt, so müsste die Su-24 das türkische Hoheitsgebiet mit einer Geschwindigkeit von 24 km/h überflogen haben.

Das Bild zeigt die Radardaten, die die Türkei zum Beweis ihrer Behauptung, der russische Jet habe ihr Territorium verletzt, veröffentlict hat. Die leuchtende hellblaue Linie stellt dabei den Grenzverlauf zwischen der Türkei und Syrien dar, die rote die angebliche Flugroute des russischen Jets.
Screenshot

Das Bild zeigt die Krte mit dem betroffenen Grenzverlauf zwischen der Türkei und Syrien. Am massstab rechts unten ist unschwer zu erkennen, dass die türkische Landnase die hier nach Syrien hineireicht nicht breiter als 2 km ist.
Screenshot Google Maps
 Irgendetwas muss allerdings sogar Sabine Rau komisch vorgekommen sein. Allerdings nicht an der Sachlage an sich. Vielmehr scheinen ihr Zweifel an ihrer wenig stichhaltigen Argumentation gekommen zu sein:
"Unklar ist allerdings: Warum hat die russische Luftwaffe die Warnungen der Türkei nicht beachtet, die bereits im Oktober gedroht hatte, bei einer neuerlichen Verletzung ihres Luftraumes Fakten zu schaffen, sprich: mit einem Abschuss zu reagieren?"
 Auf die Idee, dass ihr Erdogan einen riesen Bären aufgebunden hat kommt Rau gar nicht, oder besser gesagt, will sie nicht kommen. In der festen Überzeugung, die seit den frühen vierziger Jahren des letzten Jahrhunderts Allgemeingültigkeit hat, dass an allem Unglück dieser Welt der Russe schuld ist, muss auch hier eine Erklärung gefunden werden:
"Deutet dies möglicherweise auf einen verhängnisvollen Fehler auf russischer Seite hin?"
 Ein Fehler auf russischer Seite ist für Rau wesentlich wahrscheinlicher als die auf der Hand liegende Tatsache, dass die Türkei ganz offensichtlich die Konfrontation gesucht hat. Ein Fehler, ein Fehler Russlands muss es sein:
"Denn: Warum sollte Russland die Türkei in einem Moment provozieren, da Präsident Wladimir Putin Schritte zu einer Kooperation mit einzelnen NATO-Staaten wie etwa Frankreich unternommen hat?"
 Es ist immer wieder erstaunlich, zu welchen geistigen Verrenkungen unser Mainstream fähig ist, um offensichtliche Tatsachen in ihr Gegenteil zu verkehren, wenn es darum geht, ihr holzschnittartiges Weltbild in Schwarz und Weiss, Gut und Böse den Menschen in die Gehirne zu pflanzen.

 

"JihadJulian" Röpcke rastet völlig aus

$
0
0
 Da hat sich wohl einer ertappt gefühlt. Vorgestern, am 24. November befasste sich dieser Blog etwas eingehender mit dem neuen Sturmgeschütz der Bildzeitung, Julian Röpke. Unter dem Titel "JihadJulian"Röpke von Bild - gefährlicher Aufschneider und Wichtigtuer" wurde Röpckes, sagen wir einmal, gespaltenes Verhältnis zur Wahrheit, seine offensichtliche Lust an Gewaltvideos aus dem Internet und seine eindimensonale Sichtweise auf dieWelt kritisch hinterfragt.

 Dabei wurde anhand von Beispielen nachgewiesen, dass Röpcke augenscheinlich ein Problem mit sich selbst hat. Es scheint ihm an einem gesunden Selbstwertgefühl zu mangeln. Stattdessen sucht er seine Bestätigung in Äusserlichkeiten. Er will unbedingt dazu gehören, zu seinen neuen Freunden bei der Bild. Immer wieder betont er, dass er ein Journalist sei, "I'm a real Journalist". Für diese Behauptung bleibt er allerdings jeden Beweis schuldig.

 Nun ist es selbstverständlich, dass niemandem eine solch herbe Kritik gefällt. Aber die Schwäche des Charakters des Julian Röpcke lässt es nicht zu, damit halbwegs gelassen umzugehen. Auf seinem Twitter-Account rastet er völlig aus:


 Es hat schon etwas von einer bedauerlichen Hilflosigkeit wenn er jammert ich wolle seine Arbeit und ihn "schlecht machen". Wie soll man die Arbeit, die Röpcke abliefert "schlecht machen"? Die ist so grottenschlecht, die kann kein Mensch noch schlechter machen.

 Wenn er glaubt ich wolle ihn, seine Person, "schlecht machen" so ist das einzig seinem angeschlagenen Ego und dem daraus resultierende mangelhaften Selbstwertgefühl geschuldet. Kein Mensch kann einen anderen schlecht machen, wenn dieser das nicht zulässt. Röpcke lässt das nicht nur zu, er nimmt jede Kritik persönlich, glaubt man wolle ihn vernichten.

 Diesem mangelhaften Selbstwertgefühl muss man wohl auch die verbalen Ausfälle Röpckes zuschreiben. Was soll ich sonst mit der Bezeichnung "jämmerlicher Waschlappen" anfangen, die er für mich findet? Ein Zeichen für den Ausbruch hilflosen Zorns, mehr mag ich daraus nicht zu erkennen. Solche Anwürfe sind nicht wirklich ernst zu nehmen.

 Es fehlt Röpcke einfach an der Fähigkeit, mag dieser Mangel intellektuell oder psychisch bedingt sein, sich mit Kritikern und Kritik normal auseinanderzusetzen.

 Ich beneide Julian Röpke nicht, wie er meint, ich bedauere ihn zutiefst.

Denn sie wissen nicht was sie tun - Bundestagsabgeordnete schicken deutsche Soldaten nach Syrien

$
0
0
 Es ist wie ein Déjà-vu. Verteidigungsministerin von der Leyen stellt sich vor die Presse und gibt bekannt, nach den Terroranschlägen von Raris eile man Frankreich zu Hilfe und schicke umgehend deutsche Tornados, Tankflugzeuge und ein Kriegsschiff nach Syrien. Dazu sei man durch die EU-Verträge verpflichtet, da das Territorium Frankreichs durch die Terroristen des IS verletzt worden sei. Aber nein, ein Krieg sei das natürlich nicht, dort in Syrien:
"Das ist ein bewaffneter Konflikt. Und es ist ein sehr harter Kampf gegen die Terrorbande IS."
 Irgendwie haben wir das doch schon einmal gehört. Jahrelang haben die verschiedenen Bundesregierungen behauptet, der Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan, das sei kein Kriegseinsatz.

 Dort bohre die Bundeswehr Brunnen baue Schulen und ja, dort gebe es einen bewaffneten Konflikt gegen die Terrorbande der Taliban. Und ausserdem sei man im Rahmen des Natovertrages zum Beistand der USA, deren Territorium am 11 September 2001 angegriffen worden sei zum militärischen Beistand verpflichtet. Wie die Geschichte sich entwickelt hat und wie sie heute steht, wissen wir. Über 50 junge Menschen in Uniform haben in Afghanistan ihr Leben gelassen und die Taliban sind immer noch da und gerade dabei das gesamte Land wieder unter ihre Kontrolle zu bringen.

 Und wieder, wie im Jahr 2001 als die Bundesregierung überstürzt Bundeswehrsoldaten nach Afghanistan schickte, hat es die Regierung Merkel auffallend eilig. Da die Entsendung von Truppen vom Parlament gebilligt werden muss, wird das Gesetz durch den Bundestag gepeitscht. Gestern wurde es im Kabinett verabschiedet und bereits am Freitag dieser Woche soll dann schon das Parlament zustimmen. Der übliche Prozess der parlamentarischen Beratung, 1. Lesung, 2. Lesung, 3. Lesung und Beschluss wird auf drei Tage komprimiert. Beratung in den Ausschüssen, Expertenanhörungen, nichts davon findet statt, obwohl es immer noch mehr Fragen als Antworten gibt. Die Regierung legt ein Papier vor, dass das Parlament gefälligst abzunicken hat, Alibihandlung statt Demokratie.

 Wenn schon unsere Volksvertreter zum Abnicken ins Parlament beordert werden, dann ist es von nicht unerheblichem Interesse, ob diese überhaupt wissen, was sie da widerspruchslos durchwinken. Am letzten Freitag, den 27. November, hatte das ZDF den SPD-Abgeordneten und zudem noch verteidigungspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Bundestag, Obmann im Verteidigungsauschuss und Mitglied im Fraktionsvorstand der SPD, Rainer Arnold, zu einem Interview ins Studio geladen. Arnold, der ausserdem noch Mitglied des Präsidiums der Deutsche Gesellschaft für Wehrtechnik e.V., Bonn, (DWT), einer Lobbyorganisation der Rüstungsindustrie ist, ist also nicht irgendwer, nicht einer der namenlosen Hinterbänkler des Parlamentes. Er sollte also dezidiert Auskunft geben können über den geplanten Kriegseinsatz der Bundeswehr in Syrien und dem Irak.

Moderatorin Dunja Hayali:
"Es gibt nun kein UN-Mandat. Ist der Einsatz damit nicht völkerrechtswidrig?"
Rainer Arnold:
"Nein! Ein UN-Mandat wäre immer wünschenswert aber es gibt eine eindeutige völkerrechtliche Legitimation."
 Eine Antwort, die einigermassen erstaunt. Wenn ein UN-Mandat wünschenswert wäre, warum wird es dann nicht durch die Staatengemeinschaft herbeigeführt? Einem UN-Mandat müsste der Weltsicherheitsrat zustimmen. Mittlerweile sind, ausser China, alle Mitglieder des Gremiums in Syrien, bzw. dem Irak gegen den IS im Einsatz. Es sollte also nicht so schwierig sein ein Mandat zu erlangen. Was Arnold verschweigt ist die Tatsache, dass die USA, Frankreich und Großbritannien ein UN-Mandat zum Kampf gegen den IS mit einem Kampf gegen die Truppen Assads verknüpfen wollen. Dem wird Russland, und auch China niemals zustimmen.

 Weil also ein UN-Mandat an den Maximalforderungen des Westens scheitert, bastelt man sich ein Hilfskonstrukt, von dem man hofft, das es vor dem Bundesverfassungsgericht bestand haben wird. Die völkerrechtliche Legitimation sei, so Arnold:
"sowohl die UN-Resolution, die die Staatengemeinschaft ja auffordert gegen den IS vorzugehen und die nimmt auch Bezug auf Artikel 51 der UN, auf das Selbstverteidigungsrecht."
Bei der von Arnold erwähnten UN-Resolution handelt es sich um die Resolution Nr. 2249. Darin heisst es unter Artikel 5:
"fordert die Mitgliedstaaten, die dazu in der Lage sind, auf, unter Einhaltung des Völkerrechts, insbesondere der Charta der Vereinten Nationen sowie der internationa- len Menschenrechtsnormen, des Flüchtlingsvölkerrechts und des humanitären Völker- rechts, in dem unter der Kontrolle des ISIL, auch bekannt als Daesh, stehenden Gebiet in Syrien und Irak alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen und ihre Anstrengungen zu verstärken und zu koordinieren, um terroristische Handlungen zu verhüten und zu unter- binden,..."
  Die Resolution nennt explizit den IS und die Al-Nusra-Front und alle Gruppierungen und Personen, Unternehmen und Einrichtungen, die mit Al-Quaida verbunden sind.

 Der Völkerrechtler Jasper Finke äusserte sich dazu auf den Seiten der Tagesschau wie folgt:
"Die Formulierung "alle nötigen Maßnahmen" ist eigentlich eine Standardformulierung des Sicherheitsrates, die auch Militäreinsätze der Mitgliedstaaten umfasst. Sie allein entscheidet jedoch nicht über die Reichweite und den konkreten Inhalt der Sicherheitsratsresolution."
Ganz im Gegenteil. Finke weiter:
 "Soll den Mitgliedstaaten der Einsatz militärischer Gewalt ermöglicht werden, verwendet der Sicherheitsrat regelmäßig Formulierungen, die die Mitgliedstaaten entsprechend autorisieren. Genau diese Formulierung - authorizing all necessary means - hat der Sicherheitsrat vergangenen Freitag jedoch nicht gewählt. Vielmehr hat er die Mitgliedstaaten dazu aufgerufen, unter Beachtung des Völkerrechts alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen."
Jasper Finke widerspricht der Auffassung Arnolds ganz entschieden:
"Diese sprachlichen Unterschiede haben eine große rechtliche Bedeutung. Dementsprechend liegt in der Resolution vom 20. November 2015 kein Mandat für einen Militäreinsatz."
 Die UN-Resolution Nr. 2249 gibt also auf gar keinen Fall eine Begründung für ein militärisches Eingreifen her. Wie sieht es mit dann mit Artikel 51 der UN-Charta aus? Wird hier eine Rechtfertigung für ein militärisches Eingriefen der Völkergemeinschaft in Syrien und dem Irak genannt, die ein UN-Mandat obsolet macht?

 Auch hier gehen die Meinungen zwischen dem Waffenlobbyisten Arnold und dem Völkerrechtler Finke weit auseinander. Der Artikel 51 der UN-Charta spricht jedem Land das Recht auf militärische Selbstverteidigung zu, falls es von aussen angegriffen wird.

Dazu der Völkerrechtler Finke:
"Bei der Anwendung des Merkmals "bewaffneter Angriff" auf Terroranschläge stellen sich zwei rechtliche Probleme. Das erste betrifft die Intensität der Waffengewalt, damit sie als bewaffneter Angriff qualifiziert werden kann. Und das zweite die Frage, ob sich Staaten gegenüber Nicht-Staaten bzw. Privaten auf das Selbstverteidigungsrecht berufen können."
Und er folgert daraus:
"Die Berufung auf Art. 51 UN-Charta als Rechtsgrundlage für Militäreinsätze ist also nicht offensichtlich ausgeschlossen, gleichzeitig aber auch nicht das, was Juristen als rechtssicher bezeichnen. Rechtssicherheit ließe sich erst durch ein UN-Mandat herstellen."
 Eine überaus klare Aussage: "Rechtssicherheit ließe sich erst durch ein UN-Mandat herstellen"Punkt

 Bliebe noch der Artikel 42 Abs. 7 des EU-Vertrages. Der, so der Völkerrechtler Finke:
"begründet allenfalls eine Beistandspflicht Deutschlands im Verhältnis zu Frankreich, nicht aber eine eigenständige völkerrechtliche Rechtsgrundlage für einen Militäreinsatz."
 Als Fazit bleibt: Schon die erste Antwort Arnolds in dem Interview mit Dunja Hayali ist wissentlich oder unwissentlich falsch. Sie entbehrt jeder Rechtsgrundlage. Die Argumente die der SPD-Politiker vorbringt sind augenscheinlich nur zusammengeschustert um die Unrechtmässigkeit des unbedingt gewollten Militäreinsatzes der Bundeswehr zu verkleistern. Sowohl die Regierung, als auch die SPD-Fraktion beschäftigen Völkerrechtler und wissen genau was sie tun. Die Bürger sollen offensichtlich getäuscht werden.

  Dunja Hayali lässt die Antwort ohne Gegenfrage stehen, so als seien die Ansichten Arnolds in Stein gemeisselt. Die meisten Zuschauer, auch wenn sie vorher Bedenken hatten, ob der Einsatz der Bundeswehr mit dem Völkerrecht zu vereinbaren sei dürften nun beruhigt sein. Und das war wohl auch der Zweck dieses kleinen Frage-und-Antwort-Spiels.

 Eine zweite Frage steht im Raum und verunsichert die Bundesbürger. Es ist die Befürchtung, die Mission in Syrien und im Irak könne enden wie alle bisherigen Einsätze im Nahen- und Mittleren Osten, mit vielen Toten und Verwundeten, der Vernichtung aller Staatlichkeit in den Einsatzländern und ein Krieg über Jahre oder gar Jahrzehnte.

 Dunja Hayali:
"Dann die Frage, wie sinnvoll ist dieser Einsatz überhaupt? Wenn wir uns westliche Militäraktionen anschauen, Irak, Libanon, (hier handelt es sich wohl um einen Versprecher Dunja Hayalis, sie meint offensichtlich Libyen) dann waren die nicht unbedingt von Erfolg gekrönt um es einmal vorsichtig auszudrücken."
Die Antwort von Rainer Arnaold lässt sich an Zynismus kaum überbieten:
"Ja sie waren zunächst einmal aus rein militärischer Sicht erfolgreich. Es wurden dort Diktatoren gestürzt und vertrieben."
 Der Krieg in Libyen kostete ca. 50.000 Menschen das Leben. Bereits am 29. März 2011, also gerade einmal zwei Monate nach Ausbruch des Bürgerkrieges gab das "Office for the Coordination of Humanitarian Affairs (OCHA)" eine Hilfsorganisation der UN, die Anzahl der Menschen die Libyen durch Flucht verlassen hatten mit 389.767 an. Libyen war in Schutt und Asche gelegt, die gesamte Infrastruktur zerstört. "gestürzt und vertrieben"und bestialisch ermordet wurde der Diktator Muammar al-Gadddafi. - In der Tat ein grosser militärischer Erfolg.

  Im September 2006 veröffentlichten Wissenschaftler der angesehenen Johns Hopkins Bloomberg School of Public Health in Baltimore eine Untersuchung, nach der 655.000 Menschen während des Irakkrieges ums Leben kamen. Man schätzt ca. 1,4 Millionen Binnenflüchtlinge und das etwa 2 Millionen Iraker ihr Land als Flüchtlinge verliessen. Als Folge des Krieges gewannen islamistische Extremisten wie der Al Quaida Ableger, die Al Nusra Front mehr und mehr Einfluss und stürzten das Land in einen bis heute andauernden Bürgerkrieg. "gestürzt und vertrieben"und öffentlich hingerichtet wurde der Diktator Saddam Hussein.

 Anstatt angesichts dieser Bilanzen vor Scham in den Boden zu versinken, rühmt sich Arnold nicht nur eines militärischen Sieges, nein er hat, ganz der überlegene, alles besser wissende weisse Mann sofort eine Lösung für das Nachkriegs-Syrien parat:
"Danach (also nach dem militärischen Erfolg) begann das Problem, weil man alle Sicherheitsorgane solcher Länder dann auch in die Wüste geschickt hat. Und nichts mehr da war und dann geglaubt hat, man kann mit einer grossen Zahl von Soldaten dort den Staat neu aufbauen. Das war ein Irrtumm, ganz eindeutig. Und das darf man in Syrien nicht mehr wiederholen."
 Arnold zeigt, und da ist erwohl nicht allein im Deutschen Bundestag, dass er von den wirklichen Verhältnissen in Syrien keine Ahnung hat.  Für den Widerstand ist Assad doch mehr oder weniger nur ein Symbol für das ganze System, das beseitigt werden soll. Wenn auch die Freie Syrische Armee (FSA) zwar noch, zumindest nach aussen, einen säkularen, nach westlichen Prinzipien, demokratischen Staat anstrebt, so ist doch der überwiegende Teil der Rebellengruppen islamistisch und sieht die Sharia als Grundlage seines Rechtssystems an. Diese, zum Teil, extrem gewalttätigen Islamisten sollen sich nun freiwillig einer Administration unterstellen, die sie abgrundtief hassen und gegen die sie seit Jahren einen grausamen, gnadenlosen Krieg führen. Fantasien gefangen in der Gedankenwelt des Kolonialismus und dem Glauben an die Überlegenheit des weissen Mannes.

 Auch hier keine Vertiefung oder Hinterfragung der recht merkwürdigen Thesen des Abgeordneten Arnold durch Dunja Hayali. Vielmehr bringt sie Arnold, in dem Versuch, ihm die richtigen Stichworte zuzuspielen arg in die Bredrouille:
"Aber da ist die Frage, jetzt sprechen sie einen wunden Punkt an: Man braucht eine Strategie für danach aber man hat ja noch nicht mal jetzt ganz konkret im Focus, wer gegen wen. Wen will man eigentlich bekämpfen? Wie soll man da jetzt schon eine Strategie haben, für die Zeit nach Assad oder mit Assad?"
Arnold wäre nicht Mitglied des Deutschen Bundestages oder gar Mitglied der SPD, wenn ihm nun, vom Blitz getroffen, keine Antwort einfallen würde:
"Also wir brauchen nicht nur eine Strategie für danach sondern paralell,"
weil, und nun fasst Arnold den ganzen Skandal in einem knappen präzisen Satz zusammen:
"Die Front muss erst mal sortiert werden."
um dann völlig die Orientierung zu verlieren:
"Wer kämpft dort gegen wen?"
1.200 junge Menschen, Bundeswehrsoldaten werden in einen Krieg geschickt, bei dem nicht einmal geklärt ist, wer gegen wen kämpft. Wir wissen offenbar nicht einmal wer Freund und wer Feind ist. Der IS ist Feind, klar, aber sind nun die Truppen Assads Freund oder Feind, schliesslich kämpfen sie auch gegen den IS? Ist die Al-Nusra-Front Freund oder Feind, kämpft sie doch an manchen Stellen Syriens, z. B. in Idlib, Deir ez-Zor und Aleppo, Schulter an Schulter mit der Freien Syrischen Armee, die doch immer wieder als unser Verbündeter angesehen wird? Was ist mit der Islamischen Front, die für ein Kalifat unter der Sharia kämpft, der Dschaisch al-Fatah ein enger Verbündeter der Al-Nusra und die salafistische Ahrar al-Sham?

 Die Zahl der einzelnen Brigaden, die in Syrien kämpfen ist unüberschaubar und die Koalitionen, die sie untereinander eingehen wechseln ständig. Das mussten auch die USA erfahren, die angeblich mit ihnen verbündete Brigaden mit den panzerbrechenden TOW-Panzerabwehrraketen ausstatteten, die sich dann plötzlich bei islamistischen Einheiten wiederfanden.

 Machen wir uns nichts vor, Rainer Arnold und alle anderen Abgeordnete des Deutschen Bundestags sind unsere Vertreter, von uns in geheimer, freier Wahl in dieses Parlament gewählt. Den leichtfertigen Beschluss, den sie am Freitag fassen werden, Deutsche Soldaten in einen unübersichtlichen, grausamen Krieg zu entsenden, treffen sie in unserem Namen. Damit ist jeder Deutsche mitverantwortlich für jedes Opfer, für jeden toten oder verwundeten Soldaten, aber auch für jeden syrischen Bauern, für jedes syrische Kind, das getötet wird, weil Bombenziele festgelegt werden, aufgrund der Erkenntnisse aus den Fotos deutscher Aufklärungsflugzeuge.

 Durch die Aufklärungsarbeit deutscher Tornados werden mehr Bomben ihr Ziel finden, als deutsche Bomber je abwerfen könnten, wenn sie in direktem Einsatz wären. Aber selbst diese letzte Option, selbst Kampfflugzeuge, Bomber nach Syrien zu schicken, schliesst Arnold nicht aus.

Auf die Frage Hayalis, ob denn:
"möglicherweise, also demnächst, deutsche Flugzeuge auch mit Bomben bestückt sind, die sie dann über Syrien abfallen lassen",
antwortet Arnold ausweichend:
"An Kampffliegern herrscht derzeit kein Mangel. Deshalb seh’ ich das im Augenblick nicht so."
  Es ist also keinesfalls so, dass der Einsatz von Kampfeinheiten prinzipiell ausgeschlossen werden. Im Moment werden sie einfach nicht gebraucht.

 Was am meisten beunruhigt sind die Automatismen, die uns immer wieder in Kriege und Gewaltakte verwickeln. Wir sind Verträge eingegangen, die uns praktisch in fast jeden Konflikt auf dieser Welt hineinziehen können. Sobald ein Verbündeter, ob in NATO oder EU, den Bündnisfall ausruft greifen Mechanismen, die unsere parlamentarische Demokratie ausser Kraft setzen. So wird auch im Fall Syrien überhaupt nicht mehr über Sinn und Unsinn der Mission diskutiert. Das Totschlag-Argument ist, der von Frankreich ausgerufen Bündnisfall nach Artikel 42 Abs. 7 des EU-Vertrages. Wir müssen unseren französischen Freunden beispringen, egal wie blödsinnig der Einsatz auch sein mag.

Neue Dummdreistigkeiten vom Propaganda-Magazin "Der Spiegel"

$
0
0
 Wieder einmal beweist der Spiegel, dass mit ihm zu rechnen ist, wenn es darum geht, durch Propaganda für Desinformation unter den Deutschen zu sorgen. Am Donnerstag hat das russische Aussenministerium in einer Pressekonferenz Bilder von Aufklärungsflugzeugen und Sateliten veröffentlicht, die beweisen sollten, dass der IS und die Türkei einen schwungvollen Handel mit geschmuggeltem Öl betreiben.

 Für ganz Begriffstutzige unter seinen Lesern nahm das Blatt schon einmal das Ergebnis der Investigativen Recherche seiner Redakteurin Raniah Salloum vorweg:
"Vorwurf an Türkei: Moskau bleibt Beweise für Ölhandel mit IS schuldig"
 Raniah Salloum ruft uns in Erinnerung:
"Putin hatte vier Behauptungen aufgestellt:
  • Der "Islamische Staat" (IS) liefere Öl in "industriellem Ausmaß" in die Türkei
  • Erdogan profitiere persönlich davon
  • Die Türkei habe den russischen Kampfjet abgeschossen, um die IS-Lieferrouten zu schützen
  • Das Öl gelange über die syrische Grenzstadt Asas in die Türkei und von dort aus weiter in die Häfen von Iskenderun und Dörtyol."
 Für gewöhnlich ist es nun so, die Behauptungen werden auf ihren Wahrheitsgehalt geprüft und anschliessend wird ein Fazit gezogen.  Raniah Salloum geht den umgekehrten Weg. Sie stellt das zu ziehende Fazit voran und sucht anschliessend nach Beweisen, die ihre These untermauern:
"Mit diesen vier Behauptungen hatten die am Donnerstag präsentierten Fotos allerdings wenig zu tun."
 Raniah Salloum beginnt ihre skurile Beweisführung mit zwei anlässlich der Pressekonferenz gezeigten Aufnahmen (Salloum nennt sie, warum auch immer "Nahaufnahmen") die einmal die türkische Grenzstadt Silopi und die syrische Stadt Zakho. Ihre Anmerkung dazu:
"Die angeblich auf den Satellitenaufnahmen gezeigten Orte liegen rund 500 Kilometer entfernt von der Stelle, an der der russische Kampfjet abgeschossen wurde. Als Beleg, dass mit dem Abschuss angebliche Schmuggelrouten des IS geschützt werden sollen, taugen sie also kaum."
 Salloum versucht ihre Leser aufs Glatteis zu führen. Denn bei der Präsentation der Fotos geht es nur bedingt um den Abschuss der Su-24 sondern primär aber darum, dass über die Grenze zwischen Syrien und der Türkei reger Ölhandel stattfindet. So zeigt das Bild südöstlich Silopi über 3.200 Tanklastzüge. "Spon" zeigt das Bild in seiner Fotostrecke von 7 Bildern als Nr. 3. Anstatt das Bild zu erklären, alle Beschriftungen sind auf russisch und in skyrillischen Schriftzeichen, fällt der Redaktion nur ein, dass der Grenzübergang schon seit Jahren für seine langenWartezeiten und Staus berüchtigt sei. Hier lässt sich mit Fug und Recht von gezielter Desinformation sprechen.
"Diese Satellitenaufnahme soll nach russischen Angaben am 14. November 2015 gemacht worden sein, südöstlich der türkischen Stadt Silopi. Sie liegt nahe der irakisch-kurdischen Grenzstadt Zakho. Der Grenzübergang ist schon seit Jahren für seine langen Wartezeiten und Staus berüchtigt. Zakho gilt als sicher. Viele Iraker und Syrer sind vor dem IS dorthin geflüchtet."
Screenshot Spon

 Nicht viel anders verhält es sich mit dem Bild das nahe der irakischen Stadt Zakho gemacht worden sein soll. Auch hier wird die eigentliche Aussage des Bildes den Lesern, die weder der russischen Sprache noch des kyrillischen Alphabets mächtig sind, schlichtweg vorenthalten. Das Bild soll weitere 1.250 Tanklastwagen zeigen, die auf die abfertigung an der Grenze zur Türkei warten. Stattdessen erfährt man, was der Spiegel unter normalen Beziehungen versteht:
"Zwischen der Türkei und der autonomen irakisch-kurdischen Region bestehen normale Beziehungen."
Screenshot Spon
 Das hörte sich vor kurzer Zeit noch ganz anders an. Da hörte man von Grenzverletzungen der Türkei, die mit regulären Truppen zu Strafexpeditionen in Kurdengebiete jenseits ihrer Grenzen eingefallen war und die Kurdengebiete durch ihre Luftwaffe bombardierte. Am 1. August diesen Jahres noch, entrüstete sich der Spiegel:
"Präsident Erdogan verspricht, gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat" vorzugehen, bekämpft aber vor allem deren Hauptgegner: die Kurdenmiliz PKK. Mit dem Ende des Friedensprozesses will er seine Macht sichern."
 Damals, als Erdogan noch nicht der gute Mann vom Bosporus war, zu dem der Spiegel ihn nun macht, weil er endlich das tut, wonach der Spiegel schon seit Jahren giert, nicht nur Russen klatschen, sondern richtig totschiessen, berichteten Christoph Reuter und Maximilian Popp aus der Stadt Diyarbakır im Osten der Türkei:
"Jeden Abend wiederholt sich hier nun das gleiche Ritual: Gegen 21 Uhr steigen von der Militärbasis außerhalb der Stadt Kampfjets auf, um Stellungen der kurdischen Arbeiterpartei PKK im Nordirak und deren Ableger in Syrien zu bombardieren – und nur vereinzelt auch solche des "Islamischen Staats" (IS)."
Reuter und Popp ziehen ein Fazit:
"Präsident Erdogan verspricht, gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat" vorzugehen, bekämpft aber vor allem deren Hauptgegner: die Kurdenmiliz PKK. Mit dem Ende des Friedensprozesses will er seine Macht sichern."
 Nicht vollkommen an Gedächtnisverlust Leidende erinnern sich vielleicht auch noch an die kurdische Grenzstadt Kobane. Am 20. Oktober 2014, also vor etwas mehr als einem Jahr, konnte man im Spiegel lesen:
"In Kobane war eine Stadt mit kurdischer Regierung entstanden, eine wahrgewordene Miniausgabe aller Hoffnungen. …Diese Stadt wird nun vom "Islamischen Staat" (IS) mit Vernichtung bedroht, und Ankara lässt ihn gewähren."
 Über das Treiben 60 Kilometer weiter östlich zur gleichen Zeit berichtet der Spiegel hingegen:
"Auf der syrischen Seite weht die schwarze Flagge des "Islamischen Staates". Seit fast einem Jahr kontrolliert IS die Nachbarstadt Tall Abjad, hat alle Gegner ermordet oder vertrieben. Vor zwei Jahren gab es in Tall Abjad einen funktionierenden Stadtrat der Opposition und mehrere Rebellengruppen. Jetzt gibt es eine Diktatur, die mit Spitzeln und Willkür die verbliebene Bevölkerung in Schach hält."
 Das Zazit des Autors Christoph Reuter:
"Doch mit diesem Nachbarn, der von der Weltgemeinschaft zum derzeit größten Feind erklärt worden ist, hat das Nato-Land Türkei offenbar weniger Probleme als mit den Kurden."
 Man sieht, wie sich die Zeiten ändern und wie schnell beim Spiegel ein verhasster Despot und Antidemokrat wie Erdogan, zum Gutmenschen mutieren kann. Und das Alles nur, weil er einen russischen Kampfjet abschiessen und zwei Russen ermorden liess. Diese schlichte Denkungsart versucht Raniah Salloum nun auch ihrer Leserschaft nahezubringen:
"Ein Blick auf die Landkarte zeigt:
Die abgebildeten Gebiete werden darüber hinaus gar nicht vom IS kontrolliert. Auf der irakischen Seite der Grenze haben stattdessen die irakisch-kurdischen Peschmerga das Sagen. Diese sind mit dem IS verfeindet."
 Man muss schon arg schlicht gestrickt sein und die Welt ausschliesslich in Schwarz und Weiss zu sehen und in Gut und Böse zu teilen um dieser Argumentation zu folgen. Die Bundesregierung sieht das anscheinend differenzierter. So berichtete die "Neue Osnabrücker Zeitung" am 19. März diesen Jahres von der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Bundestagsfraktion der Linken:
"Der IS erzielt mit dem Verkauf von Öl nach Schätzung der Bundesregierung Einnahmen von derzeit noch maximal 200.000 US-Dollar pro Tag. Demnach fördere IS täglich etwa 28.000 Barrel Öl in den besetzten Gebieten in Irak und Syrien.
Das IS-Öl fände „über kurdische Zwischenhändler“ seinen Weg auf den Markt, heißt es in dem Antwortschreiben."
 Wer nun der eigenen Bundesregierung keinen Glauben schenken mag, weil er sie bereits unter dem Einfluss Putins wähnt, der vertraut vielleicht unseren israelischen Freunden. Unter der Überschrift:
"Israelhat sich zum wichtigstenKäufer fürÖl aus vomISkontrollierten Gebiet entwickelt, berichtet "al-Araby al-Jadeed."
berichte das Internetportal "Globes, Israel business news":
"Das Öl wird aus Dir A-Zur in Syrien und zwei Felder im Irak gewonnen und zur kurdischen Stadt Zakho in das Dreiländereck in der Nähe der Grenzen zu Syrien, dem Irak und der Türkei transportiert. Israelische und Türkische Vermittler kommen in die Stadt und wenn die Preise vereinbart sind, wird das Öl in die türkische Stadt Silop geschmuggelt und für 15-18 Dollar pro Barrel an einen Mann im Alter von etwa 50 Jahren mit griechischer und israelischer Staatsbürgerschaft, mit Namen Dr. Farid, verkauft. Der transportiert das Öl über mehrere türkische Häfen und dann über andere Häfen zu den wichtigsten Zielen in Israel."
 Hat doch der Putin, dieser Teufelskerl, nicht nur die deutsche Bundesregierung, sondern auch die Israelis dazu gebracht, ihm zu helfen, die ganze Welt zu belügen über die schmutzigen Erdöldeals des IS, jedenfalls wenn man dem Spiegel glauben schenkt.

  Salloum präsentiert noch ein Bild aus der russischen Pressekonferenz, das angeblich Tankfahrzeuge in der Wüste bei Deir al-Sor zeigt, einem Ölfördergebiet unter der Kontrolle des IS. Salloum zeigt sich besorgt:
"Wem gehören sie? Wohin sind sie unterwegs?"
 Salloum hält das für die entscheidenden Fragen. Nicht , dass der IS sich durch den Schmuggel von Öl finanziert, nicht das die Anschläge von Paris aus diesen Geldern, zumindest, mitfinanziert wurden, ist für sie entscheidend, sondern wem die Fahrzeuge gehören mit denen dieses Öl transportiert wird. Eine merkwürdige Sicht der Dinge.

  Zwar weiss sie:
"Denn es ist zwar längst bekannt, dass der IS die Ölfelder östlich von Deir al-Sor kontrolliert. Von dort verkauft die Miliz das Öl weiter an irakische und syrische Händler, die mit dem IS nichts zu tun haben. Diese vertreiben das Öl ihrerseits weiter, vor allem innerhalb Syriens und des Iraks."
 Und diesen gilt die Sorge, nicht nur Salloums:
"Die Tanklaster könnten also auch diesen Händlern gehören."
 Mit dieser Sorge weiss sie sich in einer Reihe mit den USA. Denn diese, so erfahren wir, haben den Ölschmuggel noch nicht gestoppt, weil sie sich ebenfalls Sorge um die daran beteiligten Unbeteiligten machen:
"Das größte Problem ist, dass vor allem Zivilisten daran beteiligt sind: Arbeiter, Ingenieure, LKW-Fahrer, Mittelsmänner und Händler, für die das Öl die einzige Möglichkeit ist, in den kriegszerrütteten Ländern ihre Familie durchzubringen."
 Es ist ein Jammer, diese unterernährten armen Menschen, die Mittelsmänner, die Händler, die Ingeneure, die, weil sie den Anblick der trüben Augen ihrer Kinder mit den vom Hunger aufgetrienen Bäuchen, und den flehentlichen Blick ihrer Frauen, die keine Kraft mehr haben, ihre Kinder zu stillen, aus purer Not den Ölhandel mit dem IS nachgehen müssen.

 Das bricht nicht nur  Raniah Salloum das Herz, sondern auch dem hundert- oder tausendfachem Drohnenmörder Obama. Da bleibt nur der Pferdefüssige aus Moskau kalt bis ans Herz. Dieser Hinterfotz reisst den armen Ölschmuggler durch seine Bomberpiloten nicht nur mitten aus dem Leben, sondern zerstört zudem noch ihre segensreiche Tätigkeit.
"Der IS tritt gewissermaßen nur an der Quelle auf und selbst dort im Hintergrund."
Sieh'ste woll, ist gar nicht so schlimm und der IS, der ist ja auch nur ein ganz bischen beteiligt.

 Salloum hat derweil längst einen anderen Grossabnehmer für das Öl des IS gefunden:
"In "industriellem Ausmaß" kauft nur eine Kriegspartei vom IS: das syrische Regime."
 Diese Behauptung macht seit Tagen die Runde in den deutschen Presseorganen, allerdings ohne das irgendjemand sich die Mühe gemacht hätte, Beweise dafür zu auf den Tisch zu legen. Aber Beweise braucht man nicht für einen Propagandafeldzug. Da genügt das eifrige wiederholen der Behauptung, damit diese zum Selbstläufer wird und kein Mensch mehr auf die Idee kommt den Inhalt zu hinterfragen.

 Das wusste schon George Orwell. In seinem 1949 erschienen weltberühmten Roman "1984" heisst es:
"Und wenn alle anderen die von der Partei verbreitete Lüge glaubten - wenn alle Aufzeichnungen glech lauteten -, dann ging die Lüge in die Geschichte ein und wurde Wahrheit."

In Kiew herrscht Demokratie

$
0
0
 Von einem Kommentator wurde ich auf ein Video bei RT-Deutschland hingewiesen. Es zeigt die Abgeordneten des Ukrainischen Parlamentes, der Rada bei ihrer aufopferungsvollen Arbeit zur Errichtung der Demokratie und wieviel Freude diese machen kann.

 Am Tag zuvor hatte der amerikanische Vizepräsident das ukrainische Parlament besucht und die Abgeordneten an ihre Pflichten und ihre schwere Aufgabe erinnert, der Demokratie in der Ukraine zum Durchbruch zu verhelfen. Dabei gab er ihnen einige Aufgaben, die sie bitte üben möchten, bis er das nächste Mal wieder zu Besuch komme.



Im Angesicht der Milliarden Dollar, die die USA gerade beim IWF locker gemacht hatten, indem sie einfach dessen Regeln zur Kreditvergabe änderten, war es den Abgeordneten eine tief empfundene Pflicht, bestimmte parlamentarischen Gepflogenheiten einzuüben.

 Sie begannen mit der Übung: "Wie setze ich den Miniasterpräsidenten ab?"
Streng nach den Anweisungen aus Washington überreichte ein Abgeordneter der Regierungsparteien dem scheidenden Ministerpräsidenten für seine bisher geleistete Arbeit einen Strauss rote Rosen:


Danach wurde der Ministerpräsident angehoben:


und aus dem Amt getragen:


An der Grifftechnik, so wurde anschliessend versprochen, will man noch arbeiten, um in Zukunft schmerzhafte Verletzungen zu vermeiden:


Nach dem Wegtragen kam dann das eigentliche Absetzen, dass schon sehr viel Schönes hatte:


 Weshalb auch gleich Abgeordnete herbeieilten und, von Gefühlen überwältigt ob der gelungenen Übung, den Absetzer des Ministerpräsidenten innig umarmten, herzten und küssten:


Immer Mehr Abgeordnete eilten herbei um geradezu überschwenglich zu gratulieren, was nicht verwunderlich war, gehörten sie doch alle der Regierungskoalition an:


Nur der eben abgesetzte Ministerpräsident stand mit seinem Blumenstrauss etwas abseits:

 Ein wenig beleidigt, weil auch nicht er so überschwenglich geherzt und geküsst wurde, nahm der abgesetzte Ministerpräsident seinen Blumenstrauss und verliess resigniert den Plenarsaal:


Dieweil kannte die Begeisterung unter den Abgeordneten der Regierungskoalition keine Grenzen. Der Absetzer wurde förmlich erdrückt von seinen politischen Freunden. Alle wollten sie ihn nur einmal berühren, um darauf nie wieder ihre Hände zu waschen:


 Stellvertretend für die Begeisterung für Freiheit, Demokratie und gepflegte Debattenkultur wollen wir uns einmal die Inbrunst des etwas korpulenten Abgeordneten, oben in der Mitte, ansehen:


Vor lauter Begeisterung schlägt er mehrmals mit der Faust auf die Brüstung vor ihm. Die Krawatte hat er bereits abgelegt, auch sein Jackett kann ihn nicht mehr hindern:


Endlich sieht er seinen Helden ereichbar vor sich. - Ein letzter Hecht nach vorn:


Endlich hat er ihn am Schopf:


 Voller Inbrunst streicht erihm über das Haupthaar.

 Zum Schluss lagen sich dann Alle in den Armen und waren sich einig: Nie hätten sie geglaubt wie schön doch Demokratie sein kann!


Bei nächster Gelegenheit würden sie diese schöne Übung wiederholen. Ein Video von dem Happening in der Rada schickten sie an die amerikanische Regierung, die ob ihrer neu gewonnenen Freunde sich fast ebenso unbändig freute, wie die Abgeordneten in Kiew. Bilder sind allerdings nicht übermittelt.

Wie ein "Großmeister der schwarzen PR - der eleganten, aber üblen Nachrede" dem FAZ-Feuilleton das liefert, wonach es so giert

$
0
0
 Die FAZ macht sich Sorgen. Sie sorgt sich, man sollte es kaum glauben um - Russland. Das Land, so behauptet die Zeitung hinter der einst, nach eigener Aussage, immer ein kluger Kopf steckte, befinde sich in der Krise und zwar nicht in irgendeiner, sondern in einer spezifischen, in seiner eigenen, in "Russlands Krise", wie das Blatt schreibt.

 Unter dem Titel
"Das Staatsschiff rammt den Eisberg",
teilt die Autorin Kerstin Holm der russophoben Leserschaft eigentlich altbekannt vertrautes mit:
"In Russland geht es drunter und drüber". 
 Auch die Nachricht, dass ein Staatsanwalt ein Mafia-Pate "ist" verwundert eigentlich niemanden. Ebensowenig wie die Tatsache, dass gegen den Mann zunächst einmal nur ermittelt wird, er aber von Holm vorsorglich schon einmal vorverurteilt wird. Der Rechtsgrundsatz, dass jedermann als unschuldig zu gelten hat, bis er rechtskräftig verurteilt ist, gilt natürlich nicht für russische Staatsanwälte, da diese selbstverständlich alle korrupt und in jeder Hinsicht schuldig sind, wofür auch immer.

 Für Russland sieht die Zukunft düster aus, das steht mal fest. Zur Begründung gibt Holm der verehrten Leserschaft das Ergebnis ihres letzten Blicks in die Glaskugel bekannt:
"...der Streit mit der Türkei wird selbstzerstörerisch."
 Unvermittelt konfrontiert Holm uns sodann mit der Frage:
"Lässt Präsident Putin sein Land absichtlich hochgehen?"
 Man wundert sich über zweierlei: Erstens über die Sprache in dem Feuillton der Nation, dem der FAZ, diese umgangssprachliche Ausdrucksweise, Land hochgehen,was ist das für ein Deutsch? Und zweitens hat man Putin schon alles nachgesagt, er sei ein Mörder, ein Kriegstreiber, ein Lügner, ein Menschenschinder, ein selbstverliebter Macho, ein uneheliches Kind, von seiner eigenen Mutter verstossen, ein jugendlicher Raufbold, ein undurchsichtiger Geheimagent, ein korrupter Selbstbereicherer, ein Faschist, aber das er absichtlich sein Land hochgehen lässt, das dürfte auch für alterfahrene Russophobe neu sein.

 Wir rätseln, woher mag die Autorin diese Erkenntnis gewonnen haben? Welche Tatsache mag sie zu diesem Schluss gebracht haben? Kerstin Holm bleibt uns die Antwort schuldig. Sie lässt uns allein mit unseren dunklen Gedanken. Sie löst nicht auf, - den ganzen langatmigen Artikel nicht. Stattdessen erzählt sie uns einen ebenso langatmigen Witz, einen schwarzen noch dazu, der angeblich russischen Ursprungs sein soll. Von dem ich aber glaube, dass er in seiner ganzen Umständlichkeit und mit dieser unwahrscheilich schwachen Pointe ein Eigengewächs der Feuillton-Redaktion der FAZ ist. So liest sich das dann, wenn sich Oberlehrer Witze erzählen:
"Ein schwarzer russischer Witz rekonstruiert den Funkverkehr des abgeschossenen Suchoi-Jagdbombers mit der türkischen Luftabwehr folgendermaßen: „Können wir hier ein bisschen fliegen und Bomben abwerfen?“, fragen die Russen. „Nein“, erwidern die Türken. „Ach kommt, wir können immer sagen, es war jemand anderes!“ – „Wir werden schießen.“ – „Seid doch nicht so! Also abgemacht?“ – „Nein.“ – „Wie – ihr habt uns abgeschossen?“ – „Wir hatten euch gewarnt.“ – „Das ist ein Dolchstoß in den Rücken!"
Haben sie ebenso grosse Probleme wie ich, den schier unbändigen Lachreiz zu bändigen?

 Halbwegs wieder zu Luft gekommen suchen wir nach dem Hintersinn des Witzes, fragen uns, was will uns die Autorin damit sagen, lesen ein paar Zeilen weiter, nichts, nicht die kleinste Andeutung, geschweige Erklärung. Die Frau wollte offenbar, wie an jedem x-beliebigem  Stammtisch, einen blöden Witz erzählen, ohne Sinn oder gar Hintersinn, einfach nur einen Brüller bringen, oder - auch einfach nur Zeilen schinden.

Denn völlig unvermittelt und ohne jeden Zusammenhang fährt sie fort:
"Das russische System strebe nach Freiheit, aber im Sinn von Handlungsfreiheit für sich, ohne Rücksicht auf Werte oder vertraglich Kleingedrucktes".
 Soll wohl heissen: Russland ist egoistisch, aggressiv und hält sich nicht an einmal vertraglich Vereinbartes. Nun das wissen wir ja bereits einige Zeit. Das Neue daran soll wohl sein, dass Holm einen Kronzeugen gefunden zu haben glaubt. Es handelt sich um den geistigen Vater obigen Merksatzes, Gleb Pawlowski, der uns als "Polittechnologe" und wie es wenig später heisst, als politischer "Softpower-Experte" vorgestellt wird.

 Dieser Gleb Pawlowski hat ebenso wie der türkische Präsident Erdogan, der in nur wenigen Tagen der Feindschaft zu Putin, dem Abschuss eines russischen Kampfjets und der Ermordung zweier russischer Soldaten, in den westlichen Medien vom Inbegriff des menschenverachtenden Despoten zum "Guten Menschen vom Bosporus" mutiert ist, es vom
"Großmeister der schwarzen PR - der eleganten, aber üblen Nachrede"
wie er im Spiegel noch 2003 genannt wurde, zum, vom Feulliton der FAZ, geschätzten "Polittechnologen" und "Softpower-Experten" gebracht.

 Dieser Gleb Pawlowski ist selbst für russische Verhältnisse, drücken wir es freundlich aus, eine schillernde Persönlichkeit. Zutritt zum inneren Zirkel des Kremls erhielt er 1995 durch die Jelzintochter und damalige graue Eminenz der Administration, Tatjana Djatschenko, die ihm scheinbar äusserst zugetan war. Djatschenko, der Korruption und Betrug in mehreren Fällen vorgeworfen wird, flüchtete nach dem Tod ihres Vaters nach Österreich und wurde dort in einem undurchsichtigen Blitzverfahren eingebürgert.

  Im Jahre1995 gründete Pawlowski, der Vater von sechs Kindern von vier Frauen ist, auch die "Stiftung für effektive Politik"oftmals auch als "Fond für effektive Politik" bezeichnet. Die Stiftung oder der Fond hatten grossen Anteil an der Wiederwahl Jelzins 1996 und an der ersten Wahl Putins zum Präsidenten Russlands im Jahr 2000.
"...ohne Pawlowski wäre 2000 der Ex-KGB-Offizier Putin kaum so glatt durchmarschiert bis in den Kreml"
 beklagt der Spiegel noch 2003. Und er wusste damals sogar wie Gleb Pawlowski das fertig gebracht hatte:
"Es galt zuvor nicht nur, die populären Konkurrenten als korrupt (Moskaus Oberbürgermeister Jurij Luschkow) respektive altersschwach (Ex-Premier Jewgenij Primakow) zu diffamieren.""In Sachen Fintenreichtum ist Pawlowski ein würdiger Sohn seiner Heimatstadt, der Schlitzohr-Metropole Odessa."
 In schneller Reihenfolge etablierte Pawlowski mehrere Internetseiten.  www.vvp.ru, www.ovg.ru, www.gazeta.ru, www.strana.ru, www.vesti.ru,
"Internet-Zeitungen, hinter denen schier unbegrenzte Mittel stehen",
 schrieb am 2. Januar 2001 "Die Welt" unter dem Titel
"Die graue Eminenz des Kreml spielt mit dem Internet"
 Für Pawlowski war das Ganze ein gutes Geschäft. Politik sei immer sein Hobby gewesen sagte er der Welt. Mitte der neunziger Jahre habe sie sich in Russland endgültig in ein Geschäft verwandelt.
 Da habe er sich gedacht,
"warum nicht die Politiker mit Geist beliefern?"
 Um die Mitte des Jahres 2002 war es dann allerdings plötzlich vorbei mit dem grossen Geld. Pawlowski konnte die Löhne seiner Mitarbeiter in den diversen Internetzeitungen nicht mehr bezahlen und verkaufte diese an die WGTRK, zu deutsch  "Allrussische staatliche Fernseh- und Radiogesellschaft", eine staatliche Medienholding.

 Endgültig vorbei waren die goldenen Jahre im Kreml dann im Jahr 2011. Die Gründe für seinen Rausschmiss sind nie an die Öffentlichkeit gelangt. Allerdings wird vermutet, dass er von dem ehemaligen Präsidenten Medwedjew entlassen wurde, weil er gegen die erneute Präsidentschaftskandidatur Wladimir Putins intrigierte. Danach häutete sich Pawlowski erneut. (Zum wievielten Mal eigentlich) Dieses Mal verwandelt sich der treue Gefolgsmann Putins zu dessen harschem Kritiker, der jedem hergelaufenen westlichen Reporter sagt, was der gerne hören will.

 Der FAZ gegenüber hat er sich scheinbar als "unabhängiger Analyst positioniert". Ulrich Schmid beschreibt Pawlowski in seinem Buch "Technologien der Seele - Vom Verfertigen der Wahrheit in der russischen Gegenwartskultur", erschienen in der „edition suhrkamp“ folgendermassen:
"...Gleb Pawlowski, der als zynischer Auftragsunternehmer in politischer PR unterwegs ist … erblickt seine eigene Kompetenz »im professionellen Aufbau und in der Verteidigung der Macht«. Dabei interessiert ihn der konkrete ideologische Gehalt der Herrschaft wenig. Pawlowski stellte seine Fähigkeiten in den Dienst jener Politiker, die ihn bezahlten.
 Heute kommentiert er das Herrschaftssystem, das er selbst installiert hat, als angeblich unbeteiligter Experte von außen."
 Heute wird Pawlowski nicht mehr von Politikern bezahlt, heute tun das die westlichen Medien und der Mann weiss was er liefern muss. Der FAZ muss er dringend Tröstendes bieten. Hat doch die Hoffnung, Russland und Präsident Putin könnten bald der Vergangenheit angehören, unter anderem Dank der Aggression des Westens in der Ukraine und der islamistischen Terroristen der Al-Nusra-Front und des Islamischen Staates, mit deren Hilfe man Russland aus Syrien vertreiben und das Mittelmeer endgültig zu einem Nato-Binnenmeer machen wollte, in den letzten Woche einen derben Rückschlag erlitten.

 Den Oberlehrern des FAZ-Feuilletons verkaufte Pawlowski
"...wie ein Kartenspiel mit vielen Unbekannten, bei dem ein Bluff jäh Gewichte verschieben und Betriebsgeheimnisse der Konkurrenten enthüllen kann."
 Und in diesem Kartenspiel hat Pawlowski einen neuen Heilsbringer für die FAZ parat, den "Guten Menschen vom Bosporus", der dem Pferdefüssigen aus dem Kreml eine, vielleicht sogar die Niederlage beigebracht habe:
"Im nahöstlichen Kriegspoker schlage Erdogan seinen russischen Bruder im neoimperialen Geist, Putin, findet der politische Softpower-Experte.
...mit dem Flugzeugabschuss habe der „Sultan“ die Karte seiner Nato-Mitgliedschaft geschickt gespielt, um den militärischen Vorstoß des „Zaren“ auf sein Schachbrett zu durchkreuzen."
 Man liest und wundert sich in der Aufzählung der "Brüder im neoimperialen Geist" scheint jemand zu fehlen, der US-amerikanische Präsident. Beobachter mit einem nicht vom westlichen Hegemonialanspruch nur halbwegs verbauten Blick, registrieren, das hier geradezu der Übervater aller Neoimperialen fehlt, der in den letzten zwanzig Jahren im Namen und mit Hilfe der Nato ganz Osteuropa in seinen Herrschaftsbereich integriert hat, der den Balkan in mikroskopische Kleinstaaten zerschlagen hat um sie, einen nach den anderen, zu schlucken, der Zentralasien, Afghanistan, Pakistan in seinem eigenen Blut ertränkt, der Nordafrika und grosse Teile Kleinasiens destabilisiert und mit Terror und Gewalt überzogen hat.

 Aber nicht nur Trost ob der Tatsache, dass Putin im Syrienkonflikt mittlerweile zum bestimmenden, entscheidenden Faktor aufgestiegen ist, ohne den nichts mehr geht, spendet Pawlowski für sein sicherlich stattliches Honorar. Er verbreitet in dieser trüben Zeit endlich auch wieder Zuversicht:
"...der sonst sich so gut tarnende Kremlherr liefere mit seinen selbstzerstörerischen Sanktionen als Antwort gleich auch das Rezept zur Vernichtung Russlands."
 Das ist doch mal Balsam auf die geschunden Seele. Pawlowski prognostiziert nicht nur Russlands Niederlage im Syrienkonflikt, er sagt nicht nur den sicheren Untergang Putins voraus, er verspricht nicht mehr oder weniger die Vernichtung Russlands an der schon Napoleon und Hitler kläglich gescheitert sind. Ein unerfüllter Traum der Deutschen Konservativen mindestens seit 1941. So hat denn auch Pawlowski eine wohlfeile Handlungsempfehlung für die westlichen Hegemoniebestrebungen:
"Man erzeuge eine Situation des Gesichtsverlusts für den Machthaber, und der zerschlägt sogleich selbst die letzten Reste der einheimischen Wirtschaft."
 Eingedenk dieser Empfehlung fantasiert die FAZ-Feuilleton-Redaktion umgehend Untergangsszenarien in Russland herbei. Kerstin Holm analysiert:
"Russland ist als Troll-Staat bezeichnet worden. Gemeint ist ein grundsätzlich auf die westlichen Gesellschaften bezogenes Regime, das konstruktive Tätigkeit durch informationstechnologische Immunabwehr ersetzt."
 Also, man muss sich dass ungefähr so vorstellen: Im Kreml sitzen die Mächtigen Russlands und tun den ganzen Tag nichts anderes, als auf den Westen zu starren, wie das Kaninchen auf die Schlange. Und anstatt einer Tätigkeit nachzugehen, die Russland wirtschaftlich und gesellschaftlich voranbringt, nutzt man die gesamte Energie, vom frühen Morgen bis zum späten Abend und in der Nacht einzig und allein um antiwestliche Propaganda zu produzieren:
"Beträchtliche Ressourcen und Innovationskraft werden investiert in die Schaffung medialer Parallelwelten."
Anstatt also Stahlwerke zu bauen, moderne Maschinen, Autos, Computer herzustellen, einen regen Handel zu treiben, produziert Russland nur eines - Propaganda:
"Zahllose Fernsehagitatoren, ein ganzes Heer bezahlter Internettrolle legen sich täglich ins Zeug, um die westliche Wertegemeinschaft der Heuchelei zu überführen, russische Regimekritiker zu schmähen, einheimische moralische und materielle Nöte kleinzureden."
 Kerstin Holm kennt auch die Handlungsabläufe in allen Details:
"Dem stillen Gesellschaftsvertrag zufolge identifiziert der Kreml die jeweils akuteste Bedrohung, lenkt den stets überreichlich vorhandenen Volkszorn dorthin und bewirbt sich selbst als Schutzmacht."
 Es ist schon erschreckend, wie eindimensional, naiv, ja kindlich in den Redaktionsstuben des Landes gedacht wird. Anstatt sich ernsthaft mit der Politik Russlands, mit den Denkweisen zu befassen, ersinnt man abstruse Feindbilder, denen man dann auch noch selbst auf den Leim geht.

 Die geplante Einvernahme der Ukraine ist hierfür ein leuchtendes Beispiel. Im Westen hat man geglaubt, man könne die Ukraine nicht nur im Handstreich nehmen, man wollte eine bedingungslose Kapitulation.  Der Ukraine wurden die Bedingungen diktiert, zu denen die EU bereit war, das Land zu okkupieren. Das Ergebnis ist ein zerrissener Staat, nicht nur geteilt in Ost und West sondern auch in den Köpfen der Menschen, ein jetzt fast zwei Jahre andauernder Bürgerkrieg mit über 9.000 Toten und ein nach wie vor das Land unter die Knute nehmende und  aussaugende Clique von Oligarchen.

  In Syrien befeuert der Westen seit vier Jahren einen unerbittlichen Bürgerkrieg. Das Ergebnis bis jetzt, 200.000 Tote und eine bislang unbekannte Flüchtlingswelle, die mittlerweile Europa erreicht hat. Erst das Eingreifen Russlands auf Seiten Damaskus hat dazu geführt, dass in den Hauptstädten der Nato über eine Lösung des Konflikts nachgedacht wird. Hätte Russland nicht eingegriffen, so würde dieser Krieg ewig so weitergeführt, ähnlich dem Konflikt in Afghanistan. Frei nach dem Motto ein gefallener Staat, zerrüttet von Krieg, ist immer noch besser als ein der Nato kritisch gegenüber stehender.

 Kerstin Holm kommen solche Gedanken nicht. Ihr Blick ist stur auf den Fixpunkt Putin gerichtet. Alle Bemühungen, ja der Sinn allen russischen Handelns ist in ihren Augen nur einem Zweck geschuldet:
"Das geschönte Bild des Staatschefs und ein einender Gegner sollen dem sich territorial-geopolitisch definierenden Land so etwas wie eine Identität geben."
  So als sei Russland eine absolute Monarchie, in der alles Streben nur dem Herrscherhaus dem von Gott auserkorenem und auch nur Gott Rechenschaft schuldendem Regenten, dem Sonnengott Putin.



Viewing all 261 articles
Browse latest View live